Guten Morgen Thomas,
bei der Sougayilang PE2 war ein Knoten mit dem Bodenseefischer-Tool und Deiner Vorfachschnur dabei. Das kam daher, dass beim Auseinandertüddeln der einen Probe sich ein Knoten in der Braid der Probe gebildet hatte, den ich selbst mit Pinzette nicht mehr auf bekam. Die Schnur wäre dann mit 100%iger Sicherheit an dieser Stelle gerissen, weil die Schnur sich dann selbst zerschneidet. Einen ähnlichen Effekt hat man, wenn man die Loops zweier Bimini aus der gleichen multifilen Schnur ineinander verschränkt. Da hat man dann nur die ca. die halbe Tragkraft. Die Einzelergebnisse waren: Dein Knoten 11,4 Kg, meiner 12, 5Kg. Ich habe den Eindruck, dass das Tool von Bodenseefischer Knoten bindet, die eine Idee besser sind, aber die Unterschiede sind oft kleiner als hier und letztlich angesichts der ohnehin vorhandenen Streubreite der Tragkraft von Knoten nicht wirklich relevant sind.
Wenn ich ein Fazit ziehen sollte, folgende Reihenfolge
PE2:
1. Josby #1, weil die dünnste von allen und dennoch 11,3 Kg Tragkraft, eng geflochten. Mit Knoten kommt man immer mal mehr, mal weniger über 10Kg
2. Seaknight Monster S9, wenn man etwas mehr Sicherheitsreserve haben will, aber die Schnur ist dicker
3. Daiwa J-Braid 0,2mm, wie 2. nur teurer
PE3
1. Daiwa J-Braid, 0,22mm, von allen 30lbs Schnüren die dünnste, gute Tragkraft dafür, und recht gute Knotenfestigkeit
2. Jerry Brown, der alte bewährte Klassiker, sehr gute Knotenfestigkeit
3. Josby #2, dicker, aber runder als 1 und 2, mittlere Knotenfestigkeit, dafür sehr günstig und Abschläge in der Tragkraft kann man sich bei einer 30lbs eher leisten.
Wir scheinen verschiedene Auffassungen von rund zu haben. Ich unterscheide eher zwischen eng und lose geflochten. Die eng geflochteten kann man deutlich weniger platt drücken und deshalb auch viel besser messen. Beispiel dafür Josby (fest) und Jerry Brown (sehr lose) und Daiwa (mittel). Ich glaube, dass diese Charakterisierung besser dazu geeignet ist, zu beurteilen ob die Schnur durch die Drift eher platt gedrückt wird und somit mehr Widerstand entwickelt.
Generell aber kann man sagen, dass eng geflochtene Schnüre eher Probleme bei der Knotenfestigkeit machen. Ich würde deshalb dazu neigen, nicht über 9 Fleichtstränge hinaus zu gehen.
Ich bleibe nun doch bei dem PR mit Bodenseefischer Tool, weil
1. die Spreizung bei der Tragkraft beim Bimini und damit die Unsicherheit letztlich größer ist.
2. man zusätzlich noch berücksichtigen muss, dass auch die verschränkten Loops einen Tragkraftverlust bedeuten, nicht viel aber doch so ca. 0,5Kg
Beim PR mache ich in jedem Fall jetzt 60 Windungen, auch wenn dass bei dickeren Schnüren und Vorfächern nicht unbedingt notwendig ist, wohl aber bei dünnen und sehr dehnbaren Vorfächern, sowie glatten Hauptschnüren.
Gruß Dieter