Alles über Tintenfische

bakaliaros

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Hallo NAFFEN,

in manchen anderen Threads wurden Fragen gestellt über Angelmethoden, Verwertung usw von Tintenfischen.
Das Wissen über diese Geschöpfe scheint unter Norwegenangler bescheiden zu sein. Da ich seit Jahren diese Tiere in Mittelmeer jage und fange, möchte meine Erfahrungen und mein Wissen mit dennen teilen die Interesse dazu haben. Also!

Tintenfischen allgemein, gehören der Gattung der Kephalopoden ( griechisch Kephali = Kopf und Podia = Füsse ) also Kopffüssler
Es gibt einige Arten und Unterarten, wobei die bekanntensten Oktopusse( Kraken ), Kalamaris und Sepien sind.
Über Kalamaris und Sepien reden wir später, denn das Kapitel Oktopusse ist ziemlich groß.
Oktopusse ( Kraken )​
Der Name Oktopuss, kommt aus dem alt Griechisch ( Okto = Acht und Puss = Fuß ) also Achtfüssler!
Und tatsächlich hat dieses Tier nur acht Tentakel im gegensatz zu Sepien oder Kalamaris die zehn haben. Dafür sind die aber alle gleichwertig einsetzbar.
Der Oktopuss kann recht groß werden. Fischer fangen in ihre Netze oft Exemplare von bis zu 20 Kg. Im tiefen Ozean sollen noch viel größere leben. Ufernahe jedoch findet man meistens Gewichte bis 4 - 5 Kg.
Die Tiere leben in kleinen Höllen und gehen sehr gründlich mit ihren Zuhause um, was ihnen aber auch zum Verhängnis wird. Doch dazu später. Jeden Tag, tragen sie den Sand und die kleine Steine aus dem Bau, die von der Dünnung und den Wellen rein gedrückt wird.
Um zu jagen verlassen sie ihre Bau und ziehen los um Beute zu machen. Dies sind kleine Fische und Schallentiere, die sie mit ihren papageiartigen Schnabel in der Mundöffnung knacken. Sie kehren aber immer wieder in ihre Bau zurück und als erstes machen sie ihre Bau sauber.
Der Oktopuss bevorzugt steinigen Grund, mit Löcher und Höllen. Eine weitere, sehr wichtige Eigenschaft ist , daß er Farbpigmente auf den ganzen Körper verteilt hat, die ihn befähigen seine Farbe ständig nach seine Umgebung anzupassen. So perfekt, daß er fast unsichtbar wird. Eine weitere Verteidigungs - Waffe ist die Tinte. Bei Gefahr, spritzt das Tier eine Ladung Tinte ins Wasser und kann blitzschnell entkommen.
Also, das gefangene Tier nicht aus nächste Nähe betrachten, sonst werdet ihr euch ...schwarz ärgern !!!

Fangetechniken​
Es gibt verschiedene Methoden um Oktopusse zu fangen. Massenfänge sind jedoch nicht drinn. Kraken sind Einzelgänger. Folgende Methoden sind mir bekannt.

1.) Rute Eher Zuffalsfänge! In Mittelmeer gehen die jedoch oft an die Angel, wenn man mit naturköder angelt. Es gibt kein Anzeige von einem Biss, oder sowas! Man merkt erst etwas, wenn man bei Köder - Kontrolle das Gefühl hat, eine Decke hochzuziehen.
Aber vorsicht! Der Oktopuss ist schon lange nicht immer gehakt. Er umarmt den Köder und macht sich an ihn drann. Bei gleichmässiges Einhollen, läßt er sich hochbringen und dann kommt der kritische Moment! Kescher parat halten und beim ersten Sichtkontakt sofort keschern, denn sobald das Tier merkt das etwas nicht stimmt, läßt sofort los und verschwindet.

Eine weitere Methode ist das Pilken. Dazu verwenden die Fischer in Griechenland einen selbstgegoßenen Pilker, wo der Drilling mit eingegoßen wird.
Ca. 20 cm oberhalb des Pilkers wird eine Schlaufe gemacht, wo ein weißer Tuch angebunden wird. Es hat eine unheimliche Lockwirkung auf die Viecher. Dazu noch Fischfetzen am Drilling und mit leichten jo - jo Bewegungen pilken.

