Moin!
Heute hatten wir ja mit einem Ausfalltag gerechnet. Entsprechend saßen wir gute zwei Stunden später beim Frühstück. Dort schmiedeten wir den Schlachtplan für heute.
Auf dem Fjord sahen die angesagten Wellen überhaupt nicht so schlimm aus, wie wir befürchtet hatten. Es regnete zwar, doch das sollte uns nicht aufhalten. Allerdings war der Vize am Vortag umgeknickt und Smutje sowie Schlemmer waren von einer Erkältung angeschlagen und wollten sich dem Wetter nicht mehr stellen.
Die letzten fünf teilten sich auf zwei Boote auf und schon ging die Fahrt los. Makrelen waren wie immer recht schnell eingesammelt und wir fuhren zur Seehecht-Ecke. Unterwegs hörte es auf zu regnen und wir konnten am Fangspot fest stellen, dass wir beste Driftbedingungen hatten. Wellen waren kaum da und der Wind nicht mehr vorhanden. Somit sollte dem Seehecht nichts mehr im Weg stehen. Schon in der ersten Drift krümmten sich die Ruten und von da an gab es wohl keine Drift ohne einen Fang. Ich weiß auch nicht, wer von uns ein so guter Mensch ist, dass wir das Wetter verdienten, das uns mitlerweile verwöhnte. Überall um uns herum war der Himmel dunkel, wie Nebel konnte man den Regen immer wieder fallen sehen und über uns schien die Sonne. Wir fluchten nur über die fehlenden Sonnencreme und -brillen. Leider (oder zum Glück, wenn ich mir die volle Kühltruhe ansehe) hatten wir heute einige Aussteiger. Meistens waren das die Fsiche, die richtig Meter von der Rolle nahmen.
Gegen halb zwei frischte der Wind jedoch so stark auf und wir sahen die ersten kleinen Schaumkronen auf dem Fjord. Darum machten wir Schluss. Wir hatten auch schon insgesamt 11 Seehechte verhaftet und der eine oder andere war dem Meter sicherlich gefährlich nahe.
Eine letzte Drift setzten wir noch bei einer Steinwand vor unserem Haus an und fingen dort zwei Lengs, von dem einer sogar eine Flattermakrele ausspuckte, die er zuvor bei einem anderen Haken abzog. Dann kam der Regen gefährlich nahe und wir fuhren entgültig in den Hafen. Einen kurzen, aber kaum erwähnenswerten Schauer hatten wir beim Boote entleeren. Aber das störte uns nicht weiter, als wir unsere tolle Ausbeute betrachteten. Tatsächlich hatten es auch heute zwei Seehechte über die Metermarke geschafft und Christian muss in den Fjord und für mich wurde es ebenso vom Vergnügen zur Pflicht. HaTa meldete sich freiwillig uns zu begleiten, aber vorher war der Fisch zu verwerten.
Das dauerte bei der Menge an Fischen eine ganze Weile, doch als alles eingepackt und in die mitlerweile gut gefüllte Kühltruhe eingeräumt war, zogen die zwei Pflichtschwimmer und HaTa in Badehose zum Fjord. Heute tat ich mich etwas schwerer mit dem kalten Wasser und Christians Schreie waren mindestens zwei Oktaven höher als sonst. HaTa war etwas stoischer, aber im Gegensatz zu mir fand er es heute leichter als gestern. Daran sieht man aber, wie konstant "warm" das Wasser wirklich ist.
Während der letzte aus dem Wasser stieg, fuhr ein Boot vom Nachbarshaus bei uns vorbei. Die hatten mit gelesen und holten sich ein oder zwei Tipps ab, da sie noch eine Woche länger bleiben. Für uns ist das Angeln nun vorbei. Wir haben mehr als genug Fisch, hatten dabei noch sehr sehr viel mehr Spaß und können dadurch morgen ganz gemütlich aufräumen, während wir versuchen, uns die tolle Aussicht in die Netzhaut einzubrennen.
Zu Abend gab es heute übrigens Lachs in einer Dill-Sahne-Sauce und Nudeln. Die Teller und Töpfe waren danach so leer gefegt, dass wir uns das Abwaschen hätten sparen können.
Nun kaulen wir die Fänge noch einmal durch, reinigen die ersten Angelsachen und lassen den Abend ausklingen. Morgen gibt es dann noch einen kleinen Bericht mit Resümee und dann lesen wir uns wahrscheinlich in Deutschland wieder. Bilder kommen später.
@blaumeise: Ich habe vor zwei drei Monaten einen Oktopus vom Händler meines Vertrauens bekommen und den hatte ich genau so zubereitet. Das hatte geschmeckt. Aber ich gebe bescheid, wenn ich mir einen der Oktopoden zubereite ;-)