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Reisebericht Masoyvalen September 2023

OssiOlaf

Stammnaffe
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13 Dezember 2016
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57
Reisebericht Måsoyvalen 09.09. – 19.09.2023,



nachdem ich hier im Forum bisher immer zu den Lesern von Tipps und Reiseberichten gehörte, möchte ich mich nun einmal als Berichtschreiber versuchen. Ich hoffe, das der Bericht nicht zu lang ist und der ein oder andere damit etwas anfangen kann.

Wir, das ist unsere Reisegruppe bestehend aus meinem Arbeitskollegen Martin, meiner Tochter Viktoria und natürlich mir, Olaf.

Dieses Jahr hatten wir einen Trip nach Masovalen auf der Insel Froya über 10 Tage im September gebucht. So wie das sicherlich ein Großteil von Euch tut, haben auch wir versucht im Vorhinein Informationen über die Lokation zu bekommen. Den ein oder anderen Tipp haben wir hier im Forum auch bekommen, danke schon einmal dafür. Nachdem mir Micha (Eagelhecht) bei dem Check meiner Rettungsweste vor Antritt unserer Reise den Hinweis gab, eventuell Andy anzuschreiben sofern wir Hilfe bräuchten, da er da vor Ort sei und sich auskenne. Dieses taten wir dann auch und bekamen von Andy auch den ein oder anderen Rat. Auch ein Antrittsplausch mit unserem Vermieter und Betreuer vor Ort, Ole, gehörte natürlich dazu und ich kann schon mal sagen, der erste Eindruck von Ole war richtig gut, was sich im Laufe unseres Aufenthaltes auch noch zeigen sollte.

So viel schon mal vorab, wir haben in den ganzen Jahren, in denen wir schon nach Norwegen fahren noch nie einen so tollen, offenen und verantwortungsbewussten Vermieter erlebt wie dieses Mal. Jeden Morgen, wenn wir uns anschickten, rauszufahren, stand Ole am Steg und hinterfragte, ob alles in Ordnung war und ob auch der Sprit gecheckt wurde bzw. ob genügend an Bord sei. Dabei wurde auch abgefragt, wo wir denn in etwa hinwollten. Ein Schmunzeln konnten wir uns nie verkneifen, wenn er uns dann sagte, ihr braucht aber nicht bis Amerika fahren, um Fisch zu fangen. Damit meinte er, dass im näheren Umfeld der Anlage genügend Fisch vorhanden wäre.

Wir hatten uns ja im Vorfeld unserer Reise auch schon über das Gebiet kundig gemacht und dabei Parallelen zu unserem letzten Trip in Harbak gefunden. Also stand die Idee, dass dieses Mal genauso anzugehen, wie im letzten Jahr, da wir mit dieser Methode nicht schlecht gefangen hatten.

Aber wie das nun mal so ist, man kann sich alles Mögliche vornehmen, ob es dann aber auch so umgesetzt wird zeigt sich dann immer erst vor Ort. So haben wir in den vergangenen Jahren viele gute Vorsätze immer wieder über den Haufen geworfen und mussten uns den Fisch dann hart erarbeiten, zumal wir selten 2-mal auf ein und derselben Anlage waren.

Das sollte dieses Jahr aber mal ganz anders laufen. Da uns im Vorhinein schon bekannt war, dass das Gebiet bei Wind auch mit Vorsicht zu genießen sei und Angelfenster eventuell rar seien, haben wir wie immer jeden Morgen vor Ausfahrt das Wetter gecheckt und auch auf dem Wasser dies nie aus den Augen verloren.

Am Anreisetag war natürlich nicht mehr drin wie Haus beziehen, Sachen auspacken und Boot von Ole übernehmen. Die Anreise selbst war wie immer mit der Color Line entspannt und bis auf die nervige Baustelle im Froyatunnel auch easy. Dann wurden noch die Angeln zusammengebaut und heiß wie Frittenfett ging es dann ins Bett um am anderen Morgen ausgeschlafen in See stechen zu können.

