Moin Leuz,
als Andy und ich die Aktion
www.kabeljau-schutz.de ins Leben gerufen haben, stellte sich uns natürlich auch die Frage, wie wir im Zusammenhang mit dem Schutzgedanken die Laichdorschproblematik behandeln sollten. Da sich die Schutzaktion ja nicht nur auf die hiesigen sondern auch auf die norwegischen Gewässer beziehen sollte, wurde unser Problem umso größer.
Nach Gesprächen mit vielen verschiedenen Anglern fingen wir an (unabhängig von unserer ganz persönlichen Einstellung) die Sache etwas differenzierter zu betrachten, so dass ein "Verbot" der Laichdorschangelei im Rahmen unserer Aktion nicht in Betracht kam. Alle Argumente, die uns im letzten Jahr entgegengehalten wurden, sind hier bereits mehrfach wiederholt worden und laufen im Ergebnis nur auf Eines hinaus:
Es kann bzgl. der "Laichfischangelei" (egal ob Dorsch oder anderer Fisch) keinen Konsens geben, so lange dieser nicht gesetzlich vorgegeben wird!!!
Woran liegt das? Laichfischangelei hat auch immer etwas mit moralischen Vorstellungen zu tun, die hier ein wenig außer Acht gelassen werden. Und ich glaube, dass die unterschiedlichen moralischen Vorstellungen, es eben zum Teil auch nicht zulassen, rein bilogische Argumente gelten zu lassen.
So kann ich z.B. Heins Argumentation 100% ig nachvollziehen. Darüber hinaus ist sie nicht nur zutreffend, sondern auch noch empirisch belegt.
Dennoch teile ich ganz persönlich eher Henriks Meinung, da mir allein die Vorstellung einen Fisch zu töten, den ich gezielt und sehr einfach an seiner "Laichstelle" beangele/reisse und dem beim Ausnehmen kliloweise Rogen aus dem Leib quillt komplett gegen den Strich geht. Zumal sich mir immer noch die Frage aufdrängt, wozu man soetwas tut?! Die Qualität des Fleisches ist es jedenfalls nicht. Eigentlich wurde dazu ja auch schon alles gesagt, so dass ich die weiteren Argumente contra bzw. pro Laichfischangelei nicht weiter ausführen muss.
Bleibt nur noch eins:
Unter dem Strich stehen für mich zwei Dinge:
1.
Heins Aussage, dass allein ein gewissenhafter/maßvoller Umgang mit den Fischbeständen, egal ob innerhalb oder außerhalb der Laichzeiten, entscheidend für den wirksamen Bestandsschutz ist, ist vollkommen korrekt und sollte so unkommentiert stehen bleiben!!! Es nützt nichts, auf die Laichdorschangelei zu verzichten und im Sommer pro Ausfahrt massenhaft untermaßige Dorsche einzusacken (und auch diese Angler gibt es leider zu Hauf).
2.
Henriks Aussage "Gier frisst Gehirn" ist eigentlich identisch mit Heins Ausführungen zum maßvollen Umgang mit den Ressourcen der Natur (sorry, Hein ist jetzt mal alles sehr frei wiedergegeben!). Was im Übrigen für fast alle Aussagen hier gilt. Es gibt eigentlich eine Schnittmenge, die Bestandsschutz heißt und genau auf diese kommt es an.
Der einzige Unterschied, der sich hier bislang zumindest ergibt, sind wie schon gesagt, für mich die unterschiedlichen moralischen Vorstellungen, was die Laichfischangelei anbelangt und da kann es nie zu einer übereinstimmenden Meinung kommen.
Gruß
Tom