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Welche Baitcaster für Heilbutt (werfen)?

Kogge

Stammnaffe
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11 September 2023
Beiträge
28
Hallo Freunde
Ich habe hier reichlich quer gelesen und bin nicht so ganz schlau geworden.
Für den nächsten Norge Urlaub möchte ich eine Rute zum Heilbutt werfen mitnehmen. Die Art der Angellei hat mir gut gefallen, und erschien mir im flachen Wasser auch sinnig.
Im petto habe ich eine Biomaster Select Shad, nach einigen Angaben ist die aber zu schwach auf der Brust. Alternativ habe ich noch eine Illex Blue Shadow The Wild Dog, misst 250cm und schmeißt 200g. Bestückt ist die Rute mit einer Tranx 301, die ich in Norwegen aus einigen Gründen nicht einsetzen möchte, hauptsächlich aber weil sie keine synchronisierte Schnurführung hat.
Ich suche also eine Rolle mit der ich werfen kann und die synchronisiert ist.
Ein paar Ideen habe ich schon... beispielsweise Ocea Conquest... nur kann man mit der gut werfen?
Bin auch für andere Modelle offen, Daiwa, Tailwalk,... nur die goldenen haben es mir eben angetan.
Dann bleibt die Frage nach der passenden Übersetzung und dem passenden Handle.
Wesentlich tiefer als 20m wird wohl nicht geworfen. Mit Doppelhandle bin ich vertraut, das kurbeln könnte mit Power Handle aber einfacher sein, macht das Powerhandle beim werfen Probleme hinsichtlich überschlagen?
Köder werden beispielsweise Gummifisch von sechs bis sieben Zoll und Jigköpfe von 60 bis 100g sein

Grüße
Robert
 
Der Verlust der Wurfweite ist mir bewusst, ich habe aber die Befürchtung dass bei äußerster Schrägstellung der Schnur es im Drill zum einschneiden und entsprechendem reißen der Schnur kommen kann.
 
Moin Robert,
Du kannst hier beruhigt sein: die Tranx wird bis größe 500 speziell fürs Salzwasser gebaut. Damit wird zb. auf Cobia und andere sehr kampfstarke Fische geangelt... Die sSF ist hier also eher nice to have.
Die Combo aus Wild dog und Tranx hatte ich auch schon, aber ich fand den Reargrip der WD als zu kurz für entspanntes werfen. Wenn dir aber die Combo ergonomisch taugt, gibt es keinen Grund, zu wechseln.

Die Oceas haben m.w. nur eine schwächliche Zentrifugalbremse (2 Pins), ebenso die alten Ryoga Bay Jigging. Die sind eher fürs vertikale Angeln gedacht.

Alternativen wären hier neben der Tranx noch eine Scorpion 301 MD, eine Lexa 3/400, oder die Tatula 3/400. Falls du auf Amis schielst, dann gibts auch von Lews die Super Duty. Die Komodo/Tailwalk/Banax Camion/WFT BC King könntest du auch nutzen, aber die werfen sich nicht so gutmütig wie die Tranx. Ich fand die Einstellung teilweise frickelig, da man den Seitendeckel hierfür öffnen muss.
Was SW-Eignung der Wurf-BCs betrifft, ist die Tranx m.M. die geeignetste... (ich nutze selber noch die 201 HG auf einer H-Caste für Pollack, die ebenso vorhandenen sog. höherwertigen nutze ich nur vertikal).
Cheers, Gregor
 
Ich habe dafür eine Daiwa Lexa 300 OHNE synchrone Schnurführung, weil ich mit 70g locker 30m weiter werfe.
Sollten es schwerere Gummis werden dann meine WFT Baitcaster-die eine syn. Schnurführung hat, da ich 200g eh nicht voll durchziehe. Da kommr es dann auf 20m hin oder her nicht ganz so an.
Ich würde auch deine vorhandene Rolle nutzen.
 
Hi @Kogge,

ich kann dir gut nachempfinden. Ich hatte für das Werfen die letzten Male die NAF twitch'n'pilk (50-200g) mit ner Daiwa Azores 4000.
Eigentlich technisch war ich zufrieden.
Aaaaaber gerade wenn man dann doch mal etwas vertikal ablassen will und direkt zur schwereren Pilk mit Multi zu wechseln, ist das kein gutes Gefühl (für mich!) mit ner Stationärrolle.
Deshalb plane ich für 2024 auch einen BC Versuch zu starten und freue mich hier mitlesen zu können.
Mein aktueller Plan war mir eine Tailwalk wide power mit nem passenden Stöckchen (travel) auszuprobieren. Eine Empfehlung waren die aktuell sehr beliebten MadMouse Slow jigging ruten.
 
