AW: 3 deutsche - 542kg filet zuviel - 15000NOK strafe
Ich denke auch, daß die Zahlen von Herbert der Wirklichkeit näher kommen, als die 30000 Tonnen, die Vaghals als die jährliche Entnahmemenge durch Angler angibt, was ja eine durchschnittliche Menge von 50Kg Filet pro Angler ergeben würde. Wenn ich die im Thread "Filetmenge pro Angler im Durchschnitt ?" ausgewiesenen Filetmengen in Betracht ziehe, ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Und den von Herbert unterstellten Durchschnitt von 15Kg könnten selbst tausende von Fleischmachern nicht auf 50Kg hochtreiben. Vermutlich ist die Zahl sogar eher noch geringer als 15Kg, wenn man bedenkt, daß ja auch viele Familien dorthin fahren und da wird ja der Papa nicht hauptsächlich angeln können, so wie bei begeisterten, in Gruppen anreisenden Sportanglern.
Es verbleibt jedoch noch das Argument, daß die 9000 Tonnen der Angler ja ausschließlich in den küstennahen Bereichen und Fjorden gefangen werden und dort es vielleicht doch zu einer zu hohen Entnahme kommen würde.
Auch wenn andere Überlegungen, wie der Zusammenbruch der traditionellen Bauernfischerei eher dagegen sprechen und die Gegenseite die These auch nicht mit Zahlenmaterial begründen kann, so bleibt aber zumindestens der Anschein einer Möglichkeit.
Dagegen kann man aber folgende Überlegung anstellen. Norwegen hat eine egalisierte (also nicht die Fjordküstenlängen eingerechnet) Küstenlänge von grob 3000Km. Nehmen wir an, daß sich das Angeln nicht weiter als 20 Km von der Küste weg abspielt. Und diese 20Km dürften auch in Bezug auf die Durchmischung der Bestände den küstennahen Bereich ganz gut definieren. Das ganze ergäbe eine Fläche von 60000 qkm, die noch um einiges größer wäre, wenn man die Fjorde mit einrechnen würde. Gehen wir jetzt von 10000 Tonnen entnommenen Fischs aus und von einer 26 Wochen währenden Saison, so würden durchschnittlich 915g Fisch von den Anglern jeden Tag der Saison pro qkm, also einer Fläche von 1km x 1km, entnommen. Oder anders gesprochen ein Portionsfisch von 2,7 Kg alle drei Tage in der Saison pro qkm. Oder, wem das nicht anschaulich genug ist: Der Hauptarm des Namsenfjordes, der 30km ins Landesinnere reicht hat grob überschlägig eine Fläche von 150qkm und dies würde einer Entnahme von 50 Portionsfischen pro Tag der Saison entsprechen. Das ist also der durchschnittliche Befischungsdruck, den wir Angler erzeugen. Und das ist so gut wie nichts, auch wenn durchschnittlich heißt, daß es hier und dort mehr dafür jedoch auch dort und da weniger ist.
Trotzdem werden die küstennahen Bereiche fischärmer und die Kleinfischerei mit ihrer Quote von 48000 Tonnen ist dafür sicher auch nicht der Verursacher und der industrielle Fischfang findet nicht küstennah statt. Aber küstennaher Raum und die Hochsee hängen eben miteinander zusammen. Und vermutlich ist auch nicht nur die Überfischung mit 3.000.000 Tonnen durch die norwegische industrielle Fischerei die Ursache, sondern ebenso die Nebenwirkungen der Schleppnetzfischerei, die Verdreckung der Weltmeere usw. und möglicherweise eben auch die Fischfarmen.
Um dem Engegenzutreten und den Trend umzukehren, wären schon drastische Einschnitte in die Struktur aller die Weltmeere in Mitleidenschaft ziehenden Wirtschaftszweige notwendig. Daran gemessen ist eine 15Kg nicht nur völlig wirkungslos sondern einfach nur eine Lachnummer.
Gruß Dieter