Reise Flataraker, Tysnes 17.03 - 26.03.04

Robert

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Baden HD
Mal vorweg, nachdem ich im letzten Jahr nach 10 Jahren
wieder nach Norge gefunden hab war klar, da will ich wieder
hin.
So wurde für dieses Frühjahr nicht Langeland, sondern Flataraker
auf der Insel Tysnes gebucht. Unterwegs war die Stammtruppe,
meine Wenigkeit, Uwe, Frank und Karl Heinz, für letztere zwei das erste mal Norge.
Wie begann der Urlaub ?, mit Pleiten, Pech und Pannen !
Es fing schon 4 Wochen vorher an, wir sollten einen Transit Vorführwagen eines Autohauses bekommen, das aber Mitte Februar Pleite machte ! Zum Glück ging das Umbuchen der Fähre problemlos und wir fuhren dann mit 2 Privat PKW.
Am Morgen der Abfahrt der nächste Ärger, mußte noch Arbeiten, komm zum Auto.....Platten.
Karre ausladen, Reserverad montieren, in den Garten fahren und hinten die Sommerräder montiert.
Die Fähre geht Dienstagnachmittag, es würde reichen morgens um 4 Uhr loszudüsen, da ich dann aber eh nicht schlafen kann fahren wir so gegen 0:00 Uhr los, dann ist auch Luft für nen Stau oder Panne.
Hab dann so gegen 23:00 das Auto wieder geladen, will noch schnell die Scheibe von Innen putzen ( Rauche ), hab dann plötzlich den Innenspiegel in der Hand :O . Ärger, aber eh Egal, man sieht ja hinten raus eh nix.
Uwe kommt, wir Laden, und ab auf die Autobahn. Haben mit Frank und K.H. ( wohnen im Odenwald ) ausgemacht das wir uns auf einer Raststätte vor Hannover treffen, so gegen halb vier ( 3:30 Uhr ).
Sind rechtzeitig da und warten. Versuch Frank auf dem Handy anzurufen, bekomm keine Verbindung.
Es wird 3:45, bekomm ihn nicht, 4:00 Uhr, immer noch nicht !, was ist los, wenn was wäre hätt er doch angerufen, werd immer unruhiger. Soll ich bei ihm zu Hause anrufen ?, seine Frau bringt mich um !
4:15, jetzt ruf ich bei ihm an, irgentetwas stimmt nicht.
Jemand nimmt ab, FRANK ?? :? ??, ich denk zuerst ein Scherz, irgentwo eine versteckte Kamera, aber nein, der ist zu Hause und Pennt, "es geht doch Morgen Los ?"
Innerlich hab ich einen Anfall, wie kann man den Tag verwechseln ?, haben in der letzten Woche telefoniert, ein paarmal darüber gesprochen, So ne Kacke.......
So, erster Grundsatz Ruhe bewahren, sag ihm, wenn er es bis 6:00 auf die Autobahn schafft und er keine Staus hat, langts ihm. Er weckt K.H., sie schmeißen alles in die Karre und Düsen los.
Sind dann ständig übers Handy in Verbindung, zum Glück sind die Straßen frei, nichtmal am Elbtunnel gibt es Stau. Er hats geschafft, ohne Pausen hat er die Strecke bis Hanstholm in rund 10 Stunden fahren können ( sind 1100 Km ), der Astra Diesel hat mir fast ein wenig leid getan.
Ausgehungert und etwas fertig in Hanstholm schnell was gegessen und rauf auf die Fähre.
Problemlos Mittwoch Morgen um 9:00 Uhr in Flataraker angekommen, haben auch gleich die Wohnung und Boot bekommen. Leif, unserer Vermieter hat eine Flasche Schnaps bekommen, hab ihn etwas schüchtern gefragt ob er das überhaupt mag, was er energisch bejahte, Buh, kein Antialkoholiker.
Andere Gäste begrüßen uns "könnt gleich wieder heimfahren, viel Wind und wenig Fisch".
Wie gut, die haben uns nichts weggefangen. Der Wind ist wirklich stark, kommt aber von W/SW, denke man kann im Schatten von Stord fischen. Auspacken,...nächster Schock, in der Hektik hat Frank etwas vergessen, seine Angelruten :O , zum Glück bin ich und Uwe praktisch doppelt ausgerüstet, leih ihm die Millenium und ne Innliner, Uwe ne Cormoran zu Leichtpilken, dann was Essen, ab in die Klamotten, um halb eins läuft das Boot. Leider nur 300 Meter, Motor geht aus, springt nicht mehr an. Frank sieht es zuerst, die Benzinleitung ist vom Motor lose, der Clip der es hält ist kaputt. Mit Kabelbinder wird die Leitung notdürftig repariert, jetzt kann ich bloß keine scharfe Linkskurve fahren, weil sonst die Leitung wieder runtergeht. Mit dreiviertel Gas langsam rüber zu Stord ( Wellen! ), können aber vor Stord problemlos fischen, einige Köhler werden gefangen, keine Riesen. sind aber immer wieder welche dabei die akzeptabel sind.
Abends im Filetierhaus kam Leif, haben ihm das mit dem Boot gesagt, hat sich sofort darum gekümert, ne Taschenlampe geschnappt, eine Stunde später war ein neuer Schlauch mit Anschluß montiert, Note 1 für Leif, das hab ich schon anders erlebt "Reparieren wir Morgen" und so.
Damit ihr mal einen Eindruck vom Wind bekommt, sieht harmlos aus, wer aber die Schaumkronen erkennt
wird wissen was los war.