2.) Brakarola Ein System, daß eher von den Fischern verwendet wird. Eine Art Langleine, wo mehrere von diesen Brakarolas dranngehangen werden. Das Gerät an für sich ist simpel. An einem Korken, werden drumherum Einzelhaken angebracht, so das einer mit Haken bestückter Zylinder entsteht.Der Clou dabei ist daß man so gut wie keinen Hänger hat.

3.) Harpune: Dazu braucht man ein Boot, ein Gefäß mit Glasboden, einen zweiten Mann und natürlich eine Harpune. Einer rudert das Boot und der Zweite Mann schaut durch das Glas. Sobald er einen Kraken sieht, harpuniert er ihn. Alles findet statt in seichtem Wasser. Das mit dem harpunieren erfördet Übung. Naja, nach ein paar mal daneben hauen, wird schön gehen.
Das ist meine zweitliebste Methode. Ziemlich aufregend, praktisch wie jagen!
Kleiner Tipp. Laßt den anderen Mann ...rudern, harpunieren ist viel...besser !!

4.) Tauchen bzw schnorcheln: Das ist meine absolut Lieblings - Methode! Sehr aufregen, total geil !! Alles was man dazu braucht, sind Schwimmfloßen, Taucherbrille und eine Harpune, am besten die automatische Taucherharpune, die zum aufspannen
Man sucht sich ein felsiges Gebiet max. 2 meter tief. Es kann auch tiefer sein, dann muß man aber tauchen können. 2 meter also!
Jetzt stellt sich die Frage, wie finde ich die Viecher? Und jetzt kommts!
Ich habe weiter oben erwähnt daß die Kraken ständig ihre Bau säubern. Sand und Steine werden rausgeworfen. Diese Steine, fallen wie sie fallen und passen nicht in die Umgebung. Kurz gesagt, wenn ich ein Loch sehe, wo davor der Sand heller oder dunkler ist wie der Rest drumherum, oder die Steine hell und dunkel gemischt sind, wo alle dunkel hätten sein müßen, dann habe ich einne Kraken - Bau gefunden.Tagsüber sind die Oktopusse meistens drinn, denn sie jagen am liebsten nachts.
Wenn man das Tier sieht, dann sofort losbalern. Ansonsten, die Harpune ins loch reinstecken und wenn was drinn wäre, wird schon raus kommen. Wer läßt sich schon gerne mit eine Harpune streicheln?
Auf keinen Fall ins Loch auf gut Glück reinbalern denn, wenn man nicht getroffen hat, hätte man kein weiteren Schuß mehr und müßte erst neu laden.
Und während man die Harpune neu spannt, kann man dabei beobachten wie elegand so ne Krake wegschwimmen kann...
Ich habe mal einen alten Mann kennengelernt, der die Oktopusse nur mit den Händen gefangen hat. Ich hatte davon gehört, aber noch nicht selbst erlebt.
In 1 Stunde hatte er 6 Kraken gefangen. Wahnsinn!! Ich war selbst auf die Jagt und hatte ihn beobachtet. Er packte das Tier, daß seine Tentakel um seinen Arm gewickelt und festgesaugt hatte und spazierte raus. Draußen hörte man nur " plop, plop, plop" wie er sich von den Saugnapfen befreite und man könnte ganz deutlich die Abdrücke sehen.
Das ganze Geheimnis ist - sagte er mir später - daß man das Tier an die "Haube" packt und den Daumen ins Auge druckt. Das scheint die Tiere zu paralisieren.
Alles gut und schön,aber ich glaube, ich bleibe bei meine Harpune...!

[CENTER]Verwertung[/CENTER]

Der Oktopuss gilt in meine Heimat, als die Delikatesse schlechthin ( vieleicht weil man dazu Ouzo ohne ende saufen kann...)!Deshalb wird dort eine sehr intesive Jagt auf ihn betrieben.
Wenn er gefangen wird, ist er erstmal zähe wie Leder und gummiartig. Ohne Vorarbeit zu leisten, ist er ungeniessbar. Kannst genau so gut 'ne alte Schuhsohle kauen. Die Vorarbeit besteht aus schlagen und reiben.
Man sucht sich einen Felsen im Wasser aus und dadrauf wird das Vieh weichgeklopft. Mindenstens 40 - 50 mal, muß man denn Kraken auf dem Felsen draufknallen und jedes mal eine Minute drauf reiben. Kurz ins Wasser getaucht und wieder das gleiche, bis er schäumt und weiß wird.
Lieber einmal zuviel, als einmal zuwenig...
Das ganze kannst du dir sparren, wenn du stolzer Besitzer einer Tiefkühltruhe bist. 2 - bis 3 Wochen da drinn und es wird weich wie Pudding.
Diese ganze Prozedur gilt eigendlich nur für Oktopusse. Kalamaris und Sepien kann man direkt nach dem fangen in die Pfanne hauen. Um so schneller desto besser.

