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Carbon Bremsscheiben fetten!

AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Hallo serviola:]
Ich habe auf der Seite von charkbait nachgeschaut,habe da aber nur cal´s universal grease gefunden.Auf meine Mail,ob das das selbe wie cal´s drag grease ist,habe ich nur zur Antwort bekommen,daß der zuständige Sachbearbeiter diese Woche auf einer Messe ist.Weißt Du da mehr?
Gruß aus Bergfeld
Bernd

Das ist das gleiche Fett. Da steht auch bei charkbait
"Universal Reel and Star Drag Grease" :daumen:
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Moin Moin,

ich steh grad mit meinem Sprinter vor einer Windkraftanlage und lese etwas über Spezialfette.

Da hab ich doch auch n Pott Senf dazuzusteuern.

Ich benutze für Rollen und Bremsen Castrol Optipit.

Salzwasserfest und greift weder Neopren, noch Gummidichtungen an, auch keine Kohlefaserbremsscheiben.

Teilweise sind die Kupplungen unserer Generatoren aus Kohlefaser (Carbon "englisch"), das wäre ja fatal.

Ich habe das Zeug in 400 Gramm Kartuschen im Auto, höhö.

Ich bringe dann zum Norddeuschen Naffen Treffen n Pfund davon mit, für Nullinger natürlich!



Oh,...dann bringe mal n Pott mit,.....stelle gerne eine meiner Avets zur Verfügung.

Evtl haben wir ja jemanden dabei,...der da kundig ist und sich der Sache mal annehmen könnte.

Wir könnten dann ja Fotos machen und hier für die anderen interessierten Naffen einstellen.
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

zu diesem Thema würde mich ja mal die Meinung von Nick interessieren. ;<

climber
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Mal eine Noob-frage :D
Würde das „Bremsscheibenfetten“ auch bei Stationärrollen funktionieren:??
Denn da ist das anlaufen der Bremse (zumindest im mittleren Preissegment) ja oft Katastrophal/@
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

zu diesem Thema würde mich ja mal die Meinung von Nick interessieren. ;<

climber


mich auch climber!!

wobei das ganze ja schlüssig klingt!

aber ich denke, nick wird bald zurück sein und sich mal hier zu wort melden!!
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

So ist es.

Das Fett ist eine von Cal selbst entwickelte Mixtur. Ich schätze dass ein Teil auf Teflon basiert. Das Fett hat einen sehr hohen Siedepunkt, sodass es zu keinen Verbrennungen während eines Runs kommt. Hinzu kommt, dass es äusserst haftend ist, weshalb der Name Universal Fett genau richtig ist. Auch heisser Sonnenschein und dichte Gischt wäscht das Zeugs nicht runter.

Also genau das, was man auch in die Zwischenräume und Schraubenlöcher schmieren kann und nicht gleich bei der ersten Brise wieder im Teich landet.

@Xonnel, das obige Bild ist eine MXL. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es da grosse Unterschiede gibt. In der neuen Generation ist die Carbonfiber direkt auf die Spule geklebt. Was du oben runter spülst ist eben nicht 100 % des Salzes, ein Teil bleibt einfach drin, weil die Carbonscheibe ein offenes Geflecht ist und an keiner Stelle dicht ist. Probiere doch mal mit der Zunge dran.
Zu bedenken ist auch, dass sich trockene Salzkristalle nur sehr langsam wieder auflösen. also ein schneller Waschgang ist da oft nicht ausreichend.

Das Tauchen einiger Rollen (geht nur bei Rollen mit offener Bremsenkammer) überzeugt mich nicht wirklich, da z. Bsp Avet in seiner Pflegeanweisung darauf hinweist, dass nach 3-4 maligem tauchen eine vollständige Neufettung im Inneren notwendig ist.

Nun, das heisst auch, Kugellager auf, alte Suppe raus, neu bepacken und verschliessen. Ich habe es schon oft genug gemacht, aber wenn man nicht 100 % vorsichtig ist, schisst man so ein teures Lager eben mal in den Wind.

