serviola
back to basics
Seit einigen Tagen läuft ja die Diskussion über das Fetten der Bremsscheiben.
Wenn man sich dieses Themas annimmt, sollte man auch ein bisschen über die unterschiedlichen Lösungsansätze auf der Konstruktionsseite bescheid wissen..
Was Viele überraschen mag, ist die Tatsache, dass heutige Konstruktionen auf oftmals 30 Jahren alten Layouts der Ingenieure beruhen.
Beispielsweise die Penn Internationals der ersten und letzten Generation haben immer noch ein fast identisches Herz.
Was sich weiter entwickelt hat, ist das äußere Design und die Einbeziehung modernster Materialien wie die der Carbonbremscheiben.
Zieht man einen Strich unter diese Tatsache, dass 90% der Lever Drag (Schiebebremsenrollen) Reels auf dem selben Prinzip bestehen, so unterscheiden sich diese Rollen heute nur noch in zwei Lager. Solche mit offener Innenkonstruktion, und solche mit gekapselter (geschlossener Bremsenkammer.
Vertreter der geschlossenen Bremsenkammer sind z. Bsp. Shimano Tiagra, TLD, Okuma Titus Gold und Silver, Penn VSX, Internationals usw..
Auf der anderen Seite sind Acurate und Avet u.a. Verfechter der offenen Bremsenkammer.
Ideologisch unterscheiden sich diese Lager in einem Satz, was rein kann, soll auch wieder raus können.
Hier in Anhang einige Bilder, auf denen die Unterschiede zu sehen sind.
Bild 1 Tiagra 16 mit hermetischer Abdeckung der Bremsenkammer.
Bild 2 Avet mit vollständig offener Innenarchitektur.
Bild 3 Penn International mit einer low tech Kammer, funktioniert dennoch ganz zuverlässig.
Geschlossne Systeme.
In der Praxis überzeugt mich eigentlich nur ein geschlossenes System zu 100 % richtig. Es ist dieses von Shimano. Hier haben es die Designer hinbekommen, dass in der Praxis höchst selten Wasser eindringen kann. Im Grunde setzt das das absichtliche Falschbedienen der Rolle voraus. Zum reinigen muss bei der Tiagra die Bremse immer! geschlossen sein. Vergisst man das einmal, ist die böse Suppe womöglich schon eingedrungen. Bei Shimano hat man diese letzten Hürden durch das fetten der CS und die Verwendung der ARB Spulenlager zur Zufriedenheit der Kunden gelöst bekommen. Seit dieser Einführung zählt die Tiagra zum Bewährtesten auf den Weltmeeren, leider auch zum Schwersten!
Bei den Penn Interantional hat man auf die nahezu hermetische Schottung verzichtet und sich statt dessen mit einem soliden Spritzschutz zufrieden gegeben. Dieser bietet bei Spülen in “Bremse leicht geschlossenen” einen guten Schutz. Eingedrungenes Wasser kann durch die offenen Spalte wieder den Weg nach außen finden. Seit einigen Jahren sind auch hier die CS gefettet. Die Spulenlager sind jedoch öfters von Rostproblemen befallen. Hier gibt es drei Lösungsansätze:
1.) Tausch gegen Ceramiclager.
2.) Die Lager öffnen, vollständig dicht bepacken und wieder schließen, nach jedem Urlaub sollte revisioniert werden.
3.) Die Umstellung auf ein vollständig offenes Lager, dazu einfach die Lagerseitendeckel entfernen und entsorgen. Dieses ist dann die wartungsintensivste Variante, aber in Verbindung mit einem ReelXtrem Leichtlauföl auch die leistungsstärkste Variante für Drop Back Fischen. Freilaufzeiten von 5 Minuten lassen sich so selbst mit ABEC 3 Lagern erreichen. Beim Livebait fischen ist das sicher ein wünschenswerter Effekt, an die Perücken möchte ich gar nicht erst denken.
Okuma TG 50 W II, ich könnte nun eine Seite darüber schreiben, wie ich an dieser meiner Rolle die Probleme lösen musste. Nun Okuma ist das beste Beispiel dafür, dass das anlehnen an Konstruktionen der Tiagra nicht augenblicklich zum selben Ergebnis führen muss. Der gravierende Fehler besteht darin, dass man im Inneren an der Qualität der Stähle gespart hatte und man sich auf die hermetische Kapselung verlassen hat. Flugrost auf der Achse führt regelmäßig zu Ausrückfehlern, höchst ärgerlich, denn der Rest der Rolle hat durchaus eine guten Charakter.
Bleibt noch das Lager der offenen Vertreter.
Ich kann deren Argumente mehr als nachvollziehen und vom Ansatz her als 100 % richtig bezeichnen.
Die hochwertigen Hersteller dieses Lagers lösen das Problem des eindringenden Salzwassers durch die Verwendung hochwertigster, rostfreier Stähle, gekapselter Lager usw... Was rein kommt, wird einfach mit Wasser wieder rausgespült.
Wäre da nur nicht der Carbonbremsbelag. In dessen Geflecht sich Salzkristalle einlagern können.
Erfolgt die Pflege nicht andauernd und regelmäßig, führt das möglicherweise zu bekannten Problemen.
Die Lösung, Bremseinheit fetten und mit einer durchdachten simplen und zuverlässigen Konstruktion ewig Freude haben.:XX
Wenn man nun die Länge der beiden Ausführungen miteinander vergleicht, dürfte dieses eindeutig für die offene Konstruktion sprechen.:daumen:
Soviel vorerst einmal.
