AW: Kvenvaer Sjohusferie
So,
nachdem wir uns wieder daheim eingelebt haben, möchte ich diesen Reisebericht nun vervollständigen.
Los ging es am 15.06.2013 in der Nähe von Köln mit einem Passat Kombi + Anhänger über die Vogelfluglinie bis nach Kvenvaer. Übernachtet haben wir auf dem Trya Campingplatz, wo wir vor 2 Jahren auch mal Hauke von Team Eisele getroffen haben.
Am 17.06.2013 trafen wir entspannt und voller Vorfreude im Angelcamp Kvenvaer Sjohusferie ein.
Kurz nach der ANkunft wurden wir gleich von Enrico Wyrwa begrüsst, wir packten erstmal in Ruhe aus und Enrico zeigte uns anschliessend unser Boot. Alles super, auch die detaillierten Angaben zu den Fangstellen waren sehr beeindruckend, einziger Negativpunkt, nachdem Enni uns das Boot gezeigt hatte, erklärte er uns, wie wir im Notfall das Ruder manuell bedienen können. Man muss einfach ein Rohr mit Griff auf die Ruderpinne aufsetzen, soweit so gut, lapidar wurde uns dann erklärt, dass wir uns den nicht vorhandenen Bolzen selber besorgen müssen, wir lachten und glaubten an einen Scherz...
Wie auch immer, sind wir dann halt ohne den Bolzen los und haben auch am ersten Abend 2 Pollacks und 1 Dorsch für die Küche verhaftet. Enni erklärte uns gleich am Anreisetag, dass die Zeit zwischen 3 Uhr Morgens und 7 Uhr Morgens die derzeit fängigste war. Wir wollten uns damit jedoch Zeit lassen und haben uns erst langsam angepasst. Das hatte natürlich Konsequenzen und die nächsten Tage verliefen wirklich bis auf einen ausgesprochen zäh. Wir klapperten einige Stellen ab, darunter 2x Hakkaskallen und auch andere Stellen, an denen wir die 2 vorigen Jahre erfolgreich geangelt haben.
Leider blieb das Ergebnis bescheiden, und auch die anderen Angler im Camp taten sich relativ schwer, erfolgreich gefischt wurde zumeist nur weit draussen, bei 12 Stunden angeln pro Tag jedoch nichts für uns verwöhnte Jungs.
Lediglich an den letzten Tagen vor dem Urlaubsende lief es wieder deutlich besser und wir konnten einige gute Dorsche aus den Kleinköhlerschwärmen herausfangen, beeindruckend war auch ein Besuch eines Heilbutts direkt am Boot, der sich erst einen GuFi genehmigte und danach einen toten Köderfisch, beide Male hakte der Heilbutt jedoch nicht und schwamm kurze Zeit später unbehelligt von dannen. Trotzdem ein besonderer Augenblick.
Wie ich nun schon in meinem ersten Post geschrieben habe, waren wir letztlich etwas enttäuscht. Nach dem lesen einiger Reiseberichte und Kommentare zu der Anlage Kvenvaer Sjohusferie, entschlossen wir uns diese nach 5 Jahren Hitraturist (2 Jahre Fjellversoya, 1 Jahr Dolmoy, 2 Jahre Kvenvaer Steinsjo) zu buchen.
Viele Kommentare in den letzten Jahren waren sehr negativ gegenüber der Nachbaranlage, was deren Qualität anging und deren Bootsflotte und das angeln am Örneklakken etc.
Letztlich muss man leider sagen, ist die Anlage Kvenvaer Sjohusferie nicht sehr gut gepflegt, überall fand man Räumlichkeiten, in denen Müll herumlag, teilweise wurden Müllsäcke auf dem Steg herumliegen gelassen und seit ner Woche nicht entsorgt. Der Filetierraum ist etwas klein, es können 3 Gruppen gleichzeitig filetieren, die 4. Gruppe muss warten. Die Tiefkühltruhen sind lieblos in einen großen Raum gestellt und man kann Sie nicht abschliessen. Der Filetierraum liegt am anderen Ende der Anlage (vor Rorbru 2 aus gesehen).
