Fischsterben in der Oder




Zu viel Salz und auch zu viel Chemie wird vermutet.. Presseschau für den 14.08.2022

Es wird gewarnt vor der Fischentnahme im Haff.
 
Sehr gut Zusammenfassung der letzten Erkenntnisse. 500 km Flussabschnitt verseucht und mutmaßliche 80 Tonnen Fisch als "Sondermüll" sind zu entsorgen....

Umfassende Aufklärung und es ist eine ökologische Katastrophe!!!!!!
 

Nun das nächste Gewässer....:eek1:
 




Es geht weiter,16-08-2022.

Langsam wird das riesige Ausmaß der Katastrophe abseits des Ufers allen bewusst.
 
Hier Mal die Wasserwerte vom LfU Brandenburg für die vergangenen 31 Tage.
Hier
 
Und kannst du sagen was da los ist? Was sagen dir / uns die Werte
Also es muss auf jeden Fall etwas hineingekommen sein, was basisch ist oder basisch reagiert. Der PH-Wert ist ab dem 07. so stark gestiegen, dass es nicht mehr im gesunden Bereich ist. Wahrscheinlich ist es irgendwas, dass mit dem Nitrat-Stickstoff reagiert, weil normalerweise kommt durch Dünger etc eh schon zu viel Nitrat-Stickstoff in die Flüsse, aber auf einmal ist der Nitrat-Stickstoff Pegel auf unter die Hälfte gefallen, wodurch dann auch die Pflanzen verenden.. Man sieht auch an der Elektrischen Leitfähigkeit, dass sich wahrscheinlich andere beser Leitende Salze gebildet haben, aber welche keine Ahnung.
Alles in allem auf jeden Fall eine große Sch.... und nicht so einfach rückgängig zu machen...
 
Hm, ich bin zwar kein Chemiker, befasse mich aber beruflich viel mit Wasseranalysen. Wenn ich mir die Wasserwerte der Oder so ansehe, denke ich, daß irgendwas ins Wasser gekommen sein muß, was extrem stark düngend auf das Plankton gewirkt hat.

1. der stiegende und sehr stark schwankende Sauerstoffgehalt: Kennt man aus überdüngten Karpfenteichen im Sommerhalbjahr. Tagsüber, wenn die Photosynthese (besonders an sonnigen Tagen) auf Hochturen läuft, schnellt der Saiuestoffgehalt in die Höhe. Nachts, wenn keine Sonne scheint, fällt der Sauerstoffgehalt genau so schnell ab, die Algen verbrauchen dann O2. Kritisch wird das häufig gegen Ende des Sommers, wenn die Tage schnell kürzer werden, das Wasser aber noch "warm und grün" ist, dann bekommen die Fische gegen morgen, kurz bevor die Sonne aufgeht, oft arge Luftnot. Sieht man manchmal im Herbst, wenn man früh in der Dämmerung am Wasser ist, und vor allem die großen Bleie an der Oberfläche kleben und nach Luft schnappen.

2. die Gesamtchlorophyll-Konzentration/Trübung/UV-Absorption: bestätigt das oben gesagte, die extreme Zunahme der Biomasse ruft die starken Schwankuneg des O2-Gehlates hervor. Da die Tage jetzt noch relativ lang sind, fällt der Sauerstoffgehalt -trotz der starken Schwankungen - in der Nacht noch nicht in den kritischen Bereich ab.

3. der Nitrat-Stickstoff-Gehalt: auch klar, die überschießende Biomasse verzehrt die Nährstoffe (Nitrat ist ein wichtiger Pflanzennährstoff). Interessant wäre in dem Zusammenhang auch der Phosphat- und der Kalium-Gehalt (N-P-K-Dünger!), diese Nährsalze müßten, wenn meine These stimmt, auch stark gefallen sein.

4. stark gestiegener pH-Wert: auch das kennt man aus überdüngten Fischteichen. Viele Kleinstorganismen brauchen zum Wachstum Kalk und lagern diesen in ihrem Organismus ein. Beim Absterben (die Populationsdauer solcher Organismen ist ja sehr, sehr kurz) wird der Kalk sofort lösbar - der pH-Wert steigt an.

Wie gesagt, ich bin kein Chemiker, sondern nur Auswerter von Wasseranalysen, würde aber hier auf eine stark düngende Substanz ohne Stickstoffkompensation tippen. Aber die Behörden müssten da eindeutig die besseren Fachleute haben. Trotzdem kann man aus meiner Sicht die Suche schon recht stark eingrenzen. Für Schwermetalle, Pestizide oder einige andere Stoiffgruppen bieten die Wasserwerte eigentlich keine Anhaltspunkte.
 