Zubereiten​


Es gibt sicherlich 'ne Menge Kochrezepte für Oktopusse, aber die zwei besten Möglichkeiten sind, gegrillt und gekocht.
Grillen: Nach dem auftauen, in Stücke schneiden und auf dem Holzgrill legen. Dabei eine Marinade aus Olivenöl, Origano und gutem Essig zubereiten und draufpinseln. Was dazu auf keine Fall fehlen darf, ist 'ne Flasche eisgekühlter Ouzo. Lecker! Kleiner Tipp: Ihr solltet lieber die Tentakel essen, die sind viel besser. Laßt den Rest für die ...Gäste...he, he.
Kochen: Einen großen Topf mit Wasser befüllen und mindenstens eine halbe Flasche Essig dazugeben. Kann auch billiger Essig sein, aber es muß unbedingt
Essig sein. Oktopuss in Stücke schneiden und solange kochen lassen, bis man mit der Gabel leicht durchstechen kann. Dabei den Schaum immer wieder entfernen. Die Haut nimmt dabei eine Rosa - Rote Färbung ein.
Fertig gekocht, etwas abkühlen lassen und die Rosa - Rote Haut abreiben, bis nur das weiße Fleisch zu sehen ist. Dann in mundgerechte Stücke schneiden.
Marinade aus Olivenöl, Origano, Balsamiko Essig, ein Schuß Soja - Soße, Salz, Pfeffer vorbereiten und drübergießen. Über Nacht im Kühlschrank stehen lassen und kalt servieren.
Ihr werdet die Finger solange ablecken, bis euch die Fingernagel abfallen...
Ich habe es einmal meinen deutschen Freunden vorgelegt und krieg sie jetzt nicht mehr los !

Köder​
In der Regel wird der Oktopuss in Griechenland nie als Köder benuzt. Dafür ist er zu wertvoll! Ich habe ihn aber in Norwegwn probiert und muß sagen TOP !!
Allerdings nicht für Dorsch. Ich habe damit sehr gut Leng und Lump gefangen.
Am fängigsten sind die Tentakel, die spielen so verführerisch in der Strömung!
Einmal auf Hitra, hatte ich darauf ein Hammerbiss gehabt, der mir die Rute fast aus der Hand gerissen hatte. Nach heftigen Gegenwehr machte es Peng und weg war er. Ich weis heut noch nicht was es war, er hatte mir aber einen 8/0 Drilling aufgebogen.

So, habe fertig! Uf ! hätte nicht gedacht daß es soviel wird !!!
 
Das nenne ich mal Aufschlußreich.
Danke Dir dafür Baka.
Ich wuste nicht das man die auch mit einen Pilker fangen kann.Und das Tuch hat die Lockwirkung ,warum muss ich da mal fragen?

Matze
 
Tintenfische

Hi bakaliaros,

Dein Bericht ist echt interessant. :}

Was mir nicht gefällt, ist dass Du noch das Harpunieren als alternative zum Fischen propagierst! ;( ;( ;(

Die ,,Harpunettis'' sind unter Tauchern und Sportfischern genauso geächtet wie die Fischfrevler, die die Küsten des Mittelmeeres mit Carbid zur Wasserwüste gemacht haben. ;ooo; Den ,,Harpunettis'' und den Carbidfischern ist es zu verdanken, dass sämtliche Küsten des Mittelmeeres fast fischfrei sind. ;( ;( ;(

Also überdenke BITTE noch einmal bitte Dein Handeln!!! :>>

Gruß

Jürgen
 
Matze-o1 schrieb:
Das nenne ich mal Aufschlußreich.
Danke Dir dafür Baka.
Ich wuste nicht das man die auch mit einen Pilker fangen kann.Und das Tuch hat die Lockwirkung ,warum muss ich da mal fragen?

Matze

Hallo Matze,

Das ist mehr oder weniger ein stares System. Das Tuch übernimmt die Funktion eines Spinnerblattes und sorgt für Bewegung ins Wasser.
Es ist ein altes bewährtes, von Fischern übernommener System.
 
