Totalfischverbot auf Dorsch in Teilen von Suednorwegen

Auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst ist es nun mal Fakt.
Oben schreibst Du auch woraus hauptsächlich Fischmehl gemacht wird, was nichts daran ändert das viele andere Arten leider auch diesen Weg finden und wenn das in einem vergleichsweise kleinem Binnenmeer wie der Ostsee gemacht wird dann wirkt sich auch nachhaltig auf den, z.B., Dorschbestand aus.
In einem anderen Trööt ist da gerade etwas zu geschrieben worden. Da geht es um den Tobi.


Also ich habe schon vor ca. 35 Jahren eine ganze Flotte von Gammelfischer in Dänemark gesehen, die nur Tobis für die Fischmehlherstellung gefischt haben (Hanstholm) und wenn die Makrelenfischer nicht rechtzeitig angelandet haben, ging auch der gesamte Fisch dorthin.
Da haben wir uns zum angeln auf Makrele und Hornhecht immer die Tobis besorgt.
 
Auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst ist es nun mal Fakt.
Oben schreibst Du auch woraus hauptsächlich Fischmehl gemacht wird, was nichts daran ändert das viele andere Arten leider auch diesen Weg finden und wenn das in einem vergleichsweise kleinem Binnenmeer wie der Ostsee gemacht wird dann wirkt sich auch nachhaltig auf den, z.B., Dorschbestand aus.
In einem anderen Trööt ist da gerade etwas zu geschrieben worden. Da geht es um den Tobi.
Ok, mein Verständnis für Gammelfischerei war ein anderes, aber hier geht es dir wohl um die dänischen Quoten für Sandaal und Sprotten. Tja, da kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Fakt ist das die Dänen die Quoten für diese Arten bekommen haben, bzw. verwalten sie einen Großteil der Britischen Quoten mit. Das ist halt unsere EU. Muss man nicht gut finden, bin ich bei dir.
 
….
Fischmehl wird weltweit hauptsächlich aus der peruanischen und japanischen Sardelle gemacht. Auch die sogenannte Bastardmakrele wird genutzt. Und ja das ist ein Problem, da diese Bestände sehr stark überfischt sind. Hier forscht man stark im Bereich Aquakultur um nachhaltige Lösungen zu finden. Auch werden in der Lachsproduktion, mittlerweile alle nicht verwertbaren Bestandteile (Innereien, Skelett) zur Fischmehl-Futter Produktion weiterverarbeitet.

Grüße,

:a020:

Was viele beim Thema Fischmehl zudem überhaupt nicht auf dem Schirm haben ist, das nur etwas mehr als die Hälfte (56%) des weltweit produzierten Fischmehls in die Aquakultur geht. Der Rest wird an Schweine (20%) und Hühner (12%) verfüttert oder zu Dünger (12%) verarbeitet.

In der Lachszucht produziert man mittlerweile Fische mit Futter das Anstelle von Fischmehl und Fischöl, Insektenmehl und Algenöl enthält. Die ersten rein mit Algen-öl aufgezogenen Lachse sind vor kurzem in Frankreich auf den Markt gekommen und werden stark nachgefragt. Es geht also in die richtige Richtung, - zumindest im reichen Norwegen.

Wann z.B. die Chinesen, dagegen ihre Schweine auf andere Proteinquellen als Fischmehl umstellen, steht noch in den Sternen.

Gruss
Smolt
 
@ Smolt....In der Lachszucht produziert man mittlerweile Fische mit Futter das Anstelle von Fischmehl und Fischöl, Insektenmehl und Algenöl enthält.

Ich lese ja gerne mit wenn Du etwas zum besten gibst. Sachlich und informativ :a020:

Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen das es der richtige Weg ist Insektenmehl zur Aufzucht zu verfüttern. Vor dem Hintergrund das ein 70 prozentiger Insektenrückgang zu verzeichnen ist.
Na ja, und die Algen?...Wo kommen die denn her?...Aus dem Meer?...Dann würde ja die Grundnahrung für viele Arten entnommen! Und das soll eine Lösung sein??
Also ich kann mir nicht helfen, aber es wird doch nur ein Übel durch ein anderes ersetzt.
 
