25.5.2022 Boot vor Hitra (Knarrlangsund) gekentert

Von den mir bekannten / mir widerfahrenen "Vorfällen" auf See in Norge waren ausnahmslos alle auf fehlerhafte Technik des Bootes / Fehler des Vermieters zurückzuführen.
- Defekte Kupplung an Dieselschnecke auf Losna -> bei ~1m Welle gegen steile Felswand getrieben (Kumpels in Lebensgefahr - haben wir mit der anderen Schnecke da weggeschleppt weil Vermieter nicht erreichbar).
- Defekte Spritpumpe am AB in Lyngen -> Kumpels gegen felsigen Strand getrieben, Vermieter telefonisch nicht erreichbar, wir also mal schnell 10km zurück und die Jungs, die sich mit den Notruderriemen von den Uferfelsen wegstießen, an den Haken genommen und nach Hause gebracht.
- vom Vermieter gestellter 20l-Kanister in Hamneidet ~ zur Hälfte mit Wasser gefüllt -> 300m gefahren und Motor aus. Also wieder reingeschleppt.

Und nun? Welche Fehler haben wir gemacht bzw. vorhersehen können?
 
Das Meer und das Wetter sind teilweise unberechenbar. JEDEM kann sowas passieren! Schließlich haben auch Profis Unfälle auf dem Meer. Und Denen will man ja das Können wohl nicht absprechen.
Man kann sich nur durch Vorsicht, Umsicht, Vernunft usw. so gut es geht vor Unfällen schützen.
Leider gibt es die „Unvernünftigen“ auch. Und viele Unfälle wären sicherlich vermeidbar.
Aber Alle über einen Kamm zu scheren finde ich falsch.
Grüße und Petri
 
Ich denke, es ist wichtig nicht von der hinteren Welle überholt zu werden, denn dann wird das Boot kaum noch steuerbar sein und kommt quer zur Welle. Zudem sollte man auch nicht zu schnell sein, da man sonst die Gefahr hat mit dem Bug in die vordere Welle einzutauchen. Die Folge wäre ein abruptes abbremsen. Kommt dann noch eine höhere Welke von hinten, ist die Gefahr des Kenterns extrem hoch.
Ich würde versuchen immer auf der Welle zu reiten. Dazu immer wieder beschleunigen und Gas wegnehmen.
Man kann es sich nicht immer aussuchen.
Hatten mal so eine Heimfahrt von Offshore, der Wind hatte aufgefrischt und der Schwell kamm auf der Heimfahrt von hinten mit ca. 40-50km/h.
Da hat man keine Chance sich nicht von Wellen überholen zu lassen oder auf der Welle zu reiten.
Zum Glück waren die Wellen noch nicht so steil, aber bis wir zuhause waren war mancher trotz Floating von dem herumgespritze bis auf die Unterhose nass.
Und am Nächsten Tag hatte das Boot beim rausfahren plötzlich einen Motorschaden.
Wäre das an dem Tag bei der Heimfahrt gewesen, dann hätte man wahrscheinlich hier auch über uns geschrieben und beschimpft.
 
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Was man auch nicht vergessen sollte , die meisten Angler fahren vielleicht einmal im Jahr mit dem Boot , da kann man natürlich wenig Erfahrung sammeln und sobald es ruppig wird kommt man in Panik . Wie einige von euch wissen arbeite ich in der Seenotrettung , ich erlebe es jedes Jahr wieder was Leute mit Null Erfahrung so alles wollen , das ist unglaublich !!!
 
Und die Not-Aus-Schnur bleibt oft nicht am Mann befestigt. Habe ich sowohl in Norwegen als auch in Kroatien beobachtet.
 
Mir ist in 31 Jahren Norwegen auch schon so Einiges passiert. Auch schon durch eigene Blödheit.
Auf Treibgut aufgefahren, Zu plötzlich aufgestopt, zu heftig Gas gegeben, in Nebel gekommen, von Sturm überrascht, beim Ka… fast über die Bordwand gefallen….
Bisher aber Alles zum Glück glimpflich ausgegangen.
Manchmal gehört auch Glück dazu.
Wir tun aber unser Bestes alles sicher zu gestalten.
Schwimmwesten, absolut Null Alkohol, Kartenplotter, Wetterbericht , auf Warnungen hören und und und.
Grüße und Petri
 
Was man auch nicht vergessen sollte , die meisten Angler fahren vielleicht einmal im Jahr mit dem Boot , da kann man natürlich wenig Erfahrung sammeln und sobald es ruppig wird kommt man in Panik . Wie einige von euch wissen arbeite ich in der Seenotrettung , ich erlebe es jedes Jahr wieder was Leute mit Null Erfahrung so alles wollen , das ist unglaublich !!!
Ja das Problem ist wenn man kein Wissen hat, das man gar nicht weiß was man alles nicht weiß und wie gefährlich es sein kann.
Das habe ich beim Bootsführerscheinmachen gemerkt.
Ansonsten war ich früher der Meinung, wenn es gefährlich wäre dann hätte man uns das Boot nicht gegeben oder man hätte uns zumindest gewarnt.
Deswegen finde Ich das zu warnen dass das Meer gefährlich ist, dazu sollten die Vermieter verpflichtet werden.

