Zurück aus Maneset 2012

Falko13

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Hallo Zusammen,

wie versprochen hier nun mein Bericht vom Angelurlaub in Maneset.

Am 24.05.2012 ging die Reise von Wuppertal los. In Kiel bestiegen wir dann die Fähre Richtung Oslo und dannach waren es nochmal 12 Stunden über die E3 sodass wir am 25.05.2012 gegen 22:30 Uhr vor Ort waren.

Das Wetter war an diesem Tag wirklich gut aber wir waren alle platt von der Fahrt und haben uns erstmal aufs Ohr gelegt. Am nächsten Tag gegen 9 Uhr haben wir uns dann die sog. Dieselschnecke den "Odin" genommen und sind raus in die Fahrrinne. Leicht war die Fischerei nicht und bereits alt gediente Hasen haben uns darüber informiert das man weit rausfahren müsste, was wir aber am ersten Tag nicht machen wollten. Gegen Nachmittag bekam mein Bruder dann auf einem Plateau in 13 Meter Tiefe (Echolot lief immer mit) einen Hammer Biss. Nach ein paar Minuten konnten wir dann den Heilbutt sehen. Ein schönes Tier von über einem Meter Länge, wir haben ihn Leider verloren...wie und warum dazu komme ich zum Schluss.

An dem Tag lief nur noch etwas mit Dort und bereits jetzt kamen die ersten kleinen Köhler unter Land und da haben wir uns erstmal 15 Stück gefangen welche wir später sehr gut als Köder nutzen konnten.

Am darauffolgenden Tag war das Wetter sehr stürmisch und wir waren gezwungen weiterhin unter Land oder im Fjord zu bleiben. Der Seegang war wirklich nicht angenehm und Pilken brauchte man eigentlich garnicht das haben die Wellen schon für einen erledigt. Zum Glück hatten wir aussreichend Seekarten und ich möchte hier nochmal auf meinen Thread von vor meinem Urlaub eingehen. Maneset ohne Echolot ist SCHEISSE! Wenn man kein ordentliches hat und niemand dabei ist der sich super auskennt hat man eindeutet schlechte Karten! Es gibt eine unglaubliche vielzahl guter Stellen mit richtig schönen Kanten und Plateaus. Wenn man diese aber nicht kennt, entweder weil man das erste Mal da ist und nicht über die Erfahrung verfügt oder aber kein Echolot hat, fährt man Stunden rum und versucht sich zu orientieren. Okay den Fischalarm kann man bei dem Echolot auf dem Odin (Eagle Dingsbums) getrost vergessen, es sei denn man trifft auf einen gigantischen Köhlerschwarm dann merkt man es am extrem häufigen Piepsen hintereinander. Das GPS auf dem ODIN ist auch nicht so der Bringer. Maximale Zoomtiefe 300 Meter, wenn man da nicht in Navigation (ja ein Boot verhält sich anders als ein Auto xD) geübt ist braucht man obwohls 30 Meter weg sind gut 5 Minuten um den Hotspot wieder neu anzusteuern.

Fazit: Für den nächsten Urlaub lieber in ein Lowrance mit Kartenplotter investieren als dumm aus der Wäsche zu schauen.

Auch finde ich das der Odin bei solchen extremen Wetterbedingungen nicht die richtige Wahl für uns war. Wenn man in einem 24 Stunden Zeitfenster (es wird ja nie dunkel) maximal 4 Stunden glatte See hat, dann sollte man sich das Boot nehmen was Jens genommen hat den Hugin, da ist dampf hinter und das bringt einem auch schnell zum weißen Felsen raus.

Achja der Weiße Felsen ;-) Oh mein Gott was ist jetzt genau der weiße Felsen, das hat ja schon was mythischeres als die Geschichte von der Chimäre.

Kommen wir direkt zum Tag X der Tag der alles wieder rausgerissen hat. Irgendwann hatte sich dann auch mal das Wetter beruhigt, es muss so nach 5-6 Tagen gewesen sein und wir sind dann raus mit ODIN Richtung weißer Felsen. Wie mir Waldemar und auch andere beschrieben haben.

Raus ausm Fjord
Rechts so das man dann wenn man links schaut an Gerdinger vorbei gucken kann
Und dann sieht man die schon

Jub da sieht man zwei weiße Felsen also wir hin. Schön an Gerdinger vorbei, mal kurz an sonem Pfahl gehalten der oben eine abgewinkelte Spitze hat (sieht nen bischen aus wie ein Eisenbahnsignal) - haben da auch ein bischen was gefangen, ja sogar was außergewöhnliches einen Seewolf <-- den Kopf muss ich mir noch skelettieren.

