„Freihandschleifen“ von Messern auf Steinen und Diamanten

Ich nehme den vorhandenen Winkel, den treffe ich bisher ganz gut.
Diese geschätzt 1mm breite Fase kannst du wirklich gut treffen bzw. auf dem Stein "erfühlen"? Dann Hut ab.
15´ sind für diese schmale und kurze Klinge deutlich zuviel Zeit.
Oder schleifst du die Klinge etwa auf dem gesamten Klingenspiegel? :a0155:
 
Inspiriert von da Beppes Wunsch, eine Rückmeldung zu einem neu angeschafftem Nassschleifstein zu geben, eröffne ich diesen Threat.




Also es soll hier ums Freihandschleifen auf dem Schleifstein gehen, sei es Nassschleifstein oder auf einem Diamant.
Freihand, also ohne Unterstützung den korrekten Winkel einzuhalten wie etwa bei Rollschärfern oder diesen Gestellen die erhältlich sind.

Es soll auch NICHT um alternative Methoden gehen, wie man ein Messer schleifen kann oder welche Gerätschaften oder Maschinen man sonst noch nutzen kann.

Warum interessiert mich das Freihandschleifen?
Weil es ursprünglich ist. So wird es schon sehr lange gemacht. Und das gefällt mir, Tradition und altes Handwerk.
Dazu hat es mir ein guter Bekannter empfohlen.
Andere Methoden wie Maschinen und Rollschärfer habe ich im Freundeskreis gesehen, haben mir aber allesamt nicht zugesagt oder hatten Nachteile die für mich erheblich waren.
Dass das Freihandschleifen aufwendiger zu erlernen ist schreckt mich nicht ab, das ist bei FG oder PR Knoten auch so und das habe ich mir auch angeeignet. Ich habe nicht nur Gebrauchsmesser die ich austausche wenn sie stumpf sind sondern auch Messer mit teils emotionalen Wert und die möchte ich erhalten. Dazu möchte ich lieber unabhängig von einem Schleifbetrieb sein. Alles was man selbst kann ist gut.
Des Weiteren möchte ich wann immer möglich keine Ware aus China kaufen (und neuerdings auch USA…).

Also dann hoffe ich auf Austausch hier unter den Interessierten.

Nun zum Thema:

Angeschafft habe ich einen Zische Nassschleifstein 360/1000 und Abziehleder.
Hergestellt in Deutschland. Im Vorfeld habe ich neben Tipps meines Bekannten folgende Tutorials angesehen:







Ich habe heute eine gute Halbe Stunde geschliffen und zur Übung ein olles Küchenmesserchen das man guten Gewissens hätte entsorgen können auf immerhin diese Schärfe bekommen. Das halte ich für einen guten Anfang. Ich werde weiter üben und vielleicht hat noch jemand nützliche Tipps, das wird dankend angenommen.
Anhang anzeigen 301369


Euch allen einen schönen Rest- Abend.
habe das alles verfolgt und einige gute anregungen für mich mitgenommen ...
für das schärfen "zwischendurch" gibt es gute hilfsmittel ...
für meinen bedarf nehme ich seit jahren diamantstähle von böker und danach abziehstähle ...
für meine messer ist das vollkommen ausreichend, da die beste qualität bei zwilling vier bis fünf sterne liegt ...
für die damastmesser (unterer bis mittlerer bereich) nehme ich auch einen keramikabziestab ...
das finish ist immer der feinste abziestahl, dann ist alles scharf genug ...
wenn mal ein messer total im arsch ist, passiert selten, dann wird auf dem wasserstein mit körnung bis 1000 vorgeschliffen ...
mit dem winkel ist nur übungssache, messer von dick sind sehr gut im preis-leistungsverhältnis,
wenn mann sich total verhaut, ist das nicht teurer wie ein bergmann-pilker mit deko ... der hängen bleibt
traut euch ;-)
 
Heute habe ich mich an einem Scandi Schliff versucht. Es ist scharf geworden, aber nicht so Rasiermesser-scharf. Vielleicht liegt es an meinem Stein, dem Messer oder an mir das muss ich noch herausfinden.

Im Anschluss habe ich es (Spiegel-)poliert, wird mal ein Geschenk für meinen zweiten Sohn wenn er alt genug ist.

