Unser Zoll rettet Glasaale

Aalfischen war ich auch schon ewig nicht mehr. Kommt aber auch daher, daß ich keinen Räucherfisch mehr wirklich gut vertrage :lacher:

Gibt bei uns auch einige Vereine die keine Besatzmaßnahmen mehr durchführen. Argument dabei ist: Der Aal ist ein Bruträuber und eigentlich nur Gast in unseren Gewässern (bis auf die gehäckselten natürlich). Ist er geschlechtsreif zieht er ab, läßt also keinen Laich hier und nicht mal seinen Kadaver.

ich find die trotzdem faszinierend:wave:
 
Genau so gut kannst du jetzt auch beschließen , nicht mehr zu pupsen................


Nur mal so zum besseren Verständnis:
In 1 Kilo Glasaal befinden sich ca 3000 Aal Winzlinge.
In der EU werden im Jahr zwischen 60 und 80 TONNEN Glasaale offiziell gefangen.
Davon sind lediglich 15 Tonnen für Besatzmaßnahmen gedacht.
1 kg= 3000
10 kg= 30.000
100 kg= 300.000
1 Tonne 3.000.000
10 Tonnen = 30.000 000
50 Tonnen = 150.000.000

Und da meinst du , mit deinem Nichtfang von Aal irgendwas verändern zu können?
Das oben ist die offizielle Menge die gefangen werden darf.
So lange die Asiaten bereit sind, 1000€ pro Kilo Glasaal (der übrigens nach gar nichts schmeckt) zu bezahlen, wird sich an der Problematik nichts ändern.
Ich gehe mal ganz locker davon aus, dass noch mal 30-40 Tonnen illegal den Weg nach Asien finden.
Deswegen kann die Marschrichtung nur lauten: Aussetzung des Glasaalfangs in Portugal und Spanien.
Höchststrafen für Kraftwerksbetreiber, welche sich nicht an die EU Regeln halten und nach wie vor Aale (und andere Fische) beim Auf/Abstieg schreddern.
Die zerhauen an einem Tag mehr Aale, als du im Leben fangen wirst.

Ist ne schöne Statistik leider nicht zu Ende gedacht......
1kg = 3000 - 2970 gefressene, verangelte, klimatisch/umweltverschmutzungstechnisch umgekommene, gefischte, geangelte (über einen Zeitraum von 10 Jahren) = 30 Ausgewachsene
......
1 t = 30.000
10 t = 300.000
50 t =1.500.000

In Deutschland gibt es ca. 8400 Angelvereine. Somit würden jeder Verein mit einen Besatz von 1kg Aal x 8400 = 8,4 t Aale setzen
Macht aber nicht jeder Verein (zu teuer). Ersetzen wir also deren Anteil von den Fischereigenossenschaften etc. werden ca. 10 t Besatzaal
in Deutschland gesetzt (wäre schön, wenn das wirklich so wäre!)
Bleiben 300.000 zurückwanderungsfähige Aale übrig. Und die müssen nun durch die ganzen Schredderanlagen, Staustufen, Widrigkeiten, Netze etc. etc.
ins Meer und dann ab zur Westatlantikküste - .........???????
Um uns herum ist das Aalangeln schon fast überall in den Ländern (z.B. ganz Skandinavien) verboten - ich für mich zieh einen Schlußstrich - und geh lieber pupsen.
Und für nichts verändern zu können, hat sich in meinen bescheidenen kleinen Leben doch schon viel getan - aber das kommt nicht von nichts tun können,
sondern von einfach machen. Ich würde gerne der Thread in 3 Jahren nochmal hochholen wollen. Wetten - bis dahin gibts in Deutschland Aalfangverbote!!!???
Ich fürchte fast, daß ich die Wette gewinne - leider.......Weitermachen!
 