Nun, das Fett wird so reichlich eingerieben, dass wirklich alle Hohlräume verschlossen werden. Deshalb sind die Innen- und Aussenränder ebenfalls gründlichst zu fetten. Richtig kräftig einmassieren, was nun zuviel auf der Scheibe ist, wird mit einem weichen Tuch wieder runter gewischt. Übrig bleibt ein matter, hauchdünner Film.

Die Poren aber sind nun vollständig verstopft und es dringt nicht länger mehr Salzwasser in die Zwischenräume ein, die Probleme können sich gar nicht erst entwickeln.

Das Problem Eloxierung ist kein Neues, sondern ein uraltes. Im Zuge von immer schärferem Wettbewerb liegen die zu eloxierenden Teile immer kürzer im Bad. Das führt dazu, dass heutige Käufer der Penn Rollen das Fluchen über unzureichende Festigkeit der Eloxalschicht nicht beenden können. Bei anderen Herstellern ist das nicht viel besser. Fakt ist. die alten Internationals sind um vieles haltbarer als die neuen Serien, insbesondre seitdem in China produziert wird. Das ist auch ein Grund warum ich immer wieder gerne zu gebrauchten Internationals der ersten und zweiten Generation greife, da kann man bei einem äusserlich optisch korrekten Zustand keine Fehler machen.

Ich beantworte gerne weitere Fragen, ich habe derzeit eine International 50 T zum Upgraden auf dem Tisch. Habe diese im Ami ebay für lau erworben, die alte Bremse ist für den A'''', aber die neuen Carbon dragwasher liegen bereits auf dem Tsich. Danach dürfte mit den Baby alles im Trockenen sein. Ich mach mal ein paar Bilder von den wichtige Schritten.

Für mich ist die Penn International eine der besten je gebaute Rollen bis heute. Ihr solltet mal ein Auge drauf werfen, ist super einfach im Service und ein Kamarad für's Leben.

TL

Diese Antwort habe ich um 17:00 angefangen zu schreiben, jetzt ist es 24:00, also bitte nicht wundern, wenn der Anschluss nicht mehr logisch erscheint.
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Oh,...dann bringe mal n Pott mit,.....stelle gerne eine meiner Avets zur Verfügung.

Evtl haben wir ja jemanden dabei,...der da kundig ist und sich der Sache mal annehmen könnte.

Wir könnten dann ja Fotos machen und hier für die anderen interessierten Naffen einstellen.

Be carefull!

Also seid vorsichtig, auch wenn ich beruflich den erneuerbaren Energien nahe stehe, so heisst das nicht, dass es mit diesen Fetten anstandslos funktioniert. Bitte stellt euch da Thema etwas komplexer vor, als es zunächst erscheint!/@
 
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Mal eine Noob-frage :D
Würde das „Bremsscheibenfetten“ auch bei Stationärrollen funktionieren:??
Denn da ist das anlaufen der Bremse (zumindest im mittleren Preissegment) ja oft Katastrophal/@

Selbstverständlich funktioniert das Fett be jeder Carbonbremseinheit. Viele der heute am Markt befindlichen Rollen sind von Haus aus gefettet, also so Shimano, Daiwa und ein paar mehr...
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Natürlich gibt es zu diesem Thema ein offizielles Statement von Avet USA, bzw deren Salesmanager.

Werde das bei passender Gelegenheit beisteuern. Aber lasst uns doch statt dessen mal über die vor und Nachteile dieser Modifikation diskutieren. Ich glaube, dass dann einige Barrikaden fallen.

Zurück zu einer Frage, wozu braucht ein Norgeangler das letzte Quentchen brakepower?

Und was zum Teufel ist Anlaufmoment, oder der Start Up Effekt?

Nun, das sind wesentliche Fragen wenn es darum geht, den Überblick zu gewinnen.

Gute Nacht
 
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AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

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Und was zum Teufel ist Anlaufmoment, oder der Start Up Effekt?
...

Nun, wenn man diese Frage wirklich gründlich beantworten will, wird es schnell ziemlich kompliziert.

