Ostgrönland August 2023

tauchprojekt.de

Nordlicht
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46
Ort
Utvorda/Flatanger (N-Trøndelag)
Website
www.nord-flatanger.no
Moinsen, dieses Jahr hatte ich die erste kleine Angelgruppe in Grönland. Ich war mit den Jungs eine Woche unterwegs und wir haben vom Icecamp aus gefischt.
Manche Zielfische liefen sehr gut, andere weniger. Über allem stand das Naturerlebnis - das war von Konzept her allen klar und hat entsprechend auch an Tagen wo es mit dem Zielfisch nicht geklappt hat für gute Stimmung und tolle Erlebnisse gesorgt.
U.a. haben wir schöne gefleckte Steinbeißer, teils sogar von Land beim Camp gefangen und tolle Dorsche. Dazu kalbende Gletscher und Wale. Fischen zwischen Eisbergen - ziemlich spannend. Mit Rotbarsch und schwarzen Heilbutt haben wir uns schwer getan. Allerdings hatten wir auch alle nicht so richtig Lust auf die großen Tiefen und waren folglich auch nicht besonders hartnäckig.

Ich lasse mal einige Fotos hier und schreibe später sicherlich noch etwas detaillierter zu der Angelei, den Spots und Erlebnissen.

Gruß aus dem nasskalten Ostgrönland

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Sehr schöne Bilder dabei hätte ich keine große Lust zu fischen einfach herrlich Danke dafür.:a020:
Och. Die Kombination aus beidem war schon toll. Wir haben z.B. schwarzen Heilbutt direkt vor einer Gletscherkante gesucht und dabei konnte ich einen der größten Abbrüche beobachten. Sonst hätte man dort vielleicht nicht genug Zeit verbracht.
Auch die Wanderungen zu den Saiblingseen fand ich auch sehr angenehm in der Kombination dann dort zu Fischen/Pause zu machen und Zeit zu verbringen.
Aber, wie gesagt, war auch niemals als Tour geplant bei der Fisch im Boot am Ende des Tages eine große Rolle spielen würde. Insgesamt tolle Sache die nach Wiederholung schreit 😊
 
Moin, bei der Kulisse wird das ABgeln und das Fangen echt zur Nebensachen. Ich glaube ich würde den ganzen Tag nur gucken und staunen und dabei das Angeln vernachlässigen oder gar vergessen. Welch eine Kulisse.
Grandios. Danke für die Bilder.
 
Tropeninseln, Fernost... DAS ist Exotik! :k020:
 
Moin Moin. Letzte Nacht ordentlich Sturm, konstant bis 27 MS, Böen sicherlich um 35. Haus hat ziemlich geschwankt. Auch das ist natürlich Arktis.

Wie angedroht noch einige Hintergrundinfos zum Fischen!

Gefleckter Seewolf: kennt man aus Norwegen eher als echten Glücksfang und aus großer Tiefe. In Ostgrönland eine der gewöhnlichen Arten und ich habe sie schon regelmäßig in sehr geringen Wassertiefen gesehen (dieses Jahr einmal in knapp einem Meter Tiefe). Die lassen sich ganz gut gezielt fischen. Wir haben Seehechtvorfächer von Daiwa genutzt. Auf den Pilker gab es keine Bisse, sondern oft auf die oberste Anbissstelle. Wir meinen die Leuchtoktopusse hatten Wirkung dazu reker oder Abschnitte von Lachs oder Saibling am Haken.
Dieses Jahr blieben die Fische unter der Metermarke. Letztes Jahr hatte ich auch einen deutlich darüber.
Es war viel Dorsch am Platz und deshalb haben wir später die Strategie gewechselt um Beifang zu vermeiden.
Wir haben im Prinzip direkt an der Unterkunft einen Angelplatz vom Ufer eingerichtet. Von dort habe ich die Köder mit dem Schlauchboot rausgebracht und abgelegt. Dieses "Brandungsangeln" brachte ausnahmslos den Zielfisch. Der erste war schon dran als die letzte Rute noch nicht mal ausgebracht war.
Vorteil auch: man konnte mit dem normalen Bootsgerät fischen - extra Ausrüstung mitschleppen im Flieger ist ja auch immer Mist.

