Lachsangeln Vancouver Island, BC

Also 2 Norge-Lachse und einige Mefos sind aber auch nicht zu verachten! Volles Petri dazu! Ich habe zB noch nie einen atlantischen Lachs gefangen.
Aber ja, Lachs essen wir schon sehr regelmaessig. Heilbutt ist noch beliebter bei meiner Sippe.
Petri Dank.. allerdings wird man mit den Petri Wünschen bei dir ja gar ni fertig.. Gut, ab nem 15 Pfünder fangen wir da eben mal bei dir an 🤣

Und Heibutt in "deiner Sippe" , eh da pack ich dir die Dinger in Norge inne Kiste u schick die dir, wir können ja tauschen gegen paar Pinks zb :32:

Das mit dem Heilbutt werde ich ni verstehen, schon gar ni wenn so reichhaltiges Portfolio an Edelsalmos vor der Türe rumpaddelt. Du fängst ja och bloss den weissen Hippo, also zumindest beim schleppen und beim rumpilken oder so.:a0155:

Aber gut, Geschmack ist eben relativ u vorallem verschieden, das is guuut😁
:wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
Immerhin schmeckt dort der Butt besser, weil schwarz.
Guten Morgen Deutschland, Guten Morgen BC.
M.

P.S. ich war mit meinem inzwischen verstorbenen Vater vor ca. 10 Jahren dort.
Für mich mit einer der schönsten Flecken der Welt.
 
Ich glaube nicht das das der schwarze Heilbutt ist. Der wird nur 6 bis 7 Kg schwer.
 
Hier gibt's nur den Pazifischen Heilbutt und so viel ich gelesen habe, zaehlt der zur Weissen Heilbuttsorte. Ich habe noch nie von einem schwarzen Heilbutt hier im Pazifik gehoert. Suedlicher von hier gibt es den sogenannten Kalifornien-Heilbutt aber der ist eher eine grosse Flunder und kein Hippoglossus. Unser Pazifische Heilbutt hat eine schneeweisse Bauchseite und wird wie der weisse Atlantische Heilbutt bis 200kg schwer. Entwicklungsgeschichtlich stammen die beiden sicherlich vom selben Urbutt ab und sind genetisch noch fast identisch. Waere mal interessant zu wissen ob es im Polarmeer eine Ueberlappung der Lebensraeme beider Arten gibt und ob die sich dort kreuzen.
Also Heilbutt nicht auf dem Teller zu moegen, ist schon Frevel. Was muss man denn da falsch machen um den zu versauen?
 
Moin und Danke für die Erhellung :)
Ich hatte nur im Kopf: schwarzer Heilbutt > Amerika, deshalb mein Kommentar.
Ich muss mir die eine Sendung vom Heilbuttfischen nochmal angucken, die war hier im Forum auch verlinkt.
Grüße, M.
 
Also 2 Norge-Lachse und einige Mefos sind aber auch nicht zu verachten! Volles Petri dazu! Ich habe zB noch nie einen atlantischen Lachs gefangen.
Aber ja, Lachs essen wir schon sehr regelmaessig. Heilbutt ist noch beliebter bei meiner Sippe.
Hallo Christoph,

ich fliege im Mai nach Vancouver und werde da 3 Wochen verbringen. Unter anderem werde ich mich in Tofino an der Lachsen versuchen.
Hättest du freundlicher weise einen Tipp für mich, welche Orte oder Hotspots besonders interessant zu befischen sind?
Beste Grüße und Petri heil
Mark
 
Hey Mark, sorry, erst jetzt gesehen. Du willst vom Ufer aus angeln? An der Tofinokueste kenne ich mich jetzt nicht im Detail aus; Tofino ist eher fuer seine langgestreckten schoenen Sandstraende bekannt und es wird wegen der Wellen viel gesurft. Da wird Uferangeln im Meer schwierig. Eher schon im angrenzenden Clayoquot Sound, irgendwo wo Du eine felsige Klippe zum tieferen Wasser findest, koennte fuer kleinere Lingcods oder Felsenbarsche und Greenlings interessant sein. Mit viel Glueck vielleicht ein Chinook aber Mai ist verdammt frueh und die Lachse sind noch weiter draussen.

