Zurück von Røssøy im Nordland , Teil 2

HeinDorsch

Steigen / Engeløya
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25 Oktober 2004
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Salzgitter - Tyskland / Engeløya - Nordnorge
Fortsetzung !!!!!!!!!!









7. Tag - 25.06.







Der Wind hatte nachgelassen und es regnete nicht mehr. Für richtig raus fahren war der Wind aber noch zu stark. Da wir heute aber unbedingt aufs Wasser wollten, musste der Flagsund herhalten. Die Drift war teilweise so stark, das man nicht in Ruhe angeln konnte. Das Ergebnis konnte sich aber am Ende der Tour sehen lassen. Erstaunt war ich über die Größe der Makrelen.
Insgesamt wurde gefangen:
8 Dorsche ( 60-83 cm)
4 Schellfische ( 50-62 cm)
4 Köhler ( 50-78 cm)
13 Makrelen ( 39-47 cm).















8.Tag - 26.06.







Es war morgens mäßiges Wetter und so beschlossen wir im Bereich der Inseln und Schären, Richtung Vestfjord, zu angeln. So wie das Wetter war, war auch das Fangergebnis, nämlich recht bescheiden. Ich hatte nur 2 Dorsche von 63 und 71 cm, 1 Lumb von 72 cm und 1 Schel- fisch von 57 cm. Am frühen Nachmittag verschlechterte sich das Wetter. Es zog eine sehr dunkle Wolkenfront aus Richtung der Lofoten auf und so brachen wir den Angeltag früh ab.
Insgesamt wurde gefangen: 6 Dorsche ( 62-75 cm)
5 Lumbs ( 40-72 cm)
4 Schellfisch ( 50-60 cm)
3 Köhler ( 50-65 cm)
9 Makrelen ( 36-48 cm).











9.Tag - 27.06.







An diesem Tag ging gar nichts. Nur Regen und Sturm !!!!!!!!!!! Relaxen war angesagt. Noch einige Einkäufe getätigt und in der Gegend rumgefahren. Laut der Wettervorhersage sollte das Wetter ab den 27.06. eigentlich sehr schön werden, aber Kåre-Gunnar sagte die Wetterbesserung erst für den 28.06., ab Mittag, voraus. Und er sollte so Recht behalten. In der Hoffnung darauf vereinbarten wir für den Dienstag, 12.00 Uhr, eine Kutterfahrt mit ihm.















10. Tag - 28.06.






Der Tag fing so an wie die anderen, also Recht bescheiden und ich fing an, an Kåre-Gunnars Wetterprognosen zu zweifeln. Aber im Laufe des Vormittags änderte sich das Wetter. Wir hatten plötzlich herrlichsten Sonnenschein. Damit änderte sich auch unsere Stimmung, denn die war auf einem Tiefpunkt angekommen. Die Nerven lagen sprichwörtlich blank.
Um 12.00 Uhr ging es mit Kåre-Gunnar auf seinem Kutter für 6 Stunden raus auf den Vestfjord. Die Angelei fing mäßig an. Ein paar mittlere Dorsche und Köhler, sowie kleinere Lumbs gingen an den Haken. Aber dann überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Es wurden nur noch Dorsche gefangen der Größe 95+ cm. Jeder wähnte sich schon immer als Tagessieger, auch ich mit meinem 106 cm (12 kg) Dorsch. Aber fast zum Schluß kam dann der Knaller, ein Dorsch von 117 cm ( 15 kg ). Ein echter Prachtdorsch. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, es blieb der größte Fisch der Angeltour.
Insgesamt wurde gefangen: 11 Dorsche ( 68-117 cm)
5 Lumbs ( 40-80 cm)
3 Schellfische ( 50-60 cm)
1 Pollack (69 cm)
5 Köhler ( 55-70 cm).

Es wahr ein toller Angeltag bei herrlichem Sonnenschein und so sollte es bis zum Schluss des Angelurlaubs bleiben. Laut Kåre-Gunnar sollte es für die nächsten 6-8 Tage sonniges Wetter, aber mit zum Teil stärkeren Wind, geben.
Ich beschloss daraufhin für mich mein Vorhaben Naturköderangeln zu betreiben aufzugeben. Dazu hätte ich in der Nähe von Flatøy auf den Vestfjord fahren müssen, um den großen Lumbs, meinen Lieblingsfischen, nachstellen zu können. Ebenso gab ich das Angeln auf die großen Köhler auf, denn dazu hätte ich auch weit auf den Vestfjord fahren müssen. Laut Kåre-Gunnar war das aber ein zu großes Wagnis. Also beschlossen wir uns auf die größeren Dorsche zu konzentrieren. Was sich auch als die richtige Entscheidung heraus stellen sollte.











