fuerteventura.......der bericht

grünfüssler

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immer noch keine
sooooooooo...........
nachdem ich die gestrige heimreise ohne grössere psychische und körperlichen schäden überstanden habe und eine halbwegs ruhige nacht verbringen konnte bin ich nun fit und will euch meinen bericht über 10 tage fuerteventura nicht länger vorenthalten.

am samstag den 10.01.ging es endlich wieder los in richtung kanarische inseln.
wie schon so oft war FUERTEVENTURA mein reiseziel.
nach rund 2 stündiger anfahrt nach frankfurt und einem ruhigen,4 stündigen flug erreichten wir den flughafen in puerto del rosario.
alle gepäckstücke unversehrt,die übernahme des leihwagens verlief auch ohne probleme und so konnten wir uns zügig auf die rund 120 km lange fahrt nach morro jable im äussersten süden der insel machen.
die landschaft wie immer sehr beeindruckend und diesesmal auch aussergewöhnlich grün für die jahreszeit.
nach 2 stunden waren wir vor ort und ich telefonierte kurz mit günter.
ich hatte wichtige ersatzteile dabei die er dringend und sofort brauchte.
zum glück war er gerade in der nähe unterwegs und nach 10 minuten schüttelten wir uns schon die hände.
kurzes gespräch über alles was wichtig und unwichtig ist und über die lage am fisch und schon war er wieder verschwunden.
er wollte die teile gleich noch einbauen damit wir am nächsten tag pünktlich zum fischen fahren können.
nachdem günter weg war fuhren wir zu unserem hotel in esquinzo,dem FUERTEVENTURA PRINCESS.
ein tolles hotel in dem wir nun schon einige male waren.
top lage,sehr nettes personal und super verpflegung sind hier selbstverständlich.
 
der pool des hauses(einer von 7)....
 
nach einer ruhigen und erholsamen nacht klingelte morgens um 7 der wecker.
also aufstehen und wie immer wenn ich hier bin der erste blick aus dem fenster.
das meer ziemlich kabbelig.
keine guten aussichten.
trotzdem erstmal duschen und gemütlich frühstücken,danach anruf bei günter.
er hat die lage auch schon sondiert und ist der meinung das wir trotz des unruhigen wassers einen versuch wagen sollten.
also mein angelzeug (das ich abends noch komplett montiert hatte)ins auto gepackt und ab richtung hafen.
selbst im hafen war das ganze schon eine ziemliche schaukelei.
aber alle mitfahrer stimmen zu,wir fahren raus.
schnell sind die ruten (2x50 lbs mit mann`s stretch diver 30+)und meine leichteren 30er mit stretch diver 25+ ausgelegt und wir schleppen richtung riff.
schon von weitem sind die riesenwellen zu sehen die sich dort auf dem plateau weiss brechen.
toller anblick für touristen,aber zum direkt dort fischen viel zu gefährlich.
also fahren wir einen weiten bogen und schleppen an der 70 m kante am aussenriff entlang.
günter hatte hier in den vergangenen wochen immer wieder grosse wahoos auf wobbler gefangen.
die haben sich aber anscheinend verzogen,denn die ersten 4 stunden beisst rein gar nichts.
bei einer der schleifen die wir drehen kommt schliesslich doch das von allen erwartete und erlösende "RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRatsch" von einer der 50er penn rollen.
die schnur läuft aber verhältnissmässig langsam ab und so ist es schnell klar das es kein wahoo sein kann.
nach einem kurzen,knackigen drill kann mein mitfahrer schliesslich einen sehr schönen und mit rund 15 kilo auch relativ schweren barrakuda ins boot bringen.
nicht der erwartete dickfisch,aber für den anfang schon einmal ganz nett.
 
nach dem guten start tut sich aber wieder lange zeit nichts.
erst auf dem rückweg zum hafen erbarmt sich noch ein wesentlich kleinerer barrakuda und nimmt einen der kleineren wobbler.
von drill kann man hier wohl schon nicht mehr sprechen,einfach einkurbeln trifft das ganze wohl eher.