Selbst wenn man eigenes Boot hat, so wie ich eine Zeitlang hatte.
Auf dem Rhein sammelt man auch keine Erfahrung die auf dem Atlantik bei Schlechtwetter groß relevant wäre.
Ich denke das ich durch Bücher in meiner Jugend, hatte Interesse am Blauwassersegeln, da viel mehr über das richtige Verhalten bei Schlechwetter gelernt habe als durch eigenes Boot.

Durch eigene Dummheit hatten wir eigentlich nicht viel gefähliche Momente.
Defekte hatte wir schon erschrekend viele für das bisschen was wir in Norwegen waren.
Einmal der schon geschriebene Motorschaden.
Einmal Motor Ausfall wegen korodierten Massekontakt.
Und einmal Lenkseilbruch.
Habe da den schwersten Pilker genommen und an der schwersten Rute mit der dicksten Schnur einen Hänger zum Ankern produziert damit es uns nicht raustreibt wo die Schiffe fahren. War sehr anstrengend zu halten bis der Vermieter zu Hilfe mit seinem Boot kamm.
 
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Und die Not-Aus-Schnur bleibt oft nicht am Mann befestigt. Habe ich sowohl in Norwegen als auch in Kroatien beobachtet.
Macht für mich nur Sinn , wenn man alleine im Boot ist . Das Ding kann dich ganz schön in Schwierigkeiten bringen , z.B. enge Fahrwasser bei Wind und du denkst nicht dran , der Motor ist aus und du bist für einen Moment manövrierunfähig .
 
Da lohnt es sich auch wieder über vernünftige Kleidung nachzudenken. Ich behaupte auch mal, dass viele das Wetter unterschätzen. Bei und im Norden dreht der Wind und damit das Wetter recht schnell. Gut das nichts passiert ist. Aber man selbst, ich jedenfalls, denkt sehr wohl während der Angeltour das Wetter und Schaumkronen rings um das Boot zu beobachten. Trotzdem kann durch Motorschäden, über Bord pinklen oder ähnliches mal etwas passieren. Dann sollte man wenigstens gute Klamotten anhaben und nicht nur ein T-Shirt weil es gerade sehr warm ist. Trotzdem, bei solchen Meldungen schreckt man doch zusammen. Ob Eigenschuld oder nicht . Es sind Menschen.
 
Wer pinkelt über Board ... Selbstmörder .. dafür gibt es Eimer .. auswaschen im Meer und fertig .. viele Tote Angler werden mit offener Hose geborgen
 
Macht für mich nur Sinn , wenn man alleine im Boot ist . Das Ding kann dich ganz schön in Schwierigkeiten bringen , z.B. enge Fahrwasser bei Wind und du denkst nicht dran , der Motor ist aus und du bist für einen Moment manövrierunfähig .
Das Seil soll lange genug sein damit der Motor erst ausgeht wenn einer sich um mehr als 1-2m entfernt. Außerdem geht es nicht um langsame Manöver, Fahrwasser oder Hafenfahrten. Wir waren schon zu dritt in der Situation bei einer Marschfahrt als wir alle 3 zugleich fast aus dem Boot rausgeflogen wären. Ich dachte dafür ist es doch da?
 
Wer pinkelt über Board ... Selbstmörder .. dafür gibt es Eimer .. auswaschen im Meer und fertig .. viele Tote Angler werden mit offener Hose geborgen
Beim Pinkeln scheiden sich die Geister. Bei mir am Bord bevorzugen die meisten eine leere Konservendose. Hätte ich viel zu viel Angst, mir meinen allerwertesten, bei einer unvorhersehbaren Welle, anzuschneiden. Ich benutze seit Jahren ein 40iger Kunststoffrohr aus dem Abflussbereich. Da läuft nichts daneben. Die Standsicherheit ist auch gewährleistet, da ich mich mit den Knien an der Bordwand abstütze. Ein Eimer kommt nur zum Einsatz, wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin.
 