Dann weiter und weiter und weiter und dann war das erste Schärenende zu sehen. Aber nach Angaben der Leute die Dort sind müsste man nochmal über die Schären hinaus bis rauf nach Steinan oder Matmorflesin. Äh wir waren aber schon ne Stunde mit dem Boot unterwegs (Angelpause am Pfahl abgezogen!!!) Und die Felsen sahen wirklich weiss aus (weil die Komorane alles vollgeschissen haben :-)) Zwei kleine Inseln von denen eine etwas größer ist.

Also haben wir uns entschlossen hier schauen wir mal. Die Tiefen rings herum waren auch gut von 28 auf 75 Meter bei einer wirklich sehr angenehmen drifft und schon gings los der erste Dorsch hin. Wir haben wirklich dicke Dorsche von 8 Kilo gefangen aber auf einmal hatten wir auch Lump und noch einen Lump und noch einen immer wieder bissen die Tiere es war ein Lumploch. Wir haben die gefangenen Fische sofort ausgenommen die Würmer (welche wohl durch die Lachszucht auftreten) rausgeschnitten. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr aufs Angeln und hab die einfach nur noch ausgenommen und zurechtgeschnitten weswegen man mich ab da Hannibal Lump nannte oder Lecter Lump :D

An diesem Tag haben wir dann unser Limit gut erreicht und ich muss sagen: Gut der Lump ist jetzt nicht der Sportsfisch wie der Köhler (natürlich große) aber vom Aussehen her find ich den schon echt ne Marke für sich. Achja ein paar Küchenlengs hatten wir auch und natürlich Dorsche und ein zwei Polacks. Ein gelungener Tag.

Ich habe von den Fischen auch Fotos und ich verspreche diesmal sie auch am Sonntag nachträglich hier einzubauen.

Achja meine Dicke Penn Tuna Stick Rute und meine 50 W rolle :D die hätte ich ja fast vergessen zu erwähnen. Okay beim Naturköder angeln wären sie gut gewesen aber Pilken will man damit wirklich nicht :-D Ein Gimmik war es trotzdem fand ich zumal in unserem Wuppertaler Angelshop Möller wieder genau das passierte was ich erwartet habe.

Am Tag an dem wir die Schnur aufspulen lassen wollten, wurde man doof angeschaut gefragt wo man hinfährt und das sogar vom Besitzer selbst. Ich hab schon vorher gesagt das ich in den humorlosen Laden nicht mehr gehen will, aber für meinen Bruder und mich war es auch deutlich näher als alles andere. Ich denke jeder kennt son Angelladen in seiner nähe wo nur irgendwelche Maden-Stammgäste aufm Hocker rumlungern zu jedem Scheiß ihren Kommentar ablassen und die ZAHLENDE KUNDSCHAFT weit über 300 Euro nur herablassend behandelt wird. Für mich ist der Laden jedenfalls gestorben.

Zurück zum Urlaub. Nochmal zur Anlage selbst. Der Zustand der Anlage ist noch schlechter als in 2009. Ich hab die ganze Zeit in einem klammen Bett (ja wir haben gelüftet) pennen müssen. Der Trichter für die Fischabfälle welcher sich sonst am Ende des Steges befindet war nicht da, als er da war, hat sich ein Seeadler in ihm verfangen und ist jämmerlich verreckt (muss nachts gewesen sein). Obwohl ich erst zweimal da oben war, bin ich der Meinung es muss einiges gemacht werden. Klaro Maneset ist günstig und eine Investition wird die Preise nach oben treiben aber damit ist man dann nicht mehr Konkurenzfähig gegenüber Vikna oder Leka. Das sollte sich ein Pächter wohl überlegen denn das hier wären z. B. meine Verbesserungsvorschläge.

1. definitiv bessere Bootsausstattung alles < 30 PS muss weg. Klaro gibt es auch mal Zeiten wo es im Fjord knallen kann (haben dort auch ein paar gefangen) aber ob ich jetzt ans andere Ende vom Fjord fahre oder aber zum Eiterfjord, das macht keinen Unterschied. Darüber hinaus auf jedem Boot ein gutes Echolot und ein GPS mit Kartenplotter und ordentlicher Zoomtiefe. Tankanzeigen müssen an allen Booten vorhanden sein. Es kann nicht sein das man ein Boot von der Werft zurück bekommt und die Tankanzeige ist im Sack und wir fahren raus bis am Arsch der Welt und sehen auf einmal das der Tank auf Reserve steht obwohl eben (am selben Tag) erst voll getankt wurde. Ist kein gutes Gefühl sag ich euch.