Ich gebe mal einen Lagebericht. Ich war heute mit dem Fahrrad in Ratzdorf an einigen Buhnen. Ich habe keine toten Fische oder die Überreste mehr gesehen. Viele Krähen holen sich die Muscheln aus dem Uferbereich. Die Ufer sind übersät mit Muschelschalen.
Gute Nachricht ist, es gibt noch Fisch.Im Flachwasser war Kleinfisch zu sehen und es raubten Fische an den Buhnenköpfen. Kormoran und Reiher standen auch noch bei Fuß.
Möglich wäre eine Verdünnung durch die einfließende Neiße bei Ratzdorf.
Ob sich das aber bis ca.2Km flußabwärts noch auswirkt weiß ich nicht ,zumal die Neiße auch wenig Wasser führt.
Den Pegel Ratzdorf habe ich auch noch nie so erlebt.
Angeln in der Oder war die letzten Jahre eh schwierig. aber jetzt ist
wohl Ende Gelände. Ich hatte schöne Jahre an der Oder. Nur noch Trauer ist übrig.
 

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Im letzten Beitrag gibt es Hinweise auf eine mögliche Ursache.
 
Ursache und Wirkung sag ich nur.

Die auslösende Aktion ist noch ungewiss. Von polnischer Seite liegt der Verdacht bei Papierfabriken bis zu Kalifabrikanten.

Meiner Meinung nach war die Alge schon vorher da, jedoch sehr gering verbreitet. begünstigende Faktoren ließen sie extrem wachsen mit bekannten Ausmaßen.

Aktuell ist das Problem, dass nicht genug Manpower am Fluss ist um die Fischkadaver zu entfernen. Sämtliche Vögel fressen das Aas. Wenn dann noch Fischadler und Schwarzstorch sterben, gute Nacht Umweltschutz.Man braucht nur Oder, Fischsterben in die Suchmaschine eingeben und man ist auf dem aktuellsten Stand. Selbst auf Instagram suchen die Anrainer nach freiwilligen Kräften.


Ohne Gewähr auf Richtigkeit der Quelle.

Es ist bitter eines der letzten halbwegs naturnahen Gewässer sterben zu sehen auch wenn die Natur sich schnell erholen kann. Das ist aber kein Freifahrtschein für solche Sauerein!!!!

Man möchte brechen.....
 
Meiner Meinung nach war die Alge schon vorher da, jedoch sehr gering verbreitet.
Davon kann man ausgehen.

Die Suche soll nun über Satellitenbilder fortgesetzt werden, ...30cm Wasseranstieg ohne nennenswerte Niederschläge deuten auf massive Einleitungen hin und keiner weiß wie und wo? Sorry, das sieht für mich so aus, als ob da was unter dem Teppich bleiben soll.
 
Davon kann man ausgehen.

Die Suche soll nun über Satellitenbilder fortgesetzt werden, ...30cm Wasseranstieg ohne nennenswerte Niederschläge deuten auf massive Einleitungen hin und keiner weiß wie und wo? Sorry, das sieht für mich so aus, als ob da was unter dem Teppich bleiben soll.
Bisserl schlampig würde anscheinend reagiert, wobei Polen etwas mehr Aufmerksamkeit an den Tag legte. Jetzt hat man den Salat. Hinterher stellt sich heraus, die Einleitung war legitim jedoch hat man den Niedrigwasserstand nicht mit kalkuliert......

Gruselig, einfach nur gruselig.

100 Tonnen Biomasse vernichtet für Kalilauge.....krass welch Fauna und Flora da drin war ....

Ich warte noch auf das Dilemma in der Weser...da kannste aktuell eigentlich durchlaufen, da wird die Buxe nicht Mal nass....
 
 
Laut RBB haben Probefischungen bei Brieskow Finkenherd ,lebende Fische und Krebse ergeben. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen vom Mittwoch.
Darf man noch Hoffnung haben?
 
Laut RBB haben Probefischungen bei Brieskow Finkenherd ,lebende Fische und Krebse ergeben. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen vom Mittwoch.
Darf man noch Hoffnung haben?
Man wird sehen, wie sich die Bestände erholen. Unter idealen Bedingungen wäre ich da absolut optimistisch, diese sind aber nicht gegeben. Auch in Zukunft wird die Oder auf polnischer Seite ausgebaut (Altlasten), Niederschläge und normale Wasserstände sind auch rar und den wirklichen Schaden kennt auch noch keiner.
Es scheint hauptsächlich die flachen Uferzonen erwischt zu haben, ...etwas tiefer konnten wohl viele Fische überleben. Aber Fische sind ja nicht alles in einem Öko-System, ...da wird die Zeit zeigen, wie sich die Natur wieder aufrappeln kann.
Ich wäre für eine absolute Schonzeit für alle Bestände bis Entwarnung gegeben werden kann, ...die Oder ist ein sehr wichtiges Gewässer.
 
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