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Bjugn im Sommer 2018

Hallo,
Danke Dir für Deine sehr ausfüliche Zusammenfassung, da hast Du Dir viel Mühe gemacht. Aber alle, die das Gebiet besuchen, werden Deinen bericht recherchieren können. Danke!
Ja, Du hast Recht. Melsteinen ist sehr weit entfernt. Das werden wir wirklich nur bei guten Vorhersagen machen.
Ansonsten werden wir uns im Bereich Lauvoyfjorden aufhalten. Der bietet auch sehr gute Kanten und Plateaus. Ich denke, dass da einiges mit Dorsch, Köhler, Pollack, Leng und vieleicht auch Heilbutt geht. Ich werde berichten.
Bei ungünstigem Wetter werde ich mich hinter die Insel in den Afjord verdrücken. Ich schätze mal, dort könnte es dann gehen. Dort gibt es ebenfalls Tiefen bis 130 m und einige vielversprechende Kanten.
Da mir das Revier völlig unbekannt ist und im Forum noch nicht viel zu holen ist, werde ich versuchen viel zu testen und aufzuschreiben.
Das Material sollte stimmen. Ich habe von allem was dabei. So kann ich reagieren.
 
Reisebericht Lysoysundet - Juli 2018

Anreise:

Die Anfahrt zur Fähre in Kiel (Color Line) begann am 06.07.2018 um 04:30 Uhr. Um 10:00 Uhr waren wir am Norwegenkai und checkten ein. Dann ging es noch mit den Kindern ins Vapiano. Bei herrlichstem Wetter verspeisten alle noch eine große Pizza ehe es auf die Color Magic ging. Ab 14:00 Uhr genossen wir die Ausfahrt aus der Kieler Förde bei Sonnenschein und 30 °C auf dem Sonnendeck. Natürlich durfte das erste Urlaubsbier nicht fehlen.

Nach einem langen und sehr guten Frühstück im Buffet-Restaurant der Color Magic gönnten wir uns fantastische Bilder auf dem Sonnendeck bezüglich der Durchfahrt im Oslofjord und der Einfahrt in den Hafen. Auch in Oslo wurden wir pünktlich um 10:00 Uhr mit heißen Temperaturen und perfekt blauem Himmel empfangen. Danach folgte die Anfahrt zum Ferienhaus. Das Navi gab eine Zeit von 8 Stunden und 35 Minuten vor. Ich habe vorher als Route die Rv3 ausgesucht, da ich über Hinweise aus dem Forum über den Rastplatz Bjoraa gehört habe. Dieser liegt so etwa im der Hälfte und dort wollten wir Picknick machen. Nicht zuletzt wegen der Elchgeweihe in den Bäumen und dem großen Edelstahlelch wurde die Route gewählt. Aber es kam dann doch anders als geplant. Kurz vor dem Rastplatz war plötzlich die Straße gesperrt und wir mussten in Koppang einen großen Umweg bis Tynset fahren. Somit konnten wir den Rastplatz nicht anfahren. Aber vorher und auch danach wieder auf der Rv3 haben wir die vielen bunten Elchgeweihe in den Bäumen bewundert. Sah echt toll aus. Einen Elch haben wir aber nicht gesehen. Auch das sollte sich im Laufe des Urlaubes ändern. Um 18:00 Uhr waren wir an der Fähre Agdenes – Brekstad und ließen uns übersetzen. Um 19:00 Uhr waren wir an unserem Ziel – Ferienhaus 44834 von Dan Center auf der Halbinsel Lysesund / Tiltrem. Wir wurden von Stian herzlich empfangen, welcher uns das Haus und alles andere zeigte. Danach war auspacken angesagt. Um 21:00 Uhr saßen wir auf der Terrasse mit einem kühlen Bier, die Frauen mit einem Glas Wein und genossen den Sonnenuntergang am Fjord, welcher jedoch erst um 23:45 erfolgen sollte. Das Wetter war auch in Lysoysundet herrlich. Für norwegische Verhältnisse sehr warm und wolkenlos. Erst nach 01:00 Uhr ging es zu Bett.

