1 Jahr Angeln vom Ufer in Norwegen - ein Erfahrungsbericht mit Tipps & Tricks

Haramis Kalfar

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19 März 2020
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2022 war wohl ein sehr schlechtes Angel-Jahr in Norwegen. Ich habe aber einige gute Zielfische gefangen. Der Artenreichtum und die darauf abzielenden Angeltechniken sind aber derart unterschiedlich, dass auch ich mich in all den Angelmöglichkeiten verwickelt habe ...
 
Kälte mögen auch andere Anti Reverse Lager nicht.Hatte das Problem auch schon.Liegt sicherlich an der Viskosität vom Öl.
Hatte dein Video mit dem "Saltiga Fail" grad angeschaut.
 
Kälte mögen auch andere Anti Reverse Lager nicht.Hatte das Problem auch schon.Liegt sicherlich an der Viskosität vom Öl.
Hatte dein Video mit dem "Saltiga Fail" grad angeschaut.
Ja, das ist wohl war.
Ich hatte mit Rollen-Guru "Alan Hawk" darüber eine Konversation.
Selbst die Flagschiffrollen Saltiga und Stella verfügen leider nur oberhalb der 8000er Größe eine "Backup-Antireverse" Rücklaufsperre, die so funktioniert, wie vermutlich auch Du es aus den 80ern und früher kennst.
Alle anderen modernen Rollen versagen wohl in der Kälte je nach Bedingung.
Die nächsten Tage gehts wider Richtung -10 - darin ich gespannt ...
 
Nett gemachtes Video. :a020:.

Einige Aussagen im Video bringen mich aber doch etwas zum grübeln:

"Bootsangeln ist auf Pollack eher kontra-produktiv"? (4:00 min) - dies deckt sich nicht ganz mit meiner Erfahrung - obwohl ich regelmässig vom Boot aus fische, habe ich trotzdem schon mal Pollacks gefangen, vom Ufer ist mir das ebenfalls schon gelungen.
Bootsangeln ist auch an Steilwänden, meiner Meinung nach, bei weitem "produktiver" als Uferangeln (vielleicht einfach mal ausprobieren).

Das Aussage mit dem "ausgesüsstem" Fjord durch zuviel Regenwasser leuchtet mir auch nicht ganz ein. Hört man halt immer wieder, ist aber, glaub ich, eher Vermutung als Fakt. Es stellt sich die Frage welche Salinität hat man eigentlich im Fjord in den verschiedenen Tiefen, und bei welchem Salzgehalt fühlen sich die einzelnen Fischarten am wohlsten?
Ich messe hier regelmässig den Salzgehalt in verschiedenen Tiefen: kommt man tiefer als 25 m hat man fast überall um die 30 Promille oder etwas mehr, obwohl auf 3 Meter Tiefe schonmal nur 10 Promille sein können. "Ausgesüsstes Wasser", hat man also wenn dann, nur in den oberen paar Metern.

Gute Stellen zum Pollack-Fischen sind übrigens u.a. oft Stellen, an denen bei starkem Regen das Wasser direkt vom Felsen in den Fjord runterfällt, die Ursachen dafür sind sicher vielfältig, das Süsswasser scheint die Fische aber dort nicht abzuschrecken.
:p075:

Gruss
Smolt
 
Kann ich so auch nicht nachvollziehen. Gerade am Bindalsfjord und dem Gebiet um Melsteinen, wo ich seit Jahren unterwegs bin, ist das Pollackangeln vom Boot super. Allerdings habe ich vom Ufer aus auch schon richtige gute Pollacks erwischt (90 plus).
 
Also erstmal zum Film an sich, ... @Haramis Kalfar , ... der ist wie immer sehr schön geworden. Die wenigsten werden Norwegen von Land aus beangeln und dann hat man so mal eine kleine Richtung, wie man das machen kann.
Einige Aussagen sind eben eine persönlich Meinung und/oder haben sich aus Gesprächen ergeben, ...die haben ja auch keinen Anspruch auf die einzig geltende Wahrheit. Etwas Wahrheit liegt aber immer irgendwo verborgen, wenn Einwohner über manche Dinge eine Erklärung liefern, ...so völlig falsch sind die manchmal eben auch nicht. Wenn man es als gute Unterhaltung einstufen kann, finde ich den Film im Ganzen super. :a020:
 
Ja, das ist wohl war.
Ich hatte mit Rollen-Guru "Alan Hawk" darüber eine Konversation.
Selbst die Flagschiffrollen Saltiga und Stella verfügen leider nur oberhalb der 8000er Größe eine "Backup-Antireverse" Rücklaufsperre, die so funktioniert, wie vermutlich auch Du es aus den 80ern und früher kennst.
Alle anderen modernen Rollen versagen wohl in der Kälte je nach Bedingung.
Die nächsten Tage gehts wider Richtung -10 - darin ich gespannt ...
Die "Backup-Antireverse" Rücklaufsperre findest Du auch bei der Okuma Azores 6.000 und aufwärts. Müsste nachschauen, ob das bei der 4.000 Größe auch vebaut ist.
 