11. Tag - 29.06.







Der Tag fing schon mit herrlichem Sonnenschein an, sodass wir uns um unsere Stimmung keine Sorgen machen mussten, und es sollte auch tatsächlich auch so bleiben. Da sich trotzdem der Wind recht bemerkbar machte, war Angeln im Flagsund angesagt. Also fix rum um die Insel und rein in den Sund. Ich hatte dort 3 Dorsche (66 bis 72 cm), 1 Schellfisch von 69 cm und 1 Köhler von 77 cm fangen können. Wir waren auch nur bis ca. 12.00 Uhr auf dem Wasser, denn um 15.00 Uhr war wieder eine Kutterfahrt angesagt.
Bei der Kutterfahrt kam gleich richtig Stimmung auf, denn gleich beim ersten Stopp kam sofort ein 97 cm Dorsch an den Haken. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Hauptsächlich kamen nur Dorsche um 1 Meter herum hoch, aber die Metermarke wurde nicht geknackt. Ich hatte 4 herrliche Dorsche ( 82 - 93 cm) hochgeholt. Als die Kisten fast voll waren, wurde beschlossen in größerer Tiefe auf Rotbarsch zu gehen. Wir angelten dann so um die 220–230m tief. Ich machte nur einen Angelversuch. Mehr machte leider mein Rücken nicht mit, denn ich hatte mir während des nasskalten Wetters eine Rückenzerrung zugezogen. Dafür waren andere um so erfolgreicher. Nach einem Wahnsinnsdrill kamen an einem ca. 20m langem Rotbarschvorfach mit 10 Haken, bestückt mit Garnelen, insgesamt 3 Rotbarsche (45 – 50 cm), 1 Köhler von 63cm und ein Dorsch von 66 cm an die Oberfläche. Alle Fische konnten sicher gelandet werden. Nach dem versorgen der Fische war für unseren Gerd „Schicht im Schacht“. Er sagte keinen Pieps mehr und ging in die „Hängematte“. Es war ein sehr erfolgreicher Angeltag.
Insgesamt wurde gefangen: 12 Dorsche ( 64-98 cm)
3 Lumbs ( 47-71 cm)
3 Schellfische ( 50-67 cm)
2 Pollacks (52-59 cm)
6 Köhler ( 50-65 cm)
8 Rotbarsche ( 45-53 cm).





12. Tag - 30.06.






Gleiche Wettersituation wie Gestern, also herrlicher Sonnenschein bei mäßigem Wind. An diesem Tag hatten wir 2 Aluboote von der DINTUR-Anlage Steigen-Sjøhus gemietet und wollten damit die Inseln Røssøy/Engeløy umrunden, natürlich mit diversen Angelstopps. Für mich sollte der Tag unter dem Motto „Spaßangeln“ ablaufen, daher nahm ich nur leichtes Gerät mit.
Also, los ging es und erstmal in den Flagsund. Gleich am Anfang des Sunds hatten wir ein paar Stellen angefahren, die sofort zu Erfolgen führten. Mittlere Dorsche und Köhler und leider auch Makrelen. Leider auch Makrelen deshalb, weil wir ja länger unterwegs sein wollten und weil es zu heiß war. Deshalb die Makrelen wieder rein, damit sie nicht in der Kiste verderben. Und weiter ging es unter der Engeløybro (Engeløybrücke) durch in den Skittenfjord und in den Abzweig davon, dem Holmåkfjord. Auch hier wurden schöne Dorsche und Köhler gefangen, aber auch Schellfische. Der größte Dorsch maß immerhin 94 cm. Als wir uns dann weiter in Richtung NW orientierten, um in den Skagstadsund zu kommen, wurden die Wellen ungemütlicher. Der Wind kam aus Richtung der Lofoten und drückte das Wasser in den Sund rein. Gleich zu Beginn des Sundes sind 2 weitläufige Buchten, bei Røtnes und bei Hakvåg. In diese Buchten sind wir rein gefahren und haben auch dort einige Fische angeln können. Beim Weiterfahren wurde dann beschlossen, die Umrundung aufzugeben, weil wir dabei doch eine längere Strecke über freies Wasser hätten fahren müssen. Mich hätte es schon gereizt. Also wieder zurück, natürlich mit noch so manchem Angelstopp.
Insgesamt wurde gefangen: 7 Dorsche ( 60-94 cm)
5 Schellfische ( 52-67 cm)
8 Köhler ( 50-83 cm).

Alles in allem war es für mich ein gelungener Spaßangeltag, bei sehr schönem Wetter. Wenn ich nicht die massiven Probleme mit meinem Rücken gehabt hätte, dann wäre für mich angeln im T-Shirt angesagt gewesen.








13. Tag - 01.07.







Um 8.00 Uhr ging es wieder raus mit Kåre-Gunnar, zu unserer letzten Tour mit ihm, jedenfalls in diesem Jahr. Das Wetter war wieder super, also raus auf den Vestfjord. Diesmal habe ich keine Beifänger mehr moniert, nur den Pilker. Es sollte wieder auf Dorsch gehen. Wie vorgestern ging es gleich zu Beginn richtig los. Kaum ein Dorsch unter 90 cm. Gegen Schluss fing ich noch mal an zu zittern, denn die Vizemeisterschaft war in Gefahr. Wir hatten dummerweise diesmal kein Bandmaß mit dabei, sodass wir (ich) erst an Land Gewissheit bekamen. Ich konnte jubeln, denn der größte Dorsch hatte nur 105 cm.
Insgesamt wurde gefangen: 11 Dorsche ( 72-105 cm)
2 Lumbs ( 58-74 cm)
3 Schellfische ( 50-63 cm)
4 Köhler ( 50-69 cm).