1 Tag:

Der erste Tag wurde natürlich mit einem gemeinsamen Frühstück bei herrlichstem Wetter auf der Terrasse begonnen. Danach waren für uns zwei Männer mit den 4 Kindern die erste Ausfahrt und die Erkundung des Angelrevieres angesagt. Die Frauen wollten die Gegend mit den Rädern erkunden. Unser Boot war eine 18 Fuß „Blechschüssel „ mit 40 PS. Dieses lag im kleinen Bootshafen mit anderen schönen Booten und kleinen Jachten. Es gab ein Bootshaus, in welchem alle Angelutensilien untergebracht werden konnten. Seekarten waren ebenfalls vorhanden und man sah schon deutlich, dass das Gebiet schwer zu befahren ist, da es viele kleine Inseln gibt, die bei Flut nicht oder nur kaum zu sehen waren. Wir fuhren also zu sechst erst einmal nur im Bereich Rogna umher und hielten unsere Angeln in das Wasser. Wir konnten Dorsche, Pollack, Schellfisch, Leng und Rotbarsch in das Boot locken. Insgesamt behielten wir 10 Fische im Boot, da nur diese die richtige Größe hatten. Alles andere durfte weiterschwimmen. Das erste Abendbrot war gesichert und die Artenvielfalt und Größen ließen auf mehr hoffen.

Danach war Filetieren und Gegend erkunden angesagt.



2. Tag:

Diesmal ging es schon ein Stück weiter zum Veddersholmen / Skjelholmen und Flatoya. Dort waren in unserer Seekarte vom Haus Fischzeichen vermerkt. Die Drift war gut und verlief südöstlich. So drifteten wir Tiefen zwischen 15 Metern und 95 Metern ab. Wir konnten wieder verschieden große Dorsche und Pollacks ins Boot holen. Plötzlich ruckte meine Rute beim Einholen auf etwa 50 Metern. Ich dachte erst an einen Hänger, aber es waren gut 70 Meter Tiefe. Dann bog sich die Rute immer Stärken und der Fisch nahm sich Schnur. Allen im Boot fiel es gleich auf und ich machte mich bereit für den Kampf. Ich drillte eins ums andere Mal und konnte nach einigen Minuten den ersten Großdorsch mit dem Gaff ins Boot holen. Es war mein erster Metriger überhaupt und ich war überglücklich. Ein schönes Tier und 102 cm Groß und 11,5 kg. schwer. An diesem Tage hatten wir insgesamt 26 gute Fische in verschiedenen Arten. Die Kiste war voll und wir fuhren mit voller Kiste nach ca. 4 Stunden zum Hafen zurück. Das Filetieren dauerte nun etwas länger, aber machte auch riesigen Spaß. Tolle Filets gab der Großdorsch ab und der Rest wurde für Fischsuppe vorbereitet. Ein „metriges“ Bier durfte natürlich nicht fehlen. Am Abend gab es dann noch ein Schnäppschen und wir genossen alle die Aussicht auf den Fjord bei erneutem Kaiserwetter. Die Sonnenuntergänge waren jeden Tag ein neues Erlebnis.

3. Tag:

An diesem Tage war erst einmal eine Wanderung auf den Kapparen geplant. Wir fuhren also bis Botngard und parkten in Elvegard. Nun ging die Wanderung auf die höchste Erhebung von 483 m los. Der Weg war sehr gut ausgebaut, jedoch lief man permanent in der prallen Sonne bei gefühlten 40 °C. Die Kinder verließen oft den Weg und kletterten über Felsen und Steine. Oben angekommen bot sich ein herrlicher Ausblick, auch über unser ganzes Angelrevier. Von oben sah man erst richtig, wie viele kleine Inseln es da so gibt, die man von der Wasserlinie gar nicht sieht. Also weiterhin Obacht geben und das Echolot nicht aus den Augen verlieren. Nach der Wanderung ging es wieder kurz auf das Boot. Immer noch zu sechst. Diesmal probierten wir unser Glück erneut im Bereich Flatoya. Es gelang und in kurzer Zeit wieder Dorsch, Pollack, Leng und Lumb an die Angel zu bekommen. An diesem Tage gaben wir nach 10 guten Fischen auf. Unsere Styroporboxen sollten ja nicht gleich am 3. Tag voll sein. (wir haben ja nur für jede Familie eine dabei)

4. Tag:

Erneuter Angeltag vor Flatoya. 16 gute Fische und viele kleine, welche wir wieder hineinsetzten. Das Wetter war immer noch konstant sommerlich. Jedoch gab es immer weniger Drift, so dass wir die Kanten nicht mehr richtig überfuhren. Wir sahen im Wasser mehrfach Robben auftauchen. Ansonsten war Urlaub angesagt mit viel lesen. Die Kinder heizten den Hot-Pot an, obwohl es sehr warm war. Es war trotzdem am Abend sehr schön, mit einem Gläschen Rotwein und den Lieben darin zu sitzen und auf den wunderschönen Fjord zu schauen und den Sonnenuntergang zu bestaunen. Einfach herrlich.