Bei manchem Spaziergang konnte man tote Fische auf den Wegen der Anlage entdecken... kein angenehmer Anblick.
Während unseres Aufenthalts hat ein deutscher Nachbar eine Zufahrt zu seinem Sommerhaus anlegen lasse, die Arbeiten begannen immer gegen 14:00 Nachmittags also nichts zu meckern, jedoch wurde auch ein Teil des Schotters auf dem Weg der Anlage gekippt, aber einfach nicht verteilt, also ein schöner Hubbel im Weg, auf dem wir am letzten Tag schön aufgesetzt haben :-(
Während dem Angeln haben wir mit Kameras gefilmt und dazu wollten wir eine Gardinenstange im Boot befestigen um das ganze Boot filmen zu können. Hierzu brauchten wir Kabelbinder, welche mein Schwager leider vergessen hatte. Daraufhin sind wir zu Wolfgang (Porenwolle), dieser war aber nicht in der Lage, oder wollte uns keinen geben, das teilte er uns ein bisschen ruppig mit. Also kauften wir im Laden ein Paket Kabelbinder (mit Goldkante) für flockige 10 Euro, ein echtes Schnäppchen. Naja Service sieht in meinen Augen anders aus.
Während dem Urlaub baten wir Enrico Wyrwa mehrmals mit uns ein Guiding zu machen, wir wurden immer vertröstet. 5 Tage vor unserer Abreise wurden wir von einem anderen Gast der Anlage informiert, dass Enrico nach Deutschland gefahren ist, da waren wir schon zeimlich begeistert. Wir hatten für Enrico 1 Paket Spargel und 2 Sack Tierfutter aus Deutschland mitgebracht (auf Wunsch) und haben uns gedacht, wir schenken ihm das... naja was solls...
Als Boot hatten wir ein Starfisher 7000, dies kann Bauart bedingt nicht richtig rückwärts manövrieren. Nicht weiter schlimm, wenn man ein wenig fahren kann, für Anfänger jedoch nicht zu empfehlen. Dazu kam, dass das Boot Bauartbedingt eine Schräglage aufweist, für uns Neulinge eine etwas komische Sache und bei leichter Dünung schon nicht mehr ganz so einfach zu handlen. Insgesamt waren wir jedoch mit dem Boot zufrieden, auch als der Anlasser/ Zündschloss den Geist aufgab und wir schnell ein Schwesterboot bekamen, waren wir zufrieden.
Leitztlich muss man sagen, dass all die positiven Kommentare zu der Anlage irgendwie nicht zu dem passen was wir erlebt haben. Die Anlage in der direkten Nachbarschaft ist qualitativ einfach besser. Das muss man leider so sagen. Abschliessbare Truhen, Trockenräume für Floater und ein sauberes Bild der Anlage gehören für mich einfach zu einem guten Angelurlaub dazu, manchmal habe ich dort den Eindruck gehabt, ich bin in einem 2 Sterne Hotel in der Türkei.
Positiv muss man die Betreuung durch Enrico Wyrwa bewerten, er erklärt sehr ausführlich und gibt immer wieder gute Angeltips, jedoch war das in Aussicht gestellte Guiding, welches einfach so ausfiel kein feiner Zug.
Dieser Bericht umfasst lediglich meine persönliche Meinung, ob meine Mitstreiter sich noch äussern werden kann ich nicht sagen. Ich kann mir nicht vorstellen einen weiteren Urlaub in der Anlage zu verbringen und möchte andere Angler, die dort noch nicht waren bitten, bestimmte Aussagen bezgl. der Anlage mit Vorsicht zu geniessen.
Petri Heil
Heineken2003