2. Die Hütten: Mordernisieren ist nicht unbedingt notwendig, aber wenigstens trocken sollten sie sein. Auch das man permanent den Wasserhahn mit der selbst mitgebrachten Wasserpumpenzange nachziehen muss kann nicht richtig sein

3. Wie wäre es mit einem Taxitransfer von Rörvik nach Maneset. Ich denke da könnte man gut was organisieren so ne Art Shuttleunternehmen und das würde auch die Lange Anfahrt wegnehmen.

4. Entsprechend 3. würde ich die große Scheune unten mit Boxen ausstatten so eine Art Spinde wo sich Kunden die regelmässig kommen ihre Sachen einschließen lassen können (Versichert) und dann wirklich nur hin und zurück fliegen müssen

es gibt noch eine Menge mehr. Ich mache da Herrn oestvik überhaupt keinen Vorwurf der Mann ist wirklich sehr sehr alt und kann das auch nicht mehr organisieren. Aber der jetzige Hausmeister ist wirklich nicht der Burner um es mal so zu sagen. Nett zu sein reicht nicht, man muss auch mal die Arbeit sehen. Bringt nix wenn ich einen angestellten habe der keine Initiative ergreift aber auf der anderen Seite weiss ich auch nicht zu welchem Lohn der dort arbeitet von daher ist meine Kritik auch hier nur unter Vorbehalt anzubringen. Fakt ist aber es muss was getan werden.

Neben den schönen Angelerlebnissen, dem Sport dem ich frönen konnte und der wunderbaren Natur möchte ich dem Norwegenneuling oder generell GEMEINSCHAFTSangelurlaubNEULING etwas wichtiges mit auf die Reise geben.

Suche Dir dein Team sorgfälltig aus! Sehr sehr sehr sorgfälltig. Wir hatten uns 4 mal vorher getroffen und ich kann euch sagen das reicht einfach nicht. Es kann nicht sein das wenn 5 Leute in Urlaub fahren 2 der Marke HOTEL MAMA den ganzen Tag ihren Arsch breit sitzen und die anderen nur zwischen filletieren, kochen, spülen und tischdecken routieren während im Fernsehn der alte Geissen seiner fetten Henne das 50. mal an die Glocken packt und mit nem Bierchen und dem halben Aufschnitt fröhlich zugeprostet wird: Joah dat machse rischtisch Jung.

Klärt ab ob ihr eine Mischung aus Ballermann 6 mit einmal Stiprute ins Wasser halten haben wollt oder aber lieber richtiges Angeln wo die Leute die Abend zu 7 Uhr morgens rausfahren genickt haben auch auf der Matte stehen und nicht erst um 9 Uhr ihren faulen Arsch aus der Koje schwingen wenn der letzte Frühstücksteller gerade auf dem Tisch gelandet ist und ohne ein guten Morgen an die Thermoskanne gehen und fragen in den Raum blicken mit den Worten: NOCH KEIN KAFFE <-- Leute bei so Menschen bekomme ich so derbe nen Kackreiz deshalb klärt das echt ab sonst habt auch ihr so wie ich teilweise nen ganz enormen Juckreiz in den Händen und findet euch jeden Abend bei 50 Liegestützen wieder, weil alles andere euch als Massaker vor das Kriegsgericht der Uno bringen würde ;ooo;

Auch genial sind Schnorrer. Wenn man die weite Tour macht und sieht was die Lebensmittel kosten und es gut passend (NICHT KNAPP IST DAMIT GEMEINT) Aufschnitt eingekauft wurde, dann muss ich kotzen wenn ich Leute sehe die sich von nem Stück Gauda 300 Gramm abschneiden und mit übereinander gelegten Beinen im Ballonseidenschlafanzug den mediteranen Lebenmann miemen und alles wegfressen <-- Achtung wieder UNO Alarm!

Zum Angeln selbst. Wir wissen ja alle wir sind Profis oder? ;) Mal im ernst ich kenn keinen Angler dessen einer FISCH in den Jahren nach dem Fang immer größer wurde oder der alles kennt und alles weiss, der an der Rutenspitze erkennen kann das in 109 Metern ein Tangdorsch den Pilker von Rechts nahm natürlich von links unten nahm :P Wenn ihr nach Norwegen fahrt und das haben wir jetzt mehr als gelernt, nehmt euch wirklich fürs Gaffen Top Gaffs mit. Billigscheiße (Aluteleskopguff ausm Lidl) direkt kaufen und wegwerfen! Wir haben den Heilbutt vom Anfang verloren weil <-- nein das ist jetzt kein Witz, jemand ihn Keschern wollte, weil man beim Gaffen <-- nein das ist jetzt auch kein Witz DIE SCHULTER AUSGEKUGELT BEKOMME KANN <-- wtf = what the fuck? Klingt für mich nach beheizter Unterhose gegen Hodenunterkühlung an der Reeling aber naja ;-) jemand der mit so einer Überzeugung einem Fisch den Bauch mit seinem Karpfenkescher schubbert und den Kescher dannach als Hakenlöser einsetzt dem will man ja nicht in sein professionelles Handwerk fuschen :daumen:

