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Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

serviola

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1 Februar 2009
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wildfishingteam.blogspot.com
Moin Boardies,

lange hat's gedauert bis die richtigen Testkanditaten zusammen kamen:XX.

Da sind zum einen die Akteure wie meine heiss geliebten Thunfische, zum anderen die richtige Rute zur meiner Jigging Master PE 4 usw...

Ich fang mal von vorne an, die Avet SX ging gebraucht an einen Freund. Das klaffende Loch wollte ich mit einer kleinen Multi stopfen. Vornehmlich sollte diese zum Light Jigging an der Küste Verwendung finden. Also Jiggs im Bereich von 30 - 100 Gramm befördern. Die Zielfische sind:

Zahnbrasse, Ringelbrassen, Drachenkopf, Bonito und mit viel Glück mal ein Wolfsbarsch.

Zusätzlich Naturköderangeln und Livebait schleppen im kleinen. Also alles das, wozu sich die SX auch angeboten hatte.

Aber wie so oft im Leben kommt alles anders als man denkt.

Durch einen Zufall entdeckte ich in der Garage eine Jigging Master POWER SPELL Baitcast im WG 250 GR. Die Rute hat eine relativ weiche Aktion unter Last und animiert auch einen Jig wie den SevenSeas Hooker I auf attraktive Weise.

Mensch dachte ich mir, das passt doch zu den "üblich Verdächtigen". Das sind bei mir Blau Flossen Thunfische die hin und wieder die Küste lang ziehen. Die Woche passte es schon zweimal und so zog ich los.

Am ersten Tag war die JM PE 4 mit 195 Meter YGK Jigman X 4 und PE6 oder 7 bespult. Ich kann das nicht sicher sagen, weil die Schnur beim Kauf aufgespult war.

Kurz um, zwei extrem schnelle Hook Ups auf meine letzten beiden Hooker I und jedes mal PENG, Schnurbruch. Das erste Mal konnte ich einen Kontakt zum Rumpf festhalten. Beim zweiten Run war nach 50 m Lauf die Schnur gefazt.

Wer weiss wie schwer Hooker zu bekommen sind, weint nicht um die 10 Mtr 100 LBS Galis FC und 50 € Jiggkohle die eben verschwunden waren. Alles ging so schnell, dass nicht mal klar war, ob die JM PE 4 womöglich hakt. Aber ich hatte von Beginn an die Schnur im Verdacht.

Gestern gab es dann trotz schlechtem Wetter einen zweiten Anlauf und dieses mal hat es geklappt. Zuvor hatte ich die YGK in den Mülli befördert und eine Spiderwire 65 LBS drauf gespult. Jetzt passten 350 m drauf! Besser als nur 200 m. Die Schnur sollte ich auch dringend benötigen/@.

Was sich aber nach dem Anbiss abspielte war eine tolle Erfahrung und stärkt mein Vertrauen in diesen kleinen Kraftzwerg enorm. Der Fisch zog sofort voll durch und stürmte davon, dann ein Stop, ich befürchtete schon den Verlust des Fisches, kurbelte schnell wieder ein, vernahm den leichten Zug des Jiggs und begann sofort wieder den Jigg zu animieren. Der Zug verschärfte sich erneut und das Spiel begann erneut. War das ein weiterer Hook Up oder schwamm der Fisch nur kurz in meine Richtung?