Am Abend war die Eröffnung einer Segelregatta mit historischen Nordlandbooten in Nordskot. Wir fuhren um 17.00 Uhr dorthin. Es gab dort einige alte größere Segelschiffe zu bestaunen und nach und nach trafen die eigentlichen Stars, die Nordlandboote ein. Auf dem Wasser herrschte ein reges Treiben. Nicht nur durch die Segler, sondern auch durch den Wassertaxidienst, der immer wieder Personen hin- und herfuhr. Ein Grund dafür war sicherlich das „norwegische Buffet“, das man dort genießen konnte. Auch wir labten uns dort. Es gab alles um den Fisch, von Dorsch, Lachs, Seeteufel, Heilbutt usw., in vielen Variationen.
Es gab auch Walfleisch. Für 240,- NOK konnte man essen soviel man wollte.
Durch die Lage des Hafens von Nordskot, eine Bucht von Bergen umgeben, war es ein einmaliges Schaulspiel die eintreffenden Schiffe zu beobachten.











14. Tag - 02.07.






Es war abangeln angesagt. Die Kisten waren voll. Es sollte noch bei schönstem Sonnenschein, mit leichtem Gerät, Plattfischen nachgestellt werden. Die sollten am Abend als Vorspeise, bei unserem Abschiedsessen, dienen. Es gingen aber nur kleine Dorsche an die Haken, die sofort wieder ihre Freiheit erhielten. Die Sonne stach regelrecht auf uns ein, sodass wir das Angeln nach 2 Stunden abbrachen.

Danach war das Säubern der Angelausrüstung angesagt. Wir wässerten alle unsere, mit Salzwasser beaufschlagte, Ausrüstung. Bei den hohen Temperaturen waren die auch im nu wieder trocken, sodass sie verpackt werden konnten.

Am Abend, um 18.00 Uhr, gab es das große Abschiedsessen in Form eines Norwegenabends.



Es gab lauter norwegische Spezialitäten.

Fischsuppe mit Fiskeboller

Fischbouletten

Reinsdyregryte

norwegisches Labskaus

4 verschiedene Sildvarianten

graved Lachs

Dorschleber

geräucherten Dorschrogen

Salat


Rømmegrøt

Lomper mit Rømme und Tyttebær

Lefse und Lomper mit Gomme

Aus meiner Sicht war es ein gelungener Abschiedsabend unserer Vermieter, dem Ehepaar Döler.





Bemerkungen zum Angelgerät : Während der gesamten Tour hatte ich nur mit 3 Angeln geangelt.

30 lbs Rute, 2,10m Kutter und im kleinen Boot bei Flatöy und im Vestfjord

leichte Pilkrute, 3 m kleines Boot im Sund

Spinnrute, 40-80g, 3 m kleines Boot im Sund

Als Schnur hatte ich nur geflochtene der Stärke 20er, 15er und 10er.








Rückfahrt - 03.07.







Morgens hatten wir ganz normal gefrühstückt und um 9.30 Uhr ging es los in Richtung Heimat. Nur diesmal ohne Zwischenübernachtung, also „non stopp“ Richtung Heimat. Wir fuhren den gleichen Weg, über Schweden, zurück. Es war zum Teil unerträglich heiß, sodass ich mir schon ab und zu Gedanken über den eingefrorenen Fisch machte. Wir waren am 04.07. um 20.00 Uhr wieder zu Haus.





Fazit







Der Angelurlaub war trotz des schlechten Wetters in der ersten Woche ein sehr guter, und das Fangergebnis kann sich ja auch sehen lassen. Ich will gar nicht daran denken wie es gekommen wäre wenn wir die ganze Zeit über gutes Wetter gehabt hätten. Der Vestfjord ist ein lohnendes Revier. Die Inseln Røssøy/Engeløy sind ein ruhiges, beschauliches Fleckchen in der Abgeschiedenheit. Durch die Angel-Anlage Steigen Sjøhus auf Røssøy ist es allerdings schon ein bischen belebter geworden. Noch vor 2 Jahren waren wir dort die einzigen Angler. Ich hoffe, dass sich die Anlage Steigen Sjøhus nicht noch mehr in Richtung Raubanglercamp entwickelt und das Ansehen der deutschen Angler nicht noch mehr in Misskredit gebracht wird (dazu kommt aber noch ein Extrabericht).


Ich hoffe das euch mein Bericht gefallen hat.

HeinDorsch
 
Dein Bericht war allererste Sahne. :baby: :baby:

Ein paar Bilder wären nicht schlecht. :}
 
Das ist ein Spitzenbericht.So sollte ein Norgetrip ablaufen !!!
 
Der Bericht ist wirklich gut und ich hoffe, deinem Rücken geht es inzwischen wieder besser!
 
1A Bericht und sehr ausführlich!
Um die ganze Sache noch etwas abzurunden, wären ein paar Aufnahmen von Eurem Urlaub nicht schlecht.
 
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