Zunächst, jeder kennt denn Unterschied zwischen Haft- und Gleitreibung. Beispielweise beim Schlitten. Beim stehenden Schlitten spricht man von Haftreibung. Um den Schlitten in Bewegung zu bringen braucht es eine deutlich größere Kraft, als ihn danach bewegt zu halten. Ist er erst mal in Bewegung, spricht man von Gleitreibung. Die Gleitreibung ist immer kleiner als die Haftreibung. Umgekehrt verhält es sich mit den Kräften. Wird z.B. die Kraft von 15 Kp benötigt um den Schlitten in Bewegung zu setzen, reichen dann 10 Kp um ihn in Bewegung zu halten. Wie groß der Unterschied zwischen Gleitreibung und Haftreibung ist, hängt nur von den beteiligten Materialien ab. Das Ganze läßt sich eins zu eins auf die Bremse einer Angelrolle übertragen und ist nichts wirklich Neues.

Was aber hat das für Konsequenzen fürs Angeln?

Einmal resultiert daraus das berühmte Ruckeln der Bremse. Denn der Übergang zwischen Gleitreibung und Haftreibung ist kein plötzlicher sondern ein gleitender. Sinkt die Geschwindigkeit des fliehenden Fisches unter einen bestimmten Punkt, wird auf einmal die benötigte Kraft größer. Es gibt einen Ruck. Beschleunigt er darauf hin, wird wieder weniger Kraft benötigt. Diese sich dauernd abwechselnde Größe der Kraft führt dann leicht zum Ausschlitzen.

Noch übler sind die Folgen, wenn man dies in Zusammenhang mit der sehr geringen Dehnung multifiler Schnüre betrachtet. Gehen wir dazu von einer auf 5Kg eingestellten Bremse aus. Dies entspräche der Kraft die zur Gleitreibung gehört. Hingegen würden 8Kg benötigt, um die Bremse überhaupt ansprechen zu lassen. Die Schnur habe eine lineare Tragkraft von 13 Kg und eine Dehnung von 1%. Dies bedeutet, daß die Schnur um 1% länger geworden ist, wenn die einwirkende Kraft so groß wie die lineare Tragkraft geworden ist, also unmittelbar bevor sie reißt. Ist die Kraft nur halb so groß, dann beträgt die Dehnung auch nur die Hälfte, also 0,5%. Die Schnur wirkt also wie eine Feder. Sind 100m draußen, ist die Schnur bei 13Kg Zugkraft gerade mal 101m lang geworden.

Was passiert nun im anglerischen Worst Case, wo der Fisch mit voller Geschwindigkeit in die sich straffende Schnur schwimmen kann. Nehmen wir dazu an, daß diese Geschwindigkeit 50 km/h oder rund 14m/sec betrage. Der Fisch wiege 20Kg.

Die Schnur strafft sich. Auf Grund der Geschwindigkeit des Fisches beträgt die Zeit zur Verlängerung der Schnur auf 101m, dem Reißpunkt, nur ca. 70 Millisekunden (mal vernachlässigt, daß der Fisch durch die einwirkende Kraft der Schnur in der Zeit etwas langsamer wird. Auf Grund der hohen Masse des Fisches, 20Kg, aber statthaft). Bis die Kraft 100m weiter an der Bremse auf 8Kg angestiegen ist, rührt sich die Bremse nicht. Die Zeit, die bis dahin verstreicht, beträgt ca. 8/13*70 = 43 Millisekunden. Es verbleiben also nur noch lediglich 27 Millisekunden um die Spule der Rolle auf die Geschwindigkeit des Fisches zu beschleunigen und so die Gefahr des Schnurbruchs zu verhindern. Das ist nicht viel Zeit. Die Zeit ist umso kürzer, je höher der Wert der Anlaufkraft im Verhältnis zur Tragkraft der Schnur ist.

