Uli und Andy in Böfjorden

Uli_Raser

Stammnaffe
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Dessau / Werdau
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www.uli-raser.de
Besuch im Böfjord / Halsafjord

Am 26.05.05 ging es um 15.00 Uhr nach dem Zusammensuchen der Angelsachen zu Andy nach Berlin. Berlin empfing mich standesgemäß mit einem ausgewachsenen Stau auf den letzten Kilometern. Naja, im Urlaub hat man Zeit und so ertrug ich die Stunde klaglos. Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Kaffee wurde erst mal der Ablauf usw. durchgesprochen. Ehe man anfängt zu Arbeiten (Auto beladen) muss ja erst mal was gegessen werden. In anbetracht der Uhrzeit entschieden wir uns fürs Abendbrot und Andy kochte einen Topf Reeker. Nach diesem Topf folgte ein weiterer und ein Verdauungsbier. Zum Arbeiten hatten wir zu viel gegessen und so beschlossen wir eine Pause.
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
So, nun wisst ihr wie lange Pause gemacht wurde. Gegen 21.00 Uhr wurde dann alles in Andys Auto eingeladen und mein Auto sicher geparkt. Vor der Haustür trafen wir einen Hund und seinen Besitzer. Dieser kennt jemanden der auch immer nach Norwegen zum Angeln fährt. So tauschten wir nicht nur Sprüche, sondern auch einige Bier aus. Wir zogen uns dann ins Wohnzimmer zurück und ließen den Abend bei Brause ausklingen.
Zu 02.30 Uhr klingelte der Wecker und Kaffeeduft strömte in meine Nase. Schnell auf und fertig machen. Kurz darauf fuhren wir zum Treffpunkt mit den anderen Mitreisenden (Sven, Tine, Willi und Frau) nach ????????, ja irgendwo in Berlin jedenfalls. Pünktlich um 03.15 Uhr standen wir vor der Tür und weckten alle. Tine Kochte gleich noch mal Kaffee und machte auch ein paar Frühstücksstullen.
Alles war verstaut und ab nach Rostock. Die Fahrt verlief ohne Probleme und wir hatten noch Zeit für den Bäcker. Also ab nach Warnemünde und rein zum Bäcker. Kaffee und Kuchen zum Frühstück und frisches Brot für unseren Norwegenurlaub.
Zurück zum Fähranleger der TT-Line und in die Schlange einreihen. Viele Autos sind es nun ja nicht gerade und alles sehr ruhig dort. Das Einchecken verlief super einfach und ging sehr schnell. Pünktlich 08.00 Uhr legten wir Richtung Schweden ab. Auf der Fähre erst mal umschauen was es so alles gibt. Große Ernüchterung, das ist keine Partyfähre sondern eine Frachtfähre. Ein Shop der teurer ist als in Deutschland (Schweden und EU sei Dank), eine Rezeption und eine Kantine. Die Öffnungszeiten sind zu beachten, da nichts durchgehend geöffnet hat. Also erst mal Essen! Na ja, der Küchenchef hatte wohl eine schlechte Nacht und sich hier und da vertan. OK, das kann ja mal passieren. Nun wurde die Zeit bis zum Mittag mit Nichtstun totgeschlagen. Oh, das Mittagsbuffet hat eröffnet! Los, schauen, aussuchen und kaufen. Ich war sehr vorsichtig und wurde belohnt. Eine einfache Gulaschsuppe hatte es mir angetan und mit 3€ nebst Brot auch noch günstig. Die anderen suchten sich allerlei Delikatessen raus und mussten feststellen „Dem Koch geht es noch nicht besser!“. Meine Gulaschsuppe hat jedenfalls sehr gut geschmeckt. Im weiteren Verlauf der Reise berichteten mehrere über das Essen auf der Hukleberry Finn. Der Koch hat wohl ein nicht so gutes Jahr.
Ansonsten störte nur der Mangel an Betätigung. Auch Schlafen kann man nicht richtig auf der Fähre. Naja, das ist so nicht ganz richtig, wir waren einfach nur zu dämlich! Natürlich wollten wir Geld sparen und haben keine Kabine gebucht. Erst nach der Rückkehr in Deutschland erfuhren wir die ganze Wahrheit. Eine 4 Bettkabine kostet bei der Buchung auf der Fähre wahnsinnige 25€. Dies hätten selbst wir uns leisten können. Das nächste mal sind wir eben schlauer. Alles in allem bin ich zufrieden mit der TT-Line und werde wieder mit ihr fahren.
14.00 Uhr legte die Fähre in Trelleborg an und 1300Km noch vor uns. Schwedens Autobahnen sind hervorragend ausgebaut und nur in Göteborg gab es etwas Stau. So legten wir die 500Km bis zur norwegischen Grenze in gut 4 Stunden zurück. Die Grenze bemerkten wir nur durch die entsprechenden Schilder am Straßenrand. Kontrollen gab es keine und verbotenes hatten wir sowieso nicht mit. Bis Oslo war es denn doch etwas schwerer, da viele Baustellen den Verkehr behindert haben. Ab Oslo ging es über die E3 ohne Probleme zur großen Rast. Kaffee und Abendbrot bot ein typisch norwegischer Rasthof. Nun auf zur letzten Etappe. Es fuhr sich nach dem verlassen der Europastraßen und einsetzenden Regen nicht mehr so schön, auch zehrte die lange Anreise an der Konzentration. Hier noch einmal Respekt an Sven, der die gesamte Strecke ohne Fahrerwechsel absolvierte. Er war doch etwas fertig. Wir haben uns alle 300Km bzw. alle 3 Stunden abgewechselt und noch gut beisammen. Kurz vorm Ziel dann doch das was alle sehen wollen. Im Halbdunkel stand ein Elch auf der Wiese. Also voll in die Eisen und Aufregung „Was macht der Idiot? Was ist Kaputt? Was soll das?“. Ich sagte nur „Elch“ und zeigte auf die Wiese. Sofort waren alle ausgestiegen und beobachteten den Elch, der wie sich zeigte auch seine Frau dabei hatte. Als die dann nicht weiter Modell stehen wollten, nahmen auch wir die letzten Kilometer in Angriff. Gegen 04.00 Uhr trafen wir bei Martin (Leuchtturm) in Böfjorden ein. Nach einer herzlichen Begrüßung bezogen wir notdürftig Quartier und traten unsern Erholungsschlaf an.