Wir hatten uns ja vorgenommen, so zu starten wie wir im letzten Jahr in Harbak aufgehört hatten, was wir auch taten. Wir fuhren also raus ins Scherengebiet und begannen zu angeln. Den ersten Fisch der Tour fing meine Tochter, sie schaute uns beiden alten Esel sehr verwundert an als wir beide wie aus einem Mund meinten „der erste Fisch geht zurück, damit wir auch erfolgreich sind“.

So ein bisschen Hockus – Pockus muss schon sein.

Gesagt, getan wir angelten weiter. Dann legte Martin los, mit mittleren Dorschen und Seelachsen blieben wir an diesem Tag aber bei überschaubaren Ergebnissen. Was uns aber am ersten Tag schon auffiel war, dass wir auf Unterwasserbergen jede Menge Fisch hatten, aber alles nur Futterfisch, selbst unter den Schwärmen waren keine Größeren Exemplare zum Anbiss zu überreden. Aber egal, so ging die erste Tageswertung an Martin. Tageswertung?? Ja, so lange wie wir schon nach Norwegen fahren (mittlerweile sind es 11 Jahre) hatte ich irgendwann die Idee, um etwas mehr Spaß und Anreiz zu schaffen, einen Toursieger und den Fänger außergewöhnliche Fische zu ehren. Mit selbstgebastelten Orden etc., also nix was Geld kostet, sondern allein die Geste und die Idee zählte. Dies haben wir über die Jahre auch immer so weiter gemacht und das ist auch gut so.

Also Martin hatte seine Duftmarke schon einmal gesetzt, unterschwellig hielt sich ja auch immer die Befürchtung, dass meine Tochter, die auch ziemlich gut angeln kann für Ihr junges Alter, uns alte Esel abziehen würde und uns zeigt, wie man in Norwegen Fische fängt. Im letzten Jahr hatte dies zumindest schon ganz gut geklappt, da war Sie gerade das 2. Mal dabei.

Nach dem Angel Tag war dann Abendessen und Resümee des ersten Tages an der Reihe, naja und was würdet Ihr meinen war da das Thema?? Genau! Wie angeln wir morgen weiter, denn so ganz erfolgreich war es ja dann heute doch nicht. Wir waren tatsächlich wieder auf dem Trip, alles, was wir uns vorgenommen hatten über den Haufen zu werfen. Ich habe dann Andy angeschrieben, um zu hören wie es bei Ihm läuft und wie die letzten Tage im Gebiet waren. Von Ihm erhielt ich dann auch Antwort, dass genügend Fisch vor Ort sei und man diesen nur finden müsse. Also war Ausdauer und Kreativität gefragt, was wir dann auch annahmen. Wir einigten uns auf jeden Fall noch einen Tag in dem Scherengebiet zu verbringen.

Geangelt wurde dann am zweiten Tag so wie am Ersten, also Speedpilker und max. ein MAK oder Fliege am Vorfach. Nachdem Martin und Viki schon den ein oder anderen Fisch gefangen hatten und sich bei mir nix tat, änderte ich meine Taktik und spickte meinen Speedpilker noch mit einem Naturköderfetzen. Naja, was soll ich sagen, ich weis noch nicht mal genau, wo uns Skipper Martin hin manövriert hatte, aber offensichtlich genau an die richtige Stelle. Nach zwei drei zaghaften Zupfern neigte sich meine mit E-Rolle bestückte Rute gen Wasserspiegel, was ich mit einem beherzten Anhieb quittierte. (Ja ich bin halt schon ein alter S… mit dem ein oder anderen Zipperlein) Danach trat das ein, was man sich eigentlich immer so sehr wünscht, ein Drill, bei dem es hin und her geht. Hatte ich 10 m Schnur gewonnen, wurden mir im Anschluss 5 m abgenommen. Und NEIN, nicht die E- Rolle hat die Arbeit gemacht, Fische werden mit Hand gedrillt und nach oben gepumpt. Das ist ja der eigentliche Spaß, den wir haben wollen.

Nun ja, nach hartem Kampf kam endlich der lang ersehnte Augenblick, dass sich die Schnur vom Boot wegbewegte und sich somit das Auftauchen meines Widersachers ankündigte. Als sich der Leng endlich auf dem Wasser zeigte war die Aufregung und die Freude im Boot riesengroß. Mein PB stellte sich mit 1,26 m und 11,5 kg vor und wollte unbedingt bei uns im Boot bleiben.

