Alles schön und gut, aber eben da sind wir ja wieder bei dem Punkt (angelangt) das nun die "Expertengruppe" u.a. mehr Verantwortung und Kontrolle seitens der exportberechtigten Betreiber vorschlägt. In der momentanen Situation ist es vielleicht schwer darstellbar, wenn ein registriertes Unternehmen einen Zeitaufwand von 10-15 Minuten pro Gruppe (die vielleicht mal total 100kg Filet ausführen möchte, wir sprechen also in den Fall von einem Zeitaufwand 2 min vs 15 Minuten für einen Fischexport von ggf ehemals 500 kg Rundfisch) als zu viel erachtet.
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Der Fehler liegt hier sicherlich auch bei den Entscheidern. Hier hätte im digitalisierten Norwegen schon lange eine offizielle und verbindliche elektronische Variante her gemusst, die alle Belange abdeckt.
Die von Mario genannte Funktion lässt sich mit Leichtigkeit nachschärfen. (Keine Freigabe mehr möglich, Verweigerung des Downloads schon nach einmalig verspäteter Anmeldung)
Wenn es eine entsprechende Anpassung der Anforderungen gibt würde das den Aufwand für den Vermieter nur verringern, nicht erhöhen, zumindest nicht in meinem System.
Die Gefahr besteht jedoch, dass der Gast dann im Zweifelsfall gar keine Fänge mehr erfassen würde, wenn er denn schon weiß, dass er die Chance einer legalen Ausfuhr verspielt hat.
Der Vermieter könnte derzeit noch immer auf anderem Wege einen entsprechenden Beleg ausstellen, damit kommen wir zu deiner berechtigten Forderung nach einer offiziellen und verbindlichen elektronischen Variante.
Rein technisch muss eine solche Umsetzung auch damit einher gehen, dass nur digital signierte Belege gültig sind und der Zoll die Signatur überprüfen kann.
Dafür wiederum muss seitens des Fiskeridirektorats zu mindest eine CA ge-sub signed werden und dem Zoll eine technische Möglichkeit gegeben werden diese zu überprüfen.
Denkbar wäre auch ein QR code auf dem Beleg, der wiederum verlinkt zum jeweiligen System und dort stehen dann nicht die vollen Namen sondern nur die Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachname.
Das ist jedoch rein rechtlich eine Pseudonymisierung und dementsprechend muss der Zugriff auch irgendwie gesichert sein. Jedem einzelnen Zollbeamten pro Fangerfassungssystem einen User Account einzurichten wäre mehr als nur unpraktisch.
Alternativ müssten die Namen an zentraler Stelle gespeichert werden, aber DAS ist rechtlich sogar noch grenzwertiger.
Es gibt hier eine Reihe an technischen und rechtlichen Hürden die genommen werden müssen.
Zieht man in Betracht, dass sie nicht mal mehr ihre (zugegebenermaßen sehr schlechte) eigene Möglichkeit zur Fangerfassung anbieten, gehe ich momentan davon aus, dass hier kurzfristig nichts passiert, zumindest nichts weltbewegendes.
Datenpunkt 1:
Es wurde im April 2019 eine CampID eingeführt, auf dem Testsystem.
Die ging dann im Mai 2020 live und es wurde gefragt wann die Betreiber der jeweiligen Fangerfassungssysteme diese vielleicht einführen könnten. (Ich hab schnell die Feature branch gemerged und es war noch am gleichen Tag online, nur mal so als Benchmark)
Im Oktober gab es eine Videokonferenz mit allen Betreibern, da wurde dann diskutiert diese Funktion am 1.1.2021 verpflichtend in allen Systemen einzuführen.
Und das war ein triviales Feature! Es ist absolut blauäugig anzunehmen, dass das mit etwas wesentlich komplexeren schneller geht.
Datenpunkt 2:
Aber man soll ja den Schwachsinn der Menschen nicht unterschätzen, immerhin kann man ja auch die Länge eines Fisches "ganz einfach" anhand von Bildern mit Machine learning bestimmen. Stand in dem jüngsten Bericht, kannste dir nicht ausdenken sowas.
Als ob ich da jetzt erstmal ein paar 100.000€ in Machine Learning dumpen würde ...
Fazit:
Es bedarf schon einer Menge Vorstellungskraft daran zu glauben, dass hier irgendwas zeitnah kommt. Vor 2026 ist meiner Einschätzung nach nicht mit einer venünftigen Veränderung zu rechnen.
Am wahrscheinlichsten erachte ich die von mir oben genannte Variante mit dem QR code, da diese gänzlich von den Betreibern der Fangerfassungssysteme implementiert werden müsste und seites Fiskeridirektorat keinen Aufwand produziert.
Wenn man das vernünftig machen wollte, dann würde man die Sache ganz anders aufziehen und den Vermieter auch gänzlich aus der Verantwortung der Fangerfassung ziehen. Wider meinen eigenen wirtschaftlichen Interessen ist das etwas, dass ich schon von Anfang an gefordert habe.
Aber wer hört denn schon auf mich .... :(