Endlich im Urlaub! Meeresangeln = Fjordangeln?
Wir machten uns mit dem Haus und dem Seegebiet vertraut. Martin zeigte uns alles und wies uns in die Boote ein. Wir hatten das kleine Boot ein Theri 4100 (14ft, 25PS Außenborder und Steuerstand) und Sven das große Boot Uttern A51(17ft, 40PS Außenborder, Echolot und Steuerstand). Die Boote waren alle beide für den Fjord voll ausreichend und tadellos gepflegt.
Also ging es zum ersten Testangeln. Es sollte eigentlich nur mal eine Essensportion herauskommen. Spinnrute geschnappt und ein paar leichte Köder zwischen 40g und 60g mitgenommen. Raus aus dem Hafen und erst mal wieder Boot fahren. Einfach mal hier und mal dort angehalten und probiert. Die Köhler waren da und wollten unbedingt in die Bratpfanne. Die Größe war nicht überragend, jedoch mit gut 30cm nicht zu klein. Da gesellten sich schnell 12 Fische in die Kiste und das war ja schon zuviel für einmal essen. Also ab nach hause, filetieren und richtig frischen Fisch essen. Den Abend wurde erzählt und gesellig verbracht. Am nächsten Tag wollten wir etwas mehr tun und etwas intensiver die Sache angehen. Das hat auch ganz gut geklappt. Wir sind gegen Abend raus und vertrauten wieder der Spinnrute. Diesmal war auch die Größe recht ordentlich. Eigentlich war das Angel einfach aber auch anstrengend. Kleinen Pilker auswerfen und absacken lassen. Dann sehr zügig einholen, Fisch beißt an, Fisch fällt ab, wieder beißt einer an und dann rausheben. Teilweise bei fast jedem Wurf ein Biss, nur beißen alleine bringt eben keinen Fisch. Die Fische bissen sehr spitz und die geflochtene Schnur ohne Dehnung tat ihr übriges. Ich glaube, dass wir auf 5 Bisse mindestens 4 Fehlbisse hatten. Von den gespürten Fischkontakten gar nicht erst zu reden. Sobald sich kleinere Fische an der Angel zeigten wurde wieder umgesetzt. Da der Wind nicht aufhören wollte taten wir es eben. Aber es war noch nicht spät und Dunkel erst recht nicht. Ich erinnerte mich an einen Beitrag einer Angelzeitschrift zum Thema Schleppen. Was soll es, so ein Fjord hat ja Kanten ohne Ende und die auch Steil abfallend. Also in der ersten Bucht einen Stop eingelegt und mal angetestet. Es dauerte auch nicht lange und der erste Polak lag im Boot. Also Ruten raus und im Standgas die Kanten abschleppen. Teilweise nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Was soll ich sagen, es gab immer wieder Polak und Köhler. So schleppten wir Bucht für Bucht ab. Und siehe da, plötzlich war die Kiste ziemlich voll. Also Angeln einstellen und zurück zu Martin. Das muss ja alles noch filetiert und verpackt werden. Das stellte uns vor ein Problem welches wir anfänglich vermuteten, aber als nicht so gravierend eingeschätzt hatten.
Martin stellte uns sein Vakuumgerät zu Verfügung und meinte auch, dass nasse Filets ein sauberes einschweißen verhindern. Leider hatte er mal wieder Recht. Einfache Geräte ziehen nicht das Wasser aus der Tüte, aber die Foodsaver usw. tun es doch. Die Schweißnähte sind nicht dicht und dann kann ich auch ein einfaches Gerät benutzen. Also die Filets lange abtropfen lassen und feststellen das es nicht besser wird. Das einzige was einfach ist und wirklich gut geklappt hat, ist etwas Küchenrolle zusammenfalten und mit einschweißen. Die saugt die Flüssigkeit auf und die Schweißnaht ist dicht. Mit etwas probieren und Übung macht sich das nicht schlecht. Martin selbst, hat noch ein einfaches Balkenschweißgerät aus DDR Zeiten gekauft und setzt einfach zusätzliche Nähte. Da der Schweißvorgang hier manuell abläuft und die Temperatur manuell geregelt wird sind die Nähte besser und dicht.
Beim Bier ließen wir diesen Abend dann ausklingen.
