Vor einer Woche war ich morgens für 2 Stunden an einer Stelle am Neckar (blieb beim Spinnfischen erfolglos) die ich letztes Jahr einmal besucht habe und davor sicher 25 Jahre nicht mehr. Es ist eine Schleuse, an der auf der einen Seite durch Turbinen ordentlich Strömung raus kommt. Ich dachte mir hey, das sieht irgendwie vielversprechend aus, so mit der Strömung, den Kanten zum ruhigen Wasser, da geh ich nochmal hin, hier müssen doch Barben und Rapfen in der Strömung stehen.
Gedacht getan, gestern das tolle Wetter ausgenutzt und ab ans Wasser. Mein Plan war in der Strömung mit Maden auf Barben zu fischen, ein paar kleine eingefrorene Lauben hatte ich auch mit. Also etwas Futter angemischt, ein Pack Maden rein und schön in die Strömung geschmissen und damit eine Futterspur gelegt. Danach immer wieder weitere Maden nach geschmissen.
Dann die Ruten mit 80 Gramm Bleien und Madenbündel bestückt und rein damit.
Unser Neckar ist leider voll mit Grundeln, die sich auf
alles stürzen was ins Wasser fällt, egal ob Mais, Maden, Würmer, Köfi, selbst Kunstköder werden attackiert. Es ist mehr als ein Plage und äußerst nervig. Ich hatte gehofft das ich in der starken Strömung davor Ruhe habe, aber da irrte ich mich. Man kann die Bisse der Grundeln ganz klar erkennen, da die Spitze leicht zuckt und vibriert, das kommt davon das die alles vom Haken reissen. Entweder hängen sie dann am Haken oder dieser ist nach paar Minuten leer gefressen.
Doch plötzlich schwang eine Rutenspitze deutlicher und energischer auf und ab, also angeschlagen und sofort gespürt, das ist keine Grundel, das ist eine Barbe. An einer Heavy Feeder Rute ein geiler Drill in der Strömung, der Fisch nahm immer wieder etwas Schnur und kämpfte gut, cool dachte ich Zielfisch: Check!!
Dann aber fest gestellt, das ich meinen Kescher nicht ganz raus gezogen hatte und Aufgrund der langen Rute ein echtes Problem hatte, also irgendwie mit einer Hand am Kescher rum geschraubt, Stange raus, wieder zu geschraubt dadurch Kescher verlängert und drin war sie.
Diese hatte ca. 60 Zentimeter.
Es folgten leider weitere nervige Grundeln, also habe ich eine Rute mit einer kleinen Laube bestückt in der Hoffnung die Grundeln zu umgehen. Fehlanzeige, das typische vibrieren der Rute zeigte sofort an das diese Viecher wieder aktiv sind und den Köfi zerfetzen. Typisch ist dann wenn man einholt, das immer die Augen fehlen, sowie die Innereien, dann wird vom Schwanz aufwärts der Köfi zerpflückt. Nervig. Egal ich hatte noch ein paar Köfis mit und gab nicht auf. Doch immer wieder das gleiche Spiel, beim weiteren einholen, war der Köfi schon wieder angefressen, aber ich dachte mir, in der Strömung wird er sich trotzdem noch gut bewegen. War auch zu faul nach 2 Minuten wieder frisch zu beködern, nervig
Doch dann bewegte sich die Spitze wieder energischer auf und ab, das ist keine Grundel. Anschlag und sitzt, uihh fühlt sich gut an, gleich paar Meter Schnur genommen, ich dachte wieder an eine Barbe (die fängt man durchaus auf Köfi). Doch die nächsten Fluchten fühlten sich anderst an, der nahm zwar immer wieder Schnur, doch in den Pausen fühlte es sich wie Kopfschütteln an. Kopfschütteln? Genau das wird doch nicht ein ...... sein. Bremse, Fisch und Strömung bescherten ein tollen Drill, das ist ein richtig guter ging es mir durch den Kopf. Als er das erste mal hoch kam, sah ihn nur kurz schimmern, hmmm sieht aus wie ne Barbe, aber ne richtig große, aber sicher war ich mir nicht da er gleich wieder abtauchte. Beim nächsten Blickkontakt bekam ich weiche Knie, denn dann konnte ich erkennen, das ein fetter Zander am Haken hing. Also lag ich mit meiner Vermutung im Drill bzgl. des Kopfschüttelns richtig. Ich hatte so ne Stunde Besuch von einem russischen Spaziergänger (der gelegentlich auch dort fischt) und dieser hat mir den Fisch gekeschert und auch die Fotos gemacht. Mann war ich glücklich als der Fisch an Land war, voll FETT.
Der Zander hatte satte 81cm und ca. 10 Pfund. Ich habe schon ewig keinen Zander mehr gefangen und meinen letzten größeren mit 18 Jahren. Also einfach ein herrliches Gefühl, ich war stolz wie Bolle.
Ich hatte 3,5 herrliche Stunden am Wasser mit 2 tollen Drills, das ist am Neckar wirklich schon ewig her gewesen. Irgendwie hatte ich es wohl im Gefühl, weil ich unbedingt ans Wasser musste gestern, das kennt ihr doch bestimmt auch.
In diesem Sinne, immer stramme Leinen gewünscht