Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Ralle46

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Hallo ihr (langjährigen) Norgis.:]

Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in Norwegen und war eigentlich in Anbetracht des schlechten Wetters, welches ich da oben hatte, und den damit gegebenen Bedingungen, ziemlich zufrieden mit der Menge des von mir gefangenen Fisches. :daumen:

Jedoch hatte ich da schon mit etwas größeren Exemplaren gerechnet. :rolleyes:
Ich war Anfang September auf dem Masfjord (ca. 80 km oberhalb von Bergen). Durch die Bank nennt ihr die Fische, die ich dort gefangen habe wohl 'Küchenfische'. ;<
Ausnahmen gab es auch. Aber mein Größter (ein Köhler) war 75 cm; womit ich eigentlich recht zufrieden war.
Aber durch die Bank halt recht kleine Exemplare.

Und hier meine eigentliche Frage; insbesondere an die langjährigen Norwegenangler.
Wie ist die Tendenz insbesondere langfristig (die letzten 10 Jahre), aber auch die Entwicklung in den letzten, sagen wir mal, 3 Jahren, was den Fischbestand an der norwegischen Süd- bzw. Westküste angeht?


Aber auch die Anzahl der Angler. Hat das Angeln in und vor den Fjorden mittlerweile die Entwicklung zum Massentourismus?

- Ist die norwegische Westküste eigentlich in deutscher Hand? Von den Norwegern mal abgesehen.
Und in dem Zusammenhang.
War das eigentlich schon (immer) so, oder ändert sich in diesem Bereich auch was?

Mehr Fragen, als ich eigentlich hier hereinbringen wollte. Umfassen aber alle das Thema des von mir eröffneten Threats.

Bitte ehrliche Antworten, auch wenn die Wahrheit schmerzt. (=))
Fang gerade erst an und muss noch oft nach Norwegen. :D

Gruß
Ralph
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Als Zusatz:

Was ich nicht unbedingt meine sind bekannte Statistiken.

Wer was hat, sollte es hier einbringen. Ist mit Sicherheit auch interessant. :daumen:

Das die Fischbestände leider rückläufig sind, ist ja allseits bekannt.

Nein, was ich meine ist das von euch Gefühlte.
Was ihr persönlich erlebt.
Werden die Fänge von euch eher schlechter (kleiner, weniger etc.),
oder gibt es überhaupt keine Veränderung.

Wäre ja auch eine gute Nachricht. :daumen:


Danke
Ralph
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Moin Ralle,

Dein Posting beinhaltet mehrere Fragen, ich möchte gern nur auf einige Punkte eingehen.

Erster und wichtigster Punkt ist meiner Meinung nach, dass viele mit übertrieben Vorstellungen ins gelobte Anglerland fahren. Angeheizt, durch die "Regenbogenpresse" des Norwegenanglers werden Ausnahmefänge, welche man selbstverständlich überall in Norwegen machen kann, als Standard deklariert.

Weiterhin vergessen viele, dass die Zeiten mit ein Stück Eisen runter und die Rute ist krumm vorbei sind, insofern sie so überhaupt mal waren. Gerade Neulinge wundern sich dann, dass es nicht so ist und dass man doch etwas ANGELN muss. Im Süden, Westen, Mitte und auch im Norden muss man sich schon etwas intensiver mit der Materie befassen, um seinen Traumfisch etwas näher zu kommen.

Was man auch nicht vergessen darf, ist das Thema Revierkenntnis und Erfahrung. Jede Ecke, jede Jahreszeit, jeder Tag erfordern etwas Flexibilität in der Herangehensweise. Man Kann Aussagen die hier und anderswo zu bestimmten Angeltechniken und Köder getätigt werden, nicht auf alle Gebiete und alle Gegebenheiten 1:1 umlegen.

Leider ist es so, dass sich aufgrund der hohen Erwartungen und der vielen Hochglanzzeitschriften sehr viele schon gar nicht mehr über einen 75cm Köhler "freuen" können, obwohl dies ein schöner Fisch ist. So was finde ich persönlich schade!