Danach musste ich erst einmal eine Pause einlegen und etwas verschnaufen. In dieser Zeit legten Martin und Viki mit einem 79 – er Dorsch (5,5 kg) und etwas Kleinfisch nach. Als ich dann wieder fit war, wurde meine Rute in altbekannter Manier zu Wasser gelassen. Es dauerte gar nicht so lang, da fing das Spiel von vorne an. Selbe Vorgehensweise wie vorher, nur dieses Mal nahm der Kollege am anderen Ende den Köder sehr harsch. Nach dem Beginn des Drills und geschätzten 30 m gewonnener und 20 m verlorener Schnur sagte ich dann zu meiner Tochter, los antreten, jetzt pumpst Du den hoch, ich hatte schon das Erlebnis eines größeren Lengs. Den kannst Du hochholen. Ich könnte mir jetzt noch vor Freude in die Hosen machen, als wir sehen konnten, was da hochkam.

Nach zähem Kampf und kräftezehrendem Drill zeigte sich tatsächlich die ERSTE PLATTE unserer seit Jahren andauernden Suche und Jagd nach dem Fisch, den eigentlich jeder einmal fangen will. Nach dem Vermessen war dann aber auch sehr schnell klar, der Kollege bekommt eine zweite Chance. Nachdem sich ja das Mindestmaß für Heilbutt auf 84 cm geändert hat und unserer nur 81 cm maß, gab es auch keinerlei Diskussionen, nach ein paar Erinnerungsfotos durfte er wieder schwimmen.

Alles in allem waren die ersten zwei Tage aus unserer Sich schon mal sehr erfolgreich, nicht nur wegen des Butts und des Lengs, nein, schon der Umstand das wir vom ersten Tag an, gefangen haben, auch wenn es nicht die Masse war, wir haben gefangen. Das haben wir in anderen Jahren schon ganz anders erlebt. Da wurde den ersten 2 - 3 Tagen einer Illusion hinterhergejagt, bevor man sich dann darauf besann, einfach zu angeln und so zu seinem Fisch kam. So haben wir in den meisten Fällen tatsächlich erst in den letzten 2 Tagen so richtig gut gefangen.

Tag 3 sollte sich in etwa so gestalten wie Tag 1, angefixt von dem Butt und Leng wollten wir wieder da fischen, wo wir diese gefangen hatten, aber wie das nun mal so ist. Es lief dann nicht so großartig wie am Tag zuvor, zumal wir auch immer etwas mit Wind zu tun hatten und unsere Aktivitäten danach ausrichteten. Aber wie vorher schon erwähnt haben wir auch an diesem Tag Fisch gefangen, der dann auch mit nach Hause durfte.

An Tag 4 wollten wir dann etwas anderes versuchen, da größere Seelachse und Pollaks bisher rar waren. Also fuhren wir nach einem kurzen Plausch mit Ole zum Hausberg und versuchten unser Glück Tief mit der vorher erwähnten Montage ohne Fetzen. Das Ganze spielte sich in Tiefen von 96 – 120 m ab und entpuppte sich dann als der Volltreffer für Seelachse von 70 – 90 cm. Unser Martin war da wieder voll in seinem Element und zog schon ordentlich davon in der Tageswertung. Gefangen haben wir an diesem Tag aber alle recht gut, wenn was an den Haken ging, waren es ordentliche Seelachse. Als wir schon an das Aufhören dachten, zog Martin doch tatsächlich einen Seehecht ins Boot, auch da stand wieder alles Kopf, zumal das ein Fisch ist, den wir auch unbedingt mal fangen wollten, aber bisher nie erwischen konnten. Es war kein Riese aber immerhin ein Fisch in unserer Liste, der immer noch fehlte. Also auch da Haken dran in der Liste. Damit war der Tag dann aber auch gelaufen, denn der Fisch wollte ja auch noch verarbeitet werden.