Egal dachte ich mir. Der Druck war konstant und wurde durch die ablaufende Menge an Schnur ständig höher. Das letzte Drittel an Schnurreserve war erreicht. Zeit, die Bremskraft zu erhöhen, denn aufgrund der Erfahrungen des Vortages war ich mit einem Preset von nur 6 Kg gestartet. Ich wollte nicht wieder den mühsam gehakten Fisch einbüssen. Auf der nach oben offenen Strikeskala stehen mir max 22 Kg Bremse zur Verfügung, aber mit 12 Kg musst der Fisch schon sicher kämpfen, weil die Kapatzität schon unter 50 % war. Also Finger auf die Spuleninnenseite Preset Knopf auf, 5 mm strammer drehen und wieder zu. Jetzt war ich unter Full auf etwa 8 KG, genug um den Fisch einzubremsen. Ich gewann Schnur zurück doch mein Gegner hatte immer noch genug Reserven und legte noch mehrere ausgiebige Fluchten hin.
Die JM entwickelte sich dabei zu einem vorzüglichen Fingerwärmer (im Winter nicht zu unterschätzen)8). Unglaublich wie schnell + scheinbar auch effektiv die Bremskraft thermisch abgeleitet wird.
Was aber wichtiger ist, es führt zu keinerlei Beeinflussung der Performance!
Die Bremskraft bleibt konstant beim eingestellten Wert, die Weichheit mit der die Rolle unter jeder Bedienung Schnur freigibt ist einzigartig und ich kenne kein vergleichbares Produkt, das diesem Anspruch gerecht werden würde.

Für mich over all eine 1 +++

Wir haben auch mal Wasser von oben drauf gegeben, weil es mich interessierte, ob es ein Fading geben würde. 0!

Kurzum, der Drill ging mit einem K.O aus, alle Jiggs sind wohlbehalten zurück gekehrt.

Im Anhang gibt es noch ein Paar Bilder zu der Aktion. Wer mal auf diese Fische hier im Mittelmeer gefischt hat, weiss dass diese Kraftmaschinen dem Material, aber auch dem Angler alles abverlangen. Ich werde das Thema fortsetzen und im Auge behalten. Kollegen von mir benutzen 50 LBS Stand Up Gerät um solchen Fischen gerecht zu werden:lach.

Und deshalb kam alles anders als ich es gedacht hatte.Die JM ist ein Monster von Rolle und eine Virtuosin im Konzert.

Wie sieht es eigentlich hier bei den Leuten aus, die das Röllchen fischen oder mal durften?

Bleibt noch zu sagen, Kurbel, Ratio, Griff und Verlegung passen zu mir wie angegossen.

Diskussion eröffnet.:<-

TL

Jürgen
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hi Jürgen...
Konnte im Juni nen strammen 1,55m Butt mit der 8er drillen....da hat sie echt drüber gelacht....ehrlich, die Bremse ist der Hammer..... Morgen gehts zum Sognefjord, mit Kilobleien auf dicke Lengs...da bin ich hauptsächlich auf die Megakurbel gespannt....:)...die Dinger sind schon sehr geil...leider muss ich mittlerweile alles dopppelt kaufen, meine bessere Hälfte gibt die 4 er nicht mehr her...

aber ick sehe schon, bei Dir kriegen Sie ja mal richtig Feuer...geil.....Ick werd dann mal in 2 Wochen berichten, wie es in der "Tiefseefront" mit den Rollen bestückt ist:]
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hai Steini,

die Bremse ist nicht nur ein Hammer, sondern zugleich auch noch 1. Violine. Einserseits Kraft und dann auch Präzision bei kleinsten Gewichten.

Nach meinem dafürhalten schaffen das nur ganz wenige Rollen im Markt. Für mich als Rollenfreak ist das eine durchaus neue Qualität die da Einzug hält.
Wir wollen jetzt nicht über Preise reden, aber das Konzept dürfte von vielen Mitbewerbern als Herausforderung verstanden werden.

Und wenn man es mal nüchtern betrachtet, ich hab jetzt eine Rolle für's Grobe und kann auch das feine Fischen damit erschlagen. Spätestens jetzt wird es PREISWERT.

Ist natürlich hart, dass du alles doppelt brauchst....

PE 8 ist doch die grösste von allen, brauchst du die der Kapazität wegen?

Tschüss und Meer
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hallo Jürgen,

ich hatte mittlerweile auch die Gelegenheit - wenn auch nur kurz - eine PE 4 anzutesten. Was ins Auge fiel, war daß das Binding, also die Zunahme des Widerstandes beim Kurbeln bei höher eingestellten Bremskräften, nur kaum merklich vorhanden ist, selbst wenn man den Presetregler fast auf zu stellt. Da kommt auch meine Accurate nicht mit, obwohl sie in dieser Beziehung schon deutlich aus dem Rest der High-End Rollen hervorsticht.

