Ich denke man darf ruhig sagen das die Angaben von geflochtenen Schnüren im Allgemeinen kritisch zu betrachten sind. Ein wichtiger Punkt ist die Haltbarkeit der Schnur im Bereich der Knoten. Den Rat einiger hier einfach die Kilo-Angaben in Pfund anzunehmen ist gar nicht so doof. Ich habe hier schon mit No-Knot-Haken gute Erfahrung gemacht. In einem einfachen Selbsttest ( Angel, Wirbel und einen Eimer Wasser ) hat der No-Knot-Haken bei einer 0,35er geflochtenen 8 Kilo mehr gehalten. Am Wirbel ist die Schnur bei 20l Wasser gerissen, mit dem No-Knot-Haken erst bei 28 Kg.
Ich habe gestern bei meinem Lieblingsdealer um die Ecke die Daiwa Saltiga 12 Brade in 0,33 in der Hand gehabt. Fühlt sich wirklich sehr geschmeidig an; kein Vergleich zu den herkömmlichen Geflochtenen. Somit gleitet die Schnur auch besser über Steine ( abrieb ) , aber wie die Knoten halten kann ich (noch) nicht sagen. Zum Gück konnte ich meinem Dealer ein paar Meter der Schnur abschwatzen, sodass ich die in den nächsten Tagen mal testen kann. Ich werde dann gerne berichten. Ansonsten nehme ich im Übrigen die WFT KG Strong Orange in 0,25. Das betrachte ich dann schon als "schweres Geschütz".
Im Übrigen schäme ich mich nicht zu sagen, dass ich, wenn ich mich hier richtig erinnere, noch nie einen Schnurriss beim Drill hatte. Wenn mir mal ne Schnur gerissen ist, dann weil ich einfach zu doof war: z.B. einen Hänger gehabt und zu toll an der Rute gerissen oder nicht nach Abrieb geschaut und dann auf Grund durchgescheuert. Auch die No-Knot-Haken sind wahre Schnurkiller, wenn sich einer in deiner Schnur verheddert.
Fazit: Zieh von den Herstellerangaben der Schnur etwa 1/3 ab. Mir würde eine Schnur um die 25 Kilo Tragkraft langen. Ich werde meine schwere Pilk-Rute im Oktober in Hitra mit der WFT KG Strong 0,25 Orange oder der Daiwa Saltiga 12 Brade 0,33 angeln.
Ich hoffe das hilft dir.
Grüße
MisterL