Bis jetzt war das im wesentlichen erst eine statische Betrachtung der Verhältnisse. Tatsächlich breitet sich die Kraft in der Schnur mit endlicher Geschwindigkeit aus, nämlich mit der Schallgeschwindigkeit für dieses Medium. Der Wert ist deutlich höher als in der Luft und beträgt grob geschätzt etwa 2000m/sec. Während der Zeit, in der nun die Geschwindigkeit der Rollenspule noch nicht die Geschwindigkeit des Fisches erreicht hat, wird der Kraftstoß an der Rolle reflektiert und bewegt sich wiederum in Richtung Fisch, wo er wiederum in Richtung Rolle reflektiert wird. Die Kräfte überlagern sich dabei. Entlang der Schnur wird es deshalb Orte geben, an der die Krafte sich subtrahieren, aber auch Orte wo sie sich addieren. Die Verhältnisse werden also etwas undurchsichtig, jedenfalls kann es zu Situationen kommen, wo die lokalen Kräfte irgendwo mitten auf der Schnur die Tragkraft übersteigt und die Schnur reißt.

Das entspricht exakt den Verhältnissen in dem Experiment, das hier schon des öfteren beschrieben wurde. Man nehme eine multifile Schnur wickele sie in einigem Abstand jeweils um die Hände und werfe die Hände mit Kraft auseinander. Die Schnur, wird irgendwo in der Mitte reißen, ohne daß die Kraft an den Händen so groß wird, daß es dort schmerzt. Auch das kann man nur durch die eben beschriebene Dynamik erklären.

Bremse, Schnur und Vorfach bilden eine Einheit, deren Parameter so aufeinander abgestimmt sein sollten, daß Schnurbrüche, Ausschlitzen oder ähnliches möglichst vermieden wird.

Dazu gehört unter anderem eine fein ansprechende Bremse. Je geringer die Kraft zur Überwindung der Haftreibung sich von der der Gleitreibung unterscheidet, desto günstiger. Hier bewirkt das Fetten der Bremse Wunder. Aber auch ein Vorfach aus monofiler Schnur mit möglichst viel Dehnung ist ein eben solch günstiger Parameter. Ebenso ist es günstig, die Bremskraft erst während des Drills zu erhöhen und vorher mit einer kleineren Bremskraft zu arbeiten, also Bremshebel zwischen free und strike. Beim Anhieb dann die Spule mit dem Daumen zusätzlich bremsen.

Ist jetzt leider etwas länglich geworden, aber kürzer hab ich es nicht hingekriegt, die Materie ist auch nicht simpel.

Gruß Dieter
 
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:daumen: Dieter
Super erklärt!
Ich habe mich zwar nicht so wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt wie Du,aber mein Gefühl und die Bilder der vergammelten Bremsscheibe sagen mir,daß ich meine Bremsen fetten werde!
Gruß
Bernd
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Sehr interessantes Thema :daumen:

Bin gespannt was noch für Antworten kommen.
 
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es wäre natürlich super, wenn jemand bei seiner Avet das mit dokumentieren würde und den anderen die Bilder der Schmierung einstellen könnte. :]

Ehrlich gesagt wüsste ich im Moment gar nicht wie und wo ich das Fett auftragen soll. /@

climber
 
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Moin Moin,

Senf dazu in Sachen Stationärrollen:

Ich habe meine Daiwa Tournament 6000 und Shimano Biomaster 14000 viele Jahre mit Castrol Optipit gefettet, ebenso die Bremsscheiben.

Bei sehr vielen Stationärrollen muß man die Spule mehrmal am Tag ein Stück mit der Hand drehen, da sonst zuviel Widerstand beim Biss/Anschlag ist.
Das heisst, die Bremse setzt sich, verpappt/verklebt und damit ist ein viel zu hohes Bremsmoment im entscheidenen Beginn des drillens von kampfstarken Fischen.
Mit dem abfetten der Carbonbremsscheiben und auch der Kunststoffbremsscheiben habe ich ein sehr sanftes anbremsen erreicht.
Ca. 10 Jahre habe ich so erfolgreich meine Stationärrollen getunt.

Die von mir verwendeten Hochleistungsfette gehen von -50 bis +150°C Arbeitsbereich, wobei die Generatorlager einer Windkraftanlage permanent bei 70-90°C liegen.
Ich verwende auch nur 2 Fettsorten, welche ich reichlich im Sprinter rumfliegen habe.
Optipit von Castrol, wird auch im Offshorebereich verwendet, im Bereich von permanenter Salzwasserberührung.
BEM 41-141 von Klüber, Made in Old Germany

Es gibt immernoch viele Angler, für die ist die fette Schraube am Spulenkopf nur zum sichern der Spule:lach

Für die Rollen und Bremsen kommen auch nur sehr wenige Fette in Frage.