Moin,
Vielleicht verstehe ich euch auch falsch, aber kann es sein, dass der eine hier von einem Antireverse Lager spricht und der andere von einen zusätzlichen "Dock" welches die Rolle rückwärts blockt, falls das Antireverse Lager versagt....?
In Wolles PDF hier im Naf konnte ich so ein Dock bei der okuma 8000zxp nicht finden.


Okuma Azores 8000 zxp
IMG_20230102_140541.jpg



Daiwa Saltiga Dogfight z6500
IMG_20230102_140855.jpg



Vielleicht verstehe ich euch aber auch völlig falsch. 🤷🏻


PS: Mir gefällt das "Eichhörnchen auf Ecstasy" am besten. 😂😂😂
 
Moin,
Vielleicht verstehe ich euch auch falsch, aber kann es sein, dass der eine hier von einem Antireverse Lager spricht und der andere von einen zusätzlichen "Dock" welches die Rolle rückwärts blockt, falls das Antireverse Lager versagt....?
In Wolles PDF hier im Naf konnte ich so ein Dock bei der okuma 8000zxp nicht finden.


Okuma Azores 8000 zxp
Anhang anzeigen 233769



Daiwa Saltiga Dogfight z6500
Anhang anzeigen 233770



Vielleicht verstehe ich euch aber auch völlig falsch. 🤷🏻


PS: Mir gefällt das "Eichhörnchen auf Ecstasy" am besten. 😂😂😂

Bei der 6000er Azores zxp ist das anders gelöst als in deinen Bildern, bei der ist der Notfall- Mechanismus unter dem Rotor.
 
Antireverse sehe ich, sonst nichts. 🤷


Genau der Teil wo der Rotor abgenommen wird und man den Mechanismus sieht ist vorgespult, das Teil ist hier zu sehen:

20230102_145644.jpg

Dieser Plastik Haken rastet dann in dem zahnkranz unter dem Rotor ein.
Verglichen mit der Daiwa Lösung aus deinem vorherigen Beitrag finde ich diese Okuma Lösung.... sagen wir mal einfach und günstig.
 
Das Aussage mit dem "ausgesüsstem" Fjord durch zuviel Regenwasser leuchtet mir auch nicht ganz ein.
Ich habe allerdings auch die Erfahrung mit dem aussüßen Salzwasser gemacht. Gerade am Fjordende, wo nach der Schneeschmelze oder sehr starken Regen Unmengen an Süßwasser in dem Fjordbereich eingebracht wurde, waren die klassischen Salzwasserfische so gut wie nicht mehr zu finden. Dafür kamen aber die Salmoniden wie Meerforelle verstärkt vor. Ich denke mal das sich das Aussüßen nur im Randbereich eines Fjordes wirklich bemerkbar macht. Aber das sind ja genau die Stellen der Uferangler.
 
Das Thema warum, wann Fische an welchen Stellen vorhanden sind oder nicht und welche Parameter dafür verantwortlich sind ist super interessant, und so macht natürlich jeder seine eigenen Erfahrungen und stellt Theorien auf.

Für Salmoniden sind die obersten Wasserschichten im Fjord entscheidend, in ihnen halten sie sich auf. Veränderungen des Salzgehaltes dort sind völlig normal. Zusammen mit der unterschiedlichen Zusammensetzung (Konzentration gelöster Stoffe usw.) des in die Fjorde ablaufendenen Wassers, triggern sie das Wanderverhalten (..z.b. den Aufstieg in die Heimatflüsse).

In vielen Fjorden hat man, je nach dem wie stark sie mit Süsswasser durch Süsswasserzuflüsse gespeisst werden und inwieweit die Wassermassen einer Umwwälzung durch Wind und Strömung unterliegen, eine "ausgesüsste" Schicht, deren Mächtigkeit variiert. Normalerweise beträgt sie aber nur wenige Meter Tiefe.
Direkt vor einer Flussmündung mit geringer Tiefe (flache Bucht) hat man dann natürlich Brackwasser, welches den verschieden Fischarten mehr oder weniger zusagt. Ist es aber einigermassen tief, spielt die Süsswasserschicht an der Oberfläche für Fische am Grund oder im Mittelwasser keine Rolle, auch nicht am Ufer.