Der nächste Tag lief ab wie der vorherige. Mit der Spinnrute Köhler jagen und dann nach hause Schleppen. Diesmal hatte Andy Glück und holte beim Schleppen einen schönen Dorsch aus den Tiefen des Fjords. Also Kiste voll und ab nach hause. Mehr als 5-6 Stunden brauchten wir nicht zu Angeln und es war richtig Urlaub. Wir nahmen uns die Zeit des öfteren die Gegend zu betrachten und die Seele baumeln zu lassen. Also nach hause getuckert und im Böfjord noch mal richtig Gas gegeben. Ich dachte an nichts schlimmes und da sah ich es und brüllte Andy an. Er total verdutzt gestoppt und schaut mich doof an. Ich zeigte auf einen Punkt schräg hinter ihm und stotterte „Fisch“. Dann sah er es auch, Heringe sprangen wie verrückt aus dem Wasser. Wir wendeten und näherten uns der Stelle bis auf ca. 20m. Der Motor war noch nicht mal aus, da flogen schon die Köder. Nichts aber auch gar nichts passierte. Zweiter Wurf und etwas tiefer absinken gelassen. Rummmms, der hat aber gesessen. Die Spinnrute wurde zum Flitzebogen und die Rolle kreischte. Was hatte denn nun gebissen? Dort werden öfter Heilbutts gefangen und die Frage stellt sich dann ja auch irgendwie automatisch. Ist es einer? Nein es war keiner, aber dafür ein 90er Köhler mit 6,5Kg. Der hat einen heiden Tanz an der Spinnrute gemacht und wir waren glücklich. Weitere Versuche haben wir nicht mehr unternommen und sind zum Verarbeiten des Fanges übergegangen.
Sven kam etwas später rein und wir begrüßten ihn freudig. Er war es jedoch nicht. Die Dreierbesatzung versuchte es immer noch mit den Methoden wie vor Hitra usw.. Ein Paternoster und unten ein Pilker dran und los geht das Pilken. Sie hatten zu dritt 4 Fische und waren damit nicht deutlich erfolgreicher als am Vortag. Wir Tauschten unsere Erfahrungen aus und meinten, dass diese Angelei im Fjord nicht viel mehr bringen wird.
Am nächsten Tag das gleiche, wir mit einer vollen Kiste mit schönen Köhlern und Polaks. Alles keine Riesen, aber wirklich guter Durchschnittsgröße. Das war eigentlich nicht sehr schwer, da die Seeschwalben immer wieder Kleinfischschwärme fanden und wir unseren Fehler vom Vortag nicht wiederholten. Wir fuhren diese Stellen nicht mehr direkt an, sondern etwas abseits und ließen uns reintreiben. Dort jagten die größeren Köhler und die fingen wir dann auch. Am Abend dann das gleich wie vom Vortag. Wir trafen Sven am Filetierplatz und bestaunten 7 Fische. Naja, es könnten auch 2 mehr gewesen sein. Es lag nicht an Sven, hier soll keiner denken er sei ein schlechter Angler. Meeresangeln und Fjordangeln sind wirklich sehr verschieden.
Am morgen danach wollte Sven einkaufen. Er tat es und kaufte keine Butter oder so was unwichtigen! Nein er kaufte eine Spinnrute. Wir vertrödelten den Tag und Tranken ein Bier (oder etwas mehr) auf die heute verschonten Fische. Plötzlich kam ein Anruf und Alfnie meldete sich von der Fähre über den Halsafjord. Da wir gerade am Braten waren (Fisch in Bierteig und Bratkartoffeln) einige Filets dazu und auf Alfred warten. Er verfuhr sich dann noch 2 mal und ich hielt das Essen warm. Als er kam wurde er mit einer warmen Mahlzeit und einem Bier empfangen. Der Abend wurde lustig. Auch Sven kam später mit seiner Truppe vom Angeln und dieses mal mit deutlich mehr Fisch. Er strahlte dann auch wieder.
Irgendwann gings dann zur Augenpflege ins Bett.
Nach dem Frühstück bekamen wir Martins Jacht und unternahmen eine Ausfahrt mit Alfred. Sie war zwar nicht sehr lang, die Fische wollten auch nicht so aber dafür umso lustiger. Wir erinnerten uns an die 4 Kilo Holzfällersteaks, die Bratwürstchen und unsere Mägen. Also zurück und den Grill anschmeißen. Da Alfred zurück musste, er sagte seiner Frau irgendwas von kurzen Weg erledigen :D , und sie anrief mit der Bitte Milch mitzubringen. Das war aber auch schon gestern. So wurde zum Abschluss ein zünftiges Grillfest veranstaltet und Alfred gebührend verabschiedet. Mit Martin besprachen wir auch das Angeln des nächsten Tages.