der nächste tag........
morgens raus aus den federn,blick aus dem fenster.
oh mann......hinter dem hotel laufen riesenwellen an den strand.
woher die kommen weiss keiner,denn es ist absolut kein wind.
tolles wetter,die sonne scheint,es ist super warm.
rund 28°C zeigt das thermometer.
trotzdem ist die brandung so stark das wir die ausfahrt an diesem tag absagen.
das gleiche bild am nächsten morgen.
hohe wellen,kein wind.
also wieder keine ausfahrt möglich.
daher beschliessen wir,die insel ein wenig weiter zu erkunden.
als wir an der rezeption nachfragen wo man denn hier gut vom ufer aus fischen kann
stellt sich heraus das pedro(der nachtportier)selbst ein begeisterter angler ist.
er schlägt vor uns zum fischen mitzunehmen.
da er in einer stunde feierabend macht schlägt er vor das ich die zeit nutze und köder besorgen soll.
also in den grossen einheimischensupermarkt und dort kleine,ganz frische kalamares
besorgen.
als ich zurück bin hat pedro schichtende,wir holen sein angelzeug und er lotst uns nach LA PARED im westen der insel.
hier war ich bisher noch nie,ich bin aber beim anblick der zerklüfteten küstenlienie sofort gefangen.
hier ist es gleich am ufer tief,schroffe felsen und strömungen bieten optimale möglichkeiten zum uferfischen.
der krasse gegensatz zum süden der insel wo man meistens nur blanken sandgrund
und sehr geringe wassertiefen vorfindet.
wir stellen uns an einen der natürlichen,vom meer ausgewaschenen pools und beködern unsere haken mit streifen die wir uns aus den kalamares zurechtschneiden.
pedro fischt mit einer ca.7 m langen stipprute und einer 10 g tragenden pose.
kaum sind die köder im wasser bekommen wir heftigste bisse.
die fische haben bei der strömung und der grossen konkurrenz keine zeit den köder genau zu überprüfen.
meistens sind es keine riesen,aber im vergleich zu süsswasserfischen haben meeresfische einfach me(e)hr power in den flossen.
ich erfahre auch,das die einheimischen hier zum teil auch barrakudas und bonitos vom ufer aus fangen.
sie lassen lebende sardinen an luftballonmontagen weit hinaustreiben und kommen so an die meeresräuber heran.
beim nächsten besuch werde ich das auf jeden fall mal testen........
 
nachdem wir innerhalb von 3 stunden ca.100 fische gefangen haben und die flut abläuft
beschliessen wir einzupacken.
pedro nimmt die fische mit und lädt uns am abend dann zu sich nach hause ein.
es wurde ein toller abend,die fische waren paniert und kross gebacken eine echte delikatesse.
den rest hat perdros frau eingefroren "für tage an denen er mal wieder nichts fängt"wie sie grinsend erwähnt..........
satt und gut gelaunt kehren wir sehr spät ins hotel zurück.
ein toller tag,sehr netter typ,sehr nette familie und endlich mal fisch satt gefangen und gefuttert.
so müsste das öfters laufen.

