Thomas Zeidler
Stammnaffe
Hallo,
ich möchte Euch eine kleine Geschichte über den Transport von gefrorenem Fisch im Flugzeug erzählen, wie sie uns Anfang Juni passiert ist. Bitte bilde sich jeder seine eigene Meinung dazu und ziehe jeder seine Rückschlüsse daraus für sich.
Wir, eine Gruppe von sechs Personen, sind Anfang Juni mit der Lufthansa von Frankfurt nach Oslo und von dort aus weiter mit Norwegian nach Evenes/Narvik geflogen. Bis auf die Tatsache, dass sich das Lufthansa Bodenpersonal mit seinen eigenen Sportgepäck-Bestimmungen nicht auskennt, nichts weiter Besonderes.
Das dicke Ende kam dann auf dem Heimflug. Während wir problemlos mit Norwegian von Evenes nach Oslo geflogen sind, gab es beim Check In in Oslo Probleme. Dort wird Lufthansa von SAS gehandelt und die Dame am SAS-Schalter wollte unsere Styroboxen nicht einchecken. Ihre Begründung war, dass gefrorener Fisch nur dann als Gepäck eingeladen werden kann, wenn er vakuumverschweißt in auslaufsicheren Behältern verpackt ist. Denn das Wasser, das auslaufen könnte, sollte der Fischauftauen, kann die Bordelektronik gefährden. Sie hat uns tatsächlich nicht eingecheckt.
Nun hatten wir also zwei Alternativen. Die erste wäre gewesen, den Fisch wegzuwerfen, was für uns zum einen aus ethischen Gründen nicht in Frage kam. Zum anderen war in den Styroboxen noch weiteres Gepäck (z.B. Floaterjacken), die wir anders nicht mehr untergebracht hätten. Also blieb nur Alternative zwei, die bedeutete, dass zwei von uns in Oslo bleiben mussten. Sie dürften mit den Styroboxen zur Frachtabteilung und den Fisch ort als Fracht aufgeben, was für 50 Kilo Fisch nur 300 € gekostet hat.
Zudem konnten sie dadurch erst abends mit der nächsten Maschine nach Frankfurt fliegen. Der Fisch selbst kam in der folgenden Nacht. Daher durften wir noch einmal an den Flughafen fahren und dort den Fisch aus dem Frachtbereich des Frankfurter Flughafens holen, as ganze natürlich noch einmal mit 100 € Einfuhrzoll.
Angesichts der Tatsache, dass im gesamten Internetauftritt der Lufthansa der Transport von gefrorenem Fisch oder auch nur irgendetwas Ähnliches beschrieben ist (wo man sich informieren hätte können), dass auch das Bodenpersonal von so etwas überhaupt keine Ahnung hat und dass jeden Tag haufenweise Styroboxen mit Fliegern aus Norwegen in Deutschland landen, haben wir eine Brief an Lufthansa geschrieben und heute folgende Antwort erhalten:
--------------------
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 22. Juni 2010. Für die längere Bearbeitungszeit bitten wir Sie um Entschuldigung und danken für Ihre Geduld.
Wir bedauern sehr, dass es auf Ihrer Rückreise aus Norwegen am Flughafen in Oslo zu Irritationen hinsichtlich der Beförderung des tiefgefrorenen Fisches gekommen ist. Wir können Ihre Verärgerung über diese Störung Ihres Reiseverlaufs sehr gut nachvollziehen und bitten Sie für die Ihnen und Ihren Mitreisenden entstandenen Unannehmlichkeiten in aller Form um Entschuldigung.
Gerne haben wir Einblick in Ihre Buchung genommen und den Sachverhalt eingehend recherchiert. In der Tat können Sie tiefgefrorenen Fisch als aufgegebenes Gepäck transportieren. Voraussetzung dafür ist jedoch die Lagerung auf Trockeneis in einem speziell dafür vorgesehenen Behälter, dessen Maximalgewicht 2,5 Kilogramm pro Passagier nicht überschreiten darf. Dies muss vom Fluggast gewährleistet werden. Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt sein, wird der Fisch als so genanntes Wet Cargo betrachtet und muss, nach Entrichtung der entsprechenden Gebühren, als Fracht befördert werden. Wir bitten Sie um Verständnis, dass die Informationen hinsichtlich der Beförderung spezieller Güter seitens des Fluggastes im Vorfeld einzuholen sind. Daher ist eine Erstattung der Frachtgebühr nicht vorgesehen und aufgrund des Sachverhalts leider auch keine Kulanzentscheidung möglich. Darüber hinaus erlauben wir uns den Hinweis, dass grundsätzlich die Gepäckbestimmungen der durchf ührenden Fluggesellschaft gelten. Bei Norwegian Air Shuttle können durchaus andere Bestimmungen hinsichtlich des Transports von Fisch gelten.
