Hallo,
nachdem ich mich hier jetzt seit sehr langer Zeit nicht mehr gemeldet habe, möchte ich einen Bericht zu meiner bisherigen Zeit hier in Bergen schreiben. Ich binn jetzt seit Mitte Juni hier und ich habe meinen Schritt nach Norwegen zu gehen noch nicht eine Sekunde bereut. Die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung war überhaupt kein Problem und mittlerweile habe ich auch eine Personenummer. Wie ich in einem anderen Thema schon geschrieben habe, studiere ich in Bergen Fischereibiologie und Management. Das Studium macht Riesenspaß. Zurzeit habe ich Kurse wie Fischereiökologie, wo uns die wirtschaftlich wichtigen Fischarten und deren Befischung vorgestellt werde, Methodik, wo wir unter anderem die Funktionsweise und Anwendung von Echoloten zu wissenschaftlichen Zwecken erlernen und Fischereimanagement, wo wir den Einfluss verschiedener Fanggeräte und Populationsmodelle durchsprechen. Alles in allem bekomme ich einen sehr umfangreichen Einblick in die Fischereibiologie. Anfang Oktober bin ich mit einem der Forschungsschiffe auf der Nordsee, im Hardangerfjord und im Sognefjord unterwegs gewesen und wir haben jeweils Probefischen unternommen. Es ist einfach unglaublich, was man für eine Artenvielfalt auf dem Grund der Fjorde findet.
Nun aber zum Interessanten: Geangelt habe ich natürlich auch jede Menge. Im Sommer bin ich eine Woche lang mit Raffie auf Sotra unterwegs gewesen und wir haben jede Menge dicke Lumps und Lengs gefangen. Eigentlich wollten wir die Kisten mit Makrelen für den Winter und Frühjahr für seine Gäste vollmachen, was allerdings nicht so gut geklappt hat. Naja, dafür hatten wir die größeren Fische. Da Raffie ansonsten sehr viel mit der Arbeit zu tun hatte bin ich in den letzten Wochen und Monaten ausschließlich vom Ufer unterwegs gewesen. Ich habe das Glück nur 5 Minuten vom Wasser zu wohen, sodass ich oft noch eben nach der Uni für ne Stunde losgehe. Es macht einfach einen Riesenspaß vom Ufer aus mit der leichten Rute die verschiedensten Räuber auf die Schuppen zu legen. Hauptsächlich gehen mir Pollacks auf den leichten Pilker, aber im späten Sommer auch jede Menge dicke Makrelen. Neben meinem Hauptfisch habe ich natürlich auch jede Menge andere Fischarten erwischt; Seelachse, Knurrhähne, Rotbarsche, Flundern, Meerforellen, viele unterschiedliche Lippfische, Schellfische, Hornhechte und und und. Das einzige was man kaum fängt sind Dorsche. In den ganzen Monaten hier, konnte ich gerade mal zwei Dorsche erwischen. An der Uni wurde uns gesagt, dass die Küstendorsche mitlerweile sogar auf der Roten Liste stehen. Dem Barentseedorschen geht es dafür aber wohl umso besser. Die Bestände sollen so groß wie nach dem zweiten Weltkrieg sein...
Neben dem Angeln bin ich natürlich jede Menge herumgereist, um die schöne Landschaft zu genießen. Es ist einfach traumhaft vor dem spiegelglatten, türkisfarbenen Wasser des Sognefjords zu stehen, in dem sich die bunten Blätter und schneebedeckten Berspitzen spiegeln. Man glaubt wirklich, dass man in einer Märchenlandschaft sei. Wenn man dann auf dem Rücksweg seine Angel an einem der vielen, klaren Bergseen auswirft und auch noch innerhalb kürzester Zeit sein Abendbrot fängt, kommt es schon dem Paradies schon nahe...
Ich hoffe, das ich mit dem Bericht eure Vorfreude auf den nächsten Urlaub ein bisschen steigern bzw. die Wartezeit ein wenig überbrücken konnte.