Auf keinen Fall graphitehaltiges Zeug (Molykote, MOS, Kettenhaftspray usw) das sieht meist grau aus, krebserregend, neigt zum klumpen, is halt Dreck.

Die Bremsscheibe meiner Shimano Tyrnos ist ebenfalls schon behandelt und wartet auf den Einsatz in knapp 40 Tagen.
 
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AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

es wäre natürlich super, wenn jemand bei seiner Avet das mit dokumentieren würde und den anderen die Bilder der Schmierung einstellen könnte. :]

Ehrlich gesagt wüsste ich im Moment gar nicht wie und wo ich das Fett auftragen soll. /@

climber

climber, da bin ich wieder bei dir;:daumen:

das trau ich mir nicht zu - ich fürchte, dass mir dabei die getriebe der sx und jx um die ohren fliegen.......

...aber ich angele ja im juli eine woche zusammen mit dieter in flatanger und nach der hervorragenden erklärung hier im forum wird er mir sicher helfen - gelle lieber dieter/@

aber dennoch hoffe ich, dass wir nicht zu viel angelausfallzeit haben werden, um über dieses thema zu sprechen!!

erstmal danke an den big-gamer und dieter - jetzt ist mir einiges klarer!:daumen:

ps: bei dem film der bodenseefischer aus sörreisa war der ruckeleffekt gut zu sehen;
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

Hallo Dieter,
wie schon meine Vorredner sagten, vorbildliche Erklärung.

Den exakten wissenschaftlichen Hintergrund den du hier einbringst, könnte ich nur nach längerem wälzen von Literatur so präzise und in Zahlen rüber bringen.

Mein Horizont in dieser Sache ist sagen wir mal weniger mathematisch korrekt, aber im Inhalt exakt der Selbe. Deine Antwort ist so exakt, dass eine Diskussion meinerseits vollständig ausscheidet.

Die Wirkung der Kombination bestehend aus Rolle, Leine, Rute, Vorfach und Reibungswiderstand (Wasser, Ringe etc), es ergeben sich in der Praxis Millionen von verschiedenen Systemen.
Stellt man sich unser Gerät als eine grosse Feder dar, kann man sich ein Bild über die Wirkung machen. Dieter hat hier sehr treffend erklärt, dass sich durch die Wahl, Mono oder geflochtene höchst unterschiedliche Abläufe ergeben.

Dieses kann ich nur bestätigen, ich hatte auf meiner blauen Avet Pro EX 50/2 im vergangen Jahr anfangs Riesentrubbel mit der Bremse und einigen HotSpots drauf. Verstärkt wurde dieser Effekt durch eine JB Hollow 130 lbs und einem nur 2 m langen Schockleader. Auf der 80er Rute ist mir nicht ein einziger Biss hängen geblieben (etwas das ich ganz und garnicht kannte). Das ist natürlich eine äusserst straffe Abstimmung und der Ablauf der Leine bei stop and go Verkehr ist herrlich und spannend zu beobachten.

Ich habe daraufhin beide Carbonscheiben komplett überholt (wurden später noch von Avet BRD gegen fabrikneue ausgetauscht). Das fetten brachte den endgültigen Durchbruch und machten aus mir einen zufriedenen Kunden. Ein Danke auch für die gewährte Kulanz an Nick!
Nur, Nick, natürlich verichten auch die neuen Scheiben ihren Dienst in gefettem Zustand, zu meiner vollsten Zufriedenheit. Die laufen jetzt wie Kinderpopo auf Babyöl.:] und genau so, wie man das von einer hochwertigen Rolle erwarten darf.

Die Performance der Rolle hat durch das fetten nicht gelitten, die absolute Brakepower mit Freilauf kann womöglich jetzt nicht mehr bei 50 lbs liegen, sondern nur noch bei 48 oder 45 lbs. Wer meint das sein nun aber nicht genug, dem sei der Einsatz seines Daumens empfohlen. Aber im Ernst, ab 30 lbs Bremsleistung sitzen die Meisten doch eh schon längst im Stuhl, oder die Kameraden hängen hinten am Harness mit dran.