@ Smolt....In der Lachszucht produziert man mittlerweile Fische mit Futter das Anstelle von Fischmehl und Fischöl, Insektenmehl und Algenöl enthält.

Ich lese ja gerne mit wenn Du etwas zum besten gibst. Sachlich und informativ :a020:

Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen das es der richtige Weg ist Insektenmehl zur Aufzucht zu verfüttern. Vor dem Hintergrund das ein 70 prozentiger Insektenrückgang zu verzeichnen ist.
Na ja, und die Algen?...Wo kommen die denn her?...Aus dem Meer?...Dann würde ja die Grundnahrung für viele Arten entnommen! Und das soll eine Lösung sein??
Also ich kann mir nicht helfen, aber es wird doch nur ein Übel durch ein anderes ersetzt.

Ich vermute mal, dass sind extra dafür gezüchtete Insekten.
Und auch Algen werden inzwischen auf Unterwasserfarmen angepflanzt.
 
War früher schon üblich. Auf dem Teich oder am Rand waren Kadaverkästen, darein kam alles rein was Fliegenmaden fressen. Raus kamen eimerweise Maden und die Fische haben sich fett gefressen. Aus Hygiene Gründen nimmt man heute den Umweg übers Trocknen.
 
Ich vermute mal, dass sind extra dafür gezüchtete Insekten.
Und auch Algen werden inzwischen auf Unterwasserfarmen angepflanzt.

Die Vermutung liegt ja nah.
Aber....Welche ökologischen konsequenzen hat das denn wieder?
Wenn eine Unterwasserfarm angelegt wird dann wird auch in einen natürlichen Lebensraum eingegriffen bzw. er wird Verändert.
Insektenzucht?...Mit was werden die denn aufgezogen? Gefüttert?
Im Futterzusatz sind bestimmt 10 Prozent Fischmehl enthalten!!!:p075::lacher:
 
Oha, woran erkennt man auf Marinetraffic, welche Fischart zu welcher Verwertung von den jeweiligen Trawlern gefangen wird? Hauptfischarten welche in Nord&Ostsee gefangen werden sind Köhler, Kabeljau, Hering, Makrele und Scholle. Hier wird maximal aus dem Fischabfall, Fischmehl gewonnen. Gerade die Norweger führen in ihren Hoheitsgewässer starke Kontrollen durch, bei welchen der Anteil an Discharge (Beifang) und die das einhalten der Fangquote streng geprüft wird. Auch bei ihren eigenen Trawlern.

Fischmehl wird weltweit hauptsächlich aus der peruanischen und japanischen Sardelle gemacht. Auch die sogenannte Bastardmakrele wird genutzt. Und ja das ist ein Problem, da diese Bestände sehr stark überfischt sind. Hier forscht man stark im Bereich Aquakultur um nachhaltige Lösungen zu finden. Auch werden in der Lachsproduktion, mittlerweile alle nicht verwertbaren Bestandteile (Innereien, Skelett) zur Fischmehl-Futter Produktion weiterverarbeitet.

Grüße,
Dazu brauchst du nur die Schiffe ansehen , dann weißt du was sie fischen und unsere nordischen Nachbarn sind schon lange groß in der Fischmehlproduktion ! Un in der mittleren Nordsee , Doggerbank und in der Deutschen Bucht wird nicht mit 70-80 m Schiffen Konsumfischerei betrieben , da geht es nur um das Fischmehl , in der Sommerzeit sehe ich die Gammler regelmäßig auf meinen Kontrollfahrten , das können auch schon mal 20-30 sein , Norweger, Schweden und Dänen , wobei letztere auch innerhalb der deutschen Zone fischen dürfen . Die Norweger fischen bis zur Tiefwasserreede südwestlich Helgoland , die ist eben ausserhalb der 12 Seemeilen und die fischen nur für Fischmehl !!!
 
@Hook
Letztendlich wird jegliche Art von Nahrungsmittelproduktion einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Die Kunst ist es da die Geschichte in eine einigermaßen vernünftige Bahn zu lenken.

