Das gerade die Winter- und frühen Frühlingsmonate (Januar bis März) dort so erfolgversprechend sind, dafür gibt es mehrere Faktoren.
1.
Per Se hat Bornholm einen sehr guten autochthonen MeFo-Bestand, da es auf der rel. kleinen Insel über 20 kleine Auen gibt, in denen die Meerforellen erfolgreich ablaichen!
Und zwar so erfolgreich, dass dort noch nie (im Vergleich zu Fünen oder Südjütland) stützende Maßnahmen ergriffen werden mussten mit künstlicher Aufzucht & Aussetzen von Brütlingen/Smolts. Was um Bornholm herum also gefangen wird, sind zu hohem Prozentsatz auch "Bornholmer Eigengewächse", natürlich plus einige "Streuner" aus Südschweden und von der Küste Polens und Meck-Pomms.
2. Die Bornholmer Küste ist wie geschaffen für Meerforellen durch ihre extreme Vielgestaltigkeit. Von Sandstränden bis Felsküsten ist
Alles dabei!
3. Die Form der Insel gibt viel Vorteile, so dass man eigentlich bei
jeder Windrichtung Strecken findet, die man vernünftig befischen kann!
4.
Extrem wichtig ist auch der geringe Salzgehalt dort in der östlichen Ostsee! Die Kombination aus niedriger Wassertemperatur und hohem Salzgehalt, drücken den Silbernen nämlich auf die Fresslust! So kommt es in der westlichen Ostsee bei dem dort vergleichsweis hohen Salzgehalt ( 15-25 Promille) bei Kälteperioden zu ausgeprägten Beiß-Pausen oder Konzentration der Fische auf stärker ausgesüßte Fjord-Innenreviere.
Rund um Bornholm ist die Ostsee insgesamt schon deutlich "süßer" mit nur 8-12 Promille Salzgehalt (deswegen gibt es dort auch immer mal wieder Barsche und Hechte als Beifang an der Küste) Die Fische sind also wg. des niedrigen Salzgehalts auch bei niedrigen Wassertemperaturen aktiver und "beißwilliger" im Vergleich zu den Gebieten in der westlichen Ostsee
5. Auf Bornholm wurde nun vor 4 oder 5 Jahren auch einige sinnvolle Fangbeschränkungen eingeführt.
a. Die Schonzeit für gefärbte MeFos wurde gegenüber dem sonstigen Dänemark deutlich verlängert und beginnt schon im September und endet erst am 28./29.Februar, In Rest-Dänemark gilt diese Schonzeit nur vom 16.November bis 16. Januar
b. Es gibt auf Bornholm (im Gegensatz zum restlichen Dänemark) eine Entnahme-/Fangbegrenzung von max. 3 MeFos pro Tag und Angler. Natürlich sind auch 3 Mefos erst mal eine Marke, die man erst mal "knacken" muss