Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Harder

light tackle fishing
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22 Juni 2014
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2.372
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Deutschland, Niederlande, Norwegen
Es reicht mir, wenn ich in meinem Job des ganzen Tag quatschen muss. Also bevorzuge ich es, die Angelei eher schweigend zu praktizieren, wenn es denn richtig ernst wird.
Selbst in Norge und an Bord eines gemütlichen, halbwegs seetüchtigen Bootes begrenze ich lebhaften Meinungsaustausch relativ schnell auf ein erträgliches Maß. Die Methodik habe ich über Jahre mithilfe meines Cousins Marius gelernt, der ein unglaublich netter Kerl ist, aber auch beim Angeln ohne Unterlass redet und so ziemlich alles kommentiert, was sich an Bord abspielt.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. In diesem Sinne:
http://www.sportfishingmag.com/noise-factor-fishing-skills?src=SOC&dom=fb#page-10
 
So verschieden sind die Leute.

Da ich eigentlich ein ziemlich sozialer Typ bin, geht die Kommunikation bei mir auch während des Angelns weiter. Da bin ich multitasking. Selbst, finde ich's ziemlich albern auf engen Raum mit einer anderen Person in einem Boot zu stehen und vor sich hin zu schweigen.

Will ich mir den absoluten Angelfilm geben, neue Sachen ausprobieren und das Naturding voll einsaugen, fahre ich alleine.

Für mich sind das immer zwei grundverschiedene Angelerlebnisse, einmal mit anderen und einmal alleine. Das weiss man dann aber schon bevor man losfährt und ist drauf eingestellt.

Gruss
Smolt
 
Steffen,
im Grunde war das nur ein Einspieler für den Link. Davon ab ist es aber für mich wirklich so, dass ich Dauertexterei an Bord nicht abkann. Wenn jemand wirklich alles kommentieren muss, kriegt er ganz dezent und freundlich ne rote Karte. Ein gepflegter Austausch an Bord ist ne ganz andere Nummer.

Das dort vorgestellte Thema find ich ziemlich interessant...
 
Richtig Spass macht mir das Angeln eigentlich nur wenn man dabei auch quatscht und mit Gleichgesinnten die Erlebnisse teilen kann.Dumme Sprüche....kleinere Stichelleien untereinader gehören einfach dazu,Freude über den Fang und den Fang des Anderen versüßen mir dieses Hobby immer wieder.
 
Fische haben nur innere Hörorgane, die im Kopfbereich lokalisiert sind. Da zur Übertragung von Schall ein Wechsel in ein anderes Medium zur Verlangsamung der ankommenden Information vonnöten ist, besitzen nur solche Fische ein Gehör, die eine luftgefüllte Schwimmblase besitzen. Ein in der Tiefe des Körpers enthaltener Teil des Seitenliniensystems bildet das Labyrinth, dem neben Dreh- und Schwereorgan auch die Schallsinnesorgane angehören.

Das häutige Labyrinth der Fische besteht aus einem oberen Bläschen (Utriculus = Ort des Lagesinns) mit drei senkrecht übereinanderstehenden Bogengängen mit je einer seitlichen Auswölbung (Ampulle = Ort des Drehungssinnes), einem unteren Bläschen (Sacculus) und dem Blindsack (Lagena). Sacculus und Lagena bilden zusammen den Gehörsinn. Das eigentliche Hörorgan liegt innerhalb des Sacculus und besteht aus Gruppen von Haarzellen, deren versteifte Zellfortsätze (Stereovilli) in eine gallertartige Masse ragen. Die Bläschen und der Blindsack enthalten je einen Calciumcarbonatstein (Otolith), der bei Bewegung Druck auf die Haarsinneszellen ausübt. Im Labyrinth befindet sich eine Kanalflüssigkeit, die Endolymphe, die den Weitertransport der Schallwellen gewährleistet. Die Kalksteine und die Gallertmasse werden durch die Schallwellen bewegt. Durch die erzeugten Schwingungen werden die Härchen erregt und leiten die Impulse an das Gehirn weiter.