Viele Angler weichen in letzter Zeit immer mehr in Richtung Norden aus. Das liegt meiner Meinung nach nicht nur an der Jagd nach immer größeren Fischen. Ich selbst bin auch viel lieber weiter oben, weil mir das Land dort ursprünglicher ist, als südlicher. Ich mag die Weite und die Kargheit des Nordens sehr und ich schätze es sehr auf einem großen Fjord mal das einzige Angelboot zu sein bzw. den ganzen Urlaub lang keinem anderen Angler zu begegnen. Da die Infrastruktur im Süden, und Westen deutlich besser ist und damit die Zahl der Angelhütten, Angelanlagen und Angler entsprechend höher, sind manche Gebiete schon ganz schön von Touristen bevölkert. Das trifft auch für einige Ecken in Mittelnorwegen zu. Diesbezüglich kann ich Deine Eindrücke durchaus bestätigen. Wobei gerade in den letzten Jahren es nicht nur deutsche Angler sind, die man trifft. Polen, Tschechen, Schweden, Slowaken, Russen und Angler aus allen baltischen Staaten trifft man immer häufiger.

Grüße hermi
 
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AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Danke Hermi
Das oft nur die extremen Fänge kommentiert werden und diese dann als Standart deklariert werden ist auch das, was ich auch immer wieder feststelle. So weiß ich deine Antwort sehr zu schätzen und kann dem auch in allen Belangen nachvollziehen und weiß ich auch anzuordnen.

Aber deine/eure persönlichen Erfahrungen bezüglich deiner/eurer Fänger wäre mir sehr wichtig. Euer Haken ist gefragt, und nicht die von euren Angelfreunden, Bekannten oder was ihr sonst noch so gehört habt.
Wie ist die Entwicklung bei euch persönlich.
Ändert sich nichts? Sind es die gleichen Fänge (Größe/Menge)?
Das würde ich für mich als positiv deuten. :daumen:

Was die Veränderung der Angelernationen angeht, habe ich fast schon mit dieser Antwort gerechnet.
Die gleiche Tendenz, wie auch bei uns in Deutschland (jedenfalls in unserer Region) zu erkennen ist.

Danke für die erfrischende und nachvollziehbare Antwort, die bei mir auf offene Ohren/Augen :) stößt.
Wie gesagt. Ich gebe dir 100% Recht. Aber beantwortet nicht so richtig meine Frage. :rolleyes:

Gruß
Ralph
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hallo Ralph,

nach meiner Einschätzung her ist es schwierig zu sagen ob es nun weniger wird mit dem Fisch oder ob es gleich geblieben ist.

Es kommen so da viele Faktoren zusammen.
In 10 Jahren Norwegen kann es 5mal durchschnittlich sein,
dann erwischt man ein super Jahr, dann wieder im nächsten Jahr flaute und so weiter ..........

Ich denke es liegt oft an den Jahreszeiten, wie diese sich ziehen (sehr früh warm, noch sehr spät kalt usw.)
Das Klima beeinflusst meiner Ansicht her, das Verhalten der Fische so enorm, das man kaum sagen ob es mehr oder weniger wird. (Golfstrom!)

Natürlich sollte man den Faktor der (globalen) Überfischung auch nicht unterschätzen, der tut mit Sicherheit auch einen sehr großen Teil dazu bei.
Auch das kann sich aber wiederum lokal total unterschiedlich auswirken.

Gruß Andreas
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hallo Ralph,

als wir vor 13 Jahren ( meine beiden Freunde und Ich ) angefangen haben in Norge zu angeln wurde auf Teufel komm raus geangelt auch auf Gefahren durch Wetter und andere Einflüsse wurde nur sehr wenig wenn überhauft geachtet da wir unbedingt den einen Fisch welcher in vielen Zeitschriften abgebildet wurde fangen wollten, ein riesiger Leng.

Jetzt nach 13 Jahren sind wir älter ,reifer und auch vernüftiger geworden und haben weit mehr Achtung vor dem Lebewesen Fisch.

Der Fisch wird heute sanfter von Haken gelöst,es werden heute wieder viele Fische welche in den ersten jahren noch in der Fischkiste gelandet wären wieder zurückgesetzt.
Unsere Angelmethoden sind heute auch viel schonender dem Fisch gegenüber,

Heute wird gezielt auf bestimmte Fische geangelt und das Vorfach hat nicht mehr als 2 Haken, vor Jahren waren es noch 5 und mehr Haken.