PS: Bitte um noch keine Kommentare, Fortsetzung folgt..
 
Der zweite Tag begann, es war windig, denke aber Naturköderfischen geht noch, fahren an den Südzipfel von Tysnes. Drift ist Stark, man kann aber mit 600 gr. bei 100 Meter tiefe fischen. Die Bißerkennung ist aber etwas schwer, die Bleie schrubben recht schnell über Grund. Vor allem Frank und K.H. haben etwas zu kämpfen.
Fange den ersten Leng, stramm, bei 86 cm bringt er schon 4 Kg auf die Waage. Uwe hat sich eine Flattermakrele ( war eigentlich meine Räuchermakrelen, als klar war das ich im Frühjahr gehe hab ich sie nicht geräuchert )
montiert, hatte einen schönen Biß, und die Makrele ausgeflattert, der Leng hatte eine Säge.
Uwe hat noch 2 schöne Leng gefangen (81/84 cm), hab mir noch ein Filet mit Kopf klauen lassen, dann wurde der Wind zu stark. Selbst mit fast 800 Gramm war kein Bodenkontakt zu halten. Haben dann noch an verschiedenen Stellen gepilkt, außer ein paar Köhler gab's aber nichts mehr.
Am dritten Tag war wieder kräftiger Wind, nichts besonderes, ein paar Köhler, klein Pollack und Dorsch.
Ein Bild des ersten Leng :
 
So, es war Samstag, gegen 8:00 Uhr aufgestanden, rausgeschaut... welch Traum, praktisch windstill, sonnig.
Einem Naturködertag steht nichts entgegen.
So war der Blick vom Steg aus :
 
Ein wunderschöner Angeltag begann, das Naturköderfischen gestaltete sich, wie schon an den Vortagen sehr zäh, hatte nach 2 Stunden den ersten Biß den ich nicht verwerten konnte. Mittags, Drift hatte etwas zugenommen, ich hatte an einen Hänger gedacht, zieh an, es rüttelt....Fisch. Während ich den Fisch nach oben befördere kommt Wind auf, es fängt an zu regnen. Hab die Kappe nicht auf, laß aber meine Griffel nicht von Rute und Rolle. nach ca. 20 Minuten kommt 10-15 Meter neben dem Boot der Fisch, Leng, und was für einer.
Gegafft, abgeschlagen, freu....mein Maßband reicht nicht, geht nur bis zum Meter. Die Großlengjäger werden vielleicht grinsen, aber das war mein Ziel, die Metermarke zu knacken. War recht dick, Waage blieb etwas über 8 Kg stehen, abends beim Vermessen kam die Länge, 1,09 Meter, für mich war der Urlaub "gelaufen".
Gefangen hab ich ihn übrigens mit dem Heilbutt Jigger, den ich bei der nächsten Drift in den tiefen des Sund versenkt habe. Sonst ging auf Filet nichts mehr, haben den Tag dann mit ein wenig Pilken beendet.

Mein Schatz :
 
Der nächste Tag ist schnell erzählt, ich habs fertig gebracht einen ganzen Tag keinen Biß zu haben, auch beim Pilken hab ich nur 2 Mini Köhler gehabt, so kanns gehen. Frank hat seinen ersten Leng gefangen. Hat nur einen Vorteil, man braucht Abends keine Fische versorgen.

Der nächste Tag begind wieder mit Traumhaften Wetter, vor an die Südspitze, dort hatten wir die meisten Bisse. Erste Drift, und Karl Heinz kann auch seinen ersten Leng fangen. Zweite Drift, karl Heinz fängt schon wieder einen, aha, jetzt klappts, man spürt die Erleichterung, bin auch froh, jetzt hat jeder seine Leng.