Bei Karpfenfischen steht das Innenohr über bewegliche Knochen mit der Schwimmblase in Verbindung. Sie zeigen eine besondere Empfindlichkeit für tiefe Frequenzen. Einige Fischarten erzeugen zum Zwecke der innerartlichen Kommunikation Laute, wie beispielsweise Trommellaute (Trommelfisch), Krötenlaute (Krötenfisch) oder Knurrlaute (Knurrhahn). Die Laute werden durch Zähneknirschen, Luft ausstoßen oder Reiben von Flossen und Dornen verursacht. Akustische Information wird also vor allem durch rhythmische Gliederung der Laute verschlüsselt, da Fischen ein Frequenz unterscheidendes Organ fehlt.

So weit, so gut. Was ergibt sich hieraus für die Angelei ( siehe ua Link in Post 1)?
 
Jeder ist am liebsten mit Freunden auf'm Dampfer, und meist haben Freunde auch dieselbe Meise.

Ob da geschwiegen oder gelacht wird, ist jedem selbst überlassen - mir persönlich hat's bisher immer am besten gefallen, wenn mir die Arme vom Angeln und der Bauch vom Lachen wehgetan haben und wenn man auf dem Heimflug auch noch miteinander lacht und nicht froh ist, die anderen "Larven" bald nicht mehr sehen zu müssen.
 
Steffen,
im Grunde war das nur ein Einspieler für den Link. Davon ab ist es aber für mich wirklich so, dass ich Dauertexterei an Bord nicht abkann. Wenn jemand wirklich alles kommentieren muss, kriegt er ganz dezent und freundlich ne rote Karte. Ein gepflegter Austausch an Bord ist ne ganz andere Nummer.

Das dort vorgestellte Thema find ich ziemlich interessant...

Ok.
Da bin ich wohl etwas auf`s "falsche" Thema aufgesprungen.

Zum Thema Einfluss von (Stör)-geräuschen beim Angeln (den ununterbrochen quatschenden Cousin jetzt mal ausgenommen:biglaugh:), bin ich bisher absolut nicht schlau geworden.

Dass der laufende Motor im extrem flachen Wasser abschreckend auf die Fische wirken kann, könnte ich mir gut vorstellen, auf der anderen Seite gehen mir regelmässig Fische beim Testablassen meiner Köder an den Haken, die direkt im Bootshafen unter meinem Boot stehen. Der Motor am Boot läuft dann normalerweise schon und die Fische kommen bis zur Oberfläche um den Köder zu nehmen. :p075:

Generell ist es unter Wasser ziemlich laut, merkt man schnell wenn man mal die GoPro-Kamera ablässt oder taucht.

Bei Fischen wird`s nicht anders als bei uns Menschen sein, - manche Geräusche machen uns Angst und wir zeigen Meidungsverhalten, andere finden wir gut, sexuell anziehend, fühlen uns bei ihnen geborgen oder bekommen Hunger.
Genau so stell ich`s mir bei den Fischen vor, dazu kommt dann natürlich noch Gewöhnung und Lernverhalten dazu.

Gruss
smolt
 
Es gibt nichts schöneres, als mit Freunden im Kahn zu sitzen und die Ruhe zu genießen. Punkt aussuchen (am Besten ein Gebiet mit vielen Spots), Motor aus, ....und Kommunikation runterfahren. Als Käpt'n gebe ich Berge und Kanten an (minimiert Hängergefahr enorm), ansonsten nur ab und zu kleine Nettigkeiten ("Möchtest du eine Tasse Kaffee?). Hilfestellungen macht man automatisch und ohne viele Worte, ...man ist eingespielt.

Vermutlich liegt es aber daran, was jeder so im Berufsleben machen muss und mit wem. Bei einigen Kollegen hat man nach 2 Stunden Blumenkohl-Ohren und am Ende des Tages bin ich fix und alle, ....mich macht das total fertig. :eek1:

Geschnattert wird an Land, ...ausgiebig und mit 2-3 Bierchen auch nicht weiter schlimm. :a015:
 
....Habe gerade gestern erst gelesen, dass Dorsche extrem mit Lauten kommunizieren, speziell wärend der Fortpflanzung.
Vielleicht entwickelt ja mal ein inovativer Köderhersteller einen Köder, der Töne in der Frequenz abgibt mit dem die Skrei Milchner die Rogner vor dem eigentlichen Ablaichen anlocken. - wär doch mal was. :biglaugh:

:bindafuer:
 
Störgeräusche (incl. Echolotbeschallung, sehr lustig übrigens angesichts der Frequenzen, die Fische wahrnehmen können. Kavitation ist wohl eher der Punkt) ist das eine, Lockgeräusche ist das andere Thema. Aufpimpen von Gummiködern mit Rasselkapseln, Texas Rig Montage etc....