Wenn Du Budget fuer ein Guideboot hast umd seefest bist, Mai ist beste Heilbuttsaison und die Guides finden Dir auch ein paar Fresslachse - Chinooks um die 10 vielleicht bis 15 Pfund. Diese Fischerei spielt sich meist ein paar Meilen offshore ab.

In den Fluessen und Baechen ist mit Lachs nichts im Mai.

Wenn Du Zeit und Lust hast mal nach Victoria zu kommen und ich Zeit habe, koennen wir gerne mal zusammen hier rausfahren; Lachs oder Heilbutt. Kannst ja mal ne PN schicken.
 
30.3. 2024; Victoria

Wirklich, man kommt ja zu nichts im Moment. Erst ist es schwer Zeit zum Angeln zu finden und dann noch schwerer Zeit fuer einen Bericht herauszuschaelen. Aber jetzt….!

Am Osterwochenende war es dann endlich mal wieder soweit, Ricardo und ich schipperten zu den oertlichen Fischgruenden – Wind war weg und der Osterhase liess uns einen freien Tag. Da unsere Fischvorraete zu Hause nahezu aufgebraucht waren, war so ziemlich alles mit Flossen und wenig Graeten willkommen. Zuerst wollten wir auf Lachs probieren und dann zum Stroemungsumschwung das kuerzere Fenster auf Heilbutt probieren. Waren keine guten Heilbuttgezeiten an dem Wochenende aber der Stroemungsatlas liess uns hoffen, dass dicht unter Land von 12:00 – 14:00 Uhr ein machbares Stroemungsfenster war, an dem man die Kilobleie noch am Boden halten konnte.

Wir waren erstaunt, dass die Bootsrampe um 9:00 Uhr morgens an einem langen Wochenende mit feinem Angelwetter und noch dazu einem Fishing Derby in East Sooke nicht rappel voll war. Wir waren wohl viel spaeter dran wie eine Menge geparkter Anhaenger andeutete. So konnten wir das Boot in Ruhe slippen und dann gemuetlich lostuckern. Ein herrlich sonniger Vormittag und glattes Wasser lagen vor uns. Wir fuhren gar nicht weit und gesellten uns zu 3 oder 4 anderen Schleppanglern direkt vor der Victoria Hafeneinfahrt. Dort konnte man immer ein paar Winter- aber spaeter auch Sommerlachse erwarten, die meist in 30-50m Tiefe, dicht am Boden, den Sandaalen hinterherjagten. Hin und wieder waren auch Heringsschwaerme vor Ort.

Wir setzten 2 Ruten mit schlanken Blinkern an den beiden Downriggern ein und liessen beide Koeder bis dicht zum Grund. Hier konnte man auch das Downriggerblei hin und wieder mal auf den Boden auftitschen lassen – der Boden war kiesig, sandig bis schlammig. Nur altes Fischerei- oder Schifffartzeug wie verlorene Krabbenfallen, alte Anker, Kabel etc. konnten schon mal einen Haenger und Abriss kosten – aber meistens ging es gut. Wir sahen ein Nachbarboot in Action; die brachten einen kleinen Lachs an das Boot. Zu klein, aber ein Lebenszeichen. Wir schleppten die 45m Tiefenlinie entlang und konnten einige Futterfischwolken am Echo markieren. Dort schleppten wir dann grosse Kreise. Und es dauerte nicht lange bis die Ruten loswackelten. Es waren meist halbwuechsige Chinooks so um die 40-45 cm lang. 45 cm ist das Mindestmass vor Victoria aber ich nahm normalerweise nichts unter 50 cm mit. So liessen wir vielleicht ein Dutzend kleiner Lachse wieder frei. Hin und wieder hatte man mal das Gefuehl es waere ein Groesserer dran aber der liess dann natuerlich wieder los und man wuerde es nie wissen.

