Camper aus einem Werkstattwagen.

Ich habe schon die Hecktüren erwähnt, dort musste ein Fenster rein und die Airlineschienen drauf. Dafür musste Nummerschild und seine Beleuchtung nach unten auf die Stoßstange. Ich habe geschnieten, geschweißst und gebohrt un der Lackierer dann lackiert.

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Kanisterhalter ist noch nicht fertig, wird noch bearbeitet und lackiert.
 
Weil wir überwiegend in den nordlichen Gebiten unterwegs sind, wollte ich unbedingt das Bett von den Hecktüren trennen. Das war von anfang an berücksichtigt, also hinter der Nasszelle 140cm breites Bett, dann eine Trennwand zu den Türen und hinter der Wand auch genug Platz für die Rutenrohren und nasse Jacken. Dabei sollte das Heckfenster weiterhin das Licht und die Meeresbriese reinlassen. Das war eine nächste Herausforderung und viel Arbeit: meßen, sägen, anpassen, probieren, wieder anpassen, immer wieder rein und raus. Am Ende habe ich das gut gelöst, finde ich, dabei dichtet die Hecktür an den weichen kanten der Aufbau ab. Hoffe dass ich es verständlich rübergebracht habe.

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In dem Laderaum im Heck unter dem Bett habe ich in den Boden zwei Kästen eingelassen, einen für Werkzeug und einen für zwei 5 kg Gasflaschen. Der für die Gasflaschen ragt raus, aber das war einzige Lösung die mich zufrieden stellte. Den Zwieschenboden habe ich mit 35 mm Armaflex gedämmt. Auf dem ersten Bild an der Trennwand links sieht man auch den Einlaufstutzen für den Wassertank.

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Der Bus war soweit fertig, aber es fehlte noch eine Kirsche auf der Sahnetorte. Weiße Felgen und neue größere Reifen. Es war kostspielige Aktion, aber so stand in meinem Plan. Ich habe das erledigt als die alten Reifen nicht mehr durch TÜV konnten.
Dann musste ich den Tacho anpassen lassen, es duch TÜV bringen und die neu Reifengröße in den Brief eintragen lassen. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch ein Mercedes Werkstatt gefunden wo ich die 90 km/h Begrenzung löschen lassen konnte. Rechtlich gesehen dürfte Bus als Wohnmobil über 2,8 Tonnen schneller fahren und mit größeren Rädern auch ohne, dass die Motordrehzahl ins Gelbe hoch geht. Also der Bus kann jetzt bis 120 km/h Fahren, ich lasse ihn aber so um die 100 rollen und wir können die Lkws überholen.

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Mega! Höchsten Respekt, ich würde so etwas nicht ansatzweise hinbekommen. :k020:
 
Hallo Igor,
ein toller interessanter Bericht. Von so einem Projekt träumen sicher viele (ich auch, aber meine Holde zieht nicht).

Super wie Du das alles hinbekommen hast! Ich bin zwar auch handwerklich begabt, würde mir das aber
nicht zutrauen! Du hast ja alles selber gemacht und das wirklich meisterlich!

Meinen höchsten Respekt👍👏👏

VG Mani
 
So, bevor ich hier abschliesse, noch ein paar technischen Daten zu dem Projekt.
Zum Fahrzeug :
Mercedes-Benz Vario 818 Doppelkabiner, deswegen eine Drehtür.
Baujahr 2007, 4,2 Liter Turbo Motor, BlueTec, 6-Gang.
Scheibenbrense vorne/hinten, Doppelkreis-Hydraulik mit Druckluft verstärkt.
Hinterachsensperre. Standheizung für den Motor.
Zur Wohnkabine :
5 Sitzen, vordere Sitze drehebar. Nasszelle mit Möglichkeit fürs Duschen. 130 Liter Wassertank + 15 Liter Boiler. Druck-Wassersystem.
75 Liter Abwassertank für die Nasszelle, 45 Liter - für die Küche. 12 Liter Tank für Toillete. Trocken-Trenntoillete.
24V Elektrik, nur LED-Lichter. 2 x 137Ah Batterien, 280 WP Solaranlage, Ladebooster 16A, Netzladegerät 16A, 1200W Wechselrichter, damit kann ich ein Staubsauger oder ein Toster nutzen.
2 x 5 kg Gasflaschen, 2 Flammen Gasherd, 40 Liter Kompressor-Kuhlbox. 4 kW Diesel Standheizung für die Wohnkabine.