Steffen, genau das meinte ich.
 
Die og Varianten nutze ich übrigens seit ein paar Jahren. Mir scheint es aber so zu sein, dass das - wie bei der Farbe auch - Veränderungen im sehr kleinen einstelligen Prozentbereich sind, dh man kann nicht sagen, ob es was bringt, man kann nur dran glauben...
Ich hab übrigens Geruchspilker, die -obwohl schon ein paar Jahre alt - immer noch stinken wie ein läufiger Marder. Fritteuse, Heringsöl, transparenter Schrumpfschlauch. Als Fast Holländer bin ich mit Pommes und Backfisch quasi groß geworden. Pommes Pilker war also naheliegend... Keine Ahnung, ob die Stinker was bringen. In der eigenen Nase machen sie sich jedenfalls extrem bemerkbar. Angenehmer Nebeneffekt ist übrigens, dass es keine Lackabplatzer mehr gibt. Der Schrumpfschlauch ist, wenn man den passenden benutzt, auch nicht sehr viel mehr auftragend wie ne etwas überfette Klarlackschicht, heißt Laufverhalten, Sinkeigenschaften praktisch identisch mit der unbehandelten Normalo Variante.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessantes Thema, über das ich mir schon eine ganze Weile Gedanken mache.
Angefangen hat das ganze beim beangeln von "großen" Barschen. Kaum hatten wir sie gefunden waren sie auch schon wieder weg. Woran lag es ? Irgendwann habe ich festgestellt, dass das Echolot besser gesagt der Geber richtig Lärm macht. Bei der nächsten Tour haben wir das Echolot, nach dem Auffinden der Barsche, ausgemacht und wir fingen sehr gut. Zufall? In der Zukunft haben wir dann mal mit und mal ohne laufendes Echolot geangelt. Über das Jahr gesehen fielen die Ergebnisse besser aus wenn das Echolot nicht eingeschalten war. Diese Beobachtung könnten wir auch beim Köhlerangeln machen. Unsere Angelzeit in Norwegen fällt nun weitaus geringer aus als an heimischen Gewässern, somit gilt es fast nur als eine Theorie.
Auch rede ich mir ein, dass die Lautstärke der Schnur einen gewissen Einfluss auf das Beißverhalten einiger Fischarten hat. Wohlgemerkt, ich rede es mir ein , beweisen oder behaupten kann ich es nicht.

Da wir gerne auf schwierige Fischarten angeln, fällt die Kommunikation beim Angeln relativ bescheidenen aus. Wenn du beim 1000ten Wurf unkonzentriert bist und den Biss versemmelst:aerger:
Grundprinzipiell macht es mir unheimlich Spaß übers Angeln zu quatschen . Lachen, Labern, bisschen rumfrotzeln, sich über die Fische der anderen freuen. Einfach den Tag genießen um sich gerne daran zurückzuerinnern.
 
Richtig Spass macht mir das Angeln eigentlich nur wenn man dabei auch quatscht und mit Gleichgesinnten die Erlebnisse teilen kann.Dumme Sprüche....kleinere Stichelleien untereinader gehören einfach dazu,Freude über den Fang und den Fang des Anderen versüßen mir dieses Hobby immer wieder.

Genau so sehe ich das auch. Zumindest in Norwegen muss schon ein bissl blödes gequatsche und kleine Sticheleien sein. Wenn ich beim Angeln meine Ruhe haben will ziehe ich allein mit der Spinnrute los.
 
Störgeräusche (incl. Echolotbeschallung, sehr lustig übrigens angesichts der Frequenzen, die Fische wahrnehmen können. Kavitation ist wohl eher der Punkt) ist das eine, Lockgeräusche ist das andere Thema. Aufpimpen von Gummiködern mit Rasselkapseln, Texas Rig Montage etc....

Steffen, genau das meinte ich.


Moin Rai

Sogenannte Lockgeräusche ( Rasselwobbler, Texas...) können auch das Gegenteil bewirken, je nach Befischungsdruck.