Viele Grüße aus dem gar nicht mal so regnerischen Bergen,
Keno
:]
nachdem ich mich hier jetzt seit sehr langer Zeit nicht mehr gemeldet habe, möchte ich einen Bericht zu meiner bisherigen Zeit hier in Bergen schreiben. Ich binn jetzt seit Mitte Juni hier und ich habe meinen Schritt nach Norwegen zu gehen noch nicht eine Sekunde bereut. Die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung war überhaupt kein Problem und mittlerweile habe ich auch eine Personenummer. Wie ich in einem anderen Thema schon geschrieben habe, studiere ich in Bergen Fischereibiologie und Management. Das Studium macht Riesenspaß. Zurzeit habe ich Kurse wie Fischereiökologie, wo uns die wirtschaftlich wichtigen Fischarten und deren Befischung vorgestellt werde, Methodik, wo wir unter anderem die Funktionsweise und Anwendung von Echoloten zu wissenschaftlichen Zwecken erlernen und Fischereimanagement, wo wir den Einfluss verschiedener Fanggeräte und Populationsmodelle durchsprechen. Alles in allem bekomme ich einen sehr umfangreichen Einblick in die Fischereibiologie. Anfang Oktober bin ich mit einem der Forschungsschiffe auf der Nordsee, im Hardangerfjord und im Sognefjord unterwegs gewesen und wir haben jeweils Probefischen unternommen. Es ist einfach unglaublich, was man für eine Artenvielfalt auf dem Grund der Fjorde findet.
Nun aber zum Interessanten: Geangelt habe ich natürlich auch jede Menge. Im Sommer bin ich eine Woche lang mit Raffie auf Sotra unterwegs gewesen und wir haben jede Menge dicke Lumps und Lengs gefangen. Eigentlich wollten wir die Kisten mit Makrelen für den Winter und Frühjahr für seine Gäste vollmachen, was allerdings nicht so gut geklappt hat. Naja, dafür hatten wir die größeren Fische. Da Raffie ansonsten sehr viel mit der Arbeit zu tun hatte bin ich in den letzten Wochen und Monaten ausschließlich vom Ufer unterwegs gewesen. Ich habe das Glück nur 5 Minuten vom Wasser zu wohen, sodass ich oft noch eben nach der Uni für ne Stunde losgehe. Es macht einfach einen Riesenspaß vom Ufer aus mit der leichten Rute die verschiedensten Räuber auf die Schuppen zu legen. Hauptsächlich gehen mir Pollacks auf den leichten Pilker, aber im späten Sommer auch jede Menge dicke Makrelen. Neben meinem Hauptfisch habe ich natürlich auch jede Menge andere Fischarten erwischt; Seelachse, Knurrhähne, Rotbarsche, Flundern, Meerforellen, viele unterschiedliche Lippfische, Schellfische, Hornhechte und und und. Das einzige was man kaum fängt sind Dorsche. In den ganzen Monaten hier, konnte ich gerade mal zwei Dorsche erwischen. An der Uni wurde uns gesagt, dass die Küstendorsche mitlerweile sogar auf der Roten Liste stehen. Dem Barentseedorschen geht es dafür aber wohl umso besser. Die Bestände sollen so groß wie nach dem zweiten Weltkrieg sein...
Neben dem Angeln bin ich natürlich jede Menge herumgereist, um die schöne Landschaft zu genießen. Es ist einfach traumhaft vor dem spiegelglatten, türkisfarbenen Wasser des Sognefjords zu stehen, in dem sich die bunten Blätter und schneebedeckten Berspitzen spiegeln. Man glaubt wirklich, dass man in einer Märchenlandschaft sei. Wenn man dann auf dem Rücksweg seine Angel an einem der vielen, klaren Bergseen auswirft und auch noch innerhalb kürzester Zeit sein Abendbrot fängt, kommt es schon dem Paradies schon nahe...
Ich hoffe, das ich mit dem Bericht eure Vorfreude auf den nächsten Urlaub ein bisschen steigern bzw. die Wartezeit ein wenig überbrücken konnte.
Viele Grüße aus dem gar nicht mal so regnerischen Bergen,
Keno
:]