Wir haben über die Jahre Land,Leute und das Meer kennen und schätzen gelern und möchten alle drei nicht mehr missen und werden solange es unsere Gesundheit erlaubt nach Norge reisen.

Der Tourismus hat uns über die Jahre immer weiter nach Norden getrieben und wir konnten feststellen das der Fisch im Schnitt auch größer geworden ist je weiter nördlich wir waren.

Vor Jahren war es der Fisch und das Angeln welches uns nach Norden zog, heute ist es das gesamte Paket von Ruhe, Erholung, Urlaub mit zwei Freunden die man schon aus der Schule kennt und auf die man sich zu 100% velassen kann,das Land und die Menschen, die Freiheit welche man dort noch spüren kann und vor allem ,,Kein Telefon" nur ein Handy für Notfälle.
Es ist auch nicht mehr so wichtig das der gefangene Fisch ein super Fisch von Größe und Gewicht ist.
Es steht aber immer noch das Angeln im Vordergrund und wird auch so bleiben allerdings mit mehr Rücksicht auf den Fisch.

Gruß

Hans-Peter

Gruß
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hi Ralle,
neben den hier bereits angesprochenden Themen (Hochglanzpresse, zunehmende Anzahl von Anglern) sollte mal auch immer überlegen, was kann einem in einem fremden Gebiet erwarten. Ich hab mir mal die Arbeit gemacht, und deinen halbfertigen Reisebericht gelesen. da hast du ja schon einige Fehler angesprochen. Blind in den Angelladen zu rennen, und teilweise überdimensioniertes Tackle zu kaufen (oder auch falsches) führt teilweise zu der Nichterfüllung seines Traumfisches. Den fehler hab ich ebenfalls gemacht und teuer bezahlt.
Das der Fisch nun weniger geworden ist, kann ich so nicht sagen. ich war nun 2008,2009 und 2011 im selben Angelgebiet, und habe immer schöne Fische gefangen, aber sie standen nie an der selben Stelle. mal waren sie da im flachen, und im nächsten Jahr standen sie tief auf der anderen Seite.
Du siehst, es gibt viele Faktoren, neben der Ortskenntnis und der richtigen Ausrüstung. Das wetter, der wind, Ebbe/Flut spielen in meinen Augen ne noch grössere Rolle.
Das konnte ich dieses jahr sehr gut beobachten. Standen die Fische Anfang April 2009 schön flach (kurzer Winter, warme Frühjahrstage) war es 2011 das genaue Gegenteil. Durch den langen Winter, kalter, stürmisches Frühjahr, waren die Fische noch im tiefen, und einige Arten, die 2009 schon im Anmarsch waren, waren 3 Wochen später im Jahr 2011 noch nicht einmal in Sichtweite.
Zum Thema Überfischung, wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind die Norweger da sehr streng. So einfach in deren Hoheitsgewässern mal ein netz auswerfen oder das Schleppnetz hinten raus hängen lassen, scheint dort auch ein wenig schwierig zu sein, abgesehen von den Problemen mit der Topographie des Meeresbodens.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Falls dich meine Meinung interessiert, ich bin der Meinung das es seit ca 12 jahren stetig bergauf geht mit den Fängen. Einerseits mit der Masse als auch mit der Größe.
Von Jahr zu Jahr werden größere Exemplare bei uns im Fjord gefangen. Lediglich dieses Jahr ist es etwas zurückgekommen. Fisch haben alle genug gefangen allerdings wurde es schwieriger ihn zu finden.
Auch die Makrele ließ sich nur sperlich im Fjord sehen. Dieses denke ich mal, ist mit dem sehr kalten Frühjahr und dem Mäßigen Sommer zu erklären. Meine Beobaschtungen richten sich auf den Zeitraum von Mai bis Mitte September in Møre og Romsdal die Gegend um den Halsafjord.
Tourismus ist nicht sonderlich mehr geworden bei uns.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Danke für eure Antwort.:daumen:
Insbesonder wenn man den Beitrag von Fischsucher liest, bekommt man Lust sich der Gruppe anzuschließen. Hört sich nach einem Angelurlaub für Genießer an. So soll es sein. Ich denke ihr macht alles richtig. :daumen:

