Also ganz so einseitig wie es eventuell hier oder in der norwegischen Presse dargestellt wird, ist es am Ende ja nicht.
Den Eindruck den vielleicht viele inzwischen haben, dass sie als angelnde Touristen in Norwegen nicht gerne gesehen sind oder gar als kriminelle Bande betrachtet werden, kann ich verstehen aber auch hierbei gibt es 2 Gruppen.
Aus meiner Sicht wird hier aus einer Lobby bewusst gegen die angelnden Touristen geschossen und die Presse wird dazu genutz medial Stimmung zu machen.
Dann gibt es eben viele, die alles glauben, weil sie nichts wissen und auch nicht hinterfragen.
Es gibt aber auch jene, die mit den angelnden Touristen einen erheblichen Wertschöpfungsbeitrag leisten und auch in vielen Regionen das Wohlstandsniveau anheben.
Diese Meinung teilt auch der Campbetreiber, bei dem wir heuer zu Gast waren und vor dem ich höchsten Respekt habe. Denn er ist einer der den Mund aufmacht, wenn ihm etwas nicht passt oder zu Unrecht pauschale Behauptungen aufgestellt werden.
Eventuell ist dieser Beitrag für euch auch von Interesse zu diesem heiklen Thema.
KLICK
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Hier ein Teil grob übersetzt: (wen es interessiert, der kann den Rest ja selbst übersetzen / lassen)
Hochseefischereiunternehmen bringen Licht ins Haus
Die Hochseefischerei bringt Leben und Aktivität in kleine Küstengemeinden und sorgt für Ausstrahlungseffekte wie Schulen, Kindergärten und Arbeitsplätze. Die Behörden müssen nun prüfen, wie wir eine schärfere Unterscheidung zwischen legalen, wertschöpfenden Betreibern und den privaten, nicht registrierten Unternehmen treffen können, die sich nicht um einen nachhaltigen Betrieb und ein nachhaltiges Management kümmern.
Die Debatte über den Hochseefischtourismus ist noch nicht abgeschlossen. Es ist gut und völlig natürlich, eine Diskussion über eine Branche zu führen, die wächst und sich entwickelt, aber der Debatte wäre besser gedient, wenn die kritischen Stimmen zumindest die geltenden Vorschriften und die dahinter stehenden Entwicklungen korrekt wiedergegeben hätten.
Die Behauptung, wie sie Sandra Márjá West kürzlich in iTromsø aufgestellt hat, dass "Touristen das Filet herausschneiden, den Rest wegwerfen und Hunderte von Kilo Kabeljau-Loins außer Landes bringen können", ist einfach falsch. Das ist so sachlich wie die Behauptung, dass Touristen auch mit 220 Stundenkilometern über die Kvaløy-Brücke fahren oder einen Laden beklauen können. Ja, das können sie, aber dann verstoßen sie gegen das Gesetz.
Für den Hochseefischtourismus sind in den letzten Jahren mehrere neue Vorschriften erlassen worden. Dies gilt sowohl für die Registrierung von Unternehmen als auch für verschiedene Arten der Fangmeldung. Wenn ein ausländischer Staatsbürger Fisch aus dem Land bringen will, muss er von einem registrierten Unternehmen gefangen worden sein.
Die Menge an Fisch, die man aus dem Land mitnehmen darf, wurde ebenfalls von 20 auf 18 kg reduziert. Dies sind Regelungen, die NHO Reiseliv und unsere Mitglieder weitgehend begrüßt haben. Es würde die Diskussion bereichern, wenn die Teilnehmer in der Lage wären, zwischen seriösen, wertschöpfenden Unternehmen, die sich an die Vorschriften halten, einerseits und Umweltkriminalität andererseits zu unterscheiden.
Unsere rund 80 Seefischereimitglieder teilen die Verzweiflung über die Umweltkriminalität, die wir leider zu oft beobachten. Seien es kalkulierte Betrügereien mit dem Unternehmensstatus, den Meldepflichten oder der Anzahl der Exporte durch registrierte Unternehmen oder reiner Ressourcendiebstahl durch Gruppen von sechs bis acht Ausländern mit Schlauchbooten und Angelruten, die so viel wie möglich an Land ziehen und dann mehrere hundert Kilo über die Grenze schmuggeln. Unserer Meinung nach ist es völlig falsch, diese Leute als Angeltouristen zu bezeichnen. Ein Angeltourist ist eine Person, die ein Tourismusunternehmen besucht und durch ihren Aufenthalt in Norwegen zu Wertschöpfung und Arbeitsplätzen beiträgt. Ein solcher Angeltourist hat eine vernünftige Ressourcennutzung, die registriert wird.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Unternehmen aufregen, wenn behauptet wird, die touristische Fischerei sei ein Raubbau an der Küste. In Wirklichkeit vertreten die seriösen Anbieter genau das Gegenteil. Viele Orte in Norwegen machen inzwischen die Erfahrung, dass der Hochseefischtourismus neues Leben in ihre Dörfer bringt. Und das ist nicht nur ein nordnorwegisches Phänomen. Wir sehen immer mehr Hochseefischereiunternehmen im ganzen Land.
Im Auftrag von NHO Reiseliv hat das Analysebüro Menon Economics die wirtschaftliche Bedeutung des Meeresangeltourismus in Norwegen für das Jahr 2022 kartiert. Der Bericht ist eine gute Nachricht für Bürgermeister, die diese Art von Abenteuertourismus in ihrer Gemeinde haben. In dem Bericht heißt es, dass der Hochseeangeltourismus eine nachhaltige und wertschöpfende Art der Nutzung des Meeres ist. Die Branche bringt Leben und Aktivität in kleine Küstengemeinden und sorgt für Ausstrahlungseffekte wie Schulen, Kindergärten und Arbeitsplätze.
Menon schätzt, dass 1.550 Vollzeitäquivalente mit dem Hochseefischtourismus verbunden sind (2019). Die größten Beschäftigungseffekte hat der Hochseefischtourismus in Troms und Finnmark mit 410 Mannjahren. Der Effekt ist auch in Vestland, Nordland und Trøndelag signifikant. Es wird geschätzt, dass die Welleneffekte der Branche zu einer Wertschöpfung von mehr als 1,4 Mrd. NOK führen. Etwas mehr als 0,3 Mrd. NOK der Wertschöpfungseffekte sind auf den Konsum der Touristen durch andere Unternehmen zurückzuführen. Die Wertschöpfungseffekte sind auch in den Bezirken Troms und Finnmark mit fast 250 Mio. NOK Wertschöpfung pro Jahr am stärksten.
Der eigentliche Raubzug an der Küste ist die Überfischung und der Schmuggel von Fisch aus dem Land. Die Auswirkungen dieses Phänomens wurden von Nordlys in einem Leitartikel im Jahr 2019 treffend zusammengefasst: "Dadurch werden seriöse Unternehmen zerstört, die auf einer registrierten Basis arbeiten, Steuern und Gebühren zahlen und oft große Investitionen in die lokalen Gemeinden getätigt haben."