Unser zweiter Tag
Der nächste Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück. Dem Lidl sei Dank ;< Ein Blick aus dem Fenster ließ gutes erahnen. Sonne und nur ein paar mickrige Wolken. Aber keine wirklichen Anzeichen für Regen. Und so sollte es auch den ganzen Tag bleiben. Vorweggenommen: Es hat geklappt. Herrliches Wetter! Nach dem üppigen Mahl hieß es dann wieder: Leinen los, rein ins Revier und den Fisch suchen. Wir fuhren also hinaus in den Fjord. Laut Karte und Vermieter sollten wir ihn dort finden: Den Fisch!! Als wir das Gefühl hatten am richtigen Platz zu sein, nebenbei bemerkt, unser geliehenes Echolot war echt fürn A.... lautete das Kommando: Alle Angeln ins Wasser :baby: Jetzt hieß es warten und pilken bis der Arzt kommt, oder der Fisch. Aber lange Zeit tat sich erst mal nix. Aaaaber dannn: Fuzzy unser Glückskrümel zog seinen ersten Fisch ins Boot. Korrekterweise seine ersten beiden Makrelen dieses Urlaubs. Der nächste Biss kam fast zeitgleich an Mamas Angel. Auch hier hatte sich eine hübsche Makrele festgehalten und um Mitreise gebeten. Ein schönes Gefühl. Klein aber fein. Uuuund legger... :D Jetzt gings los. Rumms, die Rute krumm, das Adrenalin schoss durch sämtliche Poren. Jetzt bloss die Ruhe bewahren. Pumpen, kurbeln, pumpen, kurbeln, und was kam heraus? Ein schöner Dorsch von 87 cm. Petri heil!! Das ist ein Brocken (vor allem neben unseren Makrelen). Ein breites Grinsen stand im Gesicht des Mannes, der sich am anderen Ende der Angel befand. Er nam den Fisch, hielt in ihn gen Himmel und sein Ruf hallte über den Fjord: Das ist Norwegen!!! :} Und wer rief voll Freude und Stolz? Na klar, unser Meisterangler Fränki!! Herr der Bootsbande. Foto, Foto, Foto... Nachdem sich der Rausch wieder etwas gelegt hatte flogen alle Ruten wieder ins lauwarme Nass. Fuzzy, unser Glückskrümel konnte noch ein paar schöne Makrelen erhaschen. Benni, unser Ausdauerangler, bekam dann auch noch seine Drills. Ein schöner Dorsch, eine Makrele und dann noch einen Pollack. Na, wenn das nix ist. Mama kriegte auch noch einen richtig Klasse Dril. Es zog und zog und zog, immer man das Boot durch den Fjord. Ja Jungs, das ist doch mal was. So einen kapitalen Hänger hattet ihr noch nicht... :lach Der schöne blaue Lieblingspilker verschwand in den Tiefen des Fjords ;( . Na ja, shit happens. Wo geangelt wird, da fehlen halt hinterher Pilker. Neu bestückt wurd eifrig weitergepilkt. Aber so richtig wollte keiner der Herrschaften da unten mehr was mit uns zu tun haben. Die saßen vermutlich da unten und hielten sich die Schuppen vor Lachen. Egal. Dann fahren wir eben nach Hause. So, das habt ihr jetz davon!
Wir beschlossen kurzerhand den heutigen Einkauf mit dem Boot zu erledigen. Gesagt getan. Los ging die Reise. Es war so kurz vor drei als wir am Laden ankamen. Gemütlich schlurchten Mama und Papa ins Geschäft, während die drei Angelzpezis das Boot bewachten. Ulala, die machen ja um drei zu. Upps. Jetz aber hurtig. Zappzarapp einen Wagen geschnappt und rein in das Ding, was sich nicht bei drei im Regal verstecken konnte. Macht Spaß, wenn man nicht mal versteht, was auf den Packungen steht. Aber zum Glück passte das Eigekaufte mit dem überein, was wir ursprünglich einkaufen wollten. Geschafft!! Jetzt wieder los ins Boot und ant Hus. Daheim musste der arme Papa Fränki den Fang des Tages noch in Form bringen. Natürlich erst nachdem der Accu der Digicam leerfotografiert war. Das ist ja wohl Pflicht beim ersten Fang :) Frankis neue Freunde, die Möwen, hatten auch ihre helle Freude. Was man bis oben zum Haus hören konnte.
Am Abend wurde dann in der Küche gezaubert. Monsieur Frank kredenzte ein perfektes Dinné von frischem Dorsch, zart gebraten in guter deutscher Butter... Jamjam! Und was macht man nach einem so köstlichen Mahl? Die Küche aufräumen? Na ja auch, aber natürlich wieder ins Boot hüpfen und wieder raus fahren... Leider brachte die abendliche Ausfahrt nicht soo großartige Erfolge zu Tage, ähm zu Abend. Fuzzy konnte mal wieder zwei Makrelen erlegen. Aber nun kams dann doch noch. Mamas Rute bog sich gen Wasser. Es zupfte und zupfte. Ein Fisch? Was für ein Drill. Es war ein richtiger Kampf. Und was dann an die Oberfläche kam, verschlug uns allen fast den Atem: Mamas blauer Pilker vom Morgen, samt Schnur und jede Menge Gestrüpp... Na, ist das was. Kinder, das sind man locker 6 € da am Haken. Das soll mal erst einer schaffen. Das Gelächter an Bord könnt ihr euch vermutlich vorstellen :lach :lach :lach
Das sollte es dann für den Tag aber auch gewesen sein. Ok, nicht ganz, Fränki hatte noch mal das Vergnügen mit dem Untergrund zu kämpfen und seine schöne Montage mit traurigem Blick dem Fjord zu überlassen. Mama tröstete ihn: "Vielleicht angel ich sie Dir morgen wieder..."
Ein Blick auf die Uhr ließ uns etwas stutzen. Es war fast Mitternacht. Irgendwer hatte wohl vergessen, das Licht auszumachen... Schon irre so ein Mittsommer. Da die Kühle so langsam durch unsere Klotten kroch, tuckerten wir wieder gen Heimat. So langsam überfiel uns doch alle die Müdigkeit, fast so, wie die kleinen fiesen Fliegen am Vortag... Mittlerweile war es schon weit nach Mitternacht. Also: Husch husch ins Bettchen. Morgen, na ja, eigentlich heute ist ja ein neuer Tag. Ach, da hätten wir doch fast was wichtiges vergessen. Weil man ja auf Reisen immer was vergisst, hattn wir unsere Fischwaage vergessen. Aber, ein Anruf am Morgen und unser Vermieter eilte mit schnellen Reifen zu Hilfe und übergab uns seine. Das nennt man Service. Somit konnten wir Fänkis Dorsch vom Morgen wiegen und ihn mit 5 kg in unsere Liste eintragen. Hierzu sei gesagt, den Sieger erwartete eine höchst ansehnliche Trophäe. Ein silberner, springender Fisch auf einem Granitsockel mit Gravur: Champion Sommer2007. Also wenn das kein Ansporn zu Höchstleistungen ist? :D
So endete unser zweiter Tag im heiligen Land und der dritte begann...
Fortsetzung folgt...