plietenpaul
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- 18 März 2011
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Bisher habe ich in der Rubrik "Fischverwertung und Fischküche" immer nur lesen können, wie toll die Filets der gefangenen Fische schmecken.
Doch bestehen Fische nur aus Filets?????
Um es klar zu beantworten: natürlich nicht und es ist eine Schande was bei manchen Anglern in den Abfallbehältern landet, um bei der nächsten Ausfahrt verklappt zu werden. Dabei ist es nur von geringer Bedeutung, dass unsere Abfälle in die Nahrungskette der Fische eingefügt werden.
Ich möchte mit diesem Tröt erreichen, dass jeder von uns vielleicht mal darüber nachdenkt, wie man "Fischabfälle" doch noch sinnvoll nutzen kann und dass sie in unserem Kochtopf landen. Als kleinen Anstoß habe ich noch einige Kochrezepte beigefügt.
Die Mittelgräte - von ihr werden die Filets sauber abgetrennt. Ich durchtrenne diese dann in etwa 10 bis 15 cm lange Stücke und schichte diese dann in einen großen Kochtopf ein. Dazu kommen noch einige kleingeschnittenen Zwiebeln, 3-4 Lorbeerblätter und einige Piment Körner. Das ganze mit kaltem Wasser auffüllen, ordentlich Salz dazu geben und auf dem Herd zum Kochen bringen. Den Schaum, der kurz vor dem Kochen des Sudes entsteht abschöpfen und das Ganze etwa noch 20 min. köcheln lassen. Fertig ist ein schöner kräftiger Fischfond, der vielseitig genutzt werden kann. Beispielweise für eine weiße Fischsoße - für diese zerlässtet man etwas Butter in einem Topf und gibt etwas Mehl dazu. Das Ganze schön miteinander verrühren, sodass eine etwas cremige Masse entsteht. Dann wird der Fischfond und etwas Milch dazu gegegben. Als Tuning noch etwas Dill oder Petersilie ( frisch oder getrocknet ) dazu - fertig. Jetzt kann man zum Beispiel noch Bauchlappen, die beim Filitieren auch häufig weggeschnitten werden, in die Soße geben, ein paar Minuten ziehen lassen und fertig ist die Mahlzeit.
Etwas rustikaler ist die Fischsoljanka, oder auch rote Fischsuppe genannt. Dazu wird etwas Butter in einem großen Topf ausgelassen und klein gewürfelte Zwiebeln darin angedünstet. Einige Eßlöffel Tometenketchup oder -mark mit andünsten. Dann wird wieder etwas Fischfond augefüllt, noch kleingeschnittene Gewürzgurken hinein geben und mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Auch hier hinein werden jetzt beispielsweise wieder Stücken von den Bauchlappen dazu gegeben und ziehen gelassen - fertg.
Aus den Bauchlappen lässt sich aber auch noch etwas anderes leckeres zaubern. Ungefähr ein Kilogramm der Bauchlappen in sehr feine Würfel schneiden oder durch einen Fleischwolf drehen. Der Masse dann 2 alte eingeweichte Brötchen oder etwas Semmelmehl, 1 Ei, 1 ganz fein gewürfelte Ziebel dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Gut mit der Hand alles durchmischen und schöne Bouletten formen. In einer heißen Pfanne goldbreaun braten - fertig sind eure Fischbouletten.
Bauchlappen sind auch hervorragende Köder, z.B. in etwa 2 cm breite Streifen schneiden und fertig ist der perfekte Köder für Schellfisch, Rotbarsch...... Warum soll man denn jeden Tag immer wieder Heringe, Makrelen oder kleine Köhler fangen und töten, nur um diese als Köder zu haben.?
Viele Angler wissen leider auch nichts mit den Köpfen der Fische anzufangen. Auf Island zum Beispiel ist der gebackene Dorschkopf eine teure Delikatesse. Einfacher ist es, bei Fischen ab etwa 5 kg die Zunge und die Backen aus dem Kopf auszulösen. Diese werde dann fein mit S&P gewürzt, leicht mehliert und in einer heissen Pfanne vorzugsweise in Knoblauchöl gebraten. Man wird euch dafür lieben!!!! Den Rest vom Kopf kann man dann, wie die Mittelgräte, abkochen. Im Bereich des Nackens des Fisches ist noch soviel Fleisch, dass es sich lohnt daraus noch wie bereits beschrieben eine Suppe zu kochen.
Die Backen vom Steinbeisser oder auch vom Heilbutt sind gebraten auch Delikkatessen die seines Gleichen suchen.
Eure norwegischen Gastgeber werden sich freuen, wenn ihr bei eurer nächsten Tour ähnlich wie beschrieben euch aus Fischresten Mahlzeiten bereitet.