5.Tag:

Diesmal wollten unsere Frauen mit ins Boot. Wir machten vorher ohne Kinder noch eine kleine Tour auf den Lysofjellet und dann fuhren wir zu acht hinaus. Es war ein kurzer Trip, da wir uns trotz geringer Drift immer wieder mit den Schnüren verhedderten. Dann hatte ich auch noch irgendeinen alten verlassenen Krabbenkorb am Pilker und arbeitete ca. 1 Stunde, ehe ich das Ding mit großem Bleigewicht oben hatte. Nachdem ich meine Montage befreit hatte, hatten die Kinder und die Frauen 16 gute Fische geangelt und es ging zum Feriengaus zurück. Ich habe echt gedacht, da ist ein Monster dran. Es war leider nur ein alter Krabbenkorb mit Blei. Schade. Beim Filletieren kamen einige Nachbarn und bauten an ihren Booten. Wir kamen ins Gespräch und man gab uns den Hinweis mal nach Asen zu fahren. Dort ist es mit dem Angeln noch besser und die Fische größer.

6. Tag: Freitag der 13.

Heute wollten wir Asen probieren. Auf der Seekarte war schon erkennbar, dass die Fahrt für Unkundige etwas schwieriger wird. Wir fuhren also wieder zu sechst mit den Kindern los. An Flatoya vorbei und immer nach den Markierungen gerichtet. Wir fuhren stellenweise sehr langsam und hatten auf dem Echolot manchmal nur noch 2- 3 Meter unter dem Kiel. Aber nach ca. 40 Minuten waren wir am Leuchtfeuer vor Asen. Dort stellten wir uns bei einer Wassertiefe von 14 Metern an und ließen und treiben. Die Drift war sehr gering aber zum Angeln mit 6 Personen angenehm. Wir konnten 16 schöne Fische ins Boot holen, darunter diesmal schöne Seelachse und gute Dorsche. Leng und Lumb waren auch dabei. Plötzlich rief mein Großer, dass es bei ihm richtig geruckt hat und etwas eingestiegen sei. Er war auf Grund bei etwa 60 Metern. Die Rute bog sich mehr noch wie bei mir. Alle waren total gespannt, was er hochholt. Es dauerte ziemlich lange, da das Tier immer wieder Schnur forderte. Nach einer gefühlten halben Stunde kamen gleich 3 Dorsche nach oben. Einer maß 112 cm und wog 13,5 kg, der andere war 72 cm groß und der dritte maß 60 cm. Das war echt harte Arbeit aber es hat sich gelohnt. Für meinen Sohn auch der erste Metrige. Nach seiner Aussage „der beste Drill“. Danach fuhren wir wieder zurück und filetierten erneut. Es gab reichlich Fisch zu essen und die Kisten füllten sich schon sehr. Am Abend gab es natürlich wieder das obligatorische Bier und den Schnaps. Zum Essen gab es leckere Fischsuppe verfeinert mit frischen Rekern.

7. Tag:

Das Wetter wurde noch schöner als es vorher schon war und die Drift verabschiedete sich total. Wir versuchten es vor Ausa und bei Veddersholmen / Skjelholmen und Flatoya. Leider gelang es und lediglich 3 Pollacks und einen Lumb zu fangen. Wir brachen zeitig ab und die Kinder angelten vom Bootssteg weiter. Sie könnten noch eine große Makrele und einen 35 cm Dorsch fangen. Wir machten ein bisschen Sport und joggten. Danach war ich am Anleger im Fjord baden – Wassertemperatur zwischen 11 und 15,5 °C.

8. Tag:

Erneute Fahrt nach Asen. Jedoch war auch dort draußen (ist fast offenes Meer) badewannenähnlich ruhig. Kein Wind, keine Drift. Wir suchten verschiedene Stellen auf, welche in der Karte vermerkt waren, jedoch gab es wenig Fisch. Ein paar Seelachse, einen Dorsch (Küchengröße) und einen guten Leng. Neben unserem Boot tauchte immer wieder ein kleiner Schweinswal auf und tauchte ab. Dem schien unsere Gesellschaft zu liegen. Er umkreiste unser Boot mehrfach. Danach brachen wir ab und machten wieder ein wenig Sport. Danach fuhren wir nach Botngard, wo es einen kleinen Strandabschnitt gibt. Dort waren viele Norweger, aber es war sehr schön. Abends wurde trotzdem gegrillt und der Hot-Pot lief erneut. Sonnenuntergang 23:30 Uhr im warmen Wasser – Toll.

9. Tag:

Fahrt nach Trondheim, da wir meinen großen Sohn zum Flughafen bringen wollten. Es war ein schöner Ausflug bei noch schönerem Wetter. Es ging aber der ganze Tag drauf. Auf der Hinfahrt war es dann nun endlich soweit. Neben der Straße auf einer schönen Wiese stand unser erster Elch mit Elchbaby. Sie schauten uns sehr ruhig an und waren nicht scheu. So konnten wir Bilder machen. Am Abend nach der Rückkehr waren nur noch die Kinder kurz am Steg.