Am 5. Tag ging es mit vollem Elan wieder zum Hausberg und die Montagen flogen förmlich gen Grund, um Fisch zu bringen. Aber was soll ich sagen, was an einem Tag Fisch bringt, geht noch lange nicht am anderen Tag, diese Erkenntnis hat sicherlich der ein oder andere von Euch auch schon gemacht. Zum einen hatte sich die Drift geändert und zum anderen war auch das Wetter etwas ruppiger als am Vortag. Naja, nachdem wir an diesem Tag echt 3 oder 4 Stunden Seife gekaut hatten, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und musste auf meine Naturködermontage, Welche ich mir extra für Seehecht gebunden hatte, umstellen. In der Hoffnung, die Seelachse damit aus der Reserve zu locken, lies ich diese zu Wasser. Es dauerte auch nicht sehr lange, bis ich der Bootsbesatzung endlich mitteilen konnte „Fisch on und der scheint auch nicht klein zu sein“. Da ich etwas heimlich auf Naturköder umgestellt hatte, wunderten sich alle, das ausgerechnet ich nun nach so langer Flaute Fisch am Band hatte. Nachdem der Kollege Seehecht, der sich nach dem Drill an der Oberfläche zeigte und einem Leng ähnlich an der Oberfläche aufpoppte, konnte ich mir einen Jubelschrei nicht verkneifen. Mit seinen 96 cm und 6,5 kg war das nicht nur mein erster, sondern auch gleich mein PB in Sachen Seehecht. Nach einer kurzen Frotzelei, Naja Du kannst halt nicht ohne Naturköder, stellten alle im Boot auf Naturköder um und siehe da, an diesem Tag war echt der Naturköder das Maß der Dinge. So fingen wir an diesem Tag ausschließlich auf Naturköder. Martin konnte noch ein Seehechtmännchen von ca. 80 cm verhaften, woraufhin bei mir die nächste Kirsche von Seehecht mit 94 cm und 5,9 kg einstieg und unbedingt mit an Land wollte. Viki hielt sich an diesem Tag an Seelachse, welche auch wieder in stattlichen Größen ins Boot kamen.

Am Abend war dann natürlich im Filetierraum das große Thema, wo habt Ihr denn diese Fische gefangen und auf was. Wir haben dann bereitwillig Auskunft gegeben und schon festgestellt, dass die ein oder andere Gruppe wesentlich kleinere Fische in der Bütte hatten und dabei wesentlich weitergefahren waren als wir. Kurz kam auch der Gedanke auf, bei unseren Ausführungen unseren Hotspott verraten zu haben und am nächsten Tag vielleicht mehrere Boote an unserem Platz zu haben. Aber mal ganz ehrlich, ich habe das vor vielen Jahren erlebt, als wir das erste Mal in Norwegen waren. Wir kamen mit dem Boot rein und hatten glaube ich 3 Fische, im Hafen stand eine Truppe mit Kisten voller Fisch, auch keine Riesen aber immerhin Fisch. Das waren auch noch Landsleute von mir, also Ossies, das ist jetzt nicht negativ zu bewerten, da ich ja selbst ein bekennender Ossi bin. Als wir die Kollegen damals gefragt haben, wo und wie diese die Fische gefangen hätten, bekamen wir dann die für meine Belange BLÖDE Antwort, „Man kann es halt oder man kann es nicht“. Das hat mich damals so geärgert, dass ich mir geschworen habe, wenn Du mal in diese Situation kommst, dass dich jemand fragt, sag Ihm die Wahrheit, in Norwegen gibt es so viel Fisch, das da keiner Angst haben muss, das am nächsten Tag nicht mehr genügend da ist für alle. Aber um nochmal den Gendanken aufzunehmen, am nächsten Tag sind die Angelkollegen entgegen unseren Befürchtungen gen Amerika gefahren, um dann am Abend wieder zu stöhnen, wie anstrengend und weit doch der Weg zum Fisch sei.