es gibt lediglich 10-15 Tonnen Besatzaal.......Europaweit.
Da können Deutschlands Angelvereine nicht gleich mal 8.4 Tonnen einsetzen.
Es soll ja auch noch Fischer geben....
Ich habe morgen Anglerversammlung- da frage ich unseren Chef mal, wie viel Aal bei uns in Dresden und Umgebung eingesetzt wurde.
Ich schätze: 0
Ich denke mal du hilfst der Welt mehr wenn du nicht pupst, als wenn du nicht auf Aal angelst.
Ich zitiere hier gern mal den Niedersächsischen Anglerverband. (AVN)
Zitat:
Allerdings ist die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie ebenso mangelhaft wie die Durchsetzung des längst verhängten Exportverbots für Aale. Allein der jährliche illegale Export von rund 115.000.000 Glasaalen aus der EU übersteigt die Besatzmaßnahmen der Angler und Fischer in Niedersachsen um mehr als das 27- fache! Europaweit werden 5-mal mehr Aale illegal gehandelt als besetzt und jeder zweite gefangene Glasaal wird auf dem Schwarzmarkt nach Asien verkauft und geht dem europäischen Bestand für immer verloren

und weiter:

Die geplanten Fangeinschränkungen würden einen kompletten und Jahrhunderte alten Berufszweig (Flussfischerei), den Markt für Speiseaale und vor allem die Kultur des Aalangelns zerstören. Norddeutschland und insbesondere Niedersachsen würde ein Stück Heimat verlieren, der Angeltourismus würde stark leiden, die Mitgliedszahlen in den Angelvereinen würden sinken und damit auch das soziale Engagement, das von jedem Angler erbracht wird. Diesen Zusammenbruch der kulturellen und ökonomischen Tradition rund um den Aal würden die Menschen nicht akzeptieren
 
es gibt lediglich 10-15 Tonnen Besatzaal.......Europaweit.
Es gibt mehr - schau mal in die Statistik/Erhebung von 2014
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Hintergrundpapier-Europaeischer-Aal.pdf

Da können Deutschlands Angelvereine nicht gleich mal 8.4 Tonnen einsetzen.
Es soll ja auch noch Fischer geben....
hab ich berücksichtigt:
Macht aber nicht jeder Verein (zu teuer). Ersetzen wir also deren Anteil von den Fischereigenossenschaften etc. werden ca. 10 t Besatzaal
in Deutschland gesetzt (wäre schön, wenn das wirklich so wäre!)

Ich denke mal du hilfst der Welt mehr wenn du nicht pupst
Ein schöner Gedanke von Manchen gewünscht:wave::abgelehnt: - hilft mir aber wirklich nicht weiter, da ich dann in weniger als 24 Stunden explodieren würde - nicht schön zum aufräumen....:biglaugh:
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hoffe nicht,
an den Zuflüssen des Main´s in Bayern und Hessen gehen die Fischer eine neuen Weg,
mit dem "catch and carry projekt" werden Blankaale die in Reusen gefangen wurde, gehältert und dann gesammelt zum
Rhein transpotiert, verletzte werden aussortiert, somit haben sie die max. 37 Staustufen mit ihren Turbinen unfahren
e-on finanziert die ganze Geschichte
der Film "Sind unsere Flüsse noch zu Retten?"
ist ab min. 19:30-22:40
Gruß Anton
 
Es gibt mehr - schau mal in die Statistik/Erhebung von 2014
Ok- ich mag mich jetzt nicht wegen ein paar Tonnen mehr oder weniger mit dir streiten.
Fakt ist aber, das das Problem mit dem Aal nicht dadurch geregelt werden kann, indem wir Angler auf den Fisch nicht mehr angeln.
Die wahren Probleme heißen: Frankreich, England, Portugal, Staustufen, Wasserkraftwerke,Kormoran.

So,jetzt darfst du wieder pupsen.:ergibmich:
 
Ok- ich mag mich jetzt nicht wegen ein paar Tonnen mehr oder weniger mit dir streiten.
Fakt ist aber, das das Problem mit dem Aal nicht dadurch geregelt werden kann, indem wir Angler auf den Fisch nicht mehr angeln.
Die wahren Probleme heißen: Frankreich, England, Portugal, Staustufen, Wasserkraftwerke,Kormoran.

jo Frank, hast Holland, China, und Japan vergessen :a010:
 
indem wir Angler auf den Fisch nicht mehr angeln.
"Jain" - aber genau das hast Du die letzten 6 Jahre doch auch gemacht..:zwinker:.....letztendlich sind es die org. Angler und Fischer, die den Besatz tätigen und
finanzieren. Werd ich ja weiterhin auch machen - aber darauf angeln werd ich jetzt drei Jahre doch nicht mehr.
 