der nächste tag.
heute scheint es das meer gut zu meinen.
der morgendliche blick aus dem fenster zeigt das wesentlich weniger wellen eine ausfahrt möglich machen könnten.
also anruf,das ok vom skipper kommt und so sind wir punkt 9 am hafen.
aber dann kommen sie doch wieder........
grosse,kurze wellen.
aber wir lassen uns nicht vergraulen,wenigstens ein bisschen wollen wir direkt vorm hafen schleppen.
also rauf auf das boot,raus aus dem hafen und gleich die köder ins wasser.
der 3 köder ist grade am auslaufen als die schnur festsitzt.
ich ziehe und bemerke widerstand.
also rolle zu und schnur aufnehmen.
immer noch widerstand,aber keine spur von leben in der rute.
bestimmt wieder mal eine plastiktüte oder sowas in der art.
das lange vorfach kommt hoch,da hinten ist der köder und ..........ein minibarrakuda.
er hat sich den wobbler schon beim auslegen geschnappt und lässt sich nun wie ein nasser sack ins boot holen.......
nachdem der fisch versorgt ist geht der köder wieder auf die reise.
wir schleppen im schatten der langen hafenmauer und tatsächlich,keine 15 minuten nach dem ersten fisch ratscht es schon wieder.
diesesmal etwas mehr gegenwehr,wieder ein barrakuda,etwas länger und kräftiger als der erste.
da die wellen aber immer höher werden wollen wir zurück in den hafen.
auf halbem weg ratscht es schon wieder.
an der 20er millenium mit der 12 LT(mein baby).
ein schöner,kräftiger gegnermeldet sich am anderen ende der dynabraid.
10 minuten dauert das ganze,dann haben wir den ertsen bonito des urlaubes im boot.
kein riese,aber ein toller fisch.
 
schade das wir diesen ausflug nach nur 2 stunden beenden mussten.
allem anschein nach hatten sich die räuber um die hafenausfahrt herum etwas zusammengeballt und wir hätten wohl noch den einen oder anderen fisch landen können.
der nächste tag......
unsere pechsträhne sollte weiter anhalten.
wieder wellen,wellen,wellen.
aber so ist das...der natur macht zum glück noch niemand vorschriften.
da nun auch noch ein ziemlich strammer wind bläst ist auch uferfischen nicht möglich.
daher machen wir einen auf romantik und fahren ziellos über die insel.
am abend kommen wir wieder nach la pared und beobachten von dort aus einen super sonnenuntergang.........
 
ist das nicht schööööööön ?????
 
man achte auf die wellen........
zum grössenvergleich,die klippen sind an dieser stelle rund 35 m hoch
 
daraus ist die insel.........
meerwasser und vulkangestein.
das eine beeinflusst das andere...........
 
nochmal......
die klippen sind 35 m hoch.
und da kommt das wasser mit so einer urgewalt an das es drüberspritzt........
das müsst ihr mal selbst erleben...........
 
natur pur...........
die "insel der starken winde"in einer atemberaubenden abendstimmung.
schade das man mit den fotos keine geräuschkulisse einstellen kann.
die brandung donnert mit ohrenbetäubendem krachen gegen die klippen und im gegensatz dazu steht dahinter dieses weiche stimmunglsvolle licht.
FUERTEVENTURA ist eine insel mit krassesten gegensätzen auf kleinstem raum.....
ich glaube das das diesen steinbrocken im atlantik so besonders macht........
 