Hallo Kogge
Die 200er Ocea Conquest hat eine Zentrifugalbremse mit 4 Pins allerdings ist Sie nicht voll synchronisiert.
Auch die Schnurfassung der 200er ist nicht gerade üppig. Ich habe auf meiner gerade mal 280 Meter einer Varivas in PE 1,2 draufbekommen.
Die größeren Ocea Conquests sind zwar voll synchronisiert, haben aber nach meinem Kenntnisstand keine Zentrifugalbremse.
Wenn es eine Round Profile Baitcaster sein soll, wäre eine Calcutta Conquest in der 300er oder 400er Version eine Alternative, bei der du allerdings das Handle austauschen solltest. Die Doppelkurbel ist für schwerere Gewichte vollkommen ungeeignet.
Bei einem Neukauf würde ich dir auf jeden Fall eine voll synchronisierte Rolle empfehlen. Bei großen Gummiködern sind die Unterschiede bei der Wurfweite bei weitem nicht so groß und du produzierst bei einer voll synchronisierten nicht so schnell ein Vogelnest.
Gruß Torsten
 
Danke für den ganzen Input
Die Meinungen gehen hier augenscheinlich stark auseinander, ob die Schnurführung der Rolle nun synchronisiert sein sollte oder nicht.
In jeden Fall vielen Dank für den ganzen Input.
Ich bin insofern schonmal schlauer, dass die Ocea Conquests ausscheiden.
Die Tranx zeigte sich meiner Erfahrung nach nicht wirklich sonderlich Salzwasser resistent.
Vielleicht gebe ich ihr aber doch eine Chance. Hab ja leider noch viel Zeit zum sinnieren, bis es zum nächsten Urlaub geht.
Die Vorschläge ohne synchronisierte Schnurführung fallen aus, da sie augenscheinlich keinen Vorteil gegenüber der Tranx bieten. Die Komodo fällt aus weil ich mit ihr nicht recht warm werde.
Bleibt noch die Idee mit der Conquest 401... macht die Probleme beim werfen wenn ich auf Power Handle umbaue? Vielleicht hat hier ja jemand schon Erfahrung damit sammeln können.
Die Calcutta MD Reihe gäbe es auch noch, dann aber wieder das Problem mit hoher Übersetzung, also hier vielleicht auch Umbau des Handle!?
 
das Powerhandle sollte fürs werfen in jedem Fall balanciert sein. ansonsten kann es zum abrupten wurfende durch einen ausgelösten Drehimpuls des handles kommen. schlimmstenfalls fliegt dein Köder dann mit einem Knall bis zum Horizont.

die Tranx ist salzwassergeeignet. 100% salzwasserfeste Rollen gibt es nicht, mit der Zeit würden die alle eingehen 😉

einfach nach dem Angeln mit süsswasser abspülen, nach dem Trip zerlegen, reinigen, neu ölen und gut.
 
schlimmstenfalls fliegt dein Köder dann mit einem Knall bis zum Horizont.
Schlimmstenfalls kommt er so schnell wie geworfen wieder zurück und stattet deinem Gesicht einen Besuch ab.
Bei multifilen Schnüren ist das leider ein sehr wahrscheinliches "Vergnügen". :eek1:
 
stimmt, kann auch passieren - hatte aber bisher nur den Flug zum Horizont...
Welche Rolle war das denn?
Bei meinen Tailwalk und Shimano Baitcastrollen habe ich fast nur Powerhandles verbaut und das Problem noch nie gehabt.
Nur bei einer Abu Salty Stage ist mir das schon mehrfach passiert, was allerdings Bauart bedingt ist.
der Freilaufmechanismus funktioniert bei der wie bei vielen Multirollen mit Sternbremse.
Er lässt sich mit der Kurbel nur in einer Position ausschalten und ansonsten ist die Kurbel bei eingeschaltetem Freilauf frei drehbar.
 
Mich würde hier bei den ganzen eingebrachten Vorschlägen mal interessieren wer sich das überhaupt antut 150-200g Köder über längere Zeiträume zum Horizont zu schmettern. Der Großteil der Fische wird doch beim normalen Spinnfischen mit Gufis die eher für Pollack gedacht sind gehakt. Gut vielleicht ein paar Bigbait Hecht Angler werden wohl auf die fixe Idee kommen. Geh einfach bei den Köder ne Nummer kleiner und nimm die Tranx, oder eben eine Lexa die einer unserer Member hier nun schon seit Jahren dafür hernimmt. Dann hat sich auch die Frage Doppel oder Powerkurbel erledigt. Die Rollen sind für solche Einsätze konzipiert, warum soll man dann was neu erfinden wollen.
Grüße Mario
 
Nr 1
Wenn ich in Norwegen geworfen habe, dann entweder zum Köfifang mit Pilker oder ne 23er Xtra Soft am 100g Kopf = 185g oder auch den kleinen Herring mit Schlappen 270g oder so.
Hier Zuhause ist nen 200g Line Thru Roach eher der Ausruhköder, am liebsten werfe ich die 30er Trout mit 270g, maximal Köder mit 350g; übrigens mit ner 61er Abu Toro Beast, von der ich hier noch nix gelesen habe.

