Das ist leider das " System Militär ". Mitdenken nicht erwünscht.
Wohin das
im Extremfall führt, bekommen wir nach 80 Jahren noch heute fast täglich zu spüren
Kann ich nicht sagen. Meine Ausbildung ist zwar schon eine ganze Weile her, aber eine der wichtigsten Sachen die ich mir gemerkt habe, war sinngemäß "Scheiß auf Deine Befehle, wenn Du sie für falsch hältst, ABER Du musst es dann auch gut begründen können". Beispiel war z.B. Helm ab beim Marsch, trotz Befehlt Helm auf. Begründung: weil sich die Hitze bei Sonnenschein darunter staut. Allerdings muss dann auch die Mütze gegen den Sonnenstich auf.
Ok die Praxis sieht schon etwas anders aus. Wir waren etwas später in zwei Gruppen geteilt, und aus jeder wurde einer zum Marschführer ernannt. Meinen konnten wir schnell überreden den Helm gegen die Mütze zu tauschen, das Argument hatte der Hörsaalleiter und Stabsfeldwebel ja selbst einige Tage vorher geliefert. Der andere wollte es nicht, die Anweisung war ja mit Helm. Nachdem das Zeitlimit später wegen der Wärme aufgehoben wurde, sind wir es normal angegangen. Die andere Gruppe lief dann recht Temporeich an uns vorbei. Trotz des Drängens seiner Gruppenmitglieder, und unserer Auffordern mal ruhiger zu machen, wollte er unbedingt in der Zeit ankommen. Selbst das Argument das bei unseren Gruppen jeweils einer ausgefallen ist, das Ziel mit allen in der Zeit anzukommen also nicht erreichbar ist, half nichts.
Mitdenken war also erwünscht, nur wollte das nicht jeder. Der Kollege war danach btw. sehr beliebt. Er war ja auch nur ein Kursteilnehmer. Und unser Hörsaalleiter hat nur gefragt warum wir den Helm nicht auf hatten, unsere Antwort war sinngemäß "Was sie letztens schon sagten, die Hitze die sich bei Sonnenschein darunter staut, und daher nur die Mütze auf gegen Sonnenstich". Keine weiteren Fragen, war vollkommen ok. War sicher nicht überall so, aber das war für mich das prägende bei der Vorgesetztenausbildung.
Aber das war auch die Zeit wo der Neckermann Stuffs kam. Da hatten wir einen Vollpfosten der nicht geschafft hat. Ungeeignet für die theoretische und praktische Ausbildung, überall durchgefallen. Aber er musste nicht bestehen, er war ja schon Stuffz. Wurde dann später aber auch oft zu den Schulungen als Ausbilder geschickt,denn seine Einheit wollte ihn auch möglichst weit weg haben. So wurde das, was unser Hörsaalleiter zu mir sagte "Ich werde dafür sorgen das der niemanden etwas sagt", nicht wahr.
Ich denke auch hier hätte derjenige reagiert, wenn ihm klar gewesen wäre was da vor sich geht. Der Schutz der Besatzungen geht einfach vor. Aber klar ist die Frage was gefährlicher ist, das Auflaufen zu riskieren, oder irgendetwas auszuweichen, von dem man nicht weiß was es ist und ob es eine Gefahr ist, schwer. Da wäre ich wohl auch der konkreteren Gefahr des Auflaufens ausgewichen.
Ich bin aber gespannt wie es mit der Bergung weiter geht. Hoffentlich geht alles gut.