Zu guter letzt noch der Tip zur Überprüfung der Kenntnislage: Wart ihr alle schonmal Angeln. Ich weiss ich weiss damit kann man sich ja ganz ganz übler Blicke einfangen denn natürlich war jeder schon 100 mal öfter fischen als derjenige der es wagte diese Frage überhaupt in den Raum zu werfen. Wohl an dann möge man mir folgende Szene die sich so zwischen meinem Bruder, mir und einem phlegmatiger abgespielt hat erklären:

Bruder: Und Dieter schon nen bis auf Naturköder gehabt? (Montage 500 Gramm Blei, Naturködersystem, 50 Meter Tiefe, Driff ZERO ZERO)
Dieter: Nö
Dieter: Ich hol mal hoch da war eben wat
Dieter: ohhhhh
Falko: Hasse einen
Dieter: hm weiss nicht
Falko: Schau mal deine Rute da ist doch wat
Dieter: Hm Tang?
Falko: Nee schau doch mal du bist doch bei der Menge Schnur schon im Mittelwasser und die Rutenspitze tanzt
Dieter: Jooooo da ist einer eingestiegen, ohhhh das ist nen guter ohhhhhh das ist nen guter
Szenenbeschreibung: Die Rutenspitze findet die Bootswand so attraktiv das sie ihr wohl einen Kuss geben will während der Teil unter der Multirolle schön auf der Reeling liegt
Falko: Boah der zieht aber ganz schön
Dieter: Pumpt aber es geht nicht weil.....is sich großes Fisch
Bruder - sieht jetzt wieder rüber und wird nervös: Dieter Dieter die Rute bricht Dir gleich weg mach doch die Bremse auf Dieter die Bremse die Bremse Dieter
Dieter: BREMSE?!!!!!!!!

Ja und so hat Dieter dann auch noch gelernt das dieses Ding an seiner Multirolle nicht ein mitbringsel für Japanische Assasine ist (Wurfstern) sondern die alleseits bekannte Sternbremse. Aber nach 6 Mal Norwegen muss man ihm ja daraus keinen Vorwurf machen. Dieter war so einer

Falko: Dieter du brennst
Dieter: Jo
Falko: Willste nicht mal löschen
Dieter: Nö
Falko: Du weißt aber das du verbrennen wirst Dieter?
Dieter: Jo

einsilbig, phlegmatisch, langsam und auf jedenfall zu Hause in der Hütte weder einer Couch noch einem Stuhl gegenüber in der Aktivität konkurenzfähig ;<

Denkt jetzt bitte nicht das ich übertrieben habe. Für mich ist beim Angeln wichtig das wenn man Angeln fährt auch wirklich angelt und das gerade in einem gemeinschaftlichen Urlaub alles Hand in Hand geht und nicht die Frauen nach dem Bootsausflug wie bei uns ins Nagelstudio verschwinden um das nächste Fass Bier anzustoßen oder einfach drinn bleiben weil 6 Stunden aufm Meer einfach viel zu viel sind. Gruppenreisen mit gemeinsammen Zielen werden nur dann zum Erfolg wenn jeder mitzieht und nicht die hälfte sich auf Knochen des Rests nen faulen Arsch pflegen.

So das wars von meiner Seite, bis Sonntag gibts dann noch Bilder von den Fischen.

Viele Grüße

Falko
 
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man mit deinen mitfahrer musst du ja pecht gehabt haben.

Zum glück hatte ich dieses jahr nicht die erfahrung gemacht wir haben auch jemand aus dem NAF mit dabei und mit Michael würde ich überall nochmal hin fahren ein klasse angel buddy.


Jörg
 
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Danke für diesen ausführlichen Bericht :daumen:

Da war ja alles dabei, einiges braucht man leider nicht.

Die Truppe muss passen, ganz wichtig. Jeder soll seinen Teil dazu beitragen, das es ein toller Urlaub wird. Leider denken manche da anderst (und merken es gar nicht)

Wir haben das Glück, das bei uns jeder sein Teil dazu beiträgt, somit sind unsere Touren meist stressfrei und witzig.....
 
