Stimmung in norweg. Bevölkerung hinsichtlich Tourismus

Fleinvær

Stammnaffe
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ich hatte es schon mehrfach anklingen lassen, daß ich in Gesprächen mit Fischern, Konsumverkäuferinnen u. anderen Einheimischen in letzten Jahren den Eindruck gewann, daß die Natives nicht speziell den Angeltourismus zunehmend nervig finden, sondern vielmehr den überbordenden Tourismus allgemein.

Klar sind das die Geister, die man rief, aber es hat einen Punkt erreicht, den einige nutzen, um bei ihren Volksvertretern Stimmung machen.

heute morgen auf'm Weg z. Arbeit kam ein schöner Radiobericht darüber von den Touri-geplagten Lofoten, ganz ohne Angeln, aber trotzdem exemplarisch für die Stimmung im Land.

wer mag, hier zum Nachhören:

 
Was ich mitbekomme ist man hier am meisten von den Campern genervt die überall ihr Fahrzeug hinstellen.
Die Camping Verboten Schilder sprießen und immer mehr Zufahrten werden abgesperrt.
Die letzten Tage gerade erlebt: In Matre gibt es eine alte Anlegestelle und ein altes leerstehendes Hotel. Umgeben von Wohnhäusern. Mancher Camper ist der Meinung das man sich doch dort wunderbar hinstellen könnte.
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Mittlerweile wurde ein großes Schild aufgestellt: Private - No Comping
Wir sind dort gegen Abend eine Runde mit dem Hund gegangen als ein junges Pärchen mit Camper anrollte. Sie rangierten sich in die gewünschte Position mit schönem Blick zum Fjord und begannen es sich einzurichten. Das Schild wird ignoriert. Der Camper hat eine norwegische Zulassung.
Apps wie night4park in denen jeder Nutzer neue Stellplätze vorstellen kann sind nicht hilfreich, weil oft jede Ausbuchtung oder Zufahrt als "toller Stellplatz" beschrieben wird.
Anderes Beispiel auch in der Nähe:
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@Wutschi, Camping ist ein zentrales Thema im Bericht.

Ich habe auch viel zu hören bekommen, daß die ursprüngliche Idylle in der Abgeschiedenheit mit dem überbordenden Tourismus dahin ist.

Wer in Norge abgeschieden lebt, tut dies, zumindest als Nicht-Greis, bewusst. Wenn dann mit den ersten Sonnenstrahlen die Wohnmobil-Lawine anrollt, ist der Unmut groß, gerade wenn dann die Kommunen mit dem Müllproblem konfrontiert sind, nicht nur, daß mehr Müll anfällt/rumliegt, die Kommunen haben dadurch auch enorm höhere Kosten.

So gern ich auch nach Norge fahre und die Einsamkeit dort genieße, so sehr verstehe ich den Unmut.
 
Ich habe eigentlich vor dieses Jahr noch mit Wohnwagen da hoch zu fahren.Aber ich bin wirklich ein Wohnwagenangfänger.
Allerdings gibt es auf den Lofoten reichlich Campingplätze
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Ich werde mich aber nicht jeden Tag woanders hinstellen.
Deshalb fahre ich auch lieber mit Anhänger, dann bleibt der stehen und wir fahren die kurzen Wege nur mit PKW.
Das Jedermannsrecht ist vielen bekannt, aber der Inhalt wohl eher weniger.
Ich stelle es mal hier rein
 
Ich habe da was gelesen, was mich sehr erstaunt, "HINWEIS: Desinfizieren Sie Ihre Angelausrüstung, wenn Sie von einem Angelrevier in ein anderes wechseln – so verhindern Sie die Ausbreitung von Fischkrankheiten!

Hat das schon einmal jemand gemacht und wie?:a0155:
 
Ich habe da was gelesen, was mich sehr erstaunt, "HINWEIS: Desinfizieren Sie Ihre Angelausrüstung, wenn Sie von einem Angelrevier in ein anderes wechseln – so verhindern Sie die Ausbreitung von Fischkrankheiten!

Hat das schon einmal jemand gemacht und wie?:a0155:
Kenne ich von Angelanlagen in Deutschland, wo man den Kescher in ein vom Anlagenbetreiber zur Verfügung gestelltes Bad tauchen muss.
Ansonsten gibt es Pump-Sprays mit Desinfektionsmittel in Drogerien für kleines Geld. Würde ich aber nur auf den Kescher anwenden. Köder spült man nach Nutzung doch sowieso im Süßwasser ab.
 
Denke die Stimmung variiert da auch innerhalb Norwegens. Bekannter lebt auf den Lofoten und ist einer entspanntesten Menschen die ich kenne.
Als Journalist im mittleren Osten viele Jahre gearbeitet. Bis es zum Thema "Campingtourismus" kam, dachte ich gar nicht das ihn überhaupt etwas aus der Ruhe bringen kann.
Aber die Endloskolonnen von schaulustigen Langsamfahrern bringen offenbar mittlerweile auch dem gutmütigsten Lofotianer Schaum vor den Mund 😅

Süd/Westnorwegen teils ähnlich. Kann mich erinnern das es da auch in der COVID Zeit so manchen Konflikt gab, wenn Gärten und Einfahrten für Camping, oder als Sanitäre Anlagen genutzt wurden..... Nur mal so am Rande, dass die eigenen Landsleute da auch negativ auffallen können.

