Alexander Perte
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- 25 Februar 2004
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Zum einjährigen Bestehen der Ausfuhrquote hat der Chefredakteur von Jakt & Fiske, der offiziellen Zeitschrift des Norwegischen Jagd- und Fischerverbandes, Ole Kirkemo, einen meiner Meinung nach sehr guten Leitartikel in der Juliausgabe dieser Zeitschrift veröffentlicht.
Leider gibt es diesen nicht im Internet, so bin ich gezwungen, ihn komplett per Hand übersetzt hier einzustellen:
Eine Frage von Kilos
Ole Kirkemo
Seit die Ausfuhrquote im Vorjahr auf 15 kg für ausländische Urlaubsangler festgesetzt wurde, in Hinsicht auf Salzwasser und Norwegen, hat es viel Krach darum gegeben. Während unter (norwegischen, anm. d. Übersetzers) Meeresanglern in den letzten Jahren das zielgerichtete Fischen nach bestimmten Arten der Trend war, wobei das Angelerlebnis an sich die Essenz der Expedition ausmacht, ist im Gegensatz dazu ein Teil unserer ausländischen Angelgäste vorwiegend am Gewinn von Nahrungsmittel interessiert.
Eines der Probleme scheint zu sein, daß sich der Norwegenurlaub mit nur 15 kg im Rückreisegepäck nicht mehr zu lohnen scheint. Die Konsequenz für Meeresangelcamps und Rorbucenter ist eine große Zahl von Stornierungen für 2007, bei einigen mit bis zu 40% Rückgang nach einem großen Artikel in der Zeitung Dagens Næringsliv. Einige Campbetreiber haben sogar einen möglichen Konkurs in der Zeitung angekündigt. Die vorherrschende Meinung unter den Angeltouristen ist, daß man mit einer Korrektur der Ausfuhrquote auf 25kg leben könnte.
Was Recht ist, soll Recht bleiben. Die überwiegende Mehrheit der Sportangler, die hier herkommen, haben nicht als Vorsatz, sich nur von norwegischem Dorsch und Köhler bis zum nächsten Sommer zu ernähren. Dagegen haben einige offenbar den Bedarf, aus Norwegen mit Gefriertruhen voll mit Fischfilet zurückzukommen. Diese Unkultur war es, die das Fischerei und Küstenministerium auf den Plan gerufen hat.
Im Grunde ist das nicht sehr viel anders, als die Reaktion, die kam, als Norweger aus den schwedischen Bergen zurückreisten mit Abfallsäckenvoll mit Schneehühnern (anm. d. Übers.: wegen solcher Exzesse norwegischer Jäger in Schweden dürfen diese nur noch Wild ausführen, wenn sie nachweislich mit einem schwedischen Guide gejagt haben).
Daß die Geier nun wegbleiben, kann darauf hindeuten, daß die Politik geglückt ist.
Gleichzeitig gibt es aber wenig Grund anzunehmen, daß eine Ausfuhrquote von 25kg, 10kg mehr als jetzt, den einen Großköhler ausmacht, der die norwegischen Berufsfischer dazu zwingt, ihre Kutter aufs Land zu setzen. Zwar zeigen Berechnungen, daß ausländische Angeltouristen zwischen 6 und 12 tausend Tonnen Fisch entnehmen. Aber von 300 in Norwegen angelandeten Fischen entnehmen Berufsfischer 293, norwegische Freizeitfischer 6 Stück und Ausländer 1 - einen Fisch, nach einem Artikel der Zeitung Harstad Tiende.
Es tut uns auch weh, zu sehen, daß 10 Kilo mehr oder weniger das Ende des anglerbasierten Küstentourismus bedeuten kann, der heute einen Milliardenumsatz in Form von verschiedenen Waren und Dienstleistungen repräsentiert.
So gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Fisch und Kaffee. Kaffeebohnen sind Rohware, gemahlen sind sie Ware, der Wert steigt weiter, wenn er gekocht und serviert wird (Service), besonders in einer kleinen Hütte im Wald (Erlebnis). Nach Schätzungen ist es auch so, daß ein Klio Fisch, der von einem Angler gefangen wird, zehnmal so viel Wertsteigerung bringt, als ein Kilo, das von einem Kutterfischer gefangen wird.
Die Ähnlichkeit zwischen Stellnetzetzfischerei im Meer und Flussfischerei auf Lachs ist naheliegend. Ich bin ein Befürworter der Quote. Die Frage ist nur, wo die Grenze liegen sollte.
