AW: Gezielt auf Conger
Meine Erfahrungen mit dem Fischen auf Conger habe ich bisher in Irland (Valentia Island) gemacht.
Der grösste Unterschied zum Naturköderfischen in Norge ist dort, dass in Irland vom
verankerten Boot aus gefischt wird und nicht treibend wie in Norge. Der Biss eines Congers ist eher vorsichtig und deswegen ist ein schnell treibender Köder von einem treibenden Boot wohl nicht optimal.
Deswegen (und weil die Bestandsdichte in Norge vielleicht nicht so hoch ist) sind in Norge die meisten Congerfänge wohl eher Zufall. Weil die Norweger den Conger genauso als "eklige Schlange"
ansehen wie früher auch den Fluss-Aal (nur tyske Turister haben bis zum Verbot auf Aal gefischt) wird wohl auch nicht gezielt auf Conger gefischt. Trotzdem könnte ich mir gerade in Süd-Norge vorstellen, dass mehr Conger "am Start" sind als allgemein angenommen.
Conger brauchen
a. Unterstände in die sie sich zurückziehen können und
b. Nahrung
Insofern sind felsige Bereich mit Höhlen und/oder Wracks natürlich ideal.
Tiefes Wasser ist nicht unbedingt notwendig, so jedenfalls meine Erfahrung aus Irland.
Wir fischten dort vom verankerten Boot auf Tiefen von 20-40 m vor Felsküsten aber wenn die beiden oben genannten Vorraussetzungen gegeben waren, waren sie auch deutlich flacher unterwegs.
D.h., dass man sie gerade in Häfen mit Fischereibetrieb auch direkt vor den Kaimauern fangen konnte und das beileibe nicht nur nachts und in teilweise beachtenswerten Grössen. So wurde ich Zeuge beim Fang eines Congers von rund 1,5 m im Hafen von Knights Town am hellichten Tag, der den Köder (Flattermakrele) nur 2 m vor der Pier am Grund von nur rund 3 m tiefem Wasser nahm und sich dann einen heftigen "Ringkampf" mit dem Angler lieferte, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Wassers;<
Dazu muss man aber wirklich "reelles" Gerät nehmen, eine grosser Conger macht richtig "Alarm" und man muss ihm richtig Druck geben, damit er keinen Unterstand erreicht, in dem er sich verkeilen kann.