Wie vorhergesagt sollte der Wind noch einmal auffrischen. Da das Angeln keinen Spaß gemacht hätte, fuhren wir wie verabredet am Abend mit Martin Angeln. Hier noch mal ein herzlichen Dank an Heinz. Heinz ist die gute Seele des Hauses (Hausmeister) und hat uns seine Angeln geborgt. Und er gab uns auch das wichtigste „Würmer“. Die sind nicht so leicht zu beschaffen. So startete nun die Aktion „Bachforelle“. Am See angekommen wies uns Martin noch mal ein „Macht einen Wurm dran und werft aus!“. Die Frage, ob die Haken nicht zu groß währen (groß genug für Schleien und Aale), da die Forellen ja höchstens 25cm lang werden quittierte er mit „Heinz wieder mit seinen Minihaken, ich geb euch nachher größere“. Er hatte vollkommen Recht, dort kann man nur mit einer Rute Angeln, da man nicht 2 Fische gleichzeitig Drillen kann. Auch die Hake erwiesen sich als zu klein. Selbst fingerlange Forellen schlucken den Haken und man verletzt sie nur unnötig. Richtig große Haken für Karpfen kann man leicht lösen und auch den Wurm Retten. Das ist wichtig, da es nur wenige gibt. So fingen wir in kurzer Zeit 30 Forellen mit einem Stückgewicht von gut 100g. Größere Forellen von 28cm sind in diesen Seen bereits als Kapital zu bezeichnen. Wir haben in 2 Stunden etwa 90 Forellen gefangen und nur die größten mitgenommen. Dabei beließen wir es für diesen Urlaub mit den Forellen. Es war ein klasse Ausflug und sehr Lehrreich.
Sven ist ab Abend doch noch mal rausgefahren. Er war auch noch mal Einkaufen und da standen nun plötzlich 3 Spinnruten. Belohnt wurde er mit ordentlich Fisch und einem Tangdorsch von 96cm Länge und 9,5 Kilo. Er meinte „Der hat an der Spinnrute richtig viel Spaß gemacht!“.
Der Wind wollte nicht richtig nachlassen und unsere Bemühungen mit Naturköder scheiterten an der Drift. So erforschten wir den Fjord weiter mit leichtem Gerät. Einen Tag ging wirklich fast nichts, wir verzweifelten buchstäblich. Die mögliche Ursache stellte sich dann heraus, Schweinswale umkreisten uns plötzlich. Aber mit so leichtem Gerät wollten wir es nicht auf einen Drill ankommen lassen und entschieden uns fürs Schleppen. Wir fingen wie immer gute Fische und ließen es dann einfach gut sein. Fisch hatten wir genug gefangen und ein bisschen Platz für Grundfische sollte ja noch bleiben.
Die Tage konnten wir auch die Herstellung von Räucherlachs verfolgen. Vom Filetieren über das Salzen und Trocknen bis zum eigentlichen Räuchern. Das hatte ich mir auch alles einfacher vorgestellt. Es macht doch sehr viel Arbeit und benötigt einiges an Erfahrung. Martin, du hast jetzt Mitwisser.
Zum Ende des Urlaubs überraschte uns noch einmal heftiger Wind. Nicht das man hätte nicht mit dem Boot raus gekonnt und eine geschützte Ecke finden können, denn die findet sich im Fjord immer, aber es hätte absolut keinen Spaß gemacht bei Sturm und Regen. So unternahmen wir mit dem Auto eine Tour nach Kristiansund. Die Stadt ist ganz nett und bietet viele Einkaufsmöglichkeiten. Und hier zeigte sich auch, dass niemand perfekt ist. Wir stehen so am Kai, da versucht gerade ein Seenotrettungskreuzer auszuparken. Es war wirklich eng, aber als der erste nach hinten rief „Hol die Flagge rein“ reagierte der nicht sofort und fragte noch mal nach. Als er es dann schnallte, griff er sofort nach der Flagge. Es war zu spät, sie küsste schon den Bug des anderen Schiffes und der Fahnenmast starb in seinen Armen.