IMG_4923.pngIMG_4922.jpeg
IMG_4924.png

Mein großer probiert sich auch schon mit Interesse:

IMG_4911.jpeg
 
Ich glaube nicht, so wirklich einen Grat fühle ich nämlich nicht.
Ich probiere mal länger schleifen vielleicht liegt es daran!



Fieldmaster meines Sohnes.



Den 360/1000er aus meinem Eingangspost, andere habe ich noch nicht

Ich nehme den vorhandenen Winkel, den treffe ich bisher ganz gut.
Ich schleife mit Winkelführung auf Banksteinen, aber das Prinzip ist ja das gleiche.
Der Grat ist wirklich enorm wichtig, wenn du den noch nicht spürst, hast du die Schneidkante noch nicht erreicht und du kriegst das Teil nicht scharf.
Um die Klinge nicht unnötig runter zu schleifen, mach ich meist 50 Schübe auf der einen Seite dann 50 auf der anderen,
solange bis man auf der Seite auf der man nicht geschliffen hat einen Grat entlang der gesamten Klinge spürt.
Wenn du nur auf einer Seite schleifst bis du den Grat spürst und das Messer schon sehr stumpf ist, kommt die Schneide sehr außermittig.
Wenn du mit der 360er Körnung von deinem Stein schleifst, sollte sich ein gut fühlbarer Grat einstellen, wenn du die Schneidkante erreicht hast.
Erst danach mit der feineren Körnung weiterschleifen.
 
Heute habe ich mich an einem Scandi Schliff versucht. Es ist scharf geworden, aber nicht so Rasiermesser-scharf. Vielleicht liegt es an meinem Stein, dem Messer oder an mir das muss ich noch herausfinden.
Ok, ich weiß nicht was Rasiermesserschärfe bei dir ist, aber was auch noch wichtig ist, den Grat sorgfältig zu entfernen.
 
Ok, ich weiß nicht was Rasiermesserschärfe bei dir ist, aber was auch noch wichtig ist, den Grat sorgfältig zu entfernen.

Danke, wie entfernst du den Grat?
Einmal kurz über den Wetzstahl?


Wenn du nur auf einer Seite schleifst bis du den Grat spürst und das Messer schon sehr stumpf ist, kommt die Schneide sehr außermittig.

Stimmt das leuchtet mir ein! 👍🏻
Weisst du, ob das auch für den Scandi Schliff gilt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, wie entfernst du den Grat?
Einmal kurz über den Wetzstahl?
Eigentlich sollte nach dem Schleifen kein Grat mehr stehen. Dazu hat man ja die verschiedenen Körnungen auf den Steinen. Der Wetzstahl ist dazu da die Schneide zu begradigen. Ist also eher dazu gedacht, die Messerklinge bei Gebrauch immer wieder mal auszurichten. Das funktioniert aber nur, solange noch ein Schliff auf der Klinge ist. Irgendwann ist dann aber Ende der Fahnenstange und ein neuer Schliff ist fällig. Ein Fehler ist es aber sicher nicht, direkt nach dem Schleifen das Messer über den Stahl zu ziehen. Ich habe immer den Eindruck, daß die Schneide nach dem Schleifen noch nicht hundert prozentig gerade steht. Deshalb ist mein letzter Arbeitsschritt, dass Abziehen über den Wetzstahl.
 
Hai,

das mit dem entgraten durch Holz ist mit neu, muss ich mal ausprobieren.
Hab sonnst ne Schwabbelscheibe genommen. Gefahr dabei immer, dass man die Schneide wieder abgrundet/ stumpft.
 
Ich entgrate indem ich die Klinge auf einer Seite fünf mal nur in Richtung Schneide schiebe, dann wechsle ich auf die andere Seite mach dort fünf Schübe, dann wieder die andere Seite mit 4 Schüben und so weiter bis auf einen Schub je Seite runter. Alles ohne Druck. Danach zieh ich auch manchmal noch die Klinge über ein Stück Kork, auch wieder ohen Druck, maximal mit dem Eigengewicht des Messers.Auch bei den letzten Schleifbewegungen beim Schärfen sollte kaum Druck auf die Klinge ausgeübt werden.
 
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