Das Ganze Projekt habe ich vor meinem Haus erledigt, also für Rhododendronen keinen Platz im Vorgarten. Zum Glück wohne ich in einer Sackgasse und weil die Straße schräg verläuft habe ich mehr Platz vor dem Haus. Ich habe übliche Handwerkzeuge benutzt + Schweißgerät, Tischkreissäge, Stichsäge, Oberfräser und Nietenzange für die Nietmuttern. Abgesehen von Lackierarbeiten alles selbst gemacht. Das Buch von Ulrich Dolde "Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren" und die Infos aus dem Netz haben mir geholfen. Hier bei NAF presentiere ich das Projekt erste mal vor einem breiten Publikum. Mittlerweile sind wir mit dem Bus über 50 000 km durch Skandinavien gereist und das ganze gut durchgeschütelt.
Wenn jemand Fragen hat, her damit, auch per PN.
Die Bilder Folgen.
 
Meinen Allerhöchsten Reschpeckt hast Du auf jeden Fall.

Sieht sehr gelungen und zweckmäßig aus!

Wünsch Euch weiterhin streßfreie Fahrt und noch viele Kilometer hoch ins gelobte Land!
 
Saubere Arbeit :a020:

3 Fragen hätte ich noch:

Was hat dich der Wagen und der Umbau gekostet?
Wie ist der Verbrauch vom Vario?
Wieviel Steuern und Versicherung kostet dich das Fahrzeug?
 
Saubere Arbeit :a020:

3 Fragen hätte ich noch:

Was hat dich der Wagen und der Umbau gekostet?
Wie ist der Verbrauch vom Vario?
Wieviel Steuern und Versicherung kostet dich das Fahrzeug?
Der Bus wurde in Oktober 2016 für 18200 € gekauft. Was der Umbau gekostet hat kann ich nicht genau sagen. Anfangs habe ich alle Rechnungen gesammelt und Kosten gezählt, habe dann aufgegeben. Mir fällt dafür die Disziplin. 12 000 € in jedem Fall.
Der Vario Verbraucht zwischen 12 und 15 Liter auf 100 km. Kommt auf den Straßenprofil an. In Norddeutschland zwischen Nord-und-Ostsee habe ich schon unter 12 Liter gemessen.
Der Steuer beträgt 440€ und die Versicherung mit Vollkasko etwa 800€.
 
Hi Igor @Nickelscha

Das ist echt schick, was Du da auf die Beine gestellt hast und mit soviel Herzblut ist das gute Stück eh unbezahlbar. Gut, dass Du das Armaflex verwendet hast, ist echt gutes unzerstörbares Zeug. Aber leider auch echt teuer. Kannst Du bitte noch was zu den verwendeten Wand- Decken- und Bodenmaterialien sagen? Ich

Ich habe z. B. für meine Badenwannenecke diese Aluverbundplatten in Cortenstahloptik verwendet, da ich Fliesen hasse
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Hallo Christian,
so eine Platte in 3mm habe ich für die Wand über der Küchenzelle genommen, als Brandschutz. Sonst habe ich für Verkleidungen Pappelsperrholz in 6-8mm verwendet und mit Kunstleder bezogen. Alle tragende Teile aus Multiplex von 12 bis 18mm. Ich musste nicht so streng aufs Gewicht achten. Die Wände in der Nasszelle habe ich mit Linoleum beklebt. Heute kann man was besseres finden. Alles mit den Platten die du zeigst würde ich vielleicht nict machen, weiß nicht ob die Feuchtigkeit sich auf dem Aluminium bilden wird. Das kann man aber mit Anbauten aus Massivholz kompensieren. Ich habe die Massivholzteile nur mit Wachs-Öl von Osmo behandelt, dann bleiben die Poren ofen, d.h. dass Holz die Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann.
 
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Reaktionen: cbt
Einfach nur toll.
Meinen größten Respekt.
Ich hoffe dir ist klar geworden, daß du dein Geld weitaus einfacher verdienen kannst.....mit dem Verkauf von Rotkäppchen und Lachs !!!!
 
Einfach nur toll.
Meinen größten Respekt.
Ich hoffe dir ist klar geworden, daß du dein Geld weitaus einfacher verdienen kannst.....mit dem Verkauf von Rotkäppchen und Lachs !!!!
😄 Den Lachs habe ich tatsächlich selbst geräuchert.
 
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