Lieber Leuchtturm,
vielen Dank für Deine Reaktion. Ich hatte nicht damit gerechnet, breiten Applaus für meinen zugegeben etwas stacheligen Kommentar zu erhalten. Gegen die Naffer in ihrer Gesamtheit habe ich natürlich überhaupt nichts, dafür kann ich mir als Neumitglied kein Urteil erlauben. Aber ich hatte noch die Bilder von mit Kühltruhen-Anhängern angereisten deutschen Kollegen aus Langeland im Kopf, als ich in der letzten Woche den Helibutt-Film sah, und da musste ich doch mal meinem Unmut Luft machen.
Wie die meisten Angler suche ich natürlich auch den grossen Fisch, sofern man ihn denn auch vernünftig anlanden kann. Das war ja auch nicht meine Kritik. Ich finde nur, dass gerade wir als Angler, die sich (hoffentlich) mit der Materie beschäftigt haben, doch diejenigen sein sollten, die vor Fehlentwicklungen warnen. Wenn ich mir ansehe, welche Anstrengungen zum Beispiel in Dänemark oder in Niedersachsen unternommen werden, um Meerforelle und Lachs wieder heimisch zu machen, kann man doch gar nicht zusehen, wie auf der anderen Seite der Erdhalbkugel das grosse Abschlachten läuft. Und wenn - wie gezeigt - solch ein Butt 20 bis 35 Jahre alt ist, um diese stattliche Grösse zu erreichen, kann mir doch keiner erzählen, dass bei diesen Fangmethoden der Bestand noch zunimmt - für wie blöd hält man uns eigentlich?
Und noch ein Punkt: Du hast auch Recht, dass beim Profit die guten Sitten enden - aber muss das so bleiben, vor allem dann, wenn es um Tiere geht? Wenn Menschen sich gegenseitig ärgern, ist es schlimm genug, aber die wehrlose Kreatur verdient unseren Schutz. Denk doch mal an das Afrika im 19. Jahrhundert und an die Millionen von Grosswildtieren, die von weit her angereisten "Jägern" abgeschossen wurden, um z.B. zu Hause den Tee von einem ein Tischchen aus Elefantenfuss nehmen zu können. Heute kostet es ein Vermögen, die Bestände zu schützen. Viele Arten sind Dank menschlicher Aktivität ausgestorben.
Gruss, Stichlingstachel