Karl Heinz seine ersten :
 
Uwe hat bei der zweiten Drift auch einen gefangen, die Drift nimmt ab, also, ab wieder in tiefere Gefilde.
Habe dann bei 240 Meter einen "Gewalthänger", als ich ihn versuche zu lösen, reißt die Schnur direkt am Stock, Mist, rund 300 Meter Schnur von dannen :O . Hab mir geschworen in Zukunft immer ein Stück 0,60 mm Monofil zwischenzuschalten, als Sollbruchstelle.
Uwe hat direkt danach einen Biß, befördert den Fisch nach oben. Als ich ihn sehe ist klar, ein guter. Schnell gegafft, Maßband langt nicht, auch Uwe hat seinen Meterleng gefangen. Der Leng war ungewöhnlich hell und schlank, hat bei 1,06 Meter genau 7 Kg auf die Waage gebracht.
Sonst ging am Rest des Tages auch nicht mehr viel, Verstehe nicht das am Unterwasserberg, an dem wir öfters pilken, nur Köhler sind, bekommen einfach keine guten Schellfische oder Pollack. Dafür sind die Köhler scheinbar in Mengen da, das man sich nur wundern kann.

Uwe"s Schatz, abends am Steg, fin ein tolles Bild :
 
Am Dienstag haben wir wieder bei herlichem Wetter unsere Naturköder abgelassen. Haben meist mit Köhlerfilet gefischt, lassen sich viel besser befestigen. Hab dann jenseits von 250 m einen Biß, Fisch hängt, es kommt ein schöner Lumb zum Vorschein, denke noch mein erster 10 Pfund Lumb, die Waage bleibt aber knapp darunter stehen. Karl Heinz hat auch einen Fisch, leider geht er kurz unter der Oberfäche verloren, war auch kein schlechter, Schade.
Karl Heinz beim Arbeiten:
 
Konnte direkt danach auch wieder pumpen, zum Vorschein kam ein schöner Lumb von 11 Pfund. Er war genauso lang wie mein erster, aber leider voll mit Laich.
Haben wohl ein richtiges Lumbloch gefunden, dann aber keinen mehr gefangen.
Meine Wenigkeit mit Lumb
 
Und, hab sie zum Fressen gern.

Sieht es nicht Oberlecker aus ?, schöne, inklusive der Bauchlappen Wurmfreie Filet"s.
 
Mittwoch, auf Naturköder geht gar nix, Frank kann einen Leng fangen, sonst tote Hose. Laß mal den Pilker ab, wieder Köhler.
Waren dann an dem Unterwasserberg. Dort geht es von 53 Meter auf über hundert herunter. Stell mal ein Bild ein, kann man, glaub ich nicht richtig erkennen, hat man gut auf dem Echo gesehen, Köhlerschwärme an den Hängen und am Fuß des Unterwasserberges, neben in der Kiste die Köhler.:
 
Frank mit Leng, hat auch größere gefangen, aber nicht bei so tollem Wetter.
 
So, der Vorletzte Tag ist angebrochen. Wollen einen Pilktag einlegen, das auch jeder der will, noch Fisch fangen kann und er durchfriert.
Fangen einige Köhler, mal auch nen Dorsch. Erwische selbst einen von 8 Pfund, Frank einen von 9 Pfund, ein wunderschön gefärbter Tangdorsch.
Konnten nochmal schön fangen.:
 
Frank war mit dem Dorsch schon froh, hat die ganze Woche davon geredet das er seinen Dorschrekord erhöhen will, der liegt bei 73 cm, träumt von einem 80"er, aber immerhin, mit dem tangdorsch eingestellt, 73 cm.
 
Der Tag war fast gelaufen, als Karl Heinz einen Hänger beklagt. Oh, der Hänger läßt sich lösen. Werde gefragt ob ich den Müllsack ( hab ich vorher aus dem Wasser gefischt :O ) wieder rein hätte. 10 Minuten später sieht man etwas helles hochkommen......die Unterseite von nem Seeteufel !!!, schnell Rute zu Seite, gegafft. Große Freude. Wie man sieht sind die selbstgegossenen Pilker auch für Seeteufel fängig :
 
Die Waage blieb bei 9,5 Pfund stehen. Glaub mal auch in Norge kein alltäglicher Fang.
 
Fazit, jeder hat nochmal schön gefangen.
Am letzten Tag sollte es nochmal ins tiefe gehen. Der Wind, das himlische Kind hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er ist so perfekt aus S/SO gekommen das es vor Stord nicht vernünftig ging. Karl Heinz konnte einen Dorsch fangen, dann sind wir an einen Unterwasserberg auf 80 M gefahren, selbst da war es mit 800 gramm nicht möglich kontroliert zu fischen. Frank konnte trotzdem noch einen Leng fangen. Dann ab in die Hausbucht. Aber selbst da zu starke Drift, der kalte Wind war auch nicht gerade angenehm. Karl Heinz fing noch einen Leng, dann haben wir uns ganz nach hinten verkrümelt, dort ist es zwischen 60 und 30 M tief, und haben etwas gepilkt. Konnte einen 7 Pfund Dorsch fangen, und noch einen 7 Pfund Köhler.
 
Plötzlich hat auch Frank eine krume Rute, man merkt, guter Fisch.
Dann Riesenfreude, der 80"er Dorsch ist gelungen, 88 cm lang, 14,25 Pfund schwer, damit hat er seinen Langelandrekord um 15 cm geschlagen.:
 
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