Einmal loeste der Downriggerclip wieder von selber aus und die Rute blieb krumm stehen. So ein Selbstausloeser war oft das Zeichen eines groesseren Fisches da es doch schon etwas Koerperkraft bedarf um das Vorfach aus dem Clip zu reissen. Ich hieb an und etwas blieb haengen. Ich fuehlte ein paar Kopfstoesse und Gewicht. Langsam brachte ich das Etwas hoch, hin und wieder spuerte ich unwilliges Ziehen aber es fuehlte sich nicht wie ein sportlicher Lachs an. Vielleicht ein Felsenbarsch? Seltener hier, wegen der wenigen Bodenstruktur. Ein kleiner Butt? Dann sahen wir einen silbernen Schatten auftauchen – nein, es war ein Lachs! Der hatte nur ueberhaupt keine Lust zum Spielen. Der war auch eine gute Keepergroesse. Hoffentlich flippte er nicht noch vor der Landung vollkommen aus und schuettelte dann doch noch den Schonhaken ab! Als ich ihn neben das Boot gezogen hatte, wachte er auf und wollte nun toben. Ricardo reichte erst jetzt nach dem Kescher – das ging mir zu langsam und ich griff beherzt in das Vorfach und wuppte den sich wild windenden Fisch einfach ins Boot. Am Bootsboden flog der Haken sofort heraus. Glueck gehabt, mein erster Keeper dieses Jahr! Vielleicht so 60cm und 5-6 Pfund.

Danach kamen wieder ein paar kleinere Lachse. Alle Lachse die wir an diesem Tag hakten, waren markierte Chinooks. Das ist nicht ungewoehnlich im Winter und Fruehjahr vor Victoria wo sich Fresslachse, aus den suedlicheren US Brutstationen stammend, gerne aufhielten und vollfrassen. Ohne diese US Brut-und Aufzuchtstationen haetten wir hier nicht mehr viele Lachse zum Angeln und die Meeresbewohner einer Nahrungsstufe ueber dem Lachs haetten kaum noch was zu fressen. Um die wenigen Wildlachse, die frueh im Jahr durch das suedliche BC-Meer ziehen, zu schuetzen, darf man im Fruehjahr und Fruehsommer ueberhaupt nur noch markierte Lachse behalten.

Neben den Kleinlachsen brachten wir auch einige kleinere Flundern nach oben. Da unser gemeinsamer Angelfreund Alec, der Meeresbiologie studiert, gerade eine Studienarbeit ueber Plattfischarten machen musste, schickten wir ihm allerlei Fotos zu um die genaue Artenbestimmung zu testen. Er war gut geschult, muss man zugeben. Es gibt hier wenigstens ein halbes Dutzend verschiedener und aehnlich aussehende Plattfische. Leider faengt man die Groesseren eher selten. Es angelt aber auch kaum jemand gezielt auf Plattfisch, ausser natuerlich Heilbutt.

Die Bissfrequenz liess dann ploetzlich nach und wir schleppten weiter Richtung Westen, da wo wir spaeter auch noch vor Anker gehen wollten. Dort wurde es ein bisschen steiniger und ich vermutete dort auch noch mehr altes verlorenes Schiffszeug weil dort oefters Containerschiffe vor Anker lagen. Hier war ich vorsichtiger mit Grundkontakt. Daher war ich auch gleich an der Rute als es schien als ob der eine Koeder kurz festhing. Es blieb etwas kleineres am Haken haengen – der Downrigger kam ohne Probleme hoch. Vielleicht wieder ein Plattfisch oder kleiner Ling? Ich kurbelte langsam ein. Ploetzlich gab es einen harten Ruck und die Rute wurde hart nach hinten gezogen und ich musste sogar Schnur lassen. Wow, was war denn jetzt los! Leider dauerte die Ueberraschung nur ein paar Sekunden und dann war der grosse Widerstand weg. Schade! Das wird wohl ein grosser Lingcod gewesen sein, der sich kurz an einem kleineren Fisch am Haken verbissen hatte, aber dann doch noch rechtzeitig Lunte gerochen hatte! Die Vermutung verfestigte sich als ich kurze Zeit spaeter einen arg ramponierten Kleinlachs herausholte. Der hatte tiefe Bisswunden und war wohl nicht mehr zu retten. Schade! Gesehen haetten wir den Ling schon gerne, mitnehmen waere eh nicht moeglich gewesen – noch Schonzeit bis Mai.