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Wenn ich das so lese bin ich froh das ich nur mit Leuten aus unserem Angelverein unterwegs bin.
Die haben erfahrung in Norwegen und die tägliche Hausarbeit ist auch schön aufgeteilt.
 
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Hallo Falko,

vielen Dank für Deine Mühe mit dem Bericht. Da ist ja wirklich alles dabei gewesen.

Zum Thema Team:

Unsere Truppe fährt seit 1995 zum Angeln. Erst Dänemark, seit 2005 Norwegen. Da gibt es nur das Musketierprinzip.

Wenn das so ist wie Du beschrieben hast, kannst Du den Urlaub in die Tonne treten.

Grüße

Droschsearcher
 
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Hallo,

vielen Dank für euer Feedback. Es war halt etwas unglücklich aber ich hab mich dann schnell auch mal abgeseilt und hab z. B. wieder meinen Sumpfberg bestiegen (ich frag mich wie es so hoch noch soviel Modder gibt aber ich hatte eh alte Stiefel dabei die weg mussten also rauf da und die Birne frei blasen lassen).

Das geilste war das ich 5 Kilo abgenommen hab und es hätte noch mehr gehen können. Also nicht das ihr daraus jetzt interpretiert der Schnorrer hätte alles weggegessen und deswegen wäre es so gekommen, nee man konnte schön Sport machen (TRX, Cattle Bells, Joggen und auch mal den Weg zum Forellenteich zu Fuss und wieder zurück u.s.w.) war schon richtig geil. Aber das beste gegen Fett war die Kälte. Das wäre noch ein weiterer Tip von mir. 2009 hatte ich ja ne Fleece Jacke und ne Softshell <-- vergesst es. Jeder der nach Norwegen fährt sollte sich was Floater/Thermaanzug mässiges organisieren sonst ist der Arsch ruck zuck abgefrohren. Ich weiss noch wie ich die erste Woche mit meinem Vater 2009 gefrohren hab wie Sau und da war es nicht so kalt wie dieses Jahr!!! Wir hatten da ja sogar nochmal Schnee (gut er blieb nicht liegen, aber schnee Fällt nicht bei +15 Grad das war schon richtig lecker kalt).

Als nächste Zeit die ich gerne in Maneset checken würde ware mitte Ende Juni <-- wieder ein bischen Glückspiel weil dann evtl. die Köhler weg sein könnten aber sonst vom Wetter evtl. besser. Es waren sogar Leute da die nur wandern wollten, die hatten aber mit dem Haustiger zu kämpfen mit der *hust "scheuen" norwegischen Waldkatze ;-) Die so scheu ist, das man das gefühl hat jemand hätte sie einem ans bein getackert :D aber witzig war sie trotzdem.

Grüße

Falko
 
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Hallo Falko, Dein Erzählstil ist wirklich klasse, fand ich sehr amüsant zu lesen. Besonders deine Erfahrungen und Tipps zu den Mitfahrern. Du solltest mal ein Buch schreiben, würd ich glatt kaufen! Also Danke nochmal für die gute Unterhaltung! Ralph
 
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Danke für den Bericht und wirklich amüsante Schreibweise und solche beschriebenen Exemplare will wirklich keiner dabei haben:daumen:

Gruß

Sven
 
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Da müsste mir ein Fuß fehlen, mit Leuten die ich kaum kenne meinen Norwegenurlaub zu verbringen!! :rolleyes:
 
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@Thomas66

Ich fahre nächsets jahr auch mit einem naffen den ich nur einmal auf Hitra getroffen hab wir telefonieren aber jetzt schon seit 2 jahren regelmässig miteinader und kommen super klar ausser das er ne zecke von schalker ist und ich Dortmunder passt das wunderbar zusammen.

Jörg
 
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@ Panafax

Dann kann man ja nicht mehr sagen, dass ihr euch kaum kennt. :D
 
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Ja wenn Dortmunder und Schalker zusammen wegfahren kann ja garnichts schief gehen,ein Herz und eine Seele:lach
 
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So, jetzt meldet sich der Jens, der zur gleichen Zeit in Maneset war auch einmal zu Wort:

Ich kann die Ausführungen von Falko zum Camp so nicht stehen lassen, denn in meinen Augen gab es, was uns betrifft, keine gravierenden Mängel.