Viel Spass beim ausprobieren der Rezepte
wünscht plietenpaul
Weitere Rezept Ideen sind hier gerne gesehen
Doch bestehen Fische nur aus Filets?????
Um es klar zu beantworten: natürlich nicht und es ist eine Schande was bei manchen Anglern in den Abfallbehältern landet, um bei der nächsten Ausfahrt verklappt zu werden. Dabei ist es nur von geringer Bedeutung, dass unsere Abfälle in die Nahrungskette der Fische eingefügt werden.
Ich möchte mit diesem Tröt erreichen, dass jeder von uns vielleicht mal darüber nachdenkt, wie man "Fischabfälle" doch noch sinnvoll nutzen kann und dass sie in unserem Kochtopf landen. Als kleinen Anstoß habe ich noch einige Kochrezepte beigefügt.
Die Mittelgräte - von ihr werden die Filets sauber abgetrennt. Ich durchtrenne diese dann in etwa 10 bis 15 cm lange Stücke und schichte diese dann in einen großen Kochtopf ein. Dazu kommen noch einige kleingeschnittenen Zwiebeln, 3-4 Lorbeerblätter und einige Piment Körner. Das ganze mit kaltem Wasser auffüllen, ordentlich Salz dazu geben und auf dem Herd zum Kochen bringen. Den Schaum, der kurz vor dem Kochen des Sudes entsteht abschöpfen und das Ganze etwa noch 20 min. köcheln lassen. Fertig ist ein schöner kräftiger Fischfond, der vielseitig genutzt werden kann. Beispielweise für eine weiße Fischsoße - für diese zerlässtet man etwas Butter in einem Topf und gibt etwas Mehl dazu. Das Ganze schön miteinander verrühren, sodass eine etwas cremige Masse entsteht. Dann wird der Fischfond und etwas Milch dazu gegegben. Als Tuning noch etwas Dill oder Petersilie ( frisch oder getrocknet ) dazu - fertig. Jetzt kann man zum Beispiel noch Bauchlappen, die beim Filitieren auch häufig weggeschnitten werden, in die Soße geben, ein paar Minuten ziehen lassen und fertig ist die Mahlzeit.
Etwas rustikaler ist die Fischsoljanka, oder auch rote Fischsuppe genannt. Dazu wird etwas Butter in einem großen Topf ausgelassen und klein gewürfelte Zwiebeln darin angedünstet. Einige Eßlöffel Tometenketchup oder -mark mit andünsten. Dann wird wieder etwas Fischfond augefüllt, noch kleingeschnittene Gewürzgurken hinein geben und mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Auch hier hinein werden jetzt beispielsweise wieder Stücken von den Bauchlappen dazu gegeben und ziehen gelassen - fertg.
Aus den Bauchlappen lässt sich aber auch noch etwas anderes leckeres zaubern. Ungefähr ein Kilogramm der Bauchlappen in sehr feine Würfel schneiden oder durch einen Fleischwolf drehen. Der Masse dann 2 alte eingeweichte Brötchen oder etwas Semmelmehl, 1 Ei, 1 ganz fein gewürfelte Ziebel dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Gut mit der Hand alles durchmischen und schöne Bouletten formen. In einer heißen Pfanne goldbreaun braten - fertig sind eure Fischbouletten.
Bauchlappen sind auch hervorragende Köder, z.B. in etwa 2 cm breite Streifen schneiden und fertig ist der perfekte Köder für Schellfisch, Rotbarsch...... Warum soll man denn jeden Tag immer wieder Heringe, Makrelen oder kleine Köhler fangen und töten, nur um diese als Köder zu haben.?
Viele Angler wissen leider auch nichts mit den Köpfen der Fische anzufangen. Auf Island zum Beispiel ist der gebackene Dorschkopf eine teure Delikatesse. Einfacher ist es, bei Fischen ab etwa 5 kg die Zunge und die Backen aus dem Kopf auszulösen. Diese werde dann fein mit S&P gewürzt, leicht mehliert und in einer heissen Pfanne vorzugsweise in Knoblauchöl gebraten. Man wird euch dafür lieben!!!! Den Rest vom Kopf kann man dann, wie die Mittelgräte, abkochen. Im Bereich des Nackens des Fisches ist noch soviel Fleisch, dass es sich lohnt daraus noch wie bereits beschrieben eine Suppe zu kochen.
Die Backen vom Steinbeisser oder auch vom Heilbutt sind gebraten auch Delikkatessen die seines Gleichen suchen.
Eure norwegischen Gastgeber werden sich freuen, wenn ihr bei eurer nächsten Tour ähnlich wie beschrieben euch aus Fischresten Mahlzeiten bereitet.
Viel Spass beim ausprobieren der Rezepte
wünscht plietenpaul
Weitere Rezept Ideen sind hier gerne gesehen