Die letzte Stunde bis Mittag passierte nichts mehr an den Ruten und wir schleppten nun ueber die Kante ins tiefe Wasser. Bald holten wir ein und fuhren den kurzen Weg zu der auserkorenen Heilbuttstelle. Ich hatte hier letztes Jahr einen schoenen 46 pfuendigen Butt gefangen, auch an einem Tag mit sonst unguenstigen Stroemungen. Vielleicht ging das wieder! Zuerst hatten wir allerdings mit einer kleinen Panne zu kaempfen: wir liessen den Anker aus und warteten schon bis wir endlich straff und festhingen. Da kam ploetzlich die grosse Ankerboje an dem Boot vorbeigeschwommen. Hae? Bis ich geschnallt hatte was los war und den Kescher gegriffen hatte, war die Boje schon zu weit hinter dem Boot abgetrieben. Die wollte ich wiederhaben – die kostet etwa $80. Aber wie ist die nur losgekommen? Wir sahen ein Stueck durchgewetzte 8 mm Polyschnur an der davonschwimmenden Boje. Aber hinterher ging nicht so schnell, wir hingen noch fest am Anker und konnten den auch nicht so schnell heben da ja die Boje eine kritische Komponente beim Anker-Hochschleppen ist. So mussten wir den Anker plus 10m Stahlkette aus 90m per Hand heben. Ging gar nicht, so sehr sich Ricardo auch bemuehte. Einzige Moeglichkeit war den Anker mit Motorkraft zu loesen und dann in schneller Fahrt etwas hochzudruecken und dann schnell, bevor er wieder zum Boden sank, in der Absinkphase so viel wie moeglich Schnur einzuholen. Dafuer brauchten wir 2 oder 3 Ansaetze und mussten uns beim Hochhieven paar Mal abwechseln. Wie so eine einzelne Boje so viel Arbeitserleichterung erzeugen konnte; ein Hoch auf den Erfinder dieses Anker-Bojen-Systems fuer Tiefseeankerei!

Eine halbe Stunde spaeter sammelten wir dann auch die Boje wieder ein – gluecklicherweise war sie gross und orange genug um sie auch ueber fast einen Kilometer Entfernung noch zu sehen. Das Meer war auch schoen ruhig, das half. Dann hingen wir bald wieder vor Anker; diesmal ordentlich. Dann machten wir 2 Buttruten klar und das Warten begann. Die erste Stunde passierte gar nichts. Dann knabberten mal ein oder zwei Dornhaie an den Koedern – wenigstens ein Lebenszeichen vom Boden. Erstaunlicherweise war die Stroemung auch nach 14:00 Uhr noch total ruhig hier und wir konnten weiter angeln. Weiter draussen in der JDF Strait wuerde man schon keinen Koeder mehr am Boden halten koennen.

Da blieb die rechte Rutenspitze ploetzlich stehen und unterliess das rythmische Ziehen in den seichten Wellen. Nanu? Dann ruckte es ploetzlich hart an der selben Rute. Ricardo sprang auf und zur Rute aber zoegerte mit einem Anschlag denn jetzt passierte nichts mehr. Mist, hat er wieder losgelassen? Das musste Butt gewesen sein, so beisst kein Hai. Wir warteten. Und tatsaechlich ploetzlich haemmerte es wieder zweimal hart in der Rute und Ricardo sah mich fragend an und ich nickte. Daraufhin kurbelte er hart an und die Rute zog sich krumm und blieb krumm. Jawoll, der hing! Ich kramte den Gimbal heraus und Ricardo konnte so die Rute aus dem Halter holen und den Fisch in der Hand drillen. Der machte wohl anstaendig Alarm und wir hofften auf ein gutes Kaliber. Ich riet Ricardo den Fisch vorsichtig zu drillen da der Haken, gemessen am Biss und verdachtartigen Anschlag, wohl nur knapp hing. Machte er klasse und bald tauchte ein Butt neben dem Boot auf. Naja, gross war er nicht aber mit ging der trotzdem. Er war wohl nur so 85 cm lang und vielleicht 10-12 Pfund. Aber besser als nichts und vielleicht ging ja noch mehr.

Die Stroemung war auch um 15:00 Uhr noch befischbar und so blieben wir noch bis halb vier. Aber ausser dem einen oder anderen Dornhai wollte nichts brauchbares mehr beissen. So packten wir dann mit einem kleineren Lachs und kleineren Butt zusammen; nicht unzufrieden aber auch nicht gerade ueberwaeltigt vom grossen Fang. Da war noch Luft nach oben diese Saison aber der Anfang war gemacht und mein Filetiermesser durfte das erste Mal dieses Jahr angreifen.

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