Natürlich handelt es sich bei den angebotenen Hütten - wir hatten Hütte Nummer 4 - um keine Luxusabsteigen, jedoch war alles zweckmäßig eingerichtet und alle wesentlichen und notwendigen Gebrauchsgegenstände in der Unterkunft voll funktionsfähig. Undichte Wasserhähne, feuchte Betten oder dergleichen hatten wir nicht. Die Gefriertruhe funktionierte einwandfrei und kühlte auf unter minus 20° Celsius. In ihr konnten wir drei Standardboxen übereinander stapeln und hatten daneben auch noch genügend Platz für Filets. Insgesamt konnten wir so - mit ausreichend Luft nach oben Filet für Insgesamt 5 Boxen ohne Proble verstauen.

Und weil wir gerade bei den Filets sind:
Die Anlage verfügt mittlerweile über ein kleines Filetierhäuschen. In ihm haben nebeneinander drei Personen ausreichend Platz und man ist bei schlechtem Wetter geschützt. Wenns zu voll wird gibt es noch die Option neben dem Häuschen zu filitieren.

Zurück zu den Hütten:
Das einzige Manko, das ich feststellen musste - wir hatten aber vorgesorgt, da das ja häufiger vorkommt - die fehlenden guten Messer in der Küche. Wer gerne kocht, so wie ich, der kennt das Problem. Aber insgesamt gesehen, ist das wohl eher eine Kleinigkeit.

Keine Kleinigkeit und von mir daher sehr genau unter die Lupe genommen sind die fahrbaren Untersätze, die so angeboten werden:

Zum einen wären das die Aluboote. Ihre Ausstattung, was Technik angeht ist eher dürftig. Es fehlen Echolot und GPS/Plotter. Ohne diese beiden Dinge würde ich in Maneset, und nicht nur dort, nicht zum Fischen fahren. Gut, Echolote kann man mieten, aber deren Qualität - naja. Ich hatte sie nur kurz in der Hand, aber sie machten einen "verbrauchten" Eindruck. Die Motoren dieser Boote hingegen sind erste Sahne. Soweit ich das gesehen habe sind alles moderne Viertakter von Suzuki in den Strärken 10 bis 30 PS.
Bei schönem Wetter und ruhiger See, würde ich mich mit diesen Booten (mit 30 PS) schon mal bis vor Gjerdinga wagen - mit eigenem Echolot und Plotter. Für alles andere wären sie mir aber zu schwach motorisiert.

Dann wäre da das von Falko beschriebene Odin. An sich ein top Boot zum Fischen. Hohe Bordwand, so dass man stehen kann und ausreichend Platz für fünf Angler. Allerdings hat dieser Bootstyp einen Nachteil. Er schaukelt sich bei Wellengang extrem auf. Ich denke, das war es, was Falkos Truppe zu Beginn des Urlaubs zu spüren bekam, da es wirklich sehr windig war.

Ja, und dann noch unsere Hugin - eine Avor. Ich denke zu diesem Bootstyp muss man nicht viel sagen. Für mich eines der besten Angelboote für unsere Zwecke. Unsere hatte einen 110 PS Diesel Innenbordmotor. Dieser lief einwandfrei und der Verbrauch hielt sich auch sehr in Grenzen. Jeder von uns vier Anglern zahlte ca. 75 €, und wir sind wirklich sehr viel und weit gefahren. Man muss aber dazu sagen, dass wir unser Boot nicht über 2000 Umdrehungen gefahren sind und auch vom Chef aus auch nicht sollten. Uns reichte das aber auch vollkommen aus. Der Kartenplotter unseres Boots funktionierte einwandfrei und auch das Echolot - auch dieses war ein älteres Modell - funktionierte gut bis in Tiefen von 150 Metern. Darunter wurde die Luft dann etwas dünn. Mir persönlich ist aber der Plotter viel wichtiger, um Kanten exakt anfahren zu können.
Schwimmwesten waren ausreichend vorhanden. Wer aber Feststoffwesten nicht mag, der sollte sich seine eigene mitbringen. Ebenso suchte ich vergebens nach Signalmitteln für den Fall der Fälle. Aber auch hier hatten wir vorgesorgt.

Der Eigentümer der Anlage ist schon sehr alt und ich meine er hat mit der Entscheidung die Anlage zu verpachten die richtige Wahl getroffen. Nichts desto trotz war Herr Ostevik immer sehr offen unseren Anliegen gegenüber und hat mir wertvolle Tips zum Fischen gegeben und sich dafür auch wirklich Zeit genommen. Sehr interessant fand ich auch die Gespräche mit ihm über die Geschichte des Ortes Manest und die umgebende Region. Bei der Bootseinweisung ist er mit uns aus dem Fjord herausgefahren und hat uns einige gefahrenträchtige Bereiche gezeigt. Ob das nur eine Ausnahme war, oder die Regel ist, weiß ich aber nicht. Darüberhinaus hat er sich regelmäßig über unsere Fänge erkundigt und uns auf die 15 kg Grenze hingewiesen und diesbezüglich ermahnt. Das sollte so öfter praktiziert werden.