Bei uns in der Mitte (noch) kein Thema. Jedenfalls nicht Abseits der E6.

Letztlich auch generell keine Problematik mit der Norwegen alleine darsteht.
Der Unmut findet dort Nährboden, wo die Wertschöpfung begrenzt ist.... Egal ob Kreuzfahrttouristen, die in Venedig an Land stürmen, wilde Camper in Norwegen, oder Wochenendtouristen auf Malle.

Ich habe vor Jahren aufgehört in Island zu arbeiten, weil mich der ausufernde Tourismus nur noch genervt hat und auch die Stimmung der Bevölkerung geändert hat.
Dort muss aber die Wertschöpfung Recht hoch sein und es wurden nach und nach immer wieder Steuern und Abgaben auf Touristische Produkte eingeführt. Irgendwie erscheint es mir, man hat sich jetzt damit arrangiert.
Allerdings arbeiten auch weniger Isländer selbst im Tourismus. Man beschränkt sich auf die Eignerschaft und hauptsächlich Osteuropäer arbeiten im Service.

Generell eine "interessante" Entwicklung und ich vermute auch in Norwegen wird da einiges passieren müssen.
Mit Temperaturen über 40 Grad entfallen Mittelmeerländer wohl künftig für viele Reisende als Ziel und Skandinavien wird wohl eine direkte Alternative sein.
 
Früher sah man nie abgesperrte Waldwege. Inzwischen fällt das einen öfters in Schweden und Norwegen auf.
Die pure Masse an Wohnmobilen jedes Jahr ist hierfür verantwortlich.
 
Kenne ich von Angelanlagen in Deutschland, wo man den Kescher in ein vom Anlagenbetreiber zur Verfügung gestelltes Bad tauchen muss.
Ansonsten gibt es Pump-Sprays mit Desinfektionsmittel in Drogerien für kleines Geld. Würde ich aber nur auf den Kescher anwenden. Köder spült man nach Nutzung doch sowieso im Süßwasser ab.
Ich dachte das ist für Süßwasser gemeint, wenn man die Seen beangelt ?
 
Sowas....
 

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Ich habe da was gelesen, was mich sehr erstaunt, "HINWEIS: Desinfizieren Sie Ihre Angelausrüstung, wenn Sie von einem Angelrevier in ein anderes wechseln – so verhindern Sie die Ausbreitung von Fischkrankheiten!

Hat das schon einmal jemand gemacht und wie?:a0155:
Nach meiner Kenntnis muß das Angelzeug doch schon für die Einreise in Norwegen desinfiziert sein. Aber sicher bin ich mir da auch nicht.
 
Das Problem scheint die viele Lachszucht der Norweger zu sein.

Es gibt eine Warnung vor einem infektiösen Lachsparasiten in norwegischen Gewässern, insbesondere dem Parasiten Gyrodactylus salaris, der für Lachse in vielen norwegischen Flüssen bedrohlich ist. Dieser Parasit verursacht Schäden an der Haut der Lachse, was im schlimmsten Fall zum Tod der Fische führen kann.

In der norwegischen Lachszucht werden Seehasen eingesetzt, um die Lachse vor der Lachslaus (ebenfalls ein Parasit) zu schützen. Seehasen fressen die Lachslaus und stellen so eine natürliche Methode der Schädlingsbekämpfung dar. Allerdings ist der Parasit Gyrodactylus salaris eine größere Bedrohung, die in vielen Flüssen vorkommt und die norwegischen Behörden zu Maßnahmen zur Bekämpfung und Ausrottung zwingt. Flüsse werden als gesund, infiziert oder nach Behandlung noch nicht wieder als gesund eingestuft.

Die norwegischen Behörden arbeiten daran, die betroffenen Flüsse zu sanieren und eine weitere Ausbreitung des Parasiten zu verhindern. Es ist wichtig, die Warnungen ernst zu nehmen und die empfohlenen Maßnahmen zu befolgen, um die Lachspopulation in Norwegen zu schützen.
 
Das Problem scheint die viele Lachszucht der Norweger zu sein.

Es gibt eine Warnung vor einem infektiösen Lachsparasiten in norwegischen Gewässern, insbesondere dem Parasiten Gyrodactylus salaris, der für Lachse in vielen norwegischen Flüssen bedrohlich ist. Dieser Parasit verursacht Schäden an der Haut der Lachse, was im schlimmsten Fall zum Tod der Fische führen kann.

In der norwegischen Lachszucht werden Seehasen eingesetzt, um die Lachse vor der Lachslaus (ebenfalls ein Parasit) zu schützen. Seehasen fressen die Lachslaus und stellen so eine natürliche Methode der Schädlingsbekämpfung dar. Allerdings ist der Parasit Gyrodactylus salaris eine größere Bedrohung, die in vielen Flüssen vorkommt und die norwegischen Behörden zu Maßnahmen zur Bekämpfung und Ausrottung zwingt. Flüsse werden als gesund, infiziert oder nach Behandlung noch nicht wieder als gesund eingestuft.

Die norwegischen Behörden arbeiten daran, die betroffenen Flüsse zu sanieren und eine weitere Ausbreitung des Parasiten zu verhindern. Es ist wichtig, die Warnungen ernst zu nehmen und die empfohlenen Maßnahmen zu befolgen, um die Lachspopulation in Norwegen zu schützen.
Du bist mit "Deiner Lachslaus" wohl im falschen trööt......
 
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