Was die Weichheit der Bremsen angeht, konnte ich bei dem natürlich nicht sehr aussagekräftigen Kurztest keinen Unterschied zur Accurate feststellen. Wäre eigentlich auch verwunderlich, denn auch die Accurate hat ein zweiseitiges Bremssystem und bei der mechanischen Konstruktion eines zweiseitigen Bremssystems - gleich hochwertige Materialien vorrausgesetzt - gibt es nicht so viele konstruktive Freiheitsgrade, als daß sich ein gravierender Unterschied ergeben könnte.

Viel bemerkenswerter an Deinem Bericht fand ich eigentlich folgende Passage, weil ich gerade über diesen Punkt schon länger nachdenke, ohne allerdings bis jetzt zu einem Ergebnis gekommen zu sein.

...
Zeit, die Bremskraft zu erhöhen, denn aufgrund der Erfahrungen des Vortages war ich mit einem Preset von nur 6 Kg gestartet. Ich wollte nicht wieder den mühsam gehakten Fisch einbüssen. Auf der nach oben offenen Strikeskala stehen mir max 22 Kg Bremse zur Verfügung, aber mit 12 Kg musst der Fisch schon sicher kämpfen, weil die Kapatzität schon unter 50 % war. Also Finger auf die Spuleninnenseite Preset Knopf auf, 5 mm strammer drehen und wieder zu. Jetzt war ich unter Full auf etwa 8 KG, genug um den Fisch einzubremsen.
...

Im Grunde scheint mir dieser Vorgang gegen eine Schiebebremse überhaupt zu sprechen. Denn auf der einen Seite besteht der Presetmechanismus ja gerade, um die maximale Bremskraft beschränken zu können, auf der anderen Seite ist es in meinen Augen vorteilhaft, wenn man zunächst die Bremskraft auf nicht so hohe Werte eingestellt ist, weil dann beim plötzlichen Biß und Flucht die plötzliche Kraftänderung, die das System, aus Angel und Schnur bestehend, absorbieren muß, nicht so hoch ist. Weil aber der Regelbereich des Bremshebels bei den meisten Rollen nicht sehr ausgeprägt ist, ist man gezwungen, den Presetregler nicht so hoch einzustellen mit dem Effekt, daß dann die maximal verfügbare Kraft ebenfalls begrenzt ist und möglicherweise für den gehakten Fisch zu gering ist. Das Verändern der Preseteinstellung während des Drills ist aber eigentlich nicht Sinn der Angelegenheit und zudem recht umständlich.

Ich frage mich deshalb schon seit längerem, ob die alte Sternbremse nicht doch die bessere Lösung ist. Auf der einen Seite gibt es dort das Binding-Problem konstruktiv bedingt nicht. Zum anderen läßt sich die Bremse wie bei Stationärrollen als "Stack" realisieren, dessen große effektive Bremsfläche und kleine Flächenkraft pro Element ein Garant für eine sanfte, weiche Bremse ist.

Natürlich hat die Sternbremse auch Nachteile. Man hat keine Schutzfunktion mehr, wenn die Bremskraft der Rolle die Bruchlast von Schnur oder Rute übersteigen kann. Und man muß daran denken, die Bremskraft nach einem Drill wieder auf einen definierten Wert zurückzustellen, was aber nicht so schwierig ist, weil es ganz gut über das Gefühl beim Schnurabziehen mit der Hand zu regeln ist.

Allerdings hat man die gleichen Probleme, wenn man anfängt bei einem Schiebebremssystem während des Drills den Presetregler zu verstellen.

Eine andere Lösungsmöglichkeit ist eine Schiebebremse ohne Presetmechanismus und langem Einstellweg des Bremshebels, wie es bei den großen Everol Rollen realisiert ist. Das ist super, ich hatte mal eine für mehrere Tage zu Ansicht.