Wenn man sich dieses Themas annimmt, sollte man auch ein bisschen über die unterschiedlichen Lösungsansätze auf der Konstruktionsseite bescheid wissen..
Was Viele überraschen mag, ist die Tatsache, dass heutige Konstruktionen auf oftmals 30 Jahren alten Layouts der Ingenieure beruhen.
Beispielsweise die Penn Internationals der ersten und letzten Generation haben immer noch ein fast identisches Herz.
Was sich weiter entwickelt hat, ist das äußere Design und die Einbeziehung modernster Materialien wie die der Carbonbremscheiben.
Zieht man einen Strich unter diese Tatsache, dass 90% der Lever Drag (Schiebebremsenrollen) Reels auf dem selben Prinzip bestehen, so unterscheiden sich diese Rollen heute nur noch in zwei Lager. Solche mit offener Innenkonstruktion, und solche mit gekapselter (geschlossener Bremsenkammer.
Vertreter der geschlossenen Bremsenkammer sind z. Bsp. Shimano Tiagra, TLD, Okuma Titus Gold und Silver, Penn VSX, Internationals usw..
Auf der anderen Seite sind Acurate und Avet u.a. Verfechter der offenen Bremsenkammer.
Ideologisch unterscheiden sich diese Lager in einem Satz, was rein kann, soll auch wieder raus können.
Hier in Anhang einige Bilder, auf denen die Unterschiede zu sehen sind.
Bild 1 Tiagra 16 mit hermetischer Abdeckung der Bremsenkammer.
Bild 2 Avet mit vollständig offener Innenarchitektur.
Bild 3 Penn International mit einer low tech Kammer, funktioniert dennoch ganz zuverlässig.
Geschlossne Systeme.
In der Praxis überzeugt mich eigentlich nur ein geschlossenes System zu 100 % richtig. Es ist dieses von Shimano. Hier haben es die Designer hinbekommen, dass in der Praxis höchst selten Wasser eindringen kann. Im Grunde setzt das das absichtliche Falschbedienen der Rolle voraus. Zum reinigen muss bei der Tiagra die Bremse immer! geschlossen sein. Vergisst man das einmal, ist die böse Suppe womöglich schon eingedrungen. Bei Shimano hat man diese letzten Hürden durch das fetten der CS und die Verwendung der ARB Spulenlager zur Zufriedenheit der Kunden gelöst bekommen. Seit dieser Einführung zählt die Tiagra zum Bewährtesten auf den Weltmeeren, leider auch zum Schwersten!
Bei den Penn Interantional hat man auf die nahezu hermetische Schottung verzichtet und sich statt dessen mit einem soliden Spritzschutz zufrieden gegeben. Dieser bietet bei Spülen in “Bremse leicht geschlossenen” einen guten Schutz. Eingedrungenes Wasser kann durch die offenen Spalte wieder den Weg nach außen finden. Seit einigen Jahren sind auch hier die CS gefettet. Die Spulenlager sind jedoch öfters von Rostproblemen befallen. Hier gibt es drei Lösungsansätze:
1.) Tausch gegen Ceramiclager.
2.) Die Lager öffnen, vollständig dicht bepacken und wieder schließen, nach jedem Urlaub sollte revisioniert werden.
3.) Die Umstellung auf ein vollständig offenes Lager, dazu einfach die Lagerseitendeckel entfernen und entsorgen. Dieses ist dann die wartungsintensivste Variante, aber in Verbindung mit einem ReelXtrem Leichtlauföl auch die leistungsstärkste Variante für Drop Back Fischen. Freilaufzeiten von 5 Minuten lassen sich so selbst mit ABEC 3 Lagern erreichen. Beim Livebait fischen ist das sicher ein wünschenswerter Effekt, an die Perücken möchte ich gar nicht erst denken.
Okuma TG 50 W II, ich könnte nun eine Seite darüber schreiben, wie ich an dieser meiner Rolle die Probleme lösen musste. Nun Okuma ist das beste Beispiel dafür, dass das anlehnen an Konstruktionen der Tiagra nicht augenblicklich zum selben Ergebnis führen muss. Der gravierende Fehler besteht darin, dass man im Inneren an der Qualität der Stähle gespart hatte und man sich auf die hermetische Kapselung verlassen hat. Flugrost auf der Achse führt regelmäßig zu Ausrückfehlern, höchst ärgerlich, denn der Rest der Rolle hat durchaus eine guten Charakter.
Bleibt noch das Lager der offenen Vertreter.
Ich kann deren Argumente mehr als nachvollziehen und vom Ansatz her als 100 % richtig bezeichnen.
Die hochwertigen Hersteller dieses Lagers lösen das Problem des eindringenden Salzwassers durch die Verwendung hochwertigster, rostfreier Stähle, gekapselter Lager usw... Was rein kommt, wird einfach mit Wasser wieder rausgespült.
Wäre da nur nicht der Carbonbremsbelag. In dessen Geflecht sich Salzkristalle einlagern können.
Erfolgt die Pflege nicht andauernd und regelmäßig, führt das möglicherweise zu bekannten Problemen.
Die Lösung, Bremseinheit fetten und mit einer durchdachten simplen und zuverlässigen Konstruktion ewig Freude haben.:XX
Wenn man nun die Länge der beiden Ausführungen miteinander vergleicht, dürfte dieses eindeutig für die offene Konstruktion sprechen.:daumen:
Soviel vorerst einmal.