Die Boote sind vorwiegend mit 60 PS motorisiert. Es kann sein, dass einzelne auch nur 50 PS haben. Auch dabei wäre mir die Ausstattung etwas zu gering, da dies für eine Marschfahrt in vollständiger Gleitfahrt nicht ausreicht. Mit in der Regel drei kräftig gebauten Anglern an Bord sind die Boote bei Vollgas geschätzt mit ca. 15-17 Knoten unterwegs. Ein Anglerteam, das ich dort getroffen habe, empfand das als zu langsam und dabei zu viel Spritverbrauch, so dass sie nach ein paar Tagen auf eins der kleineren Kunststoffboote mit 40 PS umgestiegen sind. Da würde ich aber tatsächlich nicht empfehlen, da ich mir mit diesen kleineren und flacheren Boote auf dem Atlantik nicht mehr sicher fühlen würde. Grundsätzlich kann ich diese Motorausstattung auch gut verstehen, da höhere Motorisierung eben auch zu schnellerer Fahrt verleitet. Wenn dann Witterung, Wellengang, eigene Einschätzung und Erfahrung nicht zusammenpassen, kann eben auch schnell etwas schief gehen. Wenn ich dann noch bedenke, dass die Schweden seit 10 Jahren dort hin fahren und mit den Booten immer ihre Ziele erreicht und ausgezeichnet gefangen haben, scheint die Ausstattung auf alle Fälle ausreichend. Das lange Anfahrtwege bei einem größeren Boot ordentlich Sprit benötigen, lässt sich sowieso nicht vermeiden.
Die Motoren selber schienen auch vernünftig in Schuss zu sein, zumindest habe ich nicht mitbekommen, dass jemand im Camp Probleme hatte.
lediglich bei einzelnen Motoren war die untere Finne abgebrochen und im Treibstofflager lag eine ganze Reihe beschädigter Propeller. Anscheinend werden dort öfter mal die doch recht tückischen Schären und Unterwasserfelsen erwischt.
Die Boote haben weiterhin keinen Einbautank sondern werden mit tragbaren 25 l Tanks betrieben. Bei langen Ausfahrten sollte immer ein Reservetank dabei sein. Dann weiß man auch, wann es Zeit ist, umzukehren.
Weiterhin sind die Boote, soweit ich mich erinnern kann mit Echolot und Kartenplotter ausgestattet. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher.
Wenn ihr mit dem Auto anreist und ein wenig Platz habt, würde ich euch raten einen faltbaren Treibanker mitzunehmen. Ist keine große Investition, kann aber eine große Hilfe sein. Damit bekommt man die Winddrift durchaus zwischen einem halben und einem Knoten reduziert, was manchmal erst ein vernünftiges Angeln möglich macht. Ich gehe davon aus, dass ich den einen oder anderen guten Fisch ohne das Teil nicht erwischt hätte.
Ich wünsche dir auf jeden Fall einen erfolgreichen Aufenthalt und würde mich freuen, wenn ich danach mal wieder was zu dem tollen Revier hier lesen könnte.
Gruß Uwe