10. – 13. Tag:

Auch an diesem Tagen standen Familienausflug (Rommsdalfjellet mit toller Aussicht über unser gesamtes Angelrevier) , Wandern, Radfahren und Joggen wie auch Angeln auf dem Programm. Die Kisten füllten sich und zu essen gab es reichlich. Die See wurde immer Flacher und es gab keine Drift mehr. So konnten wir nur noch Fische in guten Küchengrößen ins Boot holen. Die ganz Großen blieben leider aus. Die Norweger am Bootshafen erklärten uns dazu, dass die Krabben noch nicht da seien. Wenn die Kommen, dann geht es mit den Fischen erst richtig los. Jedoch kann man sich zeitlich da nie festlegen. Wir waren trotzdem zufrieden.

Letzter Tag und Abreise:

Am letzten Tag war Reinigung des Bootes und Bootshauses angesagt. Alles ordentlich verstauen und am Abend mussten wir fahren. Die letzte Fähre Brekstad – Agdenes ging schon um 22:30 Uhr. Die erste am Morgen wäre zu spät, um pünktlich in Oslo zu sein.

Für die Rückfahrt haben wir uns die E6 ausgesucht. Diese ist mittlerweile stellenweise sehr gut ausgebaut. Über das Fjell haben wir Elche in Massen gesehen. Die standen sogar seelenruhig auf der Straße.

Nach der Ankunft am Morgen schauten wir uns bei Sommerwetter Oslo an und fuhren pünktlich auf die Fähre. Das Sonnendeck war bei diesem Wetter voll und alle bestaunten die schöne Ausfahrt aus dem Oslofjord. Am Abend ging es zeitig ins Bett (wir hatten als Upgrade eine Außenkabine bekommen), da wir die Nacht davor ja nicht geschlafen hatten.

Die Rückfahrt von Kiel war sehr anstrengend, da die A7 trotz Sonntagsverkehrs übervoll war und es sich in den Baustellen gestaut hat. Nach 6,5 Stunden waren wir zu Hause und der Fisch war noch optimal gefroren (44 Stunden in der Styroporbox).

Resümee:

Es war in jeder Hinsicht ein toller Urlaub. Eine super Gegend für sportliche Aktivitäten, zum Erholen und zum Angeln. Das Haus war mehr als perfekt. Und das Wetter hat das ganze absolut abgerundet. Wir kommen wieder!
Wie schon mehrfach erwähnt machen wir keinen reinen Angelurlaub sondern angeln zum Spaß und für die Verpflegung im Urlaub. Eine kleine Styroporkiste wir auch gerne gefüllt. Aber wir sind nicht täglich und auchj nie all zu lange auf dem Boot, da wir Urlaub als Familie nicht nur mit dem Angeln verbinden. Das war auch gut so, denn man kann in dieser Gegend viel unternehmen und reichlich Sport treiben.

Gruß vom Matthias
 
Wo genau bei Asen wart ihr denn? Baaflua?
Von dort wär es nur 20 Minuten weiter bis zur Aussenkannte gewesen. Das könnt ihr dann ja beim nächsten mal probieren ;)
 
Wir sind bei Nauteflu und Lonngrunnen (Vagsoya) gewesen.
Nauteflu hat viele Kanten und bei Lonngrunnen gab es ein schönes Plateau.
Aber Danke für die Info. Wir fahren garantiert nochmal dorthin!
 
Hallo Matthias, danke für deinen tollen Bericht! Wir beabsichtigen im September 2019 dieses Haus zu buchen, dazu haben wir einige Fragen an dich.
Reicht das 40 PS Boot für 4-5 Angler aus? Wieweit ist es bis zum Hafen? Aus der Beschreibung konnten wir ersehen, dass es nur 1 Bad und 1 zusätzliches WC mit Wascbecken gibt. oder befindet sich im zusätzlichen WC noch eine Dusche? Wir sind 3 bzw 4 Paare.
Danke! Siegfried und Silvia
 
Hallo,

wir sind ab dem 17.08.2019 in dem Haus, kann mir jemand sagen was für Boote vorhanden sind (aus welchem Material und von welcher Marke der Motor)ist, wir haben selbst ein Boot mit einem Yamaha Motor, da können wir den Tank mitnehmen (gleiche Anschlüsse) vielleicht wäre ein Bild klasse. Kann mir noch jemand sagen welche Art von Grill am Haus vorhanden ist.
Über Tips für's Angeln wäre ich sehr dankbar.
Grüße
 
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