Wir, meine Frau und ich, waren im letzten September in der Anlage.
Ich musste allerdings mind. 2x hinschauen, ob es sich bei der genannten Anlage auch wirklich um dieselbe handelt, in der wir waren.
Die Anlage ist ziemlich neu und entsprechen gut in Schuß.
Das Filetierhaus ist komplett fertig und mit genügend Arbeitsflächen ,Wasseranschlüssen, einer angemessen Anzahl von Kühltruhen und einem gut geheizten Trockenraum ausgestattet.
Die Arbeiten an der Außenanlagen sind eher optisch störend; als belästigend habe ich sie damals nicht empfunden.
Leider hat es sich da oben (und wahrscheinlich wie überall in Norwegen) noch nicht herumgesprochen, dass kommerziell genutzte und entsprechend ausgelastete Objekte mit dem billigen Ikea-Equipment nicht wirklich geeignet ausgestattet sind. Daran haben wir uns nach 25 Jahre Norwegen allerdings gewöhnt und dementsprechend sieht unserer Gepäck aus. Eine gute Pfanne, scharfe Messer und andere liebgewonnene Gerätschaften gehöen einfach dazu. Bei uns kommt dann noch ein Kaffee-Vollautomat, ein SodaStreamer, ein Mixer, meine Lieblings-Müslischüssel und eine Vakuumierer dazu.
Da es allerdings noch keine Flugzeuge mit Dachgepäckträger gibt, nutzt das per Flieger anreisende Angelfreunde natürlich nicht wirklich etwas, also Asche auf mein Haupt.
Das Revier an sich ist meiner Einschätzung nach sehr gut. Schon nach kurzer Fahrt erreicht man gute Fangplätze und es gibt bei windigen Tagen zahlreiche geschützte Ecken, die oftmals noch eine gesicherte Ausfahrt zulassen. Das war für mich auch ein Grund, die Anlage zu wählen.
Wer gerne wirklich richtig raus vor die Küste will, der muss allerdings in der Tat mit einer längeren Fahrtstrecke rechnen. Das ist aber auch bei vielen anderen hochgelobten Anlagen so. Während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes wäre eine Ausfahrt auf den offenen Atlantik nur an 2-3 Tagen realisierbar gewesen.
Zum Thema Fischen:
Ich habe das Angeln nicht erfunden und bezeichne mich eher als talentbefreiten Freizeitangler.
Trotzdem (oder gerade deswegen) war ich mit unserer Ausbeute mehr als zufrieden.
Der erste Heilbutt (138 cm ) wurde für die Küche entnommen. Der nächste hatte ca. 170cm und konnte problemlos released werden. Danach folgten zwei Fische der Sorte Endgegner, gegen die ich keinerlei Chance hatte und die ich auch nach über 1 Stunde nicht ans Boot holen konnte. So was kannte ich bis dato auch noch nicht.
Danach gefangene kleinere Fische lasse ich unerwähnt.
Heilbutt haben wir alle in der Nähe der Anlage, zwischen 4-8 km Entfernung, gefangen.
Auf der Rückfahrt haben wir dann an ein paar Unterwasserbergen in der Hausbucht angehalten und Dorsche gestippt. Hier gab es natürlich nichts größeres und die meisten lagen zwischen 50 bis 90 cm wobei die großen Fische (ü. 80cm) allesamt stark verwurmt waren. Wir haben dann die Fische zwischen 60 - 70 cm entnommen und hatten sehr schnell unser Limit erreicht.
Die Anlage war ausbebucht und mit Anglergruppen aus den Niederlanden und Polen belegt. Die Jungs waren den ganzen Tag unterwegs und hatten alle wohl vor,
möglichst nahe an Island heranzukommen. Was die so den ganzen Tag gemacht haben, war nicht ganz nachvollziehbar. Ein Blick in die Truhen war erschreckend und hier an dieser Stelle kann ich den Betreiber der Anlage mit seinen beät und Großdorsch fehlten gänzlich. Der Betreuer Marc sagte dazu, dass sei bei manchen Gästen normal und daran müsse man sich halt gewöhnen, auch wenn es manchmal schwer fällt.
Uns gegenüber verhielt sich der Anlagenbesitzer sehr freundlich und umganglich.
Die hier genannte Kritik am Betreuer Marc kann ich in keinster Weise nachvollziehen.
Marc war täglich und insbesondere jeden Morgen und Abend in der Anlage anwesend und tankte eigenhändig die Boote auf. Er war darüber hinaus ständig telefonisch errreichbar und erschien in wenigen Minuten in der Anlage, so dass man auch zwischendurch immer Benzin auffüllen lassen konnte.
Einige scheinen jedoch zu vergessen, dass unser Traumurlaub für die Betreuer vor Ort Arbeitsalltag beteutet und meistens sind es genau diejenigen, die in D einen gemütlichen 8-Stunden-Tag haben, die aber verärgert sind , wenn der örtliche Dienstleiter nicht immer rund um die Uhr verfügbar ist.
Beim Ausnehmen des Buttes schnitt ich mir blöderweise so stark in den Daumen, dass ich notärztlich in Husnes behandelt werden musste.
Marc übernahm die weitere Versorgung des Fisches, hängte ihn in die Kühlkammer und übernahm am darauffolgenden Tag das Filetieren und die Weiterverarbeitung. des Fisches. Darüber hinaus bot er an, die Versorgung meiner gefangen Fische in den kommenden Tagen zu übernehmen.
Ich finde, dass das keineswegs selbstverständlich ist und das so ein Verhalten durchaus erwähnt werden kann.
Ob ich dort noch einmal Urlaub machen möchte? Auf jeden Fall!