Zurück aus Kristiansund wollten wir es noch mal auf Plattfische probieren. Also ab zum Nachbarfjord und Würmer graben. Einige Seeringelwürmer und ??? (ihr wisst wie die anderen heißen) in den Eimer und ab auf Platte. Es gibt dort sehr gute Stellen für Plattfische, aber wir fingen am Ende nur einen einzigen. Minidorsche waren nervig und brachen wir ab.
Der Wind Flaute ab und wir hatten nie eine Strecke gelegt und fotografiert. So war klar, wir mussten noch mal richtig Angeln und auch mal Fotos machen. Wir Tankten noch mal auf und nahmen auch Verpflegung mit. Gegen 21.00 Uhr liefen wir aus dem Hafen aus und starteten zur 20Km entfernten Seelachsinsel. Dort wo der Halsafjord endet geht es dann schnurgerade Richtung offenes Meer. Die ersten Driften waren erfolglos und wir beschlossen die Stelle zu wechseln. Andy wollte wieder bekannte Punkte anfahren, aber ich meinte „ Eine Runde um die Insel kann nicht verkehrt sein, zumal wir ja extra das Echolot mitgenommen haben“. Also Kurs zur Umrundung eingeschlagen. Da sind sie wieder, die seit 2 Tagen vermissten Seeschwalben. Uns sie jagten was das Zeug hielt. Die Größe der Köhler war aber unterste Grenze. Wir näherten uns immer weiter den Felsen und den Untiefen. Erst dann erkannten wir die Situation. Köhler jagten kleine Brutfische und diese zogen sich ins Flache zurück. Und genau dort Jagten die Polaks die Köhler. Einige gute Polaks, so um die 70cm, kamen ins Boot und auch einige schöne Köhler waren dabei. Zur Strecke benötigten wir aber noch einige andere Fische. So fuhren wir in den Halsafjord zum Leuchtturm und probierten übliches aus. Andy mit der Spinnrute und ich mit Naturköder. Als erstes hatte ich erfolg und holte einen 73er Leng aus 70m Tiefe. Andy wollte das nicht auf sich sitzen lassen und schlug mit einem Dorsch gleicher Größe zurück. Was haben eigentlich Wasserpflanzen für einen Anglerischen Reiz? Das weiß leider nur Andy! Er spottete schon über mein „Da unten hat was gebissen, aber nicht gehakt“. „Natürlich da ist doch was dran“ meinte ich so zu ihm. Er weiß ja alles und schaute auf meine Rutenspitze. Nichts, kein zucken kein nichts, aber sau schwer. Er winkte ab und „Du mit Deinen Wasserpflanzen, die legen wir dann zur Strecke als Deinen außergewöhnlichsten Fang“. Naje, jedenfalls machten wir etliche Witze darüber als er sagte „Ich sehe Deine Wasserpflanze, Scheiße wo ist das Gaff, her damit schnell, Scheiße das ist ein Seeteufel und was für einer!“ Diese Wasserpflanze war ein 77cm langer Seeteufel mit knapp 12 Pfund. Wir waren glücklich über den guten Fang und die gelungene Strecke. Bei dem Anblick der fast vollen Kiste beschlossen wir die Heimreise. So gab es doch noch Fotos einer Strecke und ein gelungenen Abschluss einer fast perfekten Angelreise.
Der Böfjord/Halsafjord bietet viel Fisch, aber nicht den Fisch des Lebens. Große Fische sind da, aber bleiben die Ausnahmen. Die Gegend ist Klasse und bestens zum Angeln geeignet. Das Wetter verhindert selten eine Ausfahrt und kann auch mit kleiner Ausrüstung erfolgreich befischt werden. Es ist aber kein richtiges Meeresangeln, man muss sehr flexibel sein, den Fisch und die richtige Methode suchen.
Die Rückreise gestaltete sich mit 13 Stunden Fahrzeit nach Trelleborg unspektakulär. Das fehlende Wissen mit der Fähre haben wir jetzt auch, so das eine entspanntere Anreise über diese Route auch möglich ist. Es ist eine sehr preiswerte Alternative zu ColorLine. Erwähnenswert ist nur die Rückfahrt mit der „Tom Sawyer“, denn die Besatzung ist deutsch und hat einen guten Koch. Das Essen hat nämlich wirklich gut geschmeckt. Das sollte die TT-Line auf der „Hukleberry Finn“ wirklich verbessern.
Nun bleibt mir nur noch ein herzliches Dankeschön an Martin unseren Leuchtturm für diese gelungenen Urlaub.
Danke Martin