Grüße
 
Dann wird's wahrscheinlich doch ein Versuch mit der Tranx werden.

Danke Deepseahunter fürs umsorgen, aber ich hab kein Problem damit große Köder zu werfen. :biglaugh:

Zum Thema Salzwasser Beständigkeit von Angelrollen weiß ich bescheid. Bei der Tranx haben 10 Angeltage am Bodden gereicht, dass die Rolle komplett fest war, trotz abspülen. Die Rolle musste einmal umfangreich überholt werden. Ich habe ausgesprochene Süßwasserrollen in meinem Repertoire, die um ein vielfaches widerstandsfähiger sind als meine Tranx es war.
 
Für mein Empfinden sind Multirollen zum Werfen von entsprechend schweren Heilbuttködern suboptimal. Es geht schon, aber das Risiko, dass es bei der Spule Schnurüberwürfe gibt und sich der Köder beim Werfen mit einem satten Knall gen Horizont verabschiedet, ist ungleich höher wie mit eine Sationärrolle. Sanftes Werfen geht damit schon, wenn man immer alles unter Kontrolle hat.

Für mich spielen Multirollen in Norwegen ihre Stärken vor Allem in der Vertikalangelei aus, egal welches Modell man nimmt. Zum Werfen von schweren Gewichten bevorzuge ich klar Stationärrollen, so wie es auch in der Warmwasserfischerei mit schweren Poppern oder Stickbaits üblich ist. Da sieht man kaum Jemand, der solche schwere Köder mit einer Multi weit werfen will, dies hat schon seine Gründe.

Meine Empfehlung: Überdenke Dein Vorhaben nochmal, wenn Du schwere Buttköder damit werfen möchtest. Ich glaube nicht, dass das mit irgendeiner einer Multi Freude macht.

Grüss Dich Fredi
 
Fredi, ich kann dir teilweise zustimmen. Aber das mit der statio wird in erster Linie an der Schnurkapazität liegen: Kaum eine BC wird 300m pe8 oder PE10 fassen, wie man es für Popper ab 150g tut. Ebenso ist die Wurfweite hier entscheidend, die Stärken der BCs liegen wo anders (eine BC wirft i.d.r. nicht weiter, aber oft präziser als eine Statio und es gibt so gut wie keinen Schnurbogen/Lineslag - man kann defacto "schneller" fischen, dh. der Kontakt zum Köder ist nach dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche vorhanden). ch würde das Spinnfischen auf HB nicht mit WW-Angeln vergleichen, eher mit Bigbaiten auf Hecht (oder Musky, Bass und Striper in USA), da wird fast ausschliesslich mit der BC gefischt, weils ergonomischer ist:
Der Vorteil der BC Combo ist, dass sie leichter ist: eine 300er BC (Tailwalk/Komodo) fasst ca. 300, PE3, also ensprechend einer 6000er Shimano. Die Komodo wiegt ca. 300g, eine Saragosa 6000 wiegt 450g.
 
@MrFloppy einer der größten Vorteile bei der Big-Bait Fischerei auf Hecht ist das man weniger Köderverwicklungen (Jerks, Swimbaits mit 2 Drillingen usw.) mit der Baitcaster wirft da die Schnur einfach gestreckter beim Wurf folgt. Dazu das Stationärrollen für die Köder (auch bei der Führung) schon ein ordentliches Getriebe und dementsprechend auch Größe brauchen. Man bringt wie du schon gesagt hast einfach mehr Leistung und Langlebigkeit in Relation zum Gewicht der Rolle her.

Warum ich für meinen Teil einen Baitcaster mit Schnurführung als ungeeignet fürs Heilbuttwerfen finde:
- Mein Vorfach soll nach Möglichkeit immer länger sein als der größte zu erwartende Fisch, außerdem greift sich ein Monovorfach schöner wie die geflochtene Schnur. Bei einem 3m Vorfach muss ich jedes Mal den Knoten durch die Schnurführung drehen und werfen, was auch mit dem sauberst gebundenen Knoten irgendwann zu Problemen führt.
- der Wurfstil mti der Baitcaster unterscheidet sich ja mächtig zur Stationnärrolle, weshalb gerade Bigbaitruten einen recht langen Rückgriff haben. Für einen ausdauernden Drill habe ich einfach zu kurze Arme um die Rute am Vorgriff oder weit genung vorne zu halten wenn ich die Rute in der Leiste abstütze. Kürzere Rückgriffe machen den Vorteil des angenehmeren Wurfs wieder weg.

Das eine Baitcaster zum reinen Werfen der Gewichte angenehmer ist will ich gar nicht abstreiten, eher die kleinen Probleme außenrum halten mich davon ab.
 
Hallo sehr interessantes Thema! Wie seht ihr oder macht ihr das mit der Baitcaster damit der Köder genau so schnell absinkt wie mit der Stationärrolle...dieser Fakt hat mich bis jetzt immer abgehalten eine BC zum Beispiel auf Pollack einzusetzen!
 
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