Wildlachsbestand gefährdet

Bromsenkoenig

Kastenteufel
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Moinsen NAF-Gemeinde,

habe gerade einen interressanten Artikel zum o.s Thema auf www.terra-nova.tv gelesen.

Da ich leider nicht den Link einstellen kann, ist wohl etwas zu lang, habe ich ihn unten stehend reinkopiert.

Lachse haben nichts zu lachen

Bremen, 12.05.2005: Zuchtlachse, die aus norwegischen Fischfarmen entflohen sind, bedrohen die Bestände ihrer wild lebenden Verwandten. Einem neuen WWF-Bericht zufolge entkommen jedes Jahr etwa eine halbe Million Tiere. Hauptursachen sind Schlupflöcher, die nach Ansicht des WWF auf Fahrlässigkeit sowie unzureichende Vorsichtsmaßnahmen und mangelhafte Schulungen der Angestellten zurückzuführen sind. So entwischen die Lachse zum Beispiel beim Umsetzen in einen anderen Zuchtkäfig. Diese im offenen Wasser verankerten Netzkäfige sind die reinsten El Dorados für Parasiten wie die Seelaus und für Krankheitserreger, die für die Wildlachse zu einer ernsthaften Gefahr werden können. Außerdem werden durch die Konkurrenz der entflohenen Zuchtlachse Nahrung und Fortpflanzungspartner für die Wildtiere knapp.


Die vorliegende Studie widerlegt nach Ansicht des WWF das von den Befürwortern der Fischfarmen ins Feld geführte Argument, dass die Fischzucht zur Erholung der wild lebenden Bestände beitrage. „Einer von vier Lachsen in Norwegens Flüssen ist ein Flüchtling aus einer Fischfarm“, warnt die Fischereireferentin des WWF, Heike Vesper. „Dadurch kommt es immer häufiger zur Vermischung von Zucht- und Wildlachsen.“ Der Gen-Pool und damit auch die Widerstandsfähigkeit der Tiere werde dadurch schwächer. Langfristig gebe es immer weniger Nachkommen. Lachse, die die ersten Lebensjahre überstehen, seien meist anfälliger für Krankheiten und pflanzten sich weniger stark fort. „Der Wildlachs steht vor dem Aussterben. Die gezüchteten Verwandten haben das Potenzial, den Wildlachs durch die Übertragung von Krankheiten und den Kampf um Nahrung und Nachkommen komplett zu vernichten“, sagt Heike Vesper. Sie warnt schon seit langem vor den Bedrohungen für den begehrten Speisefisch.


Der WWF fordert, dass Fischfarmen umweltfreundlich und nicht in der Nähe von bedrohten Wildtierbeständen betrieben werden. Zuchtlachse müssten individuell gekennzeichnet werden, damit man ihre Herkunft aus den Farmen zurückverfolgen kann. 500.000 Tonnen Lachs und Regenbogenforelle werden in Norwegens Fischfarmen jedes Jahr produziert. Die Fischzucht gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes. Gleichzeitig ist Norwegen die Heimat der Hälfte aller wild lebenden Atlantischen Wildlachse. Deren Bestände sind durch den Bau von Dämmen und durch die Umweltverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft bereits in vielen Regionen zusammengebrochen. Dämme und andere Flussbauten stören den Weg der Lachse zu ihren Laichgründen und verhindern somit die Fortpflanzung. Mittlerweile droht für die nächsten Lachs-Generationen eine weitere Gefahr: Viele der gezüchteten Lachse und Forellen ziehen erst sehr spät im Jahr flussaufwärts - dann, wenn die Wildlachse ihren Laich bereits a bgelegt haben. Während ihres Zuges zur Flussquelle kann es passieren, dass die Zuchtfische den Laich auf- und sogar zerstören.
 
" ... einer von vier ist ein Zuchtlachs ..." - genau so ist es an der Rauma hier bei mir um die Ecke dieses Jahr. Traurig, ist nur eine Frage der Zeit bis alles "Wilde" aus den Stämmen raus ist. Viel anders wird's mit den Zucht-Dorschen und Zucht-Heilbutts wohl kaum laufen.
 
Traurig - ich denke es ist vielerorts schon zu spæt - die Masssnahmen, die nøtig sin um diesem Trend ein Ende zu bereiten wird wohl keiner zustande bringen! Wirklich sehr traurig!
 
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