Ansonsten lese ich keine themenbezogenen negative Tendezen heraus. :rolleyes:
Im Gegenteil.
Hätte ich nicht so erwartet. Ich war eher auf negativen Erlebnissen gefaßt.:daumen:
Ist sehr erfreulich und macht Mut. :)
Das es eine Tendenz nach Norden, aufgrund zunehmenden Tourismus gibt, kann ich auch nachvollziehen.

Zu meinem Reisebericht:
Ja, leider noch nicht ganz fertig. Wenn es diese technischen Probleme nicht gäbe, wäre er schon fertig. X(
Ich hoffe, dass ich bis Ende der Woche fertig bin.
Tut mir leid.

Wäre aber schön noch mehr Meinungen zum Thema zu hören.

Sollte die Tendenz so bleiben, kann man ja aufatmen.
Wie gesagt ich habe eher mit negativen Beiträgen gerechnet.

Gruß
Ralph
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hallo Ralph,

als ich meine erste Tour nach Norwegen machte, da habe ich auch die Vorstellung gehabt, jeder Fisch müsste über 1m sein.
Das dies nicht so ist, habe ich schnell gelernt.
Im Grunde kann ich aber trotzdem sagen, dass meine Fänge seitdem eher grösser (damit meine ich die Fischgrösse) geworden sind.
Wie von meinen Vorpostern bereits geschrieben, hängt dies auch mit dem Verwendeten Material zusammen, welches immer leichter geworden ist, sowie den Methoden.

Genau betrachtet, hat scih an der Fangmenge nichts geändert, nur die Fische sind grösser geworden.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Als ein Fan des Südwestens und jahrelanger Urlaubserfahrungen im gleichen Gebiet sehe ich das so:

Die Fische wurden weder mehr noch weniger, vielmehr liegt es wie schon die Vorposter meinten eher an der Jahreszeit und am jeweiligen Wetter. Die sehr großen Fische dienen eher den Reisebüros als Reklame und werden dem entsprechend herausgestellt. Wenn dann Touristen viele, große Fische hatten, bekamen die norwegischen "Fischhüter" wieder die Möglichkeit den Touris das Leerfischen der Küstenregionen unterzujubeln und die 15 kg Frage zu stellen.
Die Netzfischer sehen die Fänge etwas gelassener und meinen, daß es sich immer wieder ausgleicht. Wobei auch bei schlechtem Wetter mal guter und mal schlechter Fang anstand... wie immer halt.

In der von mir bevorzugten Gegend wurden die deutschen Urlauber weniger, Polen und andere Ostblockbewohner mehr. Man sieht aber im Allgemeinen die letzten Jahre immer weniger Touristenautos.

Wegen der "tollen Fänge": Jäger, Angler, Politiker, Banker und andere Lü...r.;<8):lach
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Meine Erfahrungen und Eindrücke decken sich in etwa mit denen Hermis.

Ergänzend dazu möchte ich im Bezug auf Fangmengen und Fischgrößen noch sagen, daß in nördlicheren Gefilden auch die "Gefahr" von wetterbedingten Ausfalltagen steigt- zumindest bei Angeltouristen mit Sicherheitsbewusstsein... die Lemminge unter den Anglern werden gottseidank weniger.

Da ich gern "früh" im Jahr hochfahre, hab ich noch was anderes zu beachten;

Geht die Frostperiode erst Ende April/ Anfang Mai zuende, steht oft der Futterfisch noch nicht voll da, bzw. die Raubfische sind noch Gertenschlank.
Dann muss der Fisch/die Schwärme gesucht werden- und von den gefangenen Fischen werden die "Hungerhaken" zurückgesetzt, da die Filets von denen eh nicht schmecken.
Ganz fies ists bei Köhler und Pollack- Das Fleisch ist dann faserig und Geschmacksarm.

Aber dass die Fangmengen in den letzten Jahren geringer wurden, kann ich so nicht bestätigen.
 
