AW: Fangverbot für Heilbutt
Moin,
in dem Artikel wird auf einen Zusammenhang angesprochen, der hier bisher nicht große erwähnt wurde: Dort wird kurz angerissen, dass Heilbutt ja eigentlich in Süd-/Mittelnorwegen im Winter nicht befischt werden darf. Die Fische sind dann an den Laichplätzen im Tiefwasser.
Nun ist es aber so, dass die Fischer dann eben verstärkt auf Seeteufel fischen (nicht mit Langleine, sondern Netz). Die Maschenweite passt halbwegs und der Heilbutt ist dann ja nur Beifang!
Der Vorschlag ein Fangverbot in den Sommermonaten auszusprechen ist natürlich reine Polemik - sollte es eine Regelung geben, so wird sie Sport- und Berufsfischer gleichermaßen treffen.
Ich halte übrigens die Menge an touristisch entnommenem Heilbutt nicht für so gering - aber das spielt in meinen Augen auch keine große Rolle.
Leider hat die Meeresangelei in Norwegen keine Lobby - ganz im Gegensatz zur Lachsangelei. Hier herrscht ja schon seit Jahren streit um Quoten und Fangrechte zwischen Küste und Innenland. Da fällt es den Medien nicht ganz so leicht mit dem Finger auf eine bestimmte Gruppe zu zeigen.
Wichtig wird es einfach sein die Qualität des Angeltourismus in Norwegen zu steigern - ähnlich wie bei den Lachsen muss man am Ende sagen/schreiben können: "Jedes Kilo Heilbutt vom Fischer gefangen hat für die norw. Wirtschaft einen Wert von x NOK, jedes Kilo von Touristen gefangen xx NOK."
Beim Lachs sind es angeblich 70 NOK (Fischerei) und über 2.000 NOK (Angeltourismus) pro KG - nur das funktioniert, dafür gibt es genügend Beispiele!
Aber solange die Norweger denken "Die Ausländer schleppen ihre Essen und Bier mit sich rein und unseren Fisch mit sich raus" funktioniert das nicht.
Ich will die alte Diskussion hier nicht neu starten, nur deutlich machen warum die Fischerei Lobby es so leicht hat Stimmung gegen Angeltouristen zu machen - wenn nicht nur die (oft ausländischen) Reiseagenturen und Vermieter von den Touristen profitieren würden, sondern auch Restaurants, Geschäfte, Tagestourveranstalter, usw. würden solche Aktionen umgehend im Sande verlaufen, eine 15 KG Regelung hätte es dann auch nie gegeben.
Ich denke mal bei dieser Aktion wird nicht viel passieren, aber es wird ganz sicher nicht das Ende vom Lied sein.
Greetz