Totenstarre

Was das rechtliche anbelangt dürfte es eigentlich keine Probleme geben.

Im Link ist die Quelle ersichtlich. Außerdem ist die Arbeit frei zugänglich.

Sollte es aber Zweifel geben so bitte ich unseren Admin in meinen Post die Quelle nochmals explizit einzufügen.
Ich kann leider nicht mehr editieren :?
 
HEI mUCKI

Editieren kannst Du nicht mehr, aber Du kannst noch einen geben,
dann hast Du 1.000 mal gerührt :} :} :}
Heinz Jürgen
 
Eigentlich ist die Erklärung ganz einfach:

Nach dem Abschlagen und Eintritt des Todes verändert sich der PH - Wert im Fleisch.

In der Totenstarre kann der Fisch praktisch nicht "vergammeln".

Wenn er wieder weich ist, hat der PH - Wert sich wieder normalisiert und die üblichen Zersetzungsprozesse beginnen, abhängig von der Temperatur unterschiedlich schnell.

Der unterschiedliche PH - Wert führt auch zu geschmacklicher Veränderung, was im Einzelfall aber nicht heißt, das er dann schlechter, sondern nur anders schmeckt.

Als Beispiel "Schwein": Sollte durch Stress und, oder nicht abgeschlossene Totenstarre der PH - Wert zu hoch sein, kann man einen Schinken nicht räuchern. Er wurde verderben.

Sofort eingefrohres Fleisch schmeckt nach dem Auftauen "ranzig".
 
Hei Falk

Erst mal Herzlich willkommen hier im NAF. Na, du legst ja gleich richtig los. Allso viel spass beim posten und lesen. ;ooo;
 
Moin,moin,
habe zum ersten Mal meine Dorsche über Nacht liegen gelassen und erst heute morgen filetiert. Ging echt besch...n. Nicht mal mehr die Haut ließ sich problemlos abziehen. Also ich bleibe dabei und filetiere gleich nach Fang. Die Filets können dann bis zum Braten ja noch ein bischen liegen.
Torsten
 
:? :? :?

Die Haut wird ja auch nicht abgezogen sondern mir dem Filetiermesser abgeschnitten ;)
 
Moin Mucki,
bei Dorschartigen (Leng u. Lumb nicht) lässt sich die Haut auch ohne Messer abziehen. Vorraussetzung ist allerdings, dass der Fisch kurz nach dem Fang filetiert wird und das Fleisch richtig fest ist (im Sommer geht's auch nicht so richtig). Die Haut dann immer vom Kopf zum Schwanz hin abziehen. Geht wesentlicher schneller als mit Messer und das Filet kommt nicht mehr mit der Filetierunterlage in Berührung.
Gruß Torsten
 
Hallo liebe Kollegen,

auch ich möchte dieses Thema aus gegebenem Anlaß nochmals aufgreifen.

Zur Totenstarre : Dieser Vorgang ist ein biochemischer Prozeß der unmittelbar
nach dem Tode eintritt und kann je nach Fischart zwischen 20 Min. und 3 Stun-
den dauern, abhängig von der Umgebungs-und Lagerungstemperatur der Fische.

Da aber die Fische in unseren Breitengraden nur ca. 10 % des Bindesgewebes
gegenüber den Fleischtieren haben, ist daher auch die Totenstarre erheblich
kürzer.

Auf den Unterschied zwischen den einzelnen Lagerungen wie die der atmos-
phärischen, Eis-und Gefrierlagerung möchte ich aber nicht eingehen, das
wäre zu komplex, wobei die Art schon einen Einfluß auf den Geschmack hat
des Gutes hat.

Der Normalfall für uns Hobbyfischer ist doch die Umgebungstemperatur im
Boot oder am Strand bzw Felsen, eine offene Fischkiste, selten eine mit
Eis.
Je nach Erfolg und Länge des Angeltages liegen die erbeuteten Fische un-
terschiedlich lange in der Kiste und haben meistens bei Ankunft im Hafen
die Totenstarre hinter sich, können und sollten auch unmittelbar danach
verarbeitet werden.

Nach Aussagen der Fachleute ist ein längeres Lagern nicht sinnvoll, das
Fischfleisch wird dadurch nicht besser, sondern nur trockener.

ph-Wert : Hier eine generelle Aussage zu treffen ist nicht ganz einfach,
dabei ist die Fischart entscheidend, die Temperatur und die Art der Fang-
methode.
Ein Dorsch in seiner etwas trägen Art erreicht beim Drill nie den ph-Wert
eines agilen Seelachses, d.h., je heftiger der Drill umso höher der ph-Wert.
Vergleichbar ist dieser Wert mit dem eines Läufers, dessen Muskeln über-
säuert sind.
Dieser Wert hat auch einen unmittelbaren Einfluß auf den Geschmack, je
höher, umso schlechter der Geschmack des Fisches, das kann bis zur
völligen Ungenießbarkeit des Fisches gehen und hat auch einen Einfluß auf
den Zerfall bzw. Fäulnisvorgang.

Aber so merkwürdig es auch klingen mag, ist der Wert 6,5-7, so hat es
einen positiven Einfluß auf den Geschmack des Fisches.
Darunter, von 0-6,5 ist er fest und zäh, über 7 und höher nicht genießbar,
nur diese Art der Konzentration kommt nie vor, es geht schon in den flüssi-
gen Bereich ( Laugen ) über.

Weiterhin Petri Heil und guten Appetit.

Angler1
 
Heilbutt schrieb:
@Jones

Ich filetiere ihn gleich, je eher desto besser. Wichtig ist jedoch auch eines: direkt nach dem Fang sollte ein Kiemenstich erfolgen. Der Fisch soll ganz ausbluten bevor er filetiert wird. Dann ist das Fleisch schneeweiß und schmeckt besser. Die Hauptschlagader befindet sich am oberen Kiemenbogen. Also, von der Unterseite des Fisches in Richtung der Oberseite schneiden. Ich mache das zur Sicherheit auf beiden Seiten, dann ausbluten lassen und dann erst filetieren. Wenn gerade die Totenstarre eingesetzt hat, erleichtert es sogar das Filetieren. Wenn du Lust und etwas Zeit hast, schau dir mein Video zu diesem Thema an. Ich habe den Clip dieses Jahr auf den Lofoten gedreht. Hier findest du ihn, viel Spaß

Hallo Heilbutt,

bin durch Zufall auf deinen Posting gestolpert und muß sagen, mein lieber Scholli!!!
Klasse video habt ihr da geliefert und die Schlachträume erstmal...ein Gedicht!
Man oh man, wo gibt es sowas...! Da kann man ja nur noch davon träumen...!
Wo genau war das denn?
:-- :--
 
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