Wir haben uns da mal an eine Weisheit eines unserer Angelkollegen Namens Guido erinnert, welcher mich und Martin überhaupt erst mit dem Norwegenvirus angesteckt hatte, der immer sagte, "wer viel Fährt fängt nicht". Wie wahr Guido!!
Anhang anzeigen Delfinshow.mp4

Im Gegenteil, nachdem wir aus den Gesprächen heraushörten, dass unsere Nachbaren bisher sehr mäßig gefangen hatten, machten Martin und Ich am Abend einen kleinen Besuch bei unseren Nachbarn, um mit denen über die Situation zu sprechen, wie und wo wir in den Tagen gefangen hatten. Wir luden Sie dann ein, am 6. Tag mit uns rauszufahren und mit uns gemeinsam am Hausberg zu angeln. Allerdings hatten wir an diesem Tag nur ein ca. 4 Stunden Angelfenster und schon sehr starke Drift, so dass man ziemlich schwer angeln musste, um einigermaßen Kontrolle über den Köder zu bekommen. Bei uns stiegen wieder ein Seehecht und 5 richtig schöne Seelachse ins Boot ein und traten die Heimreise mit uns an. Unsere Nachbarn hatten etwas Pech, nach einem Biss hatten Sie ein gutes Stück Schnur verloren und einmal richtig Fitz untereinander und verabschiedeten sich dann für diesen Tag.

Am 7. Tag war die Situation auch nicht sehr viel besser, da wir durch Stürme in der Nacht noch eine nicht geringe Nachdünung hatten. Wir mussten erst einmal schauen, wie sich der Wind entwickelte und sich dies auf dem Wasser anfühlen würde. Nach etwas abwarten und fischen im ersten Becken vom Meer ausgesehen (vor der Fabrik) konnten wir noch einen schönen Leng mit ca. 80 cm verhaften der schon sehr gut im Futter stand und das Ganze bei ca. 80 m Tiefe. Als es der Wind dann zuließ, machten wir uns auf den Weg zum Hausberg. Das Ganze entwickelte sich dann wieder so, dass wir erst einmal Seife kauen mussten, bevor die Fische mit uns Mitleid hatten und sich meldeten. Viki hatte sich schon mal zu Wort gemeldet und gemeint, sie möchte wenigstens einen Seehecht fangen, da es bei Ihr dieses Jahr nicht so richtig gut lief. Sie hatte bis dahin zwar auch gefangen aber eben nicht so gut wie im letzten Jahr. Den Anfang machte dann aber Martin mit einem sagenhaften Seehecht von 1,12 cm und 7,8 kg. Das war mal ein Kracher, bei Viki ließ das nicht gerade die Stimmung steigen, da Sie die ganze Zeit zwischen uns beiden im Boot saß und genau dasselbe fischte wie wir. Es ist rational einfach nicht zu erklären, dass zwei im Boot Seehechte fangen und einer eben nicht. Aber die Ausdauer (Und der am ersten Tag zurückgesetzte Fisch !!!) sollten dann auch bei Ihr belohnt werden. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie sich die Gesichtsmiene und die Laune änderte als endlich auch bei Viki ein Seehecht auftauchte und von Ihr über die Bordwand gehoben werden wollte. Alles in allem entwickelte sich dieser Tag als ziemlich schwerer Angel Tag, welcher unsere Geduld und Ausdauer hart auf die Probe stellte. Zu guter Letzt konnte auch ich dann nach langer Flaute noch einen Seehecht von stattlichen 1.10m zum Landgang überreden. Der Wettkampfgedanke spielt bei so etwas ja doch immer etwas mit, so bekam ich vom Martin den Seitenhieb, „eh Du, den Größten Seehecht habe ich dann aber doch gefangen“, tja das musste ich dann erst einmal schlucken. Egal, als wir dann aber im Filetierhaus die Fische gewogen haben, konnte ich mir das Lachen einfach nicht mehr verkneifen. Als die Kilos angezeigt wurden fiel Martin etwas der Lack aus dem Gesicht, als sich mein Seehecht mit 8,15 kg ca. 350 g schwerer präsentierte als seiner. Wir hatten echt noch richtig Spaß beim Filetieren und mussten das ein oder andere Mal noch richtig über diese Szenen lachen. Der Angel Tag war echt schwer, unsere Fische waren hart erarbeitet aber das Beste an der ganzen Geschichte war nicht der Schwerste oder der Größte Fisch, das Beste war, das wirklich jeder einen Fisch gefangen hatte und damit auch zufrieden nach Hause fuhr, was unser Bild ja beweist.

Am 8. Tag haben Martin und Ich nur noch ein Spaß angeln veranstaltet, Viki hat den Tag genutzt die Umgebung mal etwas zu erkunden und Bilder zu machen, wir haben es tatsächlich erstmals in den 11 Jahren geschafft unser Bag - Limit auszuschöpfen.