Diese Angelei und der Zielfisch stehen jedenfalls fest auf dem Programm für künftige Touren.

Hier noch ein Foto vom letzten Jahr von einem Fisch den ich keine fünf Meter vom Ufer auf Sicht gefangen habe vor dem Camp.
Wie gesagt, dieses Jahr leider kein vergleichbarer Fisch, aber doch durchweg in gut verwertbarer Größe.

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Hört sich aufjedenfall spannend an, bestimmt ne geile Erfahrung in der Kulisse.

Wie sind die gefleckten Kollegen denn eigentlich in der Küche? Vergleichbar mit dem normalen?
 
Hört sich aufjedenfall spannend an, bestimmt ne geile Erfahrung in der Kulisse.

Wie sind die gefleckten Kollegen denn eigentlich in der Küche? Vergleichbar mit dem normalen?
Ziemlich guter Speisefisch. Vergleichbar mit dem gestreiften.
Mir ist aufgefallen das Steinbeißer in der Fischtheke beim Coop auch oft gefleckter ist. Wird also genauso verkauft, ohne darauf groß hinzuweisen.
Der blaue Seewolf ist wohl kein Speisefisch. Der ist als Beifang auf schwarzen Heilbutt an den Langleinen und wird normalerweise von den Fischern entsorgt.
 
In Ost-Island gab es den gefleckten immer im Supermarkt zu kaufen, was ich immer wieder genutzt habe, obwohl ich genug Fische hatte (aber den nicht) weil er so lecker war.
Den gestreiften habe ich nur 2 mal gegessen und hat mir (und den Mitessern) gar nicht geschmeckt.
 
In Ost-Island gab es den gefleckten immer im Supermarkt zu kaufen, was ich immer wieder genutzt habe, obwohl ich genug Fische hatte (aber den nicht) weil er so lecker war.
Den gestreiften habe ich nur 2 mal gegessen und hat mir (und den Mitessern) gar nicht geschmeckt.
Er wird in der Berufsfischerei /offshore wohl tatsächlich mehr gefangen als der gestreifte Steinbeißer.
Ich muss sagen das bei uns allerdings der Dorsch noch mehr Fans hatte, was die Verwertung betrifft.
Dazu muss ich schreiben das der grönländische Sommerdorsch von der Qualität besser ist als der norwegische Skrei (wobei es auch in Grönland natürlich Qualitätsunterschiede von Fisch zu Fisch gibt). Generell sind die Fische schlank, frei von jeglichen Parasiten, in Fleisch und Leber, und haben weißes festes Fleisch.
Die Dorsche die wir direkt vor dem Camp in 40-100m Tiefe gefangen haben hatten hauptsächlich Krill und Kalmar im Magen, manche auch Lodde.
Wir hatten leider kaum große Gummifische dabei um etwas zu selektieren. Ich war ehrlich gesagt nicht so ganz darauf vorbereitet das wir so viel Dorsch im Nahbereich finden würden. Nächstes Jahr werde ich da etwas mehr tackle am Start haben.
Hatte man den Schwarm gefunden kam der Pilker nicht zum Boden und schnell waren alle Anbissstellen besetzt.

Das war bei der Angelei auf Steinbeißer oft ein wenig nervig. Wir wollten und konnten ja allen Fisch verwerten, dank der anderen Gäste im Camp die nicht zum Fischen da waren - aber wenn plötzlich 10 gute Dorsche in wenigen Minuten im Boot lagen haben wir dann doch den Platz gewechselt.

Wir haben ihr leicht geräuchert und auf viele andere Varianten zubereitet. Eine chinesische Gruppe könnte davon als Sashimi nicht genau bekommen und als Einlage für die Suppe usw.

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