mitten in der nacht wache ich auf und kann nicht mehr einschlafen.
also schnappe ich mir die spinnrute und die kalamares aus dem kühlschrank und watschle morgens um halb 3 an den strand hinter dem hotel.
zum glück ist grade höchstwasserstand und so ist die strömung erträglich.
ich hänge 130 g in den wirbel am seitenarm ein und in einem anflug von grössenwahn einen ganzen,gut 15 cm langen kalamar auf den 2/0 haken.
mit vollem schwung feuere ich das ganze in die nachtschwarze see hinaus.
die wassertiefe liegt im bereich meiner wurfweite immer unter 2 m .tiefer wird es erst nach gut 500 m...........
ich stelle die rute in einen der schirmständer die von den touris tagsüber genutzt werden und packe mich auf eine der sonnenliegen.
ein unglaublicher sternenhimmel spannt sich über mir.
der anblick und das leise plätschern lassen mich einnicken und ich wache auf als sich
meine shimanorolle mit einem langen,aufdringlichen heulen meldet.
total überraschend hat sich ein offensichtlich grösserer fisch meinen köder geschnappt.
noch total schlaftrunken schnappe ich die rute und beginne zu drillen.
heftig heftig was da am anderen ende der schnur tobt.
nur mühsam kann ich den fisch halten.
nach fast 20 minuten sehe ich im licht der hotelscheinwerfer zum ersten mal einen langen,weissen bauch blitzen.
seltsam......sieht aus wie ein grosser aal.
einer der sicherheitsleute ist durch das geräusch der rolle aufmerksam geworden und kommt mit seiner taschenlampe zu hilfe.
nun sehen wir den fisch zum ersten mal richtig.
es ist ein HAI.......
langsam ist er ausgepowert und mit jeder welle bekomme ich ihn weiter ans ufer.
schliesslich kann ich ihn kurz hinter dem kopf greifen.
ein HAI....ca 70 cm lang.
ein sandfarbener rücken,ein schneeweisser bauch und dunkelgrüne augen.....
ein wundeschöner,bärenstarker fisch.
der haken(ohne stahlvorfach !)sitzt ganz weit vorne im maul.
zum glück habe ich meine zange griffbereit und kann den kleinen vorsichtig lösen und zurücksetzten.
meinen foto hatte ich(alzheimer sei dank) bei dieser nachtaktion im zimmer gelassen
schade,sonst wäre der abend perfekt gewesen........

der letzte tag bricht an........
wie immer,erster blick aus dem fenster.
wieder wellen....aber nicht so hoch wie sonst.
also anruf,das ok kommt und keine 20 minuten später bin ich auf dem boot.
raus aus dem hafen.
so ein schrott......
die wellen kommen schon wieder.
diesesmal in verbindung mit den höllischen fallwinden die man auf fuerte häufig hat.
wir schleppen trotzdem.
richtung riff.
schon fast angekommen schon das erste zarte "rrrrrrrrrrrrrrrrrr"von meiner 12 LT.
harter fight,ein kräftiger bonito konnte dem goldenen mann`s nicht wiederstehen.
dann wieder lange ,lange zeit nichts.
auf dem weg zum hafen fangen wir noch ettliche lagatos(eidechsenfische).
kleine,zahn und stachelbewehrte monsterfische die alles angreifen was ihnen vor ihr riesiges maul schwimmt.
auch ein kleinerer barrakuda beisst noch,aber ansonsten ist nichts zu holen.
 
Super Geschriebener Bericht. Da kommen leichte Sommergefühle bei mir auf wenn ich das so Lese. Auch die Bilder sind echt gut Geworden. Beim nächsten mal hast du bestimmt mehr Glück was die Wellen und den Wind angehen.
Neidischsei...... ;)
 
fazit...........
wieder einmal hatten wir einen schönen und erholsamen urlaub auf fuerteventura.
wir haben viele neue leute kennengelernt und die insel wieder einmal aus anderen blickwinkeln betrachten können.
wir haben viel,sehr viel,über neue und erfolgreiche angelstellen erfahren und gelernt.
schade nur das uns das meer selbst diesesmal ein wenig im stich gelassen hat.
günter hat trotz der widrigen umstände alles versucht um uns an fisch zu bringen.
wir sind dabei vom vertretbaren risiko zum teil bis an unsere grenzen gegangen,ohne sie zu überschreiten.
aber so ist nun mal das angeln.........einen tag fängst du,am nächsten tag fangen die anderen oder keiner.
das ewige lottospiel des fischens hat uns auch diesesmal wieder sehr viel spass gemacht.
auch ohne das wir diesesmal den jackpot geknackt haben.
eines ist aber sicher.......
FUERTEVENTURA........ich komme wieder............
 
hier noch ein paar schnappschüsse von der insel,dem hotel und vielem meer........
 
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der alte mann und das meer......
ein alter berufsfischer in seiner 5 m nusschale mitten auf dem aufgewühlen atlantik.......
 
das hotel......
 
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