Fortsetzung folgt. Garantiert.
Wünsche einen schönen Sommer!
Leider gibt es diesen nicht im Internet, so bin ich gezwungen, ihn komplett per Hand übersetzt hier einzustellen:
Eine Frage von Kilos
Ole Kirkemo
Seit die Ausfuhrquote im Vorjahr auf 15 kg für ausländische Urlaubsangler festgesetzt wurde, in Hinsicht auf Salzwasser und Norwegen, hat es viel Krach darum gegeben. Während unter (norwegischen, anm. d. Übersetzers) Meeresanglern in den letzten Jahren das zielgerichtete Fischen nach bestimmten Arten der Trend war, wobei das Angelerlebnis an sich die Essenz der Expedition ausmacht, ist im Gegensatz dazu ein Teil unserer ausländischen Angelgäste vorwiegend am Gewinn von Nahrungsmittel interessiert.
Eines der Probleme scheint zu sein, daß sich der Norwegenurlaub mit nur 15 kg im Rückreisegepäck nicht mehr zu lohnen scheint. Die Konsequenz für Meeresangelcamps und Rorbucenter ist eine große Zahl von Stornierungen für 2007, bei einigen mit bis zu 40% Rückgang nach einem großen Artikel in der Zeitung Dagens Næringsliv. Einige Campbetreiber haben sogar einen möglichen Konkurs in der Zeitung angekündigt. Die vorherrschende Meinung unter den Angeltouristen ist, daß man mit einer Korrektur der Ausfuhrquote auf 25kg leben könnte.
Was Recht ist, soll Recht bleiben. Die überwiegende Mehrheit der Sportangler, die hier herkommen, haben nicht als Vorsatz, sich nur von norwegischem Dorsch und Köhler bis zum nächsten Sommer zu ernähren. Dagegen haben einige offenbar den Bedarf, aus Norwegen mit Gefriertruhen voll mit Fischfilet zurückzukommen. Diese Unkultur war es, die das Fischerei und Küstenministerium auf den Plan gerufen hat.
Im Grunde ist das nicht sehr viel anders, als die Reaktion, die kam, als Norweger aus den schwedischen Bergen zurückreisten mit Abfallsäckenvoll mit Schneehühnern (anm. d. Übers.: wegen solcher Exzesse norwegischer Jäger in Schweden dürfen diese nur noch Wild ausführen, wenn sie nachweislich mit einem schwedischen Guide gejagt haben).
Daß die Geier nun wegbleiben, kann darauf hindeuten, daß die Politik geglückt ist.
Gleichzeitig gibt es aber wenig Grund anzunehmen, daß eine Ausfuhrquote von 25kg, 10kg mehr als jetzt, den einen Großköhler ausmacht, der die norwegischen Berufsfischer dazu zwingt, ihre Kutter aufs Land zu setzen. Zwar zeigen Berechnungen, daß ausländische Angeltouristen zwischen 6 und 12 tausend Tonnen Fisch entnehmen. Aber von 300 in Norwegen angelandeten Fischen entnehmen Berufsfischer 293, norwegische Freizeitfischer 6 Stück und Ausländer 1 - einen Fisch, nach einem Artikel der Zeitung Harstad Tiende.
Es tut uns auch weh, zu sehen, daß 10 Kilo mehr oder weniger das Ende des anglerbasierten Küstentourismus bedeuten kann, der heute einen Milliardenumsatz in Form von verschiedenen Waren und Dienstleistungen repräsentiert.
So gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen Fisch und Kaffee. Kaffeebohnen sind Rohware, gemahlen sind sie Ware, der Wert steigt weiter, wenn er gekocht und serviert wird (Service), besonders in einer kleinen Hütte im Wald (Erlebnis). Nach Schätzungen ist es auch so, daß ein Klio Fisch, der von einem Angler gefangen wird, zehnmal so viel Wertsteigerung bringt, als ein Kilo, das von einem Kutterfischer gefangen wird.
Die Ähnlichkeit zwischen Stellnetzetzfischerei im Meer und Flussfischerei auf Lachs ist naheliegend. Ich bin ein Befürworter der Quote. Die Frage ist nur, wo die Grenze liegen sollte.
Fortsetzung folgt. Garantiert.
Wünsche einen schönen Sommer!
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