AW: Schnurtest für geflochtene Angelschnüre
Ich finde das für uns Angler die Streuung ein wesentlicher Faktor ist. Es ist zwar schön einen Durchschnittswert aus diversen Messungen zu bekommen, aber wichtiger wäre doch zu wissen wie stark die Streuung und wie schwach die Schnur im Zweifelsfall sein kann. Es nütz ja nichts wenn eine Schnur im Durchschnitt 10kg trägt, aber 30% nur 6kg und 10% 16kg tragen. Ich kann ja schlecht im Laden die Tragkraft prüfen.
So ganz extreme Schwankungen bei der Tragkraft von Schnurprobe zur Schnurprobe konnte ich bis jetzt nicht feststellen.
z.B. Von der 30 und 20lbs Power Pro, die ja vom Durchmesser und Tragkraft ziemlich identisch waren und ich für die gleiche Schnur halte, hatte ich insgesamt über längeren Zeitraum ca. 10 Proben gemessen.
Die Schwankungsbreite der Tragkraft von Probe zu Probe lag zwischen 12 und 18kg, wobei nur eine 18kg erreichte und ich glaube zwei bei 12kg lagen.
Sowohl eine mit 12kg als auch die mit 18kg trugen die Bezeichnung 30lbs.
Der Rest lag zwischen 13-16kg.
Die Schwankungsbreite des Durchmessers lag glaube ich bei 0,3 bis 0,33mm, wobei ich hier keinen Zusammenhang zwischen Durchmesser und Tragkraft feststellen konnte.
Die Stärkste Probe mit 18kg war mit 0,30mm auch die dünnste.
Bei einer anderen Marke, weiß nicht mehr welche, habe ich bis ca. 15% Tragkraftunterschied in einer einzigen längeren ca. 10m Probe gemessen, abhängig davon von welcher Seite dieses Schnurstücks ich gemessen habe. Das gab mir auch zu denken.
Diese Tragkraft Schwankungen von Schnurprobe zu Schnurprobe habe ich bei allen Marken von denen ich mehrere Proben hatte festgestellt, außer bei der Stroft GTP.
Aber bei der Stroft war die Tragkraft konstant auf einem ziemlich niedrigen Niveau, was vom Durchmesser zur Tragkraft in etwa den schwächeren en Power Pro Proben entsprach.
Deswegen gehe ich davon aus, das z.B ein in Norwegen wohl meist benutzter wirklicher Durchmesser von 0,30mm, mit für geflochtenen geeigneten Verbindungen ziemlich sicher 12kg trägt.
Wenn die Schnur mehr trägt hat man einfach Glück gehabt.
Beim Bewerten der Schnüre nach mm² kann man auch nur ähnliche Durchmesser miteinander vergleichen. Wie hier auch schon, habe ich auch festgestellt das je Dicker die Schnur desto schlechter schneidet die im Verhältnis Tragkraft zum Durchmesser ab.
Schätze es liegt daran, das eine gleichmäßige Last verteilung auf einzelne Fasern mit steigendem Durchmesser immer schwieriger wird.
Zum fürs Spinnfischen geeigneten Schnüren:
Ich habe da in der Praxis nicht so viel Erfahrung.
Würde mich aber interessieren warum eine Power Pro dafür als weniger geeignet angesehen wird.
Weitgehend identische Schnüre, wie Tufline XP oder die Stroft GTP, die ja identisch verflochten sind, werden extra wegen dieser Flechtung dafür beworben. Diese Fechtung soll ja angeblich die gleiche Wirkung wie die Mulden im Golfball haben und größere Wurfweiten ermöglichen.
Ansonsten kann ich nur sagen das ich auf meiner Baitcaster als vierte Schnur die Power Pro in 10lbs drauf habe und zufrieden bin. Bin mit der auch zufriedener als mit einer glatten Nanoviel die ich auf einer anderen Baitcaster drauf habe.
Solche Schnüre wie die weichere JB sind bei mir wesentlich Perücken anfälliger.
Aber ich vermute Du fischst etwas größere Durchmesser und auf Stationärrolle, da verhält es sich wahrscheinlich anders.
Gruß
Waldemar