Bei mir hat das unter anderem dazu geführt, daß ich bis ca. 300/400g Ködergewicht eigentlich nur noch mit Stationärrollen fische, obwohl ich eigentlich ganz von der Multirollenseite ins Angeln eingestiegen bin. Nur bei schwereren Gewichten und da, wo es ziemlich tief runter geht, verwende ich noch eine Multirolle. Bei der stelle ich die Bremskraft dann über den Presetregler relativ hoch ein, stelle nach Ablassen des Köders den Bremshebel aber nicht auf Strike sondern kurz nach Free (ca. 2 Kg Bremskraft). Beim Anhieb muß man dann allerdings mit dem Daumen auf der Spule mitbremsen. Bei vielen Schiebebremsenrollen scheitert das Verfahren allerdings an der Feineinstellungsmöglichkeit der Bremse mit dem Bremshebel. Ganz besonders schlecht schneiden hier die (kleinen) Avets mit ihrem Dreipunktbremssystem ab (Free, Strike, Full praktsich ohne Übergänge). Die Accurate sind in dieser Beziehung ganz gut, am Besten sind allerdings meine Tiagra und die kleine 6/12 Everol.

Ich komm so ganz gut zurecht, aber eigentlich müßte ich mal wieder eine Sternbremsrolle ausprobieren.

Gruß Dieter
 
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AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Dieter du sprichst das an was ich schon seit längerer Zeit versuche einigen Schiebebremsenliebhaber zu erklären.:daumen::daumen::daumen:
Genau so wie du es beschreibst ist es in Wirklichkeit noch dazu wenn es auf dem boot mal schaukelt. Ich möchte nicht wissen wieviele Fische dadurch schon verloren gegangen sind. Der Bremshebel ist sehr oft recht klein.
Ich benutze eine Sternbremse und bin damit sehr zufrieden. Während des Drills kann ich gemütlich mehr oder weniger Bremseinstellung geben..
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hallo Dieter,

da muss ich dir uneingeschränkt zustimmen.
Vor allen bei den kleinen Avet's habe ich die
gleichen Erfahrungen gemacht.
Habe dieses Jahr mal eine Shimano Talica gefischt
und bei dieser war zu mindestens der Bremshebel
der Schiebebremse viel feinfühliger einzustellen.

Gruß climber
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Moin Zusammen,

Dieter passt mal wieder auf wie ein Luchs:D. In keinem anderen Board muss man so extrem auf die Feinheiten achten wie hier.

Richtig, beobachtet. Aber die Lösung bzw. Antwort des ganzen steht auch in meinem Text. alles hat seinen Grund.

Als ich die Rolle für diesen Benchtest am Montag auswählte, war sie mit einer YGK Jigman PE 6 odr 7 bespult. Ich kann nicht genau sagen, um welche Stärke es sich tatsächlich handelte. Aber es waren knapp 200 m drauf. Also muss es in etwa PE 6-8 gewesen sein.

An jenem ersten Tag fischte ich mit einem Preset von etwa 10 KG auf Strike. Beide gehakten Fische sind wegen Schnurbruch fern releast worden. Aufgrund der Dringlichkeit mit welcher Thune Leine abziehen, konnte ich nicht beurteilen, ob der Schnurbruch von der Bremsperformance oder der Schnurqualität her rührte.

Bei meinem nächsten Versuch am Mittwoch hatte ich die Leine in eine Spiderwire Stealth 65 LBS gewechselt. Die lag noch jungfräulich auf ner Bulk Spol in der Garage. Viel zu schade zum Jiggen.... Aber der Leine kann ich zu 100 % vertrauen. Meinen Preset wählte ich etwa bei 6 KG FULL!! Absichtlich so niedrig, um kein Risiko einzugehen und erneuten Schnurbruch wegen möglicher mangelhafter Bremse zu riskieren.

Der Rest ist schnell erklärt. Das reichte nicht aus, weshalb vorsichtiges erhöhen angesagt war. Das macht man normalerweise nicht, steckt aber bei uns Big Gamern in Fleisch und Blut, weil es hin und wieder nicht anders geht. Man darf sich dabei halt nicht die Daumen abbrennen lassen, weshalb das Wasser auch zuvor über die Rolle kommt.

Zu den Vor- oder Nachteilen von Schiebebremsen. Ich sag's mal so, überall dort wo die Steilheit des Cam's passt gibt es keine Probleme.