Ich möchte auch nochmals betonen, dass wir hier über kein typisches AVET Problem diskutieren!!!

Wir diskutieren über die Optimierung vorhandener Rollen, auch solche die man mal Upgraden könnte und ihnen einen entsprechend Bremssatz (wie sie heute Stand der Technik sind) verpasst. Überall dort kann man die Gelegenheit nutzen und seine Investition in die doch nicht ganz günstigen Teile verbessern. Schliesslich soll das Zeugs einem nicht unter dem A.... weg rosten.

hier mal ein paar Bilder mehr, alle von Alan Tani.

Bild 1, sehen doch alle prima aus?
Bild 2, Bremsscheibe Vorderseite, also hiermit wird gebremst.
Bild 3, das ist die Kehrseite der Medaille und gut zu sehen ist der beginnende frass auf der Spule. Hat hier auch schon einer beobachtet.
Bild 4; gründlich satt einfetten, auch die Spule, CS einlegen
Bild 5, mit weichen Tuch alles überschüssige runter wischen, fertig.
 
AW: Carbon Bremsscheiben fetten!

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...aber ich angele ja im juli eine woche zusammen mit dieter in flatanger und nach der hervorragenden erklärung hier im forum wird er mir sicher helfen - gelle lieber dieter/@

aber dennoch hoffe ich, dass wir nicht zu viel angelausfallzeit haben werden, um über dieses thema zu sprechen!!
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Klaro, machen wir das zusammen, Chris. Dauert auch nicht lange. Nach maximal einer halben Stunde ist das erledigt.

Leute, ihr braucht keine Angst zu haben eure Multirollen auseinanderzunehmen, auch dann nicht, wenn ihr mehr zu der Fraktion der Menschheit zählen solltet, die zwei linke Hände haben. Insbesondere nicht bei den sehr wartungsfreundlichen Avets.

Wichtig ist nur eine gewisse Systematik. Saubere raue Unterlage z.B. Zeitung, genügend Platz. Die ausgebauten Teile außerhalb der unmittelbaren Arbeitsfläche der Reihenfolge des Ausbaus nach sortiert ablegen.

Bei der Avet geht das so:

1. Gehäuseschrauben an der Getriebeseite lösen. Danach kann man den linken Gehäuseteil einfach abziehen. Entgegenfallen oder auseinanderfallen kann bei diesem Schhrittt nichts. Die Spule liegt jetzt frei.

2. Den Presetregler jetzt ganz herausdrehen/abschrauben.

3. Jetzt kann ich die Spulenachse mitsamt der Spule aus dem Gehäuse herausziehen. Dabei die Spule leicht nach unten halten, dann bleibt durch die Schwerkraft alles beieinander.

4. jetzt kann man die Spulenachse aus der Spule herausziehen. Hierbei macht man sich eine kleine Skizze, in welcher Reihenfolge die Kleinteile, wie z.B. die Tellerfedern auf der Spuleachse sitzen. Das macht dann den Zusammenbau easy.

5. Um an die Bremse zukommen, muß man die Abdeckplatte der Bremse abnehmen, die durch kleine Schrauben angeschraubt ist.

6. Das Fetten hat Serviola mit den Bildern bereits dokumentiert. Ich würde die Bremsplatte vorher noch polieren (Metallfeinpoliermittel aus dem Baumarkt).

7. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Bei anderen Rollen als den Avets kann das Auseinanderbauen und Zusammensetzen etwas fummeliger sein, aber grundsätzlich in der Regel ohne Spezialwerkzeug zu bewältigen.

Hat man das einmal hinter sich, dann kann man die Jahrespflege selber machen. Eure Rollen werden es euch mit langer Lebensdauer vergelten. Also ran an den Speck.

Gruß Dieter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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@Klotzfisch

woher kann man die Fette von Dir beziehen?

Gruß Dieter
 
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climber & christian
Hier der Link http://alantani.com/ dort sind viele Rollen bebildert aufgeführt.
 
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