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AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Ich kann nur vom Romsdal sprechen:
die Anlagen sind ja nicht größer geworden und kaum mehr, deshalb sag ich mal, die Anzahl der Angler ist in etwa gleich, nur die Quartiere lassen sich aus unterschiedlichen Gründen (sehr viel Anfragen, Dauerbucher wie mich , Angelpresse und auch dies Forum hier:D) schlechter buchen, sprich Übernachfrage, gut für die Vermieter natürlich.
Der Fisch ist mir seit 2004 noch nie ins Boot gesprungen;<, die Bemühungen dafür waren immer vielfältig. Zugenommen haben haben meine Revierkenntnis, mein Bauchgefühl für verschiedene Fischarten und meine Geduld. Nicht jeder Tag ist Fangtag, aber Schneider war ich noch keinen Tag.
Die xxkg Filet habe ich aber trotzdem gefangen und fast jeden Urlaub habe ich mit der Gewissheit beendet, ich kommer wieder. Vi see os i norge, 2012.
Grüße vom norgemartin :)
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Ich danke euch, für eure offensichtlich ehrlichen und wohlüberlegten Antworten.

Mit meiner Anfangs gestellten Frage, wollte ich nicht darauf hinaus, dass ich nur auf große Fische aus bin. Mein 75er Köhler auf meinem ersten Norwegentrip ist mir völlig genug. Aber durch die Bank waren die Fische doch recht klein.
Ich habe aus euren Antworten für mich viel Hoffnung für die kommenden Jahre mitgenommen.
Mich freut es sehr, dass es offensichtlich keine Abwärtstrend bei den Fischbeständen gibt. :daumen:
Ich hatte eigentlich mit einer solchen Tendenz gerechnet.

Insgeheim Befürchtungen, dass es in vielleicht 5 oder 10 Jahre keine oder nur noch wenige Fische mehr geben könnte, machten mir ein wenig Angst.

Aber ihr habt mich bis hierhin eines Bessern belehrt und ich kann mit ruhigen Gewissen in meine Norwegen-Zukunft schauen.

Ich selber war erst einmal in Norwegen und kann keine Vergleiche ziehen. Aber ihr könnt es.

Und noch etwas:
Der Beitrag von Fischsucher (Beitrag 6) spricht mich ganz besonders an. Ich freue mich auf den Tag, an dem ich die gleiche Gelassenheit und Ruhe gefunden habe, wie er sie so schön beschrieben hat.
Ich glaube, dann bin ich am Ziel. ;<



Ich bin nicht unbedingt auf große Fische aus, aber einen Traumfisch jagen wir doch alle - zu mindeste die meisten - hinterher, oder?
 
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AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

ich fahre seit 1996 an den Kvernesfjord und kann nur darüber etwas sagen.

es ist immer unterschiedlich gewesen von mal zu mal, aber weniger Fisch gab es nicht, es ist in den letzten Jahren sogar mehr geworden. Gerade dieses Jahr war ein Traumjahr bis in den August hinein. Es wurden viele Dorsche, Lumb und Leng gelandet. Im September war zwar viel Fisch im Fjord, aber sie waren nicht in Beißlaune wie unsere letzten Gäste berichten konnten.

Was allerdings auffällig war, das bestimmte Fischarten mal in Massen da waren und das nächste Jahr fast gänzlich weg waren, dafür aber wieder andere mehr zu fangen waren.
z.B. 2002 gab es kaum Dorsche im Juli (ganze 2 Stück in 14 Tagen), 2 Jahre später waren dafür Dorsch und Pollackes unser Hauptfisch den wir fangen konnten.
2004 hatten wir viel Lumb und Leng, 2006 nur einzelne Exemplare.
2008 gab es Pollack ohne ende, 2010 dagegen nicht ein einziger (vieleicht war ich 1 Monat zu früh).
Auch die Köhlerfänge stiegen in den Jahren an und die Fische wurden immer größer. Es wurden in den letzten Jahren auch immer mehr Kveite gefangen. Auch hier stieg von Jahr zu Jahr die Stückzahl und das Durchschnittsgewicht.
Am Kvernesfjord war bis Dato noch kein Angeltourismus wie man es von anderen Anlagen kennt, man ist hier noch fast alleine.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hallo Ralle 46,

die Ruhe und Gelassenheit beginnt aber erst mit betreten der Fähre, die Zeit davor ist die Hölle,warten,warten,warten und die Berichte und Bilder im Forum erleichtern einem die Zeit nicht wirklich.