Am 9. Tag sind wir gar nicht mehr rausgefahren und haben uns darauf konzentriert die Sachen zu packen, Haus zu säubern und beizeiten schlafen zu gehen, da wir durch die Baustelle im Froyatunnel schon am 9.Tag nachts abfahren mussten, um den letzten Konvoi durch den Tunnel zu bekommen. Das war etwas schade, aber uns hat das schließlich nicht weiter gestört. Zum Abschluss gingen wir nochmal runter zur Anlegestelle und haben die Abendsonne bewundert, als ein Delfinpärchen Ihre Kunststückchen mit Sprüngen darbot und wir auch sehen konnten, warum teilweise unsere Restebütten am nächsten Morgen offenstanden. Da konnten wir zum ersten Mal einen Fischotter bei der Arbeit sehen. Naja, und als krönender Abschluss unserer Norwegenreise konnten wir bei der Heimfahrt nachts um 2 oder 3 Uhr noch Polarlichter bewundern, mehr geht ja nun wirklich nicht.

Was sollen wir als Fazit aus dieser Reise mitnehmen. Ja auch wir haben wieder etwas dazu gelernt, Ausdauer und Vertrauen in die eigenen Techniken muss man schon haben. Es geht auch nicht immer so toll weiter, wie es vielleicht angefangen hat, aber mit Flexibilität und auch Ideenreichtum kann man eine menge erreichen. Am Ende geht es uns jedes Jahr um den Spaß an unserem Hobby und die Erlebnisse, die sich damit verbinden. Es geht nicht darum unbedingt das Bag – Limit auszuschöpfen.

Mir gefällt an unserer Truppe außerordentlich gut, dass jeder dem anderen den Fisch gönnt, den er fängt, auch wenn man selbst mal nicht so gut fängt und auch der Respekt vor der Kreatur erscheint mir wichtig. Ob man es glauben mag oder nicht, keiner aus unserem Boot hat dem 3 cm zu kleinem Heilbutt nachgetrauert. Wir waren stolz endlich mal einen gefangen zu haben und diesen auch weidgerecht wieder zurück gesetzt zu haben. So wurde dies trotz Bedenken mit Jahreszeit und Windanfälligkeit des Gebietes zu unserm bisher besten Trip nach Norwegen, auch weil die Betreuung vor Ort von Ole einem immer ein Sicheres Gefühl gegeben hat. Ich glaube auch im Namen meiner beiden Mitstreiter zu sprechen, wenn ich mich hier bei allen, die uns Tipps oder Anregungen gegeben haben bedanke und hoffe, dass der ein oder andere, der in dieses Gebiet fährt mitnimmt, das man nicht nach Amerika fahren muss, um Fische zu fangen!!!



In diesem Sinne „Petrie Heil“
Anhang anzeigen Delfinshow.mp4Gruppe Seehecht.jpgMartin und Olaf.jpgOlaf Leng.jpgPolarlicht 1.jpgPolarlicht 2.jpgSeehecht Olaf.jpgViki Heilbutt.jpgViki mit Seelachs.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr schöne Bericht, Danke.
Die Erfahrung, die Du beschreibst erlebe ich mit meiner Gruppe auch immer wieder.
Das mit der vorher zurechtgelegten Taktik geht meist schnell den Bach runter. Aber wer nicht testet, probiert und variabel fischt, fängt halt weniger.
Das habe ich auch erfahren und erlebt.
 
Super
 
Danke das du die die Arbeit gemacht hast den Bericht zu verfassen!

LG David
 
Danke für den schönen Bericht in dieser Norwegenangelarmenzeit. Da hattet ihr doch ne schöne Zeit mit de Fische, die nach ner Wiederholung ruft.
 
Vielen Dank für diesen schönen Bericht.
Sehr toll geschrieben und klasse Bilder!
 
Topp Angelerlebnisse Olaf!

Und fürs erstmalige berichten, ich war fast dabei 👍, zumal ich zugegeben nen Seehechtspleen habe, danke fürs einstellen!

Gruß norgemartin
 
Super Bericht, hab ich gerne gelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann war der Naturköder die richtige Wahl.
 
Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Bilder.
 
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