2hard4you schrieb:
Hi bakaliaros,

Dein Bericht ist echt interessant. :}

Was mir nicht gefällt, ist dass Du noch das Harpunieren als alternative zum Fischen propagierst! ;( ;( ;(

Die ,,Harpunettis'' sind unter Tauchern und Sportfischern genauso geächtet wie die Fischfrevler, die die Küsten des Mittelmeeres mit Carbid zur Wasserwüste gemacht haben. ;ooo; Den ,,Harpunettis'' und den Carbidfischern ist es zu verdanken, dass sämtliche Küsten des Mittelmeeres fast fischfrei sind. ;( ;( ;(

Also überdenke BITTE noch einmal bitte Dein Handeln!!! :>>

Gruß

Hallo Jürgen,
Ich kann ehrlich gesagt, deine Aufregung zum Teil nicht verstehen. Es war hier nie die Rede von Carbit oder Dynamit, die zugegebener Weise immer noch von einigen skrupenlosen Personen praktiziert wird und in Griechenland sehr scharf bestraft wird.
Es handelte hier um die Techniken der Fischer und deren Praktiken.
Ich weiß nicht wie deine Verachtung begründet wird, oder wer, wenn, warum verachtet, aber erlaube mir zu sagen, daß dies sehr relativ ist.
Ich glaube weiterhin nicht, daß der Mann mit der eine Harpune in der Hand in der Lage währe die Unterwasser - Fauna auszurotten, zumindest war das nicht der Fall, bis andere Methoden in Kraft getretten waren ( engmaschige Netze usw.) Diese Methode mit der Harpune ist Jahrhunderte alt, wenn nicht Jahrtausende und sie hat es nicht geschaft im laufe der Zeit die Fische auszurotten, warum deiner Meinung nach währe sie JETZT dazu in der Lage?
Deine Einstellung zum Thema Mittelmeer ist gesund und das ist auch meine Überzeugung, zumindest was die Massenvernichtungs Methoden betrifft, aber Oktopusse mit der Harpune Jagen ist ein fester Bestandteil der Fischerpraktiken in ein für dich fremdes Land und es steht dir nicht zu vorzuschreiben wie sie ihre tägliches Brot verdienen.
Oder machst du auch die Norweger an, wenn sie ihre Langleinen auslegen?
Wie gesagt, ich kann deine Aufregung verstehen, aber ich möchte dich bitten das ganze opjektiver zu betrachten und unterscheiden wovon hier die Rede ist.
Wie auch immer, ich kann nicht überzeugt werden, daß der Mann mit der Harpune, der 1 -oder 2 Oktopusse rausholt, zu aussrotung der Spezies beiträgt, auch nicht wenn die Gefahr besteht in deine Ungnade zu fallen.
 
Ich persöhnlich denke auch nicht das ein "paar Leute" mit ihrer Harpune als Hobbygerät ein so großen Schaden anrichten können.
Da denke ich das es andere Methoden sind, die zu starken einschränkungen in der Wasserwelt führen wie die oben bereits gesagten Methoden.
Aber auch die "Harpunfischer" die jeden Tag auf dem Wasser sind und jegliches kleinzeug oder bedrohte Arten wie Schildkröten mitnehmen sind sicherlich bestandteil der Überfischung-------aber auch die wollen Leben.

MAtze
 
ich möchte an dieser stelle mal einwerfen, daß die bei den norwegern beliebteste methode, steinbeißer zu fangen auch nicht das angeln ist. sie werden gerne beim tauchen gespeert. einen fisch, der keinerlei fluchtreflexe hat mit dem speer zu fangen... naja...

allerdings bringt diese fangmethode einen ziemlichen nervenkitzel mit sich.
die fische sind eigentlich total friedfertig, man kann sie als taucher problemlos berühren, daran stören sie sich überhaupt nicht. aber sobald sie verletzt werden, werden sie zu wahren berserkern, die sofort zum gegenangriff übergehen. daher sollte man auch auf gar keinen fall eine harpune nehmen, damit kann man den fisch mit seinem gefährlichen gebiss nicht auf abstand halten.

mir ist der fang mit der angel, so wie gestern gerade :D immer noch am liebsten
 
Na recht haste schon Hein,aber jeder so wie Er es am liebsten mag.
Was haste Gestern bekommen?????