Sehr geehrter Herr XXX, Sie haben natürlich Recht, dass wir unsere Gäste gerade beim Transport von Spezialgepäck, besonders aber bei den Reisevorbereitungen, kompetent und zuvorkommend informieren müssen. Auch uns ist, vor allem in einer solchen Situation, ein professioneller Umgang mit unseren Passagieren und ein zuverlässiger Informationsfluss sehr wichtig. Umso mehr tut es uns leid, wenn Sie dies missen mussten. Was Sie hier erlebt haben, entspricht in keiner Weise unserem hohen Anspruch an guten Service und professioneller Kundenbetreuung und wir können gut verstehen, dass Sie verärgert waren. Sie können versichert sein, dass wir Ihren Hinweis sehr ernst nehmen und bereits den zuständigen Fachbereich darüber informiert haben.
Sie sind gern gesehene Gäste an Bord unserer Flüge und es ist uns ein Anliegen, dass Sie mit Lufthansa verbunden bleiben. Wir werden deshalb alles daransetzen, dass Ihre künftigen Reisen mit Lufthansa wieder in jeder Hinsicht angenehm verlaufen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. YYY YYY
Deutsche Lufthansa AG
Kundendialog Deutschland
33322 Gütersloh
Fax: +49 (0) 1805 - 838005
--------------
P.S.: Den Namen habe ich durch XXX ersetzt, da der Briefverkehr über einen Bekannten gelaufen ist, der kein Mitglied unseres Forums ist.
Gruß,
Thomas
ich möchte Euch eine kleine Geschichte über den Transport von gefrorenem Fisch im Flugzeug erzählen, wie sie uns Anfang Juni passiert ist. Bitte bilde sich jeder seine eigene Meinung dazu und ziehe jeder seine Rückschlüsse daraus für sich.
Wir, eine Gruppe von sechs Personen, sind Anfang Juni mit der Lufthansa von Frankfurt nach Oslo und von dort aus weiter mit Norwegian nach Evenes/Narvik geflogen. Bis auf die Tatsache, dass sich das Lufthansa Bodenpersonal mit seinen eigenen Sportgepäck-Bestimmungen nicht auskennt, nichts weiter Besonderes.
Das dicke Ende kam dann auf dem Heimflug. Während wir problemlos mit Norwegian von Evenes nach Oslo geflogen sind, gab es beim Check In in Oslo Probleme. Dort wird Lufthansa von SAS gehandelt und die Dame am SAS-Schalter wollte unsere Styroboxen nicht einchecken. Ihre Begründung war, dass gefrorener Fisch nur dann als Gepäck eingeladen werden kann, wenn er vakuumverschweißt in auslaufsicheren Behältern verpackt ist. Denn das Wasser, das auslaufen könnte, sollte der Fischauftauen, kann die Bordelektronik gefährden. Sie hat uns tatsächlich nicht eingecheckt.
Nun hatten wir also zwei Alternativen. Die erste wäre gewesen, den Fisch wegzuwerfen, was für uns zum einen aus ethischen Gründen nicht in Frage kam. Zum anderen war in den Styroboxen noch weiteres Gepäck (z.B. Floaterjacken), die wir anders nicht mehr untergebracht hätten. Also blieb nur Alternative zwei, die bedeutete, dass zwei von uns in Oslo bleiben mussten. Sie dürften mit den Styroboxen zur Frachtabteilung und den Fisch ort als Fracht aufgeben, was für 50 Kilo Fisch nur 300 € gekostet hat.