Gruß

Hans-Peter
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Es lässt mich einfach nicht los. :?

Was ist eigentlich mit der Berufsfischerei in den norwegischen Fjorden?
Ich habe keine entsprechenden Boote/Schiffe im Masfjord/Fensfjord gesehen, welche gewerblich zu Werke waren.
Oder habe ich da was übersehen?
Das der Dorsch in vielen Regionen überfischt ist und nach meinem Kenntnisstand nur noch um Island gesunde Bestände existieren, war der Anlass diesen Thread zu eröffnen.
Es fällt mir doch schon ziemlich schwer, zu glauben, dass es keinerlei Abbrüche/Veränderungen gegeben haben soll.
Die bekannte Überfischung des gesamten Atlantik, der Nordsee und der Ostsee ist nicht zu leugnen und belegt.

Ich glaube euch und mich freut es, dass es so ist, wie ihr es sagt. :daumen:
Aber seit mir nicht böse. Vorhandene Gegebenheiten (die o.a. Überfischung) spricht eigentlich dagegen. Die muß sich doch auch auf die Fjordangelei niederschlagen. :>>

Oder liege ich da vollkommen falsch. Bedenke ich da irgendwelche Faktoren nicht? :?

Ralph

Fischfarmen gibt es ja zu Hauf.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

In den Fjorden findet bei uns in der Gegend so gut wie keien Berufsfischeri statt. Das wird sich wohl für die Fischer nciht sonderlich Lohnen. Für uns angler allerdings ist es kein Problem, wir müssen ja nciht davon leben.
Die Fjorde sind auch teilweise so zuerklüftet am Meeresgrund das es mit Netzen nicht besonders gut geht.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Hi Ralph.

Ich persönlich denke, dass Du nicht falsch liegst. Die Bestände werden grundsätzlich schon rückläufig sein.
Das Beispiel Dorsch hast Du selbst schon genannt. Aber es gibt auch Ausnahmen. Die Kveite z.B. scheint sich auszubreiten (nicht nur wegen mehr Nord-Fahrern und ausgefeilteren Techniken/Material).
Aber ganz "platt" und vereinfacht behauptet, würde ich sagen, dass es vor 20 Jahren (ich fahre erst seit 10) vermutlich im Süden so war wie jetzt in der Mitte und wie jetzt in der Mitte, könnte es in 20 Jahren im Norden sein. Wir als Einzelner müssen das aber (wenn es überhaupt zutrifft) so nicht empfinden, vllt. im Gegenteil. Denn bei "Ortswechsel" geht es oft etwas nördlicher und 2. kann man sicher besser angeln und wir haben zweckdienlicheres Material als vor 5 Jahren und damals schon besser als noch vor 10 Jahren. ... und natürlich gibt es aus verschiedenen Gründen immer wieder die Ausnahmejahre (sowohl "super" als auch ganz mies) und das Glück mit einem Ausnahmefisch.
 
AW: Welche Entwicklung nimmt die Angelei in Norwegen?

Einige Berufs- und Nebenerwerbsfischer habe ich kennen gelernt und die jammern nicht. Ob es sich rentiert wird an den Gewässereigenschaften und an der Strömung liegen. Auch sagen die immer, wenn du Dorsch willst mußt du im Winter, wenn du Makrele willst im Sommer kommen. Die Fiskemottak in der Nähe meines Urlaubsortes hat gut zu tun, was an den LKW-Abtransporten zu sehen ist. Die meisten Fische hat mein Vermieter im Netz, wenn er ab ca. 100m bis ca. 250-300m auslegt. Für mich wäre dies eine Sch....arbeit, besonders das Reinholen(=)).
Beim Zusehen ist es aber auszuhalten, mich "braucht" er nur zum Steuern und Ratschen! Der lästige tyske tourist ist eben besser als alleine zu sein!;<
 
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