Falls es dir noch keiner gesagt hat: den kann man auch braten :1poke:
Abziehen, 8cm Stücke schneiden mit Norwegischen Zitronenpfeffer leicht würzen. In Butter heiß anbraten (Achtung Butter wird bitter, daher etwas Olivenöl dazu geben und nach ca. 4 Minuten wenden und dann mit einigen Salbeiblättern in der Pfanne weiter schmoren . Dazu Petersilien Kartoffel und einen frischen Salat.
 
@Frank, AV Elbflorenz hat diesen Herbst Aale gesetzt, wir haben jedenfalls welche bekommen. Wieviel kann ich dir allerdings nicht sagen, da müsste ich nachfragen. Der Aalbesatz hat aber in den letzten Jahren extrem abgenommen, da die Tierchen fast mit Gold aufgewogen werden.

Die Elbe hat auf deutscher Seite keinerlei Verbauungen . Trotzdem habe ich den letzten Aal vor 6 oder 7 Jahren in der Elbe gefangen. Für mich ein Zeichen, dass so gut wie keine Aale mehr die Elbmündung überhaupt noch erreichen. Und die paar die es schaffen werden dann vom ständig zunehmenden Welsbestand gefressen.

Gruß Jens
 
@Frank, AV Elbflorenz hat diesen Herbst Aale gesetzt, wir haben jedenfalls welche bekommen. Wieviel kann ich dir allerdings nicht sagen, da müsste ich nachfragen. Der Aalbesatz hat aber in den letzten Jahren extrem abgenommen, da die Tierchen fast mit Gold aufgewogen werden.

Ich hatte gestern meinen Angelchef gefragt.
Er sagte:ja, es wurden welche besetzt-könne mir jetzt aber aus der Kalten nicht sagen wie viel.
Die Information erhalte ich in der kommenden Woche.

@Frank,Die Elbe hat auf deutscher Seite keinerlei Verbauungen .

Naja, da fällt mir spontan Usti (Aussig) ein.
Ok ...ist nun nicht mehr deutsch:ergibmich:, aber auch hier wird der Fisch am Aufstieg in die Moldau und somit in zig Talsperren behindert.
Dann nicht zu vergessen wäre das Wehr in Geesthacht (ist zwar Schleswig Holstein....aber dennoch deutsch)
Über den Erfolg bzw. Nichterfolg der dortigen Fischtreppe, scheiden sich die Geister.

@Frank,
Trotzdem habe ich den letzten Aal vor 6 oder 7 Jahren in der Elbe gefangen.
Für mich ein Zeichen, dass so gut wie keine Aale mehr die Elbmündung überhaupt noch erreichen.
Und die paar die es schaffen werden dann vom ständig zunehmenden Welsbestand gefressen.

Gruß Jens

Wie gesagt: ich selber gehe kaum bis gar nicht auf Aal. Ich bin eher der Raubfischangler.
Mein Vereinsvorsitzender meinte aber, dass in der Elbe gute Aale drin sind.
Er hatte mir gestern ein paar Bilder von ihm und den Aalen auf seinem Handy gezeigt.
Ob der Wels nun dran Schuld ist?:a0155:
Er meinte sogar, dass die Schwarzmundgrundel recht gut in der Elbe bei Dresden vertreten sind.
(die muss übrigens 2019 bei uns entnommen und eingetragen werden)
Ich habe bisher nicht eine gesehen-geschweige denn geangelt.
Liegt aber auch daran, dass ich nicht mit Wurm und Made unterwegs bin.
 
ich hoffe nicht,
an den Zuflüssen des Main´s in Bayern und Hessen gehen die Fischer eine neuen Weg,
mit dem "catch and carry projekt" werden Blankaale die in Reusen gefangen wurde, gehältert und dann gesammelt zum
Rhein transpotiert, verletzte werden aussortiert, somit haben sie die max. 37 Staustufen mit ihren Turbinen unfahren
e-on finanziert die ganze Geschichte
der Film "Sind unsere Flüsse noch zu Retten?"
ist ab min. 19:30-22:40
Gruß Anton
Danke Anton:a010:
Noch ein paar Zahlen aus Bayern - speziell was díe Mainfischerei angeht sehr interessante Zahlen - natürlich dann aus Franken. Leider etwas älter, aber die Anzahl der Staustufen
hat sich ja bis dato nicht verändert, die Gesamtsituation für den Aal eher verschlechtert - z.B. die Anzahl der Angler die ihm nachstellen, Kormorane etc.
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07...cher-aal-bayern_lfl-schriftenreihe-3_2013.pdf
 
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