Dazu müsste man jetzt mal verschiedene Presets durchmessen und den oberen und unteren Wert mittels Federzugwaage in KG ermitteln.

Die Jm hinterlässt dabei sicher einen sehr breitbandigen Eindruck. Das ist es ja auch, wenn ich schreibe Monster und Virtuose in einem.

Nachdem ich zu 100 % ausschliessen kann, das die Bremse ein Risiko ist, wird die Standart Einstellung bei diesem Game 10 KG auf Strike sein. Und auf Strike wird gehakt und gefischt!

Sternbremse, nie mehr wieder!X(


Ich hoffe ich konnte das verständlich erklären./@

TL
 
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AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Moin Jürgen,

die genauen Umstände habe ich jetzt kapiert, war also eine Ausnahmesituation.

Was ich aber nicht verstehe, ist Dein "Sternbremse, nie mehr wieder!". Deine Beweggründe würden mich interessieren.

Was mir noch gegen die Sternbremse eingefallen ist, ist daß das Problem der thermischen Ableitung der durch die Bremsung entstehenden Wärme vermutlich konstruktiv nicht so einfach zu lösen ist wie bei der Schiebebremse. Aber möglich scheint es zu sein, etwa bei der Penn TRQ.

In Norwegen stellt sich das Problem möglicherweise auch etwas anders dar als bei euch. Denn auch wenn Du in beispielsweise in relativ flachen Gewässern mit kleinen Gummifischen auf Pollack abzielst, ist die "Gefahr" immer gegeben, daß ein Dickdorsch oder auch veritabler Heilbutt einsteigt. Beim Pollack, sofern er kräftig zulangt, empfinde ich eine schonende Bremskraft von 2 maximal 3 Kg angemessen. Das ist sie für einen Heilbutt sicher nicht, zumal wenn nicht überall drumherum freies Gelände ist und Du nicht beliebig hinterherfahren kannst.

Diese Situation ist tackle-technisch sowieso eine große Herausforderung an Rute und Rolle. Leicht, eine Rutenaktion, die auch bei einem 4-5Kg Pollack noch Spaß macht, aber auch brutale Bremskräfte und genug lifting power im Fall Heilbutt zuläßt, sind Dinge, die sich nicht leicht unter einen Hut bringen lassen.

Gruß Dieter
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Ja Sternbremsen,

das ist nicht einfach zu erklären.

Aber ich fang mal damit an, dass ich sämtliche, wirklich sämtliche jemals auf einer Sternbremse gefangenen Fische ausnahmslos!! verloren habe. Ich glaube das sagt alles, und ich bin, so hoffe ich, kein untalentierter Driller der nur hart zu fischen versteht.

Dazu gehören, die Penn 133, Senatoren, Daiwa Sealine und zuletzt die verfluchte Penn auf den BVI mit der ich meinen ersten Blue Marlin verschusselt hatte. Von meinem ersten grossen Bonito der mir am Boot aufgeschlitzt ist, Alpträume ich heute noch des Nachts. Der war wirklich Rekord verdächtig.

Ich kann mit den Dingern nicht auf schnelle Fische und ich bin nicht der einzige der das von sich behaupten kannX(.

Und ich meine auch, dass das wohl den Unterschied zu Tage fördert, denn Sternbremsen neigen bei Erwärmung zur drastischen ZUNAHME der Bremsleistung. Da sind Schnurbrüche vorprogrammiert.

Schiebebremsen lassen sich dermassen fein justieren. Um am Beispiel mit der JM zu bleiben, diese hat zur Orientierung ein präszise Raster, eine Strike Position und eben Full. Das ist bei guten und grossen Rollen Land auf Land ab Stand der Technik.

Bei unseren Tiagras 50 W ist ein Klick mehr Preset = 0,5 Kilo. Ich werde das bei Gelegenheit an der JM ausmessen ob es da auch lineare Anstiege gibt.

Binding, ich meinte anfangs, dass die JM PE 4 überhaupt keines hat. Mir fällt es auch jetzt im Gebrauch nicht auf. Das ist sehr angenehm.