Viel mehr Einfluss auf das Vorhandensein der Fische in den Fjorden an den verschiedenen Stellen hat meiner Meinung nach die Wassertemperatur. Sie bestimmt massgeblich das Nahrungsangebot (....kommt genügend Fischbrut der Futterfische auf? häuten sich die Kraben gerade? in welcher Tiefe halten sich die Garnelenschwärme auf? usw.). Dazu kommt noch das verschiedene Fischarten ihre spezielle Wohlfühltemperatur haben. Bei Dorschen liegt diese z.B. bei ca. 8 Grad.

Den meisten ist sicher aufgefallen, das es im Vestland relativ schwer ist im Hochsommer in Tiefen flacher als 50 Meter gute Dorsche an den Haken zu bekommen, und das obwohl das Nahrungsangebot in diesen Bereichen zu dieser Jahreszeit reichlich ist. Im Frühjahr dagegen fängt man sie bevorzugt auf 3-15 m.
Sieht man sich einmal das Temperatur-Tiefe Profil eines Fjordes im Jahresverlauf an, wird einem schnell klar wieso.

Im Video wird erwähnt das 2022 ein schlechtes Angeljahr war. Dies kann ich so nicht bestätigen. Bei mir war es allerdings ein total anderes Jahr, als die Jahre zuvor:
Während die Pollacksaison im Herbst ein absoluter Totalausfall war, habe ich jede Menge guter Fische im Hochsommer gefangen, also zu einer Jahreszeit in der ich die Jahre vorher nur mittelmässig Pollacks gefangen habe.
Der deutlich erkennbare Unterschied zu den Jahren zuvor, war das veränderte Nahrungsangebot für die Fische. Die sonst im Herbst reichlich vorhandenen Schwärme einjähriger Makrelen, in den im Herbst immer das "grosse Fressen" der Pollacks los ging, waren dieses Jahr nicht da, dafür mässteten sich die Pollacks im August an den kleinen Brieslingen, die dieses Jahr den Hauptschwarmfisch hier im Fjord darstellten.

Letzendlich habe ich für mich nach zwei Jahrzehnten Aufenthalt und intensiver Angelei in Norwegen ausgemacht, die Haupt-Faktoren, welche steuern wo die Fische sich gerade aufhalten, sind Temperatur, Tageslänge und Nahrungsangebot, wobei letzteres durch die beiden erstgenannten direkt beeinflusst wird.
Die Niederschlagsmenge beeinflusst dagen in erheblichem Maasse nur das Verhalten der Salmoniden in den Fjorden, Flüssen, Flussmündungen.

Gruss
Smolt
 
Ich habe allerdings auch die Erfahrung mit dem aussüßen Salzwasser gemacht. Gerade am Fjordende, wo nach der Schneeschmelze oder sehr starken Regen Unmengen an Süßwasser in dem Fjordbereich eingebracht wurde, waren die klassischen Salzwasserfische so gut wie nicht mehr zu finden. Dafür kamen aber die Salmoniden wie Meerforelle verstärkt vor. Ich denke mal das sich das Aussüßen nur im Randbereich eines Fjordes wirklich bemerkbar macht. Aber das sind ja genau die Stellen der Uferangler.
Kann ich nicht bestätigen, ich fische schon lange gezielt die ausgesüßten Bereiche von Fjorden ab.
Habe schon kurz vor der Flussmündung nach sehr starken Regenfällen immer wieder gute Köhler, Dorsch und Pollack gefangen, teilweise in nur 5m Wassertiefe,
dass war definitiv eher Süß- als Salzwasser.
Scheinbar suchen Köhler, Pollack und Co kurzzeitig immer wieder solche Gebiete auf wenn das Nahrungsangebot passt.
Kann aber schon sein, dass das von der Wassertemperatur abhängig ist, Meerforellen ziehen sich ja bei kaltem Wasser auch in die Flüsse zurück.

Aber solche Gebiete werden auch nur selten beangelt, bei meinen Fällen waren die Regenfälle so stark das Äste und Blätter vom Fluß eingetragen wurden,
freiwillig stellt sich da keiner hin.
 
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