Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Ein Schlüsselerlebnis hatte ich letztes Jahr am Skjerstadfjord beim Uferangeln hinterm Haus.
Fisch an der Oberfläche raubend. Köhler, Dorsche, Meerforellen.
Hab versucht die MeFos zu erwischen -
Dorsche sind eingestiegen, bzw kurz vorm Ufer sind die Köhler von unten draufgeknallt.
Ein Paar Küchenfische abgeschlagen - Bisse und Fisch mehr als genug. Ein sog. Hotspot.
Eine halbe Stunde später tuckerte ein Boot in den MiniFjord.
Gepolder an Bord - lautes Erzählen - Echolot - Motor hochdrehen, wieder Gas weg -
ganz normales Plumsanglergetue halt.
Schlagartig stellte sich die Bißfrequenz in Richtung null.
Als das Boot ca 2km weg war tat sich auch nichts, aber ich konnte alles was auf
dem Boot geschah hören. Lautes Gepolder lautes Erzählen.
Eine Stunde später kommt das Boot wieder zurück - lautes Gepolder, lautes Rufen bei
höherer Geschwindigkeit - somit auch lauter Motor, Echolot war bestimmt auch an.
Wassertiefe dort zwischen 10 und 2 m.
Bis dahin tat sich gar nichts an der Rute. Dann, eine halbe Stunde später, wie
wenn der Schalter umgestellt wurde - der Hotspot erwachte wieder zum leben.
Weit und breit kein Boot.

Dicke Dorsche an der Rute - einer zerlegte mir den Drilling - ein Makk wurde rangeprfriemelt
und der Uferbutt biß und wurde gelandet.

Im Prinzip, war das, als das Boot kam, wie an einen Teich zu sitzen und um einen herum lärmten
die Mitangler. Da sinkt die Bißrate dann auch schlagartig.
Was mich überrascht hatte, daß das an einen vielbefahrenen Revier sich das
im Meer genauso abspielt wie am druckbeangelten Süßwassersee.

Aber jeder hat ja bestimmt schon mal an ein Aquarium mit Fischen geklopft.
Manche Fische kriegen sich vor Flucht nicht mehr ein - und andere
wiederum werden eben neugierig auf die Quelle des Geräusches
und schwimmen diese zielgenau an.
Im Meer sind es wahrscheinlich mehr Fluchtfische, wenn mal nichts mehr geht.


Was noch den Lärmpegel der Mitangler auf den Boot betrifft:

Es soll Leute geben, die ihre Fische nicht mehr abschlagen müssen, weil
die beim hochkurbeln schon totgequatscht wurden.
In so einen Fall hätt ich mich rückwärts vom Boot fallen lassen -
lieber erbärmlich ersaufen - als unehrenhaft totgequatscht zu werden......:abgelehnt:
Zum Glück mußte ich mich bis dato noch nicht zu so einer Maßnahme
hinreisen lassen.:a010:

... in drei Tagen erzähl ich dir mal 'ne Geschichte, wenn du nicht gerade auf "Sparmudus" bist ...

bis gleich und beste grüße aus olbernhau, micha :32::wave:
 
:a020:
 
@1: Pollaks sind ziemlich geräuschempfindlich, meine Erfahrung zeigte drei- viermal über den Pollakschwarm gefahren und weg sind sie
@2: Großbarsch sind sehr sehr oft Einzelgänger, wenn sie (Barsche im allgemeinen) zurückgesetzt werden , verschwindet der Schwarm auch recht schnell
@3 Meine Kommunikation ist tagesformabhängig, da bin ich eher der Spiegel meines gegenüber auf dem Boot etc.


Zu Punkt 2 würde ich dir gerne widersprechen.
Meine liebe Frau hat mir innerhalb einer halben Stunde mal 10 Barsche zw. 40 u. 46cm um die Ohren gehauen und alle sind zurückgegangen
Nun kommt es auf die Definition, was große Barsche sind, an.

Gruß Thomas
 
hi Thomas, ist doch ok . " Ausnahmen bestätigen die Regel". große Barsche fangen bei mir schon ab 40 cm an. ps 3-4 hätt ich davon abgeschlagen. Köstlich, der Flussbarsch!
Gruß Christian
 
Richtig. Mit das beste was unsere Gewässer zu bieten haben (meine Meinung plus Sohnemann mit 2,5 Jahren.).
 
hi Thomas, ist doch ok . " Ausnahmen bestätigen die Regel". große Barsche fangen bei mir schon ab 40 cm an. ps 3-4 hätt ich davon abgeschlagen. Köstlich, der Flussbarsch!
Gruß Christian


Na klar sind sie lecker aber sie brauchen doch soooooooooo lange bis sie diese Größe erreicht haben und sehen so schööööön aus :wink:
 
Na klar sind sie lecker aber sie brauchen doch soooooooooo lange bis sie diese Größe erreicht haben und sehen so schööööön aus :wink:
jupp deswegen ja auch 4 von 10 als persönliches Entnahmefenster.
 
Dann hört doch nach dem vierten auf auf die Jungs zu angeln.

Das Hobby ist so vielseitig. Ist doch überhaupt kein Problem sich durch Veränderung der Technik oder Zielfischart sich neue Herausforderungen zu schaffen Anstelle von Barsch Nummer 5 rannzukurbeln, der nur noch als "Statist" dient, der nachdem er seinen Dienst getan hat "abtreten kann" (released wird).