Die Präszision mit der diese Rolle bremst ist einzigartig und ich hatte das ja Anfangs schon geschrieben, ich kenne nichts vergleichbares, auch nicht bei unseren GROSSEN Rollen.

Dieter hat die Everol angesprochen. Ich hatte neulich die 14 +12 + 6 zur Erneuerung der BK Einheiten . Kenne das Innenleben + auch vom Fischen.

Ja, es gibt keinen Preset. Aber auch nur unterdurchschnittliche Bremsleistung, weshalb Kapatzität die BK ersetzt. Man lässt den Fisch mit diesen Leinen Monstern ausbrennen. Auch eine Möglichkeit. Ansonsten ist der Angler ziemlich beschränkt bei seiner Beeinflussung der Geschehnisse.

Hier ein Paar Bilder, für mich nicht das gelbe vom Ei.

Aber mit einem Imbusschlüssel alles zu warten.
Panzertechnik....

TL
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hallo zusammen,
ich verfolge Eure Tröts über Rollen, Ruten, Schnüre u. Biegekurven mit Spannung und finde sie aller erste Sahne.
Nun zu meinem Anliegen, ich möchte mir eine Reise Rute 4 teilig bauen lassen aus einem Blank der Fa. Ralf Steiner, aber auser einer Reportage aus 2009 kann ich keine Infos finden, kann von Euch jemand mir weiterhelfen?
Vielen Dank im voraus und weiter so mit den Berichten ,ich sauge sie auf wie ein Schwamm :daumen:

Gruß u.ganz viel Petri

Joachim :]
 
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@RUTETESTER

tut mir leid, von diesem Blank habe ich noch nie gehört.

@Serviola

Bei den Sternbremsrollen ist also das Problem die termische Ableitung der Wärme. In die Richtung hatte ich schon gedacht.

Interessant wäre zu erfahren, ob das auch für die neueren Rollen gilt, wie etwa die Daiwa Saltiga oder Penn TRQ. Ich werde mal versuchen das Internet zu befragen.

Andererseits ist es kein wirklich drängendes Problem. Wenn man eine Schiebebremsenrolle mit einem vernünftigem Einstellbereich des Bremshebels besitzt, kommt man ja gut zurecht.

Was die große Everol angeht, kann ich zu Deinen Ausführungen nicht viel sagen, gefischt hatte ich die Rolle ja nie, die ist für Norwegen einfach zu groß. Von meiner kleinen 6/12 Everol bin ich allerdings immer noch sehr angetan und fische sie fast lieber als meine Accurate und das gerade auch der Bremsen wegen.

Gruß Dieter
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

@ Dieter und Serviola,

immer wieder schön eure wirklich fundierten Ausführungen mitzuverfolgen.
Da neben der JM auch die Marken Accurate und Everol recht häufig auftauchen und speziell Dieter von der Everol 6/12 wohl doch recht begeistert ist, möchte ich mich hir auch mal ein wenig off topic bewegen.
Im Eisele Katalog ist mir jetzt die Everol VJ 12 aufgefallen. Die ist wohl etwas kleiner aber auch ca 100 gr leichter als die 6/12. Im Netz ist leider noch fast nix zu dieser Rolle zu finden. Hatte schon mal jemand das Teil im Einsatz? Ev hat Serviola sie ja sogar schon mal zum Schrauben gehabt. Einsatzgebiet sollen Tiefen bis ca 60 m und Gewichte bis ca 400 gr (Pilker, Roiber etc) sein. Als Schnur habe ich mir eine 30 LBS vorgestellt. Gangbar oder lieber doch die 6/12, die ja noch dazu etwas günstiger ist wählen? Ich möchte im kommenden Jahr auch mal wieder ein neues Röllchen anschrauben und bin irgend wo zwischen Omoto VS 12 Avet JX oder einer der zwei Everols hin und her gerissen. Eine JM wird es wohl eher nicht werden. 500 EUR sind mir für die eine Woche Norge pro Jahr einfach zu fett.

Gruß Matthias
 
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Hi

Stock kenne ich nicht, mach doch einen extra Tread auf, da gucken mehr Leute rein.