Gruß Thomas
 
@1: Pollaks sind ziemlich geräuschempfindlich, meine Erfahrung zeigte drei- viermal über den Pollakschwarm gefahren und weg sind sie
@2: Großbarsch sind sehr sehr oft Einzelgänger, wenn sie (Barsche im allgemeinen) zurückgesetzt werden , verschwindet der Schwarm auch recht schnell
@3 Meine Kommunikation ist tagesformabhängig, da bin ich eher der Spiegel meines gegenüber auf dem Boot etc.
 
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich letztes Jahr am Skjerstadfjord beim Uferangeln hinterm Haus.
Fisch an der Oberfläche raubend. Köhler, Dorsche, Meerforellen.
Hab versucht die MeFos zu erwischen -
Dorsche sind eingestiegen, bzw kurz vorm Ufer sind die Köhler von unten draufgeknallt.
Ein Paar Küchenfische abgeschlagen - Bisse und Fisch mehr als genug. Ein sog. Hotspot.
Eine halbe Stunde später tuckerte ein Boot in den MiniFjord.
Gepolder an Bord - lautes Erzählen - Echolot - Motor hochdrehen, wieder Gas weg -
ganz normales Plumsanglergetue halt.
Schlagartig stellte sich die Bißfrequenz in Richtung null.
Als das Boot ca 2km weg war tat sich auch nichts, aber ich konnte alles was auf
dem Boot geschah hören. Lautes Gepolder lautes Erzählen.
Eine Stunde später kommt das Boot wieder zurück - lautes Gepolder, lautes Rufen bei
höherer Geschwindigkeit - somit auch lauter Motor, Echolot war bestimmt auch an.
Wassertiefe dort zwischen 10 und 2 m.
Bis dahin tat sich gar nichts an der Rute. Dann, eine halbe Stunde später, wie
wenn der Schalter umgestellt wurde - der Hotspot erwachte wieder zum leben.
Weit und breit kein Boot.

Dicke Dorsche an der Rute - einer zerlegte mir den Drilling - ein Makk wurde rangeprfriemelt
und der Uferbutt biß und wurde gelandet.

Im Prinzip, war das, als das Boot kam, wie an einen Teich zu sitzen und um einen herum lärmten
die Mitangler. Da sinkt die Bißrate dann auch schlagartig.
Was mich überrascht hatte, daß das an einen vielbefahrenen Revier sich das
im Meer genauso abspielt wie am druckbeangelten Süßwassersee.

Aber jeder hat ja bestimmt schon mal an ein Aquarium mit Fischen geklopft.
Manche Fische kriegen sich vor Flucht nicht mehr ein - und andere
wiederum werden eben neugierig auf die Quelle des Geräusches
und schwimmen diese zielgenau an.
Im Meer sind es wahrscheinlich mehr Fluchtfische, wenn mal nichts mehr geht.


Was noch den Lärmpegel der Mitangler auf den Boot betrifft:

Es soll Leute geben, die ihre Fische nicht mehr abschlagen müssen, weil
die beim hochkurbeln schon totgequatscht wurden.
In so einen Fall hätt ich mich rückwärts vom Boot fallen lassen -
lieber erbärmlich ersaufen - als unehrenhaft totgequatscht zu werden......:abgelehnt:
Zum Glück mußte ich mich bis dato noch nicht zu so einer Maßnahme
hinreisen lassen.:a010:
 
Es soll Leute geben, die ihre Fische nicht mehr abschlagen müssen, weil
die beim hochkurbeln schon totgequatscht wurden.
In so einen Fall hätt ich mich rückwärts vom Boot fallen lassen -
lieber erbärmlich ersaufen - als unehrenhaft totgequatscht zu werden......:abgelehnt:
Zum Glück mußte ich mich bis dato noch nicht zu so einer Maßnahme
hinreisen lassen.:a010:
Super!!!! :lacher::lacher::lacher:
Da ich immer mit meiner Lina:kuss: im Boot sitze lassen sich "Störgeräusche" nicht vermeiden - sie sind vorprogrammiert und unumgehbar....:blah::blabla:
Lediglich beim Speed-Pilken herscht nach dem 3. Sei langsam Ruhe im Boot:a055:
 
na hoffentlich liest das deine Lina nicht... überleg dir schon mal ne gute Ausrede...:aerger::ergibmich::ergibmich:
 
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