Matze
 
naja, das übliche... paar steinbeißer, lumbs und haufenweise dorsch... wie es hier eben so ist;<
 
Ich will hier nur meine Beobachtungen über das Tintenfischfangen in Kroatien und Montenegro machen und keine Diskussion über diese Fangmethoden entfachen. Die Einheimischen fahren bei Dunkelheit mit einem Ruderboot im seichten Wasser im ganz nahen Küstenbereich bei Ententeichwetter raus und benutzen eine stark leuchtende Propangasleuchte zu Anstrahlen des Grundes und harpunieren. wie schon beschrieben die Tintenfische. Sollten noch kräuselnde Wellen auf dem Wasser sein , so werden diese mit einer Ölsprühflasche behandelt, da sich das wasser dann nicht mehr so bricht. Auch habe ich zugesehen, wie ein Mann am Kai nach diesen Tieren tauchte und nach kurzer Zeit eine gute Anzahl von Oktopussen herausbeförderte. Mit Gruss Frank
 
Wie Hein schon mal geschrieben hat: "Echt langweilig da oben".8o
(eigentlich müßte Hein bald schreibverbot bekommen.......:} , er macht uns noch alle kirre..........:) ;< )
 
Ich habe auf La Gomera beobachtet, dass die Einheimischen bei Niedrigwasser die kleinen Höhlen knapp unter der Wasseroberfläche absuchen. (10 bis 20 meter vom Strand entfernt)
Dabei "wedeln" sie vor den Löchern/Höhlen mit einem Besenstiel herum, an dem unten ein zerfranster Lappen/Tuch hängt.
Zeigt sich was, das wird es schnell zugegriffen und Tintenfisch auf einen Stein geworfen. Danach ab in den Eimer und weitersuchen.
 
Hi bakaliaros,

ich weis sehr wohl wovon ich rede und schreibe. Seit 1959 kenne ich von diversen Reisen die Mittelmeerküsten Spaniens, Costa Blanca und Costa Brava, Frankreichs mit Sete, Nizza und Cannes, Italiens Riviera und Kroatien, um Split herum und die Insel Rhodos. Überall dort habe ich getaucht und mit der Angel gefischt. Ich muss Dir sagen, es war echt traurig. Die gesamte Artenvielfallt wurde durch das Harpunieren fast ausgerottet. Du als Grieche weist das auch! Es gibt solche und solche! Das Freitauchen, wenn Du das meinst, wird der Artenvielfallt nicht den Garaus machen. Doch leider sieht die Realität, auch bei Dir Zuhause, anders aus! Da ziehen die Unterwasserjäger mit Pressluftflaschen, manchmal sogar 2x 10l oder 12l los und harpunieren alles, wirklich alles, was ihnen vor die Maske kommt. Wo sind dennn all die grossen Zackenbarsche, Muränen und Rochen geblieben; die haben ja selbst vor den bunten Lippfischen kein Halt gemacht!
Also, Du siehst, ich übertreibe nicht!

Gruß

Jürgen
 
Zurück zum Thema, nämlich zu den Tintenfischen.
Willi, Du hast da eine geballte Ladung Wissen um die Kopffüssler zusammengestellt. Dafür meine Hochachtung. :baby:
Ich muß gestehen, ich habe nicht die geringste Ahnung, ob die in Norwegen nun selten sind oder sogar in Massen vorkommen. Wenn ich aber lese, dass sie sich nur wie eine nasse Decke ziehen lassen, werde ich wohl weiterhin nur den "normalen" Fischen nachstellen und dafür beim Drillen eine Menge Spaß haben. :}
;ooo;
 
@ 2hard4you: Hallo Jürgen,.

ich habe nicht gezweifelt daß du die Problematik " Fischarmmut" in Mittelmeer kennst, nur sind nicht die Freitaucher schuld daran, sondern andere nicht legitime, oder sogar vom Staat gesegnete oder geduldete Methoden, wie Bodennetze, engmaschige Netze, um ein paar bei Namen zu nennen.
Und da das Mittelmeer, ein geschlossenes Meer ist, also nicht von einen Ozean mit Nachschub versorgt werden kann, führt eben zu den bekannten Problem.
Auch nicht von Pressluftflaschen war nicht die Rede, gegen die hat der Fisch keine Chance, deshalb gibt es Beschränkungen was die Jagt mit der Flasche angeht. So dürfen sie z.B. nie Nachts mit der Lampe tauchen und weitere andere die mir nicht bekannt sind, da ich nur freitauche. Leider wird auch das, so wie vieles andere mißbraucht, auch hier fährt nicht jeder 50, da wo 50 steht! Das kritisiere ich übrigens auch !
Aber der Freitaucher der sein paar Oktopusse für den eigene Verzehr holt, gefährdet weder die Bestände, noch fischt das Mittelmeer leer.
Und Fische kann er sowieso nicht treffen mit 2 Minuten Luft. Wenn du es kannst, werde ich dir begeistert aplaudieren, denn das währe eine großartige Leistung.
Nicht desto trotz, begeistert mich deine Besorgnis für das Mittelmeer und zum größten Teil, teile ich diese Besorgnis mit dir.