Everol oder Otono, Omoto. Aus Sicht der Qualität ist da die EVEROL sicher das erhabenere Produkt. Die Rollen die ich jetzt auf Carbon Up gegraded habe laufen wie neu, nein besser.

Die Rollen sind aus sehr hochwertigen Material, Eloxal, Lager etc... Zudem simpel konstruiert. Das fehlen des Preset setzt Grenzen im Handling. Also genau hinschauen wofür du die brauchst.

TL
 
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Jürgen, Matthias redet hier von der VJ 12 und der 6/12 Waterproof. Im Gegensatz zu den Dir bekannten großen Everol haben diese einen Preset-Regler. Die Bremskraft der 6/12 liegt jenseits der 10Kg Marke. Die Bremsscheibe scheint auch aus Carbon zu bestehen, sie sieht jedenfalls so aus.

Die VJ 12 kenne ich nicht, ist aber die neuere Rolle. Es gab hier mal einen Thread dazu und irgend jemand wollte sie auch kaufen.

Die Everol 6/12 ist schon älteren Datums. Sie hat etwa die gleiche Schnurfassung wie eine Avet SX ist aber in den Abmessungen etwas größer, weil an dieser Rolle alles sehr großzügig dimensioniert ist. Die Gehäusestärken, die Dicke der Edelstahlzahnräder, Spulenachse und die Kugellager. Auf Grund dessen ist sie für eine solch kleine Rolle mit 692g relativ schwer. Die Rolle kennt auch das Binding Problem aber erst jenseits von ca. 9-10Kg Bremskraft. Zuvor wahrnehmbar aber nicht störend. Die Bremse geht sehr weich und hat zwischen Free und Strike einen sehr großen Einstellbereich. Da der Antireversemechanismus über ein Zahnrad realisiert wird, macht die Rolle beim Kurbeln ein leichtes Klickergeräusch. Also alles nicht sehr modern, dafür aber zu 100% verläßlich.

Gruß Dieter
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Ich hatte gerade mal angefangen über die neueren Sternbremsrollen zu recherchieren auf 360tuna. Dort berichtet ksong dann tatsächlich auch von Problemen mit der Bremse der Daiwa Saltiga 40. Allerdings erst bei Thunfischen jenseits der 120Kg Marke. Ansonsten ist er wohl ganz vernarrt in die Rolle.

Gruß Dieter
 
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Der Trend in den letzten Jahren geht immer mehr dahin leichtgewichtige, kleine Rollen mit starker Bremsleistung auf den Markt zu bringen. Und da beißt es sich nach meiner Meinung, um für solche Rollen die richtige Dimension für die Bremse zu finden. Bei fast allen neuen Stardrag Rollen wird die Bremse schon weiter aus dem Rahmen heraus konstruiert. Aber irgenwo muss die Optik noch passen. Auch ist entscheidend aus welchem Material die Bremsscheiben sind, und aus wieviele Brems- und Metallscheiben diese bestehen.

Kleines Beispiel: an meiner kleinen Daiwa 400H Rolle bestand die Bremse aus 3 Karbon? (keine ahnung was Daiwa da verbaut hat) und 3 Metallscheiben. Max. Bremsleistung bei ca. 8 kg. Dann ausgewechselt gegen
5 dünnere Karbon- und 5 dünne Metallscheiben. Alles mit Cal`s gefettet. Neue Bremsleistung knapp über 15 kg!!!
Nur die würde ich bei einem langen starken Run nie voll ausreizen, weil sich dann mit Sicherheit das Getriebe zerlegt.
Wärmeentwicklung ist nicht das Problem, weil die mit Cal`s gefetteten Karbonscheiben das wegstecken. Thune bis 40 kg hat die schon problemlos überstanden, aber einen von 150 kg....???? Sorry, dafür sehe ich die Rolle nicht gebaut, da muss eine anderes Kaliber her. Dünnes tragkraftstarkes Braid verleitet gedanklich dazu mit kleinen Rollen auch die "Dicken" fangen zu wollen. Denke aber, man sollte davon ausgehen, was kann ich fangen wenn ich zur Rollegröße entsprechendes Mono auf der Spule habe. Bin mir sicher, dass die Rollenhersteller auch so denken, denn sonst macht es wenig Sinn in 30er 50er 80er etc. zu investieren. Eine 50er sollte wie eine 50er gefischt werden, auch wenn eine 80er Schnur aufgespult ist. Eine getunte Bremse hilf kurzeitig, ruiniert aber auf die Dauer die Rolle. In diesem Zwiespalt steht man immer wenn man sich eine neue Rolle zulegen will. Wenn die Rolle den stärksten zu erwartenden Fisch aushalten soll, muss eine entsprechend größere Rolle genommen werden, oder man geht ins Risiko. Der Traum wäre eine kleine leichte Rolle die alles bis zum dicksten Marlin handeln kann, aber die eierlegende Vollmilchsau ist noch nicht erfunden.