Gruß Uli
 
Klasse Bericht da habt ihr beide ja was ordentliches erlebt im Norgeurlaub.
Und Petri zum Teufel Uli.
An Fisch hat es ja nicht gemangelt und sogar Andy hat mal ein paar mehr bekommen.
Aber das größte ding sind ja wohl die Forellen dad ist stark........ich sag nur Räucherland.

Matze
 
Feinen Bericht haste da geschrieben. :baby:

Ja das Fischen mit feinem Gerät macht schon Spass. ;<

Aber wie man ohne Spinnrute nach Norge fahren kann (Sven) bleibt mir ein Rätsel. :P
 
Klasse Bericht, Ulli!
Und Glückwunsch zu dem tollen Seeteufel!
:baby:
 
Toller Bericht :baby: Fast so, als war man dabei gewesen!:rolleyes:
Glueckwunsch zu den Forellen und natuerlich zum Seeteufel.
 
Sehr, sehr schöner Bericht Uli, den hast Du wirklich sauber hinbekommen! :baby::baby:

Es freut mich, dass Ihr so einen Spitzenurlaub hattet. Ach ja, auch von mir natürlich Glückwunsch zum Seeteufel!

Jetzt fehlen nur noch die Pics und alles ist gut! :>>

Gruß
Tom
 
Schöner Bericht, mit der nötigen Portion Humor........fehlt nur noch das Photo. :>>
Gruß
Norbert :)
 
Super geschrieben Uli, ich hatte ja das Glück und durfte sogar "fast Ohrenzeuge" eures Seeteufels um halb vier Uhr morgens..... ;< ;< ;<

Jetzt bin ich mal noch auf die Fotos gespannt!!!! ;<
 
Mit solch schönen Berichten vergeht die Wartezeit wie im Fluge. Leider nicht mit Überschall. ;(
Freut mich für euren gelungenen Urlaub.




 
Super Bericht, danke. Und Spinnfischen ist wirklich super in Norge !
Wer die Spinnrute nicht dabei hat, dem entgeht eine Menge Spass !
 
jo uli, genauso war es... haste super geschrieben...

Zum Seeteufel ist evetl noch zu sagen...
Wir dachten den Norwegischen Rekord geknackt zu haben :lach :lach :lach
Naja, der Anruf bei Bine brachte die Ernüchterung.... 8o
 
Super Bericht und glückwunsch zum Seeteufel. Wo bleiben die Bilder
 
Moin,
sehr schöner Bericht .
Ihr scheint den Urlaub echt genossen zu haben !!!

Sagt mal welches Geschirr bezeichnet Ihr als leichts Spinngeschirr`?

Gruss aus Hamburg

Matthias
 
Na dann laß mal schauen
 
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