Um ein Schlußstrich zu ziehen, das jagen der Kephalopoden als Freitaucher mit der Harpune, ist legitim und wird von Meeres - Spezialisten als nicht Artengefährdet gesehen.
 
Und da das Mittelmeer, ein geschlossenes Meer ist, also nicht von einen Ozean mit Nachschub versorgt werden kann, führt eben zu den bekannten Problem.

Bei dem heutigen Schilderwald hätte ich da eine Lösung. 8)
 
@ Kaept'n Nirgendswo gibt sie in Massen, weil sie eben nicht in Schwarm leben, im Gegensatz zu Kalamaris, wovon eigendlich die Rede sein muß, wenn man mehrere auf einmal gefangen hat.
Aber in den Fjords Norwegens sind sie auch vorhanden. Mein erster Fang überhaupt auf 'ne stück Makrele war ein Baby - Oktopuss, der sich an einen Tentakel gehakt hatte. Wollte ihn wieder ins Wasser setzen und er hat mir das ganze Boot versaut der kleine Räuber, bis er wieder ins Wasser landete.
Kaum zu glauben wieviel Tinte so ne kleines Ding produzieren kann...

@ Lenga Hä....was meinst du damit...?
 
Lenga meint wohl ,das das Mittelmeer doch vom Atlantik mit Nachschub versorgt werden kann.
Bekanntlich ziehen ja auch die Thuns da rein um zu laichen.

Hat Baka gepennt in Erdkunde??? :lach
 
hallo baka,
ein toller bericht mit viel info !
immer wenn mich meine süße mal in den süden schleppt, dann stelle ich diesen leckereien auch gerne nach und das weich klopfen kannte ich noch nicht 8) ich habe es allerdings eher selten erlebt, dass die kraken freiwillig aus ihren höhlen kommen. in portugal benutzt man dazu so eine art harken (gaff) um sie da raus zu holen!

jetzt muss ich als taucher aber noch mal etwas zum harpunieren sagen.

1.) grundsätzlich es ist unbestritten, dass intensives harpunenfischen eine art stark dezimieren kann und sehr wohl zur ausrottung einer art führen kann. das gilt für flaschentaucher ebenso wie für freitaucher. der anteil der harpunierenden freitaucher ist sogar ungleich höher, da es weniger aufwand erfordert. und jeder der auch nur ne minute unter wasser ist, ist in der lage ne menge fisch zu schießen !!! als beispiel währe hier die fast-ausrottung des zackenbarsches zu nennen, der in einigen regionen durch die speerfischerei schon gänzlich verschwunden ist.

2.) auch ich tauche in norwegen ab und zu mit der harpune ab, um mir mein mittagessen zu besorgen und meinen jagdtrieb zu befriedigen ;< der vorteil dieser methode ist, dass ich mir im gegensatz zur angelei den fisch aussuchen kann, den ich auch wirklich mitnehmen möchte. dementsprechend habe ich keinen ausschuß und verletze kleine fische nicht unnötig. Wenn die harpunenfischerei also mit bedacht und in maßen betrieben wird, ist sie durchaus eine der schonensten methoden dem meer fisch zu entnehmen. die fischerei mit netzen, reusen oder mit der angel hingegen verursachen viel mehr vernichtug im jungfischbestand.

3.) ich habe aber auch schon taucher erlebt, die unter wasser auf alles was flossen hat geschossen haben. dies ist genau so verachtenswert wie die hier im forum bereits beschriebenen "kühltruhen-angler" und "mindestmaßverachter". solchen tauchern würde auch ich am liebsten in den arsch schießen X( wenn man mit der harpune nicht umgehen kann und sie nicht richtig einzusetzen weiß, kann man natürlich weit mehr verletzungen verursachen.
 
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