Hier mal zwei Links von zwei Firmen die momentan Algen-Öl und Insektenmehl an die norwegischen Futtermittelfirmen liefern. Da kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Ich find‘s ziemlich interessant.

https://www.veramaris.com/home.html

https://protix.eu/#productsbyprotix


Im Laufe dieses Jahres soll‘s dann auch bei Kaufland norwegischen Lachs geben der mit Algenöl im Futter aufgezogen wurde:

https://www.skretting.com/nb-NO/media/nyheter/skretting-fortsetter-satsningen-p-algeolje/1594867

Gruß
Smolt
 
:a020:

Was viele beim Thema Fischmehl zudem überhaupt nicht auf dem Schirm haben ist, das nur etwas mehr als die Hälfte (56%) des weltweit produzierten Fischmehls in die Aquakultur geht. Der Rest wird an Schweine (20%) und Hühner (12%) verfüttert oder zu Dünger (12%) verarbeitet.

In der Lachszucht produziert man mittlerweile Fische mit Futter das Anstelle von Fischmehl und Fischöl, Insektenmehl und Algenöl enthält. Die ersten rein mit Algen-öl aufgezogenen Lachse sind vor kurzem in Frankreich auf den Markt gekommen und werden stark nachgefragt. Es geht also in die richtige Richtung, - zumindest im reichen Norwegen.

Wann z.B. die Chinesen, dagegen ihre Schweine auf andere Proteinquellen als Fischmehl umstellen, steht noch in den Sternen.

Gruss
Smolt
War Soja nicht auch mal vorgesehen ? Zuchtlachs hat ja nicht mehr den besten Ruf , wenn man so hört was da alles verabreicht wird .
 
...das Futter besteht heute zu ca. 25% aus Soja-Protein.
Natürlich auch eine etwas knifflige Geschichte. Soja muss auch irgendwo angebaut werden, dazu sollte er nicht genmodifiziert sein und alle Standards und Certifizierungen die der Verbraucher fordert erfüllen.

Die Alternative dazu wäre wieder Fischmehl.

Gruß
Smolt
 
Dazu brauchst du nur die Schiffe ansehen , dann weißt du was sie fischen und unsere nordischen Nachbarn sind schon lange groß in der Fischmehlproduktion ! Un in der mittleren Nordsee , Doggerbank und in der Deutschen Bucht wird nicht mit 70-80 m Schiffen Konsumfischerei betrieben , da geht es nur um das Fischmehl , in der Sommerzeit sehe ich die Gammler regelmäßig auf meinen Kontrollfahrten , das können auch schon mal 20-30 sein , Norweger, Schweden und Dänen , wobei letztere auch innerhalb der deutschen Zone fischen dürfen . Die Norweger fischen bis zur Tiefwasserreede südwestlich Helgoland , die ist eben ausserhalb der 12 Seemeilen und die fischen nur für Fischmehl !!!

Ok, zu dem Thema hatte ich oben schon einmal geantwortet...,
By the way, wir können uns drehen wie wir wollen, natürlich müssen wir nachhaltiger und sorgfältiger mit den (hier Fisch) natürlichen Ressourcen umgehen. dazu gehört eben auch Aquakultur. Ja und die Fische in dieser müssen auch fressen. Smolt hat hier ja schon einige Fakten zusammengetragen. Der richtige Weg ist hier sicherlich noch lang und schwierig. Fischmehl als Nahrungsergänzung für Masttiere war schon immer Grenzwertig. Aber solange im Supermarkt das Kilo Schwein für 5,99 € über die Theke geht...,

Alles zu verbieten (zu verteufeln) kann eben auch nicht der richtige Weg sein, hier muss in neue Alternativen geforscht und ausgebildet werden und am Ende muss es eben auch wirtschaftlich sein.
 
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Alles zu verbieten (zu verteufeln) kann eben auch nicht der richtige Weg sein, hier muss in neue Alternativen geforscht und ausgebildet werden und am Ende muss es eben auch wirtschaftlich sein.

Na hat man doch schon. Man fuettert Schweine mit Kaerschlamm und schlaegt gleich eine ganze Reihe Fliegen mit einer Klappe.
 
