Ein Restrisiko kann niemand ausschließen, das ist richtig! Das tue ich auch nicht, wie ich früher hier im Thread ja auch schon (mehrfach) geschrieben habe.
Dennoch sollten wir mal Panikmache außen vor lassen und wieder einmal Fakten sprechen lassen ...auch damit StefanWo nicht solange auf den Vergleich mit dem Straßenverkehr warten muss...
Bilanz der durch Wölfe in DE getöteten Menschen seit ihrer Rückkehr 1999:
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Bilanz der durch Wölfe in DE verletzten Menschen seit Ihrer Rückkehr 1999:
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Zur Bilanz der im Verkehr getöteten Kinder:
Langfristig betrachtet verlieren glücklicherweise immer weniger Kinder ihr Leben im Straßenverkehr. Wurden in den 1950er Jahren noch über 1 000 getötete Kinder pro Jahr gezählt, sank diese Zahl in den 1990er Jahren auf unter 500 und liegt 2016 bereits das sechste Mal unter 100 getötete Kinder. (Quelle
https://www.destatis.de/DE/Publikat...inder5462405167004.pdf?__blob=publicationFile )
Zur Bilanz der im Verkehr verunglückten Kinder:
Bislang ist mir keine "Petition" oder Unterschriftenliste von irgendeiner Seite bekannt geworden, die die Ausrottung von Autos und Motorrädern fordern. Zeitungsschlagzeilen wie "Motorisierte Killermaschine zerfleischt 6jährigen Jungen" sind auch eher selten...
Wenn überhaupt, wird das Thema Verkehrssicherheit meist
sachlich und zielgerichtet behandelt. Erkenntnisse der letzten zwanzig Jahre, wie z.B. Auswertung der Unfallzahlen bei Nebel, führten zu neuen Pflichten, wie z.B. Nebelschlussleuchte.
Beteiligte am Straßenverkehr mit besonders hoher Verantwortung, wie z.B. Busfahrer, müssen sich durch ein amtliches Führungszeugnis als charakterlich geeignet ausweisen und regelmäßig ihre Eignung neu nachweisen durch ein Untersuchungszeugnis beim Arbeitsmediziner, der auch auf Sachen wie Drogenkonsum oder psychiatrische Erkrankungen achtet.
Tatsächliche oder in der öffentlichen Wahrnehmung vermeintliche besondere aktuelle Gefährdungen, z.B. LKW mit schadhaften Bremsen, führen nicht etwa zu einer Hetzkampagne gegen LKW-Fahrer, sondern zu vermehrten Kontrollen dieser Risikogruppe mit Beanstandung der tatsächlichen Risikoverursacher. Gesetzestreue LKW-Fahrer werden nicht sanktioniert.
Warum muss also das Thema Wölfe immer gleich extrem emotional geführt werden und kann nicht auch
sachlich und zielgerichtet behandelt werden ?
Wenn auf das Thema "Vergrämung von Wölfen" (Beschuss mit Gummigeschossen, nicht tödliche Drückjagden, Lebendfallen, bessere Prävention bei Nutztieren) nur ein
winziger Bruchteil des Aufwandes betrieben würde wie bei der Unfallprävention im Straßenverkehr, so würden Wölfe
noch seltener von Menschen überhaupt mal gesehen als es jetzt sowieso schon der Fall ist. Denn seien wir mal ehrlich: Meine Frage an die Mitglieder, die in Wolfsgebieten leben:
Wer von Euch hat denn auch nur einmal einen wirklich gesehen?
Ich habe eine Tante, die in der deutschen Wolfshochburg, der Oberlausitz, wohnt. Sie wohnt relativ "abseits" im Landkreis Görlitz und geht viel spazieren, im Spätsommer/ Herbst auch "in die Pilze". Seit der Rückkehr der Wölfe nach DE 1999 hat sie genau 2 (zwei) mal einen Wolf gesehen, einen auf größere Entfernung als er an einem Feldrand entlang lief und einem begegnete sie unvermittelt bei der Pilzsuche auf rund 20-30 m Entfernung. Die Reaktion des Wolfes als er sie bemerkte: Rute runter und "ab dafür" im Galopp...