Gruss, Wolli
 
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AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Meiner Meinung nach, Wolfgang, ist Deine Aussage so nicht haltbar.

Während eines Runs ist das Getriebe überhaupt nicht involviert (Du könntest ja genauso gut die Kurbel dabei loslassen). Die Reibungskraft bewirkt eine Torsionsbeanspruchung der Spulenachse, und stützt sich ab gegen den Antireversemechanismus der Rolle und wird letztlich so vom Gehäuse aufgefangen. Außerdem gibt es eine Biegebeanspruchung der Spulenachse und durch die Vorspannung der Bremse eine Axialbelastung der Spulenachslager. Kritische Punkte dabei sind der Antireversemechanismus und eine Biegung der Spulenachse.

Beim Antireversemechanismus gibt es zwei Arten, einmal ein spezielles Lager, was lautlos arbeitet, zum anderen ein Zahnrad, was in der einen Drehrichtung durch durch einen am Gehäuse angebrachten Zahn, der ins Zahnrad eingreift, am verdrehen gehindert wird (kann man nicht so gut beschreiben, muß man sich ansehen). Beim Kurbeln (andere Drehrichtung) klickert dann der Zahn. Die zweite Lösung ist einfach und sofern ausreichend dimensioniert absolut robust. Bei den speziellen Lagern hingegen hört man immer wieder bei einzelnen Fabrikaten von Problemen. Ist die Spulenachse nicht dick genug, dann führt die Biegebelastung der Achse zu einer ungleichmäßigen Belastung der Bremsen, was wahrscheinlich mit Ursache für das gefürchtete "Stottern" der Bremse ist (genau verstehe ich diesen Vorgang aber nicht).

Das Getriebe ist nur beim Kurbeln belastet und dann sind die Kräfte, die darüber geführt werden, deutlich kleiner als beim Bremsvorgang.

Den Antireversemechanismus, die Spulenachse, die Lager und die notwendige Gehäusesteife kann man auch bei kleinen Rollen ausreichend dimensionieren. Sie meinen Beitrag zur kleinen Everol 6/12, die sich beim Fang auch von größeren Thunfischen seit längerem bestens bewährt hat. Mit ein bißchen ingenieursmäßiger Raffinesse, kann man dann noch noch Gewicht am Gehäuse einsparen, so daß eine Jigging Master PE4 (ist in etwa die gleiche Größe wie die 6/12) trotz ihres geringen Gewichts wohl ohne Probleme ihre ca. 18kg Bremskraft bewältigen kann.

In Bezug auf Deine Behauptung zur thermischen Belastung bin ich auch etwas skeptisch, denn es geht nicht darum, ob die Karbonscheiben das überstehen oder nicht. Denn wenn mit der steigenden Temperatur die Bremskraft deutlich zunimmt, wie Jürgen beobachtet hat, dann ist ein Schnurbruch natürlich möglich.

Gruß Dieter
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

@ djac, @ Serviola,
Danke für Eure Antwort, hatte gehofft ihr wüsstet was über den Blank. Trotzdem vielen Dank.

@ wollebre, interesant, unter dem Gesichtspunkt habe ich das noch nie so gesehen 8), ab sofort wird das berücksichtigt.
Vor allem der Punkt Mono und Geflecht.

Tschüß! :] Joachim
 
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