Sein Hausmeister war erst seit ungefähr einem Monat bei ihm und das hat man auch gemerkt. Allerdings war er sehr bemüht, hat uns jederzeit geholfen, wenn wir ein Problem hatten und war Anregungen gegenüber offen. Ich denke, wenn man ihm noch etwas Zeit gibt, dann wird das. Ach ja, für den Spritverkauf und auch dessen Preise ist er verantwortlich. Dass dieser über dem Preis an der Tanke liegt, ist nachvollziehbar. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es zur nächsten Tankstelle alleine 25 km Fahrtstrecke sind - einfach.

So, und zu guter letzt das Angeln an sich. Ich fand und finde das Gebiet sehr interessant und abwechslungsreich. Man kann dort nahezu jede Fischart gezielt beangeln.

Wir fingen: Heilbutt (2 Wochen vor uns wurde ein 55 kg Fisch gefangen), Rotbarsch, viele Dorsche zwischen 7 und 10 kg, Schellfisch, Leng, Lump, Plattfische im Fjord, Köhler bis 115 cm (mein neuer personal best :daumen:) und was ich hervorheben möchte: viele und gute Pollacks. Denn in dem Bereich kann man diesen Fisch wegen der sehr abwechslungsreichen Struktur hervorragend beangeln. Auf den Riffs vor Gjerdinga konnten wir auch einige große Pollacks (80+) erbeuten.

Alles in allem hatten wir eine sehr gelungene Tour mit einem guten Team. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer seine eigene "Hausl" dabei hat, die sich liebevoll um ihre vier Jungs kümmert und immer leckeres Essen macht, dem muss es ja gut gehen. Danke Lisbeth!
 
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Hallo Jens,

mag schon sein das in eurem Haus alles Top war, aber bei uns lief wie gesagt die ganze Zeit der Wasserhahn in der Küche und nachdem wir mit einfachen Mitteln nicht mehr weiter kamen mussten wir entsprechend selbst Hand anlegen. Die Dusche war ebenfalls in fragwürdigem Zustand die Dichtung am Schlauch war kaputt und somit verlor sich das Wasser bereits an der Armatur und ging kaum durch den Schlauch.

Sicherlich keine Dinge die ein Drama waren nur aufgrund der größe des Fehler leicht zu beheben.

Zum Boot und dem Hausmeister. Wenn, wie meinem Bruder gesagt wurde, Odin vor unserem Urlaub noch zur Überholung in der Werft war, kann ich auch bei aller Liebe nicht, eine defekte Tankanzeige akzeptieren. Hierdurch hatten wir fast jeden zweiten Tag Diskussionen mit dem Hausmeister ob der Tank nun voll ist oder nicht. Rausgefahren Leer reingefahren Voll oder Rausgefahren voll kurz hinterm fjord leer dann wieder voll <-- sorry das ist nicht das was mir vertrauen einflöst.

Ich sag ja garnicht das die Anlage schlecht ist, sie ist halt in die Jahre gekommen, nur gewissen grundlegende Dinge sollten schon funktionieren und dabei ist für mich ein Fernseher deutlich unwichtiger als eine funktionierende Wasserleitung.

Aber Du hattest ja an dem einen Tag gesehen wie sich die Situation stimmungsseitig zugespitzt hat. Ich hätte auch im Boden versinken können als der Affe von uns euch nen dämlichen Spruch beim Filetieren gegeben hat obwohl man noch nen 40 Tonner im Filetierhaus hätte parken können und PLATZ GENUG da war. Nur bei dem Scheiß der sich schon auf der Hütte abgespielt hat, hätte jedes weiter Wort von mir ne total Eskalation gebracht. Man geht nicht einfach irgendwo hin und schmeißt seine Fische so auf das Brett das die anderen die genau wie wir den Arsch abgefrohren haben jetzt auch noch draußen stehen dürfen. Nur peinlich sowas und dafür möchte ich mich auch noch im Nachhinein entschuldigen.