Zudem konnten sie dadurch erst abends mit der nächsten Maschine nach Frankfurt fliegen. Der Fisch selbst kam in der folgenden Nacht. Daher durften wir noch einmal an den Flughafen fahren und dort den Fisch aus dem Frachtbereich des Frankfurter Flughafens holen, as ganze natürlich noch einmal mit 100 € Einfuhrzoll.
Angesichts der Tatsache, dass im gesamten Internetauftritt der Lufthansa der Transport von gefrorenem Fisch oder auch nur irgendetwas Ähnliches beschrieben ist (wo man sich informieren hätte können), dass auch das Bodenpersonal von so etwas überhaupt keine Ahnung hat und dass jeden Tag haufenweise Styroboxen mit Fliegern aus Norwegen in Deutschland landen, haben wir eine Brief an Lufthansa geschrieben und heute folgende Antwort erhalten:
--------------------
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 22. Juni 2010. Für die längere Bearbeitungszeit bitten wir Sie um Entschuldigung und danken für Ihre Geduld.
Wir bedauern sehr, dass es auf Ihrer Rückreise aus Norwegen am Flughafen in Oslo zu Irritationen hinsichtlich der Beförderung des tiefgefrorenen Fisches gekommen ist. Wir können Ihre Verärgerung über diese Störung Ihres Reiseverlaufs sehr gut nachvollziehen und bitten Sie für die Ihnen und Ihren Mitreisenden entstandenen Unannehmlichkeiten in aller Form um Entschuldigung.
Gerne haben wir Einblick in Ihre Buchung genommen und den Sachverhalt eingehend recherchiert. In der Tat können Sie tiefgefrorenen Fisch als aufgegebenes Gepäck transportieren. Voraussetzung dafür ist jedoch die Lagerung auf Trockeneis in einem speziell dafür vorgesehenen Behälter, dessen Maximalgewicht 2,5 Kilogramm pro Passagier nicht überschreiten darf. Dies muss vom Fluggast gewährleistet werden. Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt sein, wird der Fisch als so genanntes Wet Cargo betrachtet und muss, nach Entrichtung der entsprechenden Gebühren, als Fracht befördert werden. Wir bitten Sie um Verständnis, dass die Informationen hinsichtlich der Beförderung spezieller Güter seitens des Fluggastes im Vorfeld einzuholen sind. Daher ist eine Erstattung der Frachtgebühr nicht vorgesehen und aufgrund des Sachverhalts leider auch keine Kulanzentscheidung möglich. Darüber hinaus erlauben wir uns den Hinweis, dass grundsätzlich die Gepäckbestimmungen der durchf ührenden Fluggesellschaft gelten. Bei Norwegian Air Shuttle können durchaus andere Bestimmungen hinsichtlich des Transports von Fisch gelten.
Sehr geehrter Herr XXX, Sie haben natürlich Recht, dass wir unsere Gäste gerade beim Transport von Spezialgepäck, besonders aber bei den Reisevorbereitungen, kompetent und zuvorkommend informieren müssen. Auch uns ist, vor allem in einer solchen Situation, ein professioneller Umgang mit unseren Passagieren und ein zuverlässiger Informationsfluss sehr wichtig. Umso mehr tut es uns leid, wenn Sie dies missen mussten. Was Sie hier erlebt haben, entspricht in keiner Weise unserem hohen Anspruch an guten Service und professioneller Kundenbetreuung und wir können gut verstehen, dass Sie verärgert waren. Sie können versichert sein, dass wir Ihren Hinweis sehr ernst nehmen und bereits den zuständigen Fachbereich darüber informiert haben.
Sie sind gern gesehene Gäste an Bord unserer Flüge und es ist uns ein Anliegen, dass Sie mit Lufthansa verbunden bleiben. Wir werden deshalb alles daransetzen, dass Ihre künftigen Reisen mit Lufthansa wieder in jeder Hinsicht angenehm verlaufen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. YYY YYY
Deutsche Lufthansa AG
Kundendialog Deutschland
33322 Gütersloh
Fax: +49 (0) 1805 - 838005
--------------
P.S.: Den Namen habe ich durch XXX ersetzt, da der Briefverkehr über einen Bekannten gelaufen ist, der kein Mitglied unseres Forums ist.
Gruß,
Thomas