Gruss
smolt
 
Naja, demnach dürften Angler, die keinen Fisch essen, gar nicht angeln oder wie? Ich bin mir sicher, mit der Argumentationskette kommst du hier nicht weit. :wink:
 
Den Spruch muss ich mir merken. :lacher::wink:
 
Naja, demnach dürften Angler, die keinen Fisch essen, gar nicht angeln oder wie? Ich bin mir sicher, mit der Argumentationskette kommst du hier nicht weit. :wink:

....:wave:....dies ist deine Schlussfolgerung. Meine Argumentation würde in eine andere Richtung gehen.
Lass ich hier aber mal lieber, beim Thema C&R wird's, wenn's dann mal diskutiert wird, meist immer etwas hitziger. :wink: - wäre schade um diesen Thread hier.
:wave:

Gruss
smolt
 
40+Barsche muß man erstmal erwischen....:baeaeaeaeaeaeaeaeae:!
Zum Thema Lärm gibt es sicherlich nicht das Allerweltsrezept.In Norwegen beim Bootsangeln ist es meist unerheblich,aber auch nicht außer acht zu lassen.Die Liebe Echolotgeschichte und das "Verpingen" der Fische ist da sicherlich ein Thema,Bootsgeräusche spielen meiner Meinung nach nur bei Flachwasser eine Rolle.
Wenn ich an einem kleinen See mit der Angel unterwegs bin sieht die Sache schon wieder anders aus,selbst Erschütterungen vom Ufer aus können die Fische vergrämen.Da ist Ruhe und Vorsicht oberstes Gebot.
 
Moin, man kann auch dieses Phänomen am eigenen Aquarium beobachten. Lärm und Bewegungen schrecken die Fischer erst einmal ab. Aber dann überwiegt bei den Fischen wohl doch der Futterneid sobald die Abdeckung abgenommen wird. Und alle hapsen nach dem was es zu fressen gibt. Und wenn sie dann mit dem fressen beschäftigt sind, sind sie einfach auf Beutejagd und da gönnt einer dem anderen nichts. Ich glaube Fische haben sich an den Meereslärm gewöhnt. Bei Schwarmfischen finde ich es besonders ausgeprägt. Steckt man den Finger ins Becken, dann wird der erste mutig. Und schon kommen alle weil sie meinen es ist was zu fressen. Und so ähnlich habe ich das auch schon bei Köhlerschwärmen entdeckt. Steht man mittendrinn dann habe ich manchmal das Gefühl sie verstecken sich quasi unterm Boot und sehen es als Schutz vor den raubenden Möwen an. Und bei den großen EInzelgängern wie Hechte und Co. ist es doch auch zu Beobachten, dass es die Schwingungen des Wobblers ist der ordentlich Wellen macht und zusätzlicher Rassel die das ganze noch vestärkt. Das macht sie neugierig. Und so kann ich mir das auch bei einem Marlin vorstellen. Nur eben ein paar Nummern größer. Neugier und Futterneid sind des Fisches Verhängnis. Wenn man vom Ufer aus angelt und da mal rumstapft kann seine angelei eigentlich wieder einstellen. Die Schallwellen vom Ufer überstragen sich sofort auf Wasser. Und weg sind die Fische. Wenn man sich dann eine Weile wieder still verhält sind sie wieder da und los geht's mit dem angeln. Und so ist das mit dem ufernahen Pollackangeln auch . Wenn man da wie blöd am Ufer langprescht und zu laut ist, kann man gleich weiterfahren. Eine Rassel am Pilker oder Gummifisch schon sehr gut weil es manchmal auch die natürliche Neugier der Fische weckt.
 
Ich bin wirklich beeindruckt, dass sich so viele Leute Gedanken über die Zusammenhänge zwischen Lärm und Beißverhalten machen. Nach so vielen Meinungen, werde ich noch mal in mich gehen und meine bisherigen Auffassungen überdenken.
Danke :a020:
 
Das Thema Geräusche und Fische ist wirklich ziemlich spannend.

Ich habe mir eben erstmal angehört welche Geräusche Dorsch, Schellfisch und Lumb so machen:
(..mal auf die Links unter den Diagrammen klikken)

http://www.imr.no/temasider/biologisk_lyd_og_adferd/biologisk_lyd/fiskelyd/nb-no

In Norwegen hat man scheinbar vor einigen Jahren ein Projekt begonnen, wo man versucht hat Fischgeräusche verschiedenen Verhaltesmustern der Fische zuzuorden. Das Ziel war damals, aus den gewonnen Erkentnissen, die Fangmethoden zu effektivisieren.

http://www.imr.no/temasider/biologisk_lyd_og_adferd/biologisk_lyd/lydeksempler/nb-no

http://www.imr.no/temasider/biologisk_lyd_og_adferd/biologisk_lyd/biologisk_lydprosjektet/nb-no


Inwieweit das Projekt fortgesetzt wurde und wirklich verwertbare Erkenntnisse geliefert hat, ist nicht rauszulesen. Sowas scheitert dann oft aus Kostengründen. - Schade eigentlich. Könnte sicher auch die Angelindustrie ihren Nutzen draus ziehen. - Einen Köder der z.B. Fressgeräusche von Dorschen simuliert, würde ich mir auf jeden Fall mal an die Schnur hängen.

Gruss
smolt
 
Hi Steffen

Das ganze in deutsch würde mir helfen bzw es wäre verständlich für mich.:wink:

Gruß Thomas
 
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