Wir haben den Rückgang der Dorschbestände auch in Nordnorwegen erfahren, ... bis Juni war er immer Offshore vor der Küste anzutreffen. Wir hatte Nordwind (immer bescheiden), was aber nicht dazu führen kann, dass wir nicht einen Dorsch ü100 fangen konnten. Selbst Stellen, die nach Großdorsch schreien, Klick.
Die einheimischen Fischer sind darüber wenig amüsiert, ... überall lange Gesichter und Gespräche bei einem Bierchen. :k050:
 
Man macht es sich vielleicht auch etwas einfach wenn man hier gleich in Richtung der Berufsfischer zielt. Fakt ist ja nun erstmal das es ein Gebiet betrifft in dem kommerzielle Fischerei eine deutlich geringere Rolle spielt als in Nordnorwegen - gleichzeitig liegt Südnorwegen dichter an Nord- und Ostsee, hat mehr besiedelte Küstenlinie und Hobby-/Sportfischerei.
In norwegischen Tageszeitungen wurde schon vor zwei-drei Jahren vom nahenden Kollaps des Küstendorsches berichtet. Die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig. Positiv finde ich jedenfalls das Norwegen reagiert. Auch wenn es weitere Fangbeschränkungen in Mittel- oder Nordnorwegen geben sollte wäre das sicherlich sinnvoll - denn Südnorwegen wird den Küstendorsch nicht allein wieder aufpeppeln können. Glücklicherweise gibt es in Norwegen ja viele Zielfische, da kommt man auch mal einige Jahre ohne Dorsch aus wenn es schlimmeres vermeiden hilft.
 
Inzwischen leben knapp 8 Milliarden Menschen auf der Erde - und die brauchen Nahrung. Ob diese Nahrung nun aus Pflanzen oder Tieren besteht, ist eigentlich egal.
Dieser Nahrungsbedarf zwingt unweigerlich zu Monokulturen und Ausnutzung aller Möglichkeiten, die in irgendeiner Form der Nahrungsgewinnung dienen - sei es zum direkten Verzehr oder als Futter für " Futtertiere ".
Es gibt einfach zu viele Menschen, die sich von den Resourcen auf diesem Planeten ernähren müssen. Und es werden nicht Weniger ….
 
Ich denke mal um den Fisch als Nahrunsquelle zu erhalten wird man nicht darum kommen, grosse Seegebiete, zu Schutzzonen zu erklaeren Auch Bereiche die weh tun und nicht einfach nur tote Gebiete in die sich eh kein Fisch verirrt.
 
Ich persönlich finde den Schritt der Norweger gut und vor allem konsequent. Würde mir sowas auch für die Ostsee wünschen. Einfach mal 2-3 Jahre garnicht auf Dorsch fischen. Egal ob Hobby oder Berufsfischer. Diese faulen Kompromisse die man hier gemacht hat bringen meiner Ansicht nach kaum etwas. Die Diskussion um Fischmehhl und Aquakultur finde ich müssig und an dieser Stelle auch fehl am Platz.
Wie gesagt, nur meine ganz persönliche Meinung.
 
Es tut sicherlich sehr weh, wenn man auf / an der Ostsee einige Jahre nicht auf Dorsch oder Platte angeln darf. Aber es ist genauso enttäuschend, in seinem jährlichen Angelurlaub, auf dem man sich 11 1/2 Monate im Jahr freut, dann Nichts oder nichts Zählbares zu fangen.
Macht allerdings nur Sinn, wenn NIEMAND diese Gebiete befischen darf - da sind wir uns ja Alle ziemlich einig.

Ich sage nur Bornholm im Mai 2019 - 15 Mann / 2 Tage / größter Dorsch 50 cm . Vielen Dank an die Schleppnetzfischer ….
 
Es tut sicherlich sehr weh, wenn man auf / an der Ostsee einige Jahre nicht auf Dorsch oder Platte angeln darf. Aber es ist genauso enttäuschend, in seinem jährlichen Angelurlaub, auf dem man sich 11 1/2 Monate im Jahr freut, dann Nichts oder nichts Zählbares zu fangen.
Macht allerdings nur Sinn, wenn NIEMAND diese Gebiete befischen darf - da sind wir uns ja Alle ziemlich einig.

Ich sage nur Bornholm im Mai 2019 - 15 Mann / 2 Tage / größter Dorsch 50 cm . Vielen Dank an die Schleppnetzfischer ….

Warum Plattfisch? Der Bestand ist sehr gut, bei manchen Arten spricht man sogar von einer Überpopulation.
 
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