Der relativ, aber nicht ganz unerfahrene Rudergänger (der war am Lenkrad Ausnahmsweise weil er auch mal fahren wollte) schaute bei relativ schneller Fahrt konzentriert nach vorne. Es war zwischen den Shären bei Ententeichwetter.
Der Rest der Mannschaft war beschäftigt Angelgerät vorzubereiten oder sowas und achtete nicht auf die Umgebung, sind ja da schon einige Male durchgefahren.
Währendessen wurden wir im gewissen Abstand seitlich von einer viel größeren und viel schnelleren Yacht überholt
und von dieser Yacht ausgehender einer richtig steilen ca. 1Meter hohen Welle schräg von hinten eingeholt.
In dem Moment als diese Welle uns erreichte ist unser Boot bei der vollen Fahrt schlagartig nach der Welle abgebogen.
Wir wären gekentert wenn der Rudergänger es nicht geschafft hätte im allerletzten Augenblick schon auf der Seite liegend den Gashebel zurückzureißen.
Der Anlagenbetreuer hatte das vom anderen Boot aus gesehen und war schokiert.
Er meinte, als er das sah hat er schon mit Toten gerechnet die unter dem Boot eingeschloßen oder erschlagen wären und das wir richtig Glück gehabt haben.
Mir kamm das alles wie im Film vor, ich glaubte meinen Augen nicht als ich seitlich auf die Bordwand knallte, was ich da erlebe und hatte seltsammerweise gar keinen Schreck abbekommen wie es der Situation angemessen wäre, worüber ich mich dann gewundert habe.
War eine sehr lehreiche Situation in die ich hoffentlich nie wieder komme.
Danke Walko, eine gute u hilfreiche Schilderung einer Situation, welche die Wenigsten wahrscheinlich auf dem Schirm haben, das es so prenzlich bei Ententeich werden kann.
Ich hatte sowas auch schon, allerdings verhielt sich unser Mietboot(Oien 20ft) da deutlich freundlicher, es war eine Mischung aus Stampfen und Rollen . Ich denke da spielt die Gewichtsverteilung auch eine entscheidende Rolle. Auch apruptes Aufstoppen is da glaub nich gut..
 
Beim Pinkeln scheiden sich die Geister. Bei mir am Bord bevorzugen die meisten eine leere Konservendose. Hätte ich viel zu viel Angst, mir meinen allerwertesten, bei einer unvorhersehbaren Welle, anzuschneiden. Ich benutze seit Jahren ein 40iger Kunststoffrohr aus dem Abflussbereich. Da läuft nichts daneben. Die Standsicherheit ist auch gewährleistet, da ich mich mit den Knien an der Bordwand abstütze. Ein Eimer kommt nur zum Einsatz, wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin.
Gute Idee mit dem Kunststoffrohr, ich brauche allerdings ein größer dimensioniertes. :19: :a055:
 
NOGARD , du kannst dir das Band gerne anbinden , ich mache es nicht , weil ich jederzeit die Kontrolle über das Boot haben will und glaube mir es gibt Situationen , da denkst nicht dran drehst dich um und schon ist der Motor aus und wenn du dann links und rechts Felsen hast Wind und Strom drücken auch noch , dann kommst du ganz schnell in Bedrängnis .
 
Danke Walko, eine gute u hilfreiche Schilderung einer Situation, welche die Wenigsten wahrscheinlich auf dem Schirm haben, das es so prenzlich bei Ententeich werden kann.
Ich hatte sowas auch schon, allerdings verhielt sich unser Mietboot(Oien 20ft) da deutlich freundlicher, es war eine Mischung aus Stampfen und Rollen . Ich denke da spielt die Gewichtsverteilung auch eine entscheidende Rolle. Auch apruptes Aufstoppen is da glaub nich gut..
Wir waren zu fünft in dem 24ft Kaasboll, gut über das Boot verteilt.
Das Gewicht der paar Leute bei dem großen Boot kann da auch nicht so die große Rolle spielen selbst wenn es falsch verteilt gewesen wäre.
Also von Gewichtverteilung war da kein Fehler.
Das war ein Boot aus der Anfangszeit der Werft, auf Kippstabilität und nicht auf Fahren ausgelegt, vielleicht mit Absicht, wurde ja für die Angellanlage gebaut.
Das war auch ein Dieselboot mit 100PS, die Wasserlinie zwischen Propeller und Schnauze die das Wasser schneidet ist viel kürzer als beim Boot mit Außenborder und damit unruhiger. Es hatte die Fahreigenschafften einer Badewanne, man war ständig mit korrigieren der Richtung während der Fahrt beschäftigt.
Das wird eine Gewisse Rolle gespielt haben.
Aber ich habe außer da auch noch nie von einem Boot verursachte so steile Wellen gesehen, die waren fast senkrecht.
Kann dir nicht sagen wie es mit einem anderen Boot gewesen wäre.
Weis jetzt nur das man beim Bootsfahren auch hinten Augen haben muss und vom Gas gehen wenn sich Wellen nähern.
 
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Aber ich habe außer da auch noch nie von einem Boot verursachte so steile Wellen gesehen, die waren fast senkrecht.
Militärboote haben oft auch so ne Kackwelle… Hatten wir ein paar mal auf der Kieler Förde, teilweise seitlich ins Boot geschwappt. Daher guck ich bei Militärbooten immer, dass ich ordentlich Abstand und nen guten Winkel habe…
 
Ein oder zwei Driftsäcke im Boot können im Fall einer Havarie auch sehr nützlich sein.....
 
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