Es waren einfach so viele peinliche Momente dabei das ich im nachhinein schon etwas wehmütig darüber bin nicht doch die Kernschmelze ausgelöst zu haben. Die beste Szene war die auf der Rückfahrt an der Fähre in der Warteschlange. Hinter uns hällt ein VW Buss mit einem älteren Herren und seinem Sohn. Ich will mich mal nicht zu weit aus dem Fenster hängen, aber es waren schon gut betuchte Leute von denen ich bei beiden den Eindruck hatte das sie ein gutes Maß an Anstand, Sitte und Bildung haben. Die Tür ihres Autos öffnet sich und unser Alleswisser geht direkt hin und fragt: Na wo wart ihr denn bla bla bla und so weiter und so fort. Die beiden geben Rede und Antwort und so ca. beim fünften Satz passiert es wieder: Unser Besserwitzer ähh -wisser schraubt wieder einen der untersten Schublade Witze raus mit der Frage: Sacht mir mal was isn Jungfernhäutchen.

Mein lieber Herr Gesangverein ich bin bestimmt keiner der nen Sektglas mit abgespreitzen Fingern trinkt aber muss man jeden zwischenmenschlichen Kontakt immer wie ne Wildsau eröffnen? Meine Fresse sowas geht mir so derbe auf den Geist jeder zweite Satz: Rosette, Analstöpsel, f i c k e n, bücken bla bla bla bla bla unglaublich. Ich bin direkt wieder in den Wagen und hab mich hingelegt das kannste keine 5 Minuten am Stück aushalten.

Übriegens der, der deinen großen Kumpel beim Filetieren son angeraunst hat das war noch der Schnorrer, weißte das ist auch so ne Sache wenn die faulste Sau im Team die größte Fresse hat da geht mir die Hutschnur. Deshalb bin ich immer mit meinem Sportzeugs raus und wollt irgendwann nur noch fischen und dannach schlafen dannach sport und dannach wieder fischen aber Konversation auf Höhlenmenschniveau ging garnicht mehr.

Vielleicht habt ihr das an dem Tag nicht so empfunden als ihr filetiert habt, aber ich find sowas halt einfach nur noch peinlich. Wenn man vor Ort ist profitiert man voneinander und nicht gegeneinader. Das ist schließlich kein Forellenpuff wo es um Platzprobleme geht und wenn dann an so einem Ort dennoch son Platzhirschscheiß gezockt und dann noch ausm eigenen Team bekomm ich das Kotzen.

Naja jedenfalls mit denen nicht mehr soviel steht fest und durch die Auszeiten hab ich dennoch nen super Urlaub gehabt und ich glaub mein Bruder auch. Wir hätten uns wegen der Knallköppe einmal richtig gehabt, aber dann haben wer eingesehen wo der Fehler lag.

In diesem Sinne, ich hoffe das Herr Oestevik einen guten Pächter findet, aber ich wünsche mir auch das er jemanden findet der sich um ihn kümmert. Mein Vater war 1972 bei ihm und die haben da noch zusammen mit nem Boot die Kühe auf ne Insel gebracht so einsam wie es dort ist, stell ich mir als alter Mensch sehr sehr schwer vor.

Viele Grüße

Falko
 
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Hallo Falcop 13,
ich glaube, das kennt jeder, dass ein Wichtigtuer, Egoist oder sontiger intoleranter A.... die komplette Gemeinschaft sprengen und einem den Norgetörn, auf den man sich das ganze Jahr freut, total vermiesen kann. Ich hab das auch erlebt. Wer zu Hause in Ordnung zu sein schien, auf unausweichlich engem Raum in Norge, wo jeder tolerant und gemeinschaftsfähig sein muss, scheiden sich manchmal die Geister. Auch wir kennen solche, die enttäuschten derart, dass wir mit denen nicht mal mehr eine Radltour ums Haus machen würden. Das waren aber in all den Jahren nur ganz wenige Ausnahmen. Für die meisten Begleiter gilt doch: Jederzeit wieder!
Seit Jahren sind wir ein harmonischer Freundeskreis von Norge-Fans, in wechselnder Beteiligung untereinander geht das super gut - ohne Stress, ohne Reibereien, da kommt echte Freude auf.

Aber nun zu Maneset. Ich war dort vor ca. 15 Jahren. Schön, dass er alte Guttorm noch aktiv ist. Er war sehr sympathisch, war aber völlig überlastet. Seine Frau, wenn ich mich recht erinnere eine Deutsche, saß nur im Büro und qualmte mehr als seine Lachs-Räucheranlage. Lebt die noch? Meines Wissens hat er doch eine Tochter - soll Lehrerin sein. Kümmert die sich nicht um "Hyttegrend"?

Ich treibe mich seit Jahren etwas mehr nördlich rum -so zwischen Vennesund und Sandnessjoen. Die Sachen sind